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Ich bin Daedra

von

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Nur einen Traum entfernt

„Nicht so schnell Sigrun! Ich komme kaum hinterher!“ Schnellen Schrittes versuchte Dana aufzuholen. Dabei schulterte sie häufiger ihren vollgestopften Umhängebeutel. „Meine Beine sind nun mal nicht so lang wie deine!“

Sigrun stoppte und drehte sich nach hinten, um ihrer Reisegefährtin zu erwidern „Jetzt stell dich mal nicht so an. Du trägst nicht mal ne Rüstung. Ich schlepp mich hier mit meinem Stahlpanzer samt Stulpen und Armschienen ab plus Rucksack und du hast nur deinen Umhängebeutel dabei. Zudem sind wir doch kaum aus Ivarstadt raus und du quängelst schon. Wie soll das denn werden, wenn du unter Soldaten marschieren willst?“

Endlich holte Dana auf und beide gingen langsameren Schrittes weiter.

„Jetzt mach mich nicht gleich runter. Der Morgen ist viel zu schön, als dass du mir den nun vermiesen musst. Und außerdem hab ich nie gesagt, dass ich mitkämpfen werde. Ich hab gesagt, dass ich auf dich aufpassen will. Das wars. Ich hab kein Problem mit toten Menschen, das heißt aber noch lange nicht, dass ich auch kein Problem damit hab, Menschen zu töten.“

Belustigt schnaubte Sigrun „Du bist mir Eine. Nach all den Jahren hab ich immer noch nicht verstanden, was in deinem süßen, kleinen Kopf vorgeht. Liegt vielleicht daran, dass bei euch Bretonen Elfenblut mit drin ist.“

Dana runzelte die Stirn „Was hat das denn damit zu tun?“

„Dana… darf ich dich daran erinnern, wie ich mal zu dir nach Hause kam und du im Garten ein ganzes Totenkabinett von Tieren wiederweckt hast, um mit denen Zirkus zu spielen? Kein Mensch kommt auf solche durchgedrehten Sachen. Also muss das doch mit deiner Elfenherkunft zusammenhängen. Im Übrigen solltest du damit besser nicht vor den Sturmmänteln rumprahlen.“

Völlig verwirrt und überwältigt, was alles an dieser Aussage falsch war, stotterte Dana empört vor sich her.

„Warte, ich… du… wer prahlt mit was? Ich? Mit meiner Elfenherkunft? Wann hab ich das je gemacht? Wann haben das bitte Bretonen allgemein gemacht? Und wie ich schon sagte, ich werde keine Soldatin für diesen Ulfric Sturmstöpsel. Und zu deiner Information, ich bin bis heute nicht besonders beliebt im Dorf. Auch Tote können eine hervorragende Gesellschaft sein.“

„Allein für diese Aussage sollten wir uns ganz dringend noch mal unterhalten… Ich weiß wirklich nicht wie du so irgendwo reinpassen willst. Ich kenne niemanden der auch nur annähernd mit so welchen Dingen was zu tun hat. Und wie willst du bitte mit so etwas einen Mann finden?“

Verletzt von dieser plumpen Wahrheit, zupfte Dana ihre Schülerrobe zurecht, während sie kleinlaut antwortete

„Wer sagt, dass ich überhaupt irgendwo reinpassen will? Und einen Mann will ich auch nicht.“

Sigrun wurde klar, dass ihre offene Ehrlichkeit wieder einmal aneckte und sie schwing ihren Arm um die Schulter ihrer Freundin und zog sie näher an sich ran

„Mensch Dana, du weißt doch, dass ich dummes Schneemonster immer das rauswerfe, was mir gerade in den Sinn kommt, oder?“

Dana schulterte erneut ihren Umhängebeutel

„Ja, das weiß ich doch. Ich will nicht streiten…“

Um die Situation ein wenig aufzulockern, lenkte Sigrun vom Thema ab

„Sag mal, was hast du alles in diesem überstopften Beutel drin? Dass der noch nicht geplatzt ist, ist wohl ein Wunder der Götter.“

Kichernd erwiderte Dana „Da ist alles drin, was wir vermutlich brauchen werden. Ich habe gestern Nacht noch einige Tränke gebraut und einiges an Kräutern und Schriftrollen mitgenommen. Dazu noch zwei gefüllte Selensteine, fünf Leere, 250 Goldmünzen, ein halbes Laib Brot, Käse, Bret, Salz, ein Stahldolch von meinem Vater, frische Unterwäsche, Seife und eine Decke.“

Ein, zwei Mal blinzelte die blonde Nord auf die Tasche und obwohl er so überfüllt schien, konnte sie sich kaum vorstellen, wie das alles dareinpassen sollte.

„Du hältst mich doch jetzt zum Narren oder?“

„Ganz und gar nicht. Und was hast du in deinem Rucksack?“

„Ich… eh… Decke, hab alles Essen vom Frühstück darein geworfen, zwei Feuersteine, ne Flasche Honigmet, 100 Goldmünzen, ne Hose und ein Hemd, ne Zeltplane, ne Holzfälleraxt und eh… weiß ich nicht mehr. Hab die Tasche vor ein paar Tagen gepackt. Ich schau mal später.“

Verunsichert über diese sehr zwiespältige Planungsweise der Nordfrau, hakte Dana nach „Und das soll dir reichen für die Reise bis nach Windhelm?“

Selbstbewusst prustete Sigrun „Ach, Hühnerkacke! Ich brauche nur zwei Dinge bei mir und alles wird sich schon ergeben.“ Dabei fasst sie an ihr Schwert in der Scheide „Das-“ als nächstes zog sie ihr Talos Amulett aus ihrem Dekoltee „- und das.“

„Wie gut, dass ich ein wenig mehr Geld mitgenommen habe. Damit können wir im Notfall zumindest etwas kaufen…“

„Hey, ich brauch nicht so viel zum leben. Ganz im Gegensatz zu Madame Dana von Reinlichkeit.“

Peinlich berührt nuschelte Dana vor sich hin „Ich mag es nun mal nicht dreckig zu sein…“
 

Ihr Weg führte sie weiter an den Fluss entlang. Sie durchquerten kleinere Waldgebiete und schritten zwischen den Bergen entlang. Nie verließen Sie den Pfad nach Windhelm und näherten sich allmählich ihrem ersten Rastplatz.

Dieser befand sich in der Nähe des verlassenen Gefängnisses und der Amolfestung. Sie blieben zwischen den Bäumen, damit sie genug Schutz vor neugierigen Augen hatten. Beide Frauen breiteten ihre Decken aus, sammelten ein wenig Feuerholz und stellten einen Kessel über die Feuerstelle auf, die mit einem kurzen Feuerzauber von Dana schnell entzündet wurde. Während die Bretonin die Gewürze im Topf rührte, saß Sigrun auf einem Baumstamm daneben und wartete aufs Essen

„Was genau machst du da überhaupt?“

„Es ist ein Breteintopf mit Apfelgeschmack. Ein altes bretonisches Rezept. Glaub mir, dir wird es gefallen.“

„Bret klingt schon mal sehr gut. Ein wenig Fleisch wäre genau das richtige.“

Im Schein des Lagerfeuers und der Nachmittagssonne, schimmerten die Wangen der Bretonin rötlich, als sie verlegen gestehen musste „Es hat schon was Aufregendes, nicht wahr?“

„Hm?“

„All das hier. Wir sind gerade hier in der Wildnis und müssen allein zurechtkommen. Auch, dass ich jetzt für dich koche und wir bald in einer völlig anderen Stadt sein werden. Und erst jetzt wird mir klar, dass das ein ganz neuer Abschnitt für uns sein könnte. Ich finde das alles sehr aufregend.“

Der Nordfrau gefiel diese Idee. Es hatte schon etwas Magisches. Verwegen stützte sie sich mit ihren Ellenbogen auf die Knie und grinste kess

„Wem sagst du das. Und überleg wie es erst bei den Sturmmänteln wird. Ich habe gehört es sind bereits hunderte, die sich im Kampf gegen die Tyrannei der Elfen zusammengefunden haben. Und wir werden ein Teil davon sein. Wir werden nicht nur dabei sein, wenn wir die Ketten der Versklavung sprengen, sondern wir werden mitten drin sein.“

Dieser Gedanke bekümmerte Dana immer noch. Gerade als sie widersprechen wollte, hörte man ein langsames, näher kommendes Klatschen.

Dana hörte umgehend mit dem Kochen auf und sah in die Richtung der klatschenden Geräusche. Sigrun war bereits aufgestanden und hatte ihr Schwert gezogen. Mutig rief sie

„Wer ist da!?“

Das langsame Klatschen kam näher und zwischen den Bäumen erkannte man eine goldenes Gesicht, gehüllt in einem schwarzen Mantel. Die scharfen, spitzen Züge dieser gelblichen Fratze und die goldenen Verzierungen am schwarzen Mantel machten eine Antwort des Eindringlings überflüssig. Aus den Bäumen heraus stellte sich ein Thalmor Statthalter erkennbar, der auch weiterhin sein ironisches Klatschen aufrecht erhielt, bis er anfing zu sprechen

„Guten Tag Verehrteste. Ich konnte nicht ganz überhören, dass sie eine doch sehr interessante Konversation gepflogen haben.“

Der Anblick eines Statthalters war für Dana sehr beängstigend. Diese Offiziere waren sehr gut ausgebildet und sowohl im Nahkampf, als auch in der Magie gut versiert. Sigrun hingegen, sah das fast als eine Art Prüfung, ob sie überhaupt das Zeug zu einem Sturmmantel hatte. Von diesem Mut getrieben, schrie sie ihn an

„Was willst du, Elf!?“

Danas Haare sträubten sich durch diese Provokation. Das war ihrer Ansicht nach das Dümmste, was man in dieser Situation tun konnte. Noch unheimlicher war, dass der Thalmor keinerlei Mime verzog. Im Gegenteil, er lächelte selbstbewusst und führte seine Ergüsse weiter fort

„Ich konnte nicht übersehen, dass nicht weit ab von unserem Lager in der Amolfestung, ein kleines Camp aufgeschlagen wurde. Euer Camp. Da ich mit einer unheimlichen Neugier erzogen wurde, die mir mitunter den Posten als Statthalter in diesem Hinterland der Welt einbrachten, konnte ich nicht anders, als mir diese Sache einmal näher anzusehen. Und was muss ich da hören? Zwei Menschenfrauen, die doch tatsächlich vor haben, sich Ketzern und Verrätern anzuschließen.“

Er näherte sich Sigrun, wobei diese ihr Schwert immer fester packte und ihm die Spitze deutlich androhte. Gelassen blieb der Altmer davor stehen und führte weiter aus.

„Also sagt mir-“

Just in diesem Moment erschienen zwischen den Bäumen, die rings um sie herum standen weitere Thalmor in Rüstungen und mit gespannten Pfeilen auf sie gerichtet.

„-habe ich mich nur verhört oder habt ihr wirklich gerade euer Todesurteil unterschrieben?“
 

Ende des Kapitels



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