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Si vis pacem, para bellum

If you want peace, prepare for war!
von

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~5.Kapitel~


 

~*~5. Kapitel~*~
 


 

„Harry, jetzt warte doch! Harry!“, rief die braunhaarige Hexe dem Genannten hinterher und versuchte erfolglos mit Ron mit dem Schwarzhaarigen Schritt zu halten, als dieser in Lichtgeschwindigkeit zum Krankenflügel rannte und laute Schritte durch die leeren Gänge hallten.

Eine braune Schleiereule, die es sich auf einem edlen, an der Wand angebrachten Kerzenständer gemütlich gemacht hatte, blickte dem Schwarzhaarigen neugierig hinterher und legte ihren Kopf leicht schief, als auch die beiden anderen Schüler an ihr vorbeirasten und einen kalten Windzug hinterließen.

Durch die großen Fenster schien bereits das Mondlicht hinein und unterstütze die Kerzen bei ihrer Aufgabe, das Schloss zu erhellen und den Schülern den Weg zu weisen.

Die meisten Schüler befanden sich noch in der großen Halle oder bereits in ihren Schlafsälen, um sich auf den kommenden Tag vorzubereiten.

„Harry!“, versuchte es die Granger erneut, obwohl sie wusste, dass sie auf taube Ohren stoßen würde.

„Harry, jetzt warte doch mal!“

Ohne auf die Bitte seiner besten Freundin zu achten, lief der Schwarzhaarige achtlos durch das Schulgebäude, bis er eine große, hölzerne Flügeltür erreichte und vor dieser schwer atmend stehen blieb.

Seine grünen Augen wanderten über das dunkle Holz und in seinem Inneren machte sich eine Angst auf das, was er in diesem Raum sehen würde, breit.

Erst als Ron und Hermine ebenfalls die Tür erreichten, und ihren Blick auf Harry warfen, dachte der Potter daran, seine Hand auf die Klinke zu legen, diese zu öffnen und in den Raum einzutreten.

Mit einem lauten Knarren kündete sie seinen Eintritt an.

„Wir bleiben hier draußen.“, hörte er Hermine gedämpft sagen, bevor der Angesprochene sich leicht zu ihr umdrehte, der Braunhaarigen zunickte und die schwere Tür hinter sich schloss.

Seine grünen Augen erblickten im Zimmer sogleich den platinblonden Slytherin, der wie ein Drache vor dem Bett der Braunhaarigen wachte, sanft ihre Hand hielt und behutsam und zärtlich über ihre Fingerknöchel strich, bevor er von der Anwesenheit des Gryffindors Notiz nahm, ärgerlich von dem Stuhl aufstand, den Madame Pomfrey ihm gegeben hatte und Harry mit seinen tiefgrauen Augen böse anfunkelte.

„Was willst du denn hier, Potter?“, giftete er ihn an, erhielt jedoch nicht die gewünschte Reaktion, als Harry den Malfoy so gut es ging ignorierte und das blasse, kranke Gesicht der Blauäugigen betrachtete, die schwach und noch immer bewusstlos im Krankenbett vor ihm lag.
 

Unmittelbar bevor die drei Gryffindors in die große Halle gehen wollten, um sich an ihren Tisch zu setzen und sich ihr Abendmahl schmecken zu lassen, hörten sie ein Gespräch zwischen Dumbledore und Professor McGonagall, die sich über eine Sache unterhielten, die Harry in seinem Tun inne halten und seine Ohren spitz wie Messer werden ließen.

„Astoria geht es noch nicht sonderlich besser. Es war ein Schock eine Schülerin in so einem Zustand zu sehen. Sie war leichenblass und ihre Atmung war sehr flach. Hogwarts ist normalerweise eine sehr sichere Schule, wo solche Übergriffe nicht passieren dürften.“

„Wo ist sie jetzt?“

„Draco Malfoy hat sie bewusstlos ins Krankenzimmer getragen. Sie hat sich noch nicht vollkommen erholt. Immerhin ist das arme Mädchen fast erstickt.“, hatte Harry hören können und blickte die beiden Lehrer kurz, starr vor Schreck an, ehe er sich fing und durch die langen Gänge rannte, um sich selbst ein Bild der Greengrass zu machen und sich hoffentlich zu beruhigen, sich zu vergewissern, dass es ihr bald wieder besser gehen würde.

Doch wo er jetzt das farblose Gesicht von ihr sah und ihren vom Fieber geschwächten Körper, war er noch beunruhigter, als ohnehin schon.

Gerade, wenn er daran dachte, dass ein anscheinend gefährliches Wesen hinter der jungen Hexe her war und auch, wenn Harry ein paar Informationen mehr fehlten, um die Situation einschätzen zu können, war er sich sicher, dass dieser Angriff etwas damit zu tun hatte.

Dumbledores Sorgenfalte auf der Stirn, als dieser in die große Halle eintrat, verschärfte seine Vermutung und auch den Drang mit ihm zu reden. Sie waren komplett verrückt, die ganze Sache für sich zu behalten, wo die Braunhaarige doch fast gestorben war.
 

„Halt die Klappe, Malfoy. Ich bin nur hier, um Astoria zu besuchen.“, sagte der Potter trocken und wurde barsch von Draco aufgehalten, als er sanft seine Hand auf Astorias Stirn legen wollte, um ihre Temperatur zu messen.

„Wage es nicht sie anzufassen! Es ist ja wohl deine Schuld, dass sie hier liegt. Weil du sie mit in deine seltsamen Geschichten reinziehen musst!“

Harry hielt dem bösen Blick des Malfoy stand und beide hätten sich wohl mehrere Stunden lang ein Blickduell geliefert, wenn der sanfte Druck der zierlichen Hand, die Draco noch immer hielt, ihn nicht dazu veranlasst hätte, seine grauen Augen abzuwenden und zum blassen Gesicht des Mädchens zu schauen.

Kurz bewegte sich ihr Kopf leicht zur Seite, ehe ihre Lider zu flattern begannen und der Potter in die tiefblauen Augen der Slytherin blicken konnte, die ihn verwundert ansah.

Mit einem gedämpften, schwachen Murmeln erhob sie das Wort, während sie versucht sich leicht im Bett aufzusetzen.

„H-Harry? Bist du es? Was machst du denn hier?“

Der Angesprochene ignorierte den Todesblick von Draco, der anscheinend von der Tatsache, dass Astoria zuerst ihn bemerkt hatte, nicht sehr angetan war, und setzte sich auf die Kante des Bettes, um sich besser mit ihr unterhalten zu können.

Leicht lehnte er sich nach vorne und sah die junge Hexe mit einem leichten Lächeln an.

„Weißt du denn nicht mehr, was passiert ist?“, fragte er mit sanfter Stimme und erntete nur ein Kopfschütteln seitens der Greengrass, die sich nun komplett aufsetzte und vor Schmerzen den Kopf hielt, durch den ein unangenehmes Zeihen wanderte, während sie angestrengt die Augen schloss.

„Ich weiß nur noch, dass...“

Erschrocken hielt die braunhaarige Hexe inne und entfernte langsam ihre Hand von ihrem Kopf, bevor sie diese ansah, als sei sie ein gefährliches Tier, das sie jeden Augenblick angreifen würde.

Panik lag in ihren Augen und Harry wollte gerade zu einer Frage ansetzen, als das Mädchen erneut das Wort erhob.

„W-Wo sind meine Handschuhe?“, fragte sie mit zitternder Stimme und besah nun zum ersten Mal auch Draco, der sich leicht nach hinten zum braunen Beistelltischchen, das neben ihrem Bett stand, umdrehte und ihr die gewünschten Gegenstände reichte.

„Du hattest schlimmes Fieber, da habe ich sie dir abgenommen, während Madame Pomfrey dich untersucht hat. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“, erklärte ihr Hauskamerad, während er der jungen Zauberin sanft durch ihr braunes, langes Haar strich.

Sie schien sich kurz zu beruhigen und lächelte den Platinblonden warm an, während sie sich gegen seine Brust fallen ließ und er seine starken Arme um sie legte. Auch, wenn Harry es niemals laut aussprechen würde, war er froh, dass Malfoy ihr in dem Moment zur Seite gestanden hat. Wer weiß, was passiert wäre, wenn er sie nicht gefunden und in den Krankenflügel gebracht hätte. Harry wollte sich das gar nicht ausmalen.

Ein kleines Schmunzeln bildete sich auf Harry's Lippen, als er das seltene Bild eines leicht lächelnden Draco Malfoys sehen konnte, der sanft den Haarschopf der Greengrass küsste, bevor er seine grünen Augen auf die unruhigen Hände von Astoria warf, die er zum ersten Mal ohne weißen Stoff sehen durfte und, welche penibel genau vom Körper des jungen Zauberers ferngehalten wurden, als würde sie sich verbrennen, wenn sie ihn berühren würde.

Von außen sahen sie wie ganz normale Hände aus, doch hatte Harry das dumpfe Gefühl, eine seltsame Kraft von ihnen aus spüren zu können. Es war ein ähnliches Gefühl, das er in seinen Träumen hatte, wenn er in die ängstlichen, blauen Augen blickte und versuchte Antworten aus ihnen zu finden.

Antworten, die er wohl eh nie bekommen würde, wenn er sich die Tatsache zurück ins Gedächtnis rief, dass Astoria keine Erinnerungen an ihre Vergangenheit hatte. Vielleicht sollte er einfach die Sache auf sich beruhen lassen und hoffen, dass diese Traumgeschichten ihn nicht mehr heimsuchten?

Bevor er sich weitere Gedanken über die Frage machen konnte, wurde erneut die schwere Tür mit einem Ruck aufgeschlagen und ließ die drei Köpfe der Zauberer nach oben schnellen.

Madame Pomfrey kam mit eiligen Schritten auf sie zu gelaufen, während ihre Stöckelschuhe ein lautes Pochen auf dem Boden verursachten.

„Miss Greengrass. Wie schön, dass es Ihnen wieder gut geht.“, sprach die Heilerin durchaus erfreut und goss der Braunhaarigen eine durchsichtige, zähflüssige Flüssigkeit in ihr Glas, welche die Patientin sofort zu sich nahm und leicht angewidert das Gesicht verzog.

„Vielen Dank für ihre Hilfe, Mister Malfoy. Es war eine gute Idee sie hier zu behalten. Normalerweise erholt man sich nicht allzu schnell von so einem Überfall.“, wandte sich die Krankenschwester Hogwarts nun an den Platinblonden und mischte ein neues Elixier zusammen, bei dessen bloßem Anblick schon Harry das Hühnchen vom Mittag wieder hochkommen wollte.

„Wie meinen Sie das?“

„Mister Malfoy hat Sie in das Krankenzimmer gebracht und die ganze Zeit über Ihre Hand gehalten. Und ich sage Ihnen, das war keine kurze, schnelle und einfache Behandlung. Es ist ein Wunder, dass Sie keine bleibenden Schäden davon getragen haben.“

Erst als Madame Pomfrey auch Draco ein Glas mit einer dickflüssigen Flüssigkeit übergab, konnte Harry die dunklen Ringe unter seinen Augen erkennen und seine noch kränker aussehende Gesichtsfarbe. Er war wohl wirklich die ganze Zeit über nicht von ihrer Seite gewichen. Das erklärte auch, warum er heute beim Quidditchtraining der Slytherins nicht dabei gewesen war. Sonst verpasste er doch keine Gelegenheit, dem Schwarzhaarigen zu zeigen, wie viel besser er doch war.

Während Draco artig seinen Erholungstrank zu sich nahm, beobachtete Harry mit gerunzelter Stirn die junge Hexe, die nun kerzengerade auf dem Bett saß, wie in Trance an die Wand starrte und nervös mit ihren, nun wieder von Handschuhen bedeckten Fingern spielte.

Wenn man genau hinsah, konnte man sehen, wie stark ihr Körper zitterte und am liebsten hätte Harry sie nach ihrem Wohlbefinden gefragt, doch eine Stimme in ihm sagte, dass er es lieber nicht tun sollte.
 

„Wie fühlen Sie sich eigentlich?“, fragte die Heilerin, nachdem sie sich um Malfoy gekümmert hatte und die Temperatur ihrer Patientin maß.

„Ganz gut. Ich kann mich nicht beschweren.“

„Ihr Fieber ist auch zurückgegangen. Wenn sich ihr Zustand nicht verschlechtert, können sie morgen wieder gehen.“

Die Miene der Braunhaarigen hellte sich auf und auch Draco schien besser gelaunt als zuvor.

Und Harry, der erneut seine Neugier nicht zügeln konnte, folgte Madame Pomfrey zu einem Tisch im Krankenflügel gegenüber von Astorias Bett, jedoch darauf bedacht, dass die beiden Slytherins das Gespräch in dieser Entfernung nicht verfolgen konnten.

„Madame Pomfrey. Welche Krankheit hatte Astoria denn genau?“, fragte der Potter und ließ seine Augen kurz nach hinten schweifen, um sich zu vergewissern, dass die beiden Slytherins noch immer in ihrem Gespräch vertieft waren.

„Tja, Mister Potter. Wenn ich das wüsste, hätte ich sicher nicht vier Stunden für ihre Behandlung gebraucht. So etwas habe ich in meinen fünfzehn Jahren als Schulkrankenschwester noch nie gesehen. Ich habe es zuerst für einen Fluch gehalten, aber dieser hätte mehr Spuren hinterlassen. Ein Schwächeanfall kann es auch nicht sein, dafür waren ihre Symptome zu stark.“, überlegte die Angesprochene laut und platzierte, wie Hermine es immer tat, wenn sie nachdachte, ihre Hand an ihr Kinn.

Leicht enttäuscht nickte Harry der jungen Frau zu und wollte sich gerade wieder umdrehen, als ihre Worte ihn in seinem Tun inne halten ließen.

„Aber etwas fand ich sehr komisch.“

„Komisch?“

„Miss Greengrass hatte am Hals seltsame rote Streifen und auch ihr Handgelenk wies einige Verletzungen auf. Ich kann mir aber keinen Reim daraus machen, woher diese stammen könnten.“, erklärte die Hexe und tat die Sache jedoch schnell wieder ab, während sie eine Salbe zur Heilung von Schnittwunden herstellte.

„Seltsame rote Streifen?“, murmelte der Potter leise und warf noch einen kurzen Blick auf Astoria und Draco, die sich noch immer über etwas unterhielten, bevor er durch die große Flügeltür nach draußen trat und sofort von seinen besten Freunden überfallen wurde.
 

„Und? Was ist jetzt mit ihr?“

Hermine war die Erste, die zu einer Frage ansetzen konnte, während Ron den Schwarzhaarigen ebenfalls mit neugierigen Augen ansah.

„Das wissen wir nicht genau. Sie hatte Fieber und war kurze Zeit ohne Bewusstsein. Madame Pomfrey meinte jedoch, dass es kein Fluch oder Schwächeanfall gewesen sei.“

„Das ist äußerst verdächtig, findet ihr nicht? Zuerst hören wir ein Gespräch zwischen Dumbledore, Professor McGonagall und Snape, die meinten, dass Astoria in großer Gefahr sei und einen Tag später wird sie angegriffen? Das kann kein Zufall sein.“, sprach der Rothaarige und erntete ein Kopfnicken der Hexe, die Harry eindringlich ansah.

„Wenn nicht einmal Madame Pomfrey, die beste Heilerin, die wir kennen, herausfinden kann, was mit Astroria passierte, ist die Sache vielleicht ernster als wir dachten.“

Harry konnte in den braunen Augen seiner besten Freundin ihre große Sorge erkennen und auch er musste zugeben, dass ihm der Gedanke daran, dass die Greengrass fast gestorben war, starke Bauchschmerzen bereitete.

Aber noch eine Sache kam ihm seltsam vor, die er Ron und Hermine aber niemals persönlich sagen würde. Wenn Astoria wirklich vor fünf Stunden angegriffen worden war, dann war es genau der Zeitpunkt, in dem Harry's Narbe erneut zu schmerzen begonnen hat. Er dachte, es sei ein blöder Zufall gewesen, doch unter diesen Umständen, änderte sich die Sache erheblich.

Nun war er sich fast sicher, dass diese Träume eine tiefere Bedeutung haben, als er vorher gedacht hatte. Und auch eine andere Sache wurde ihm klar. Eine Sache, die er viel eher in Betracht hätte ziehen müssen.
 

„Wir müssen mit Dumbledore reden.“
 


 

~*~
 


 

Astoria....

Astoria, komm zu mir. Ich warte auf dich.
 


 

Ruckartig öffnete die braunhaarige Hexe ihre blauen Augen und starrte wie in Trance an die weiße Zimmerdecke des Krankenflügels, während erneut eine dunkle, zischende Stimme ihre Ohren erreichte, die einen eiskalten Schauer durch ihren Körper jagte.
 


 

Komm zu mir, Astoria!
 


 

Leicht setzte das Mädchen sich auf und spürte ein kleines Gewicht auf ihrem Schoß, das sie wenig später als Draco ausmachen konnte, der neben ihrem Bett auf einem Stuhl eingeschlafen war und seinen Kopf auf ihrem Körper ausruhte.

Seine Hand umschloss die ihre und Astoria sehnte sich danach, seine Haut, seine Wärme an ihrer zu spüren, ohne diese lästigen Handschuhe, doch wusste sie, dass dies so gut wie unmöglich war. Es zeugte von einem Wunder, dass nichts passiert war, als sie bewusstlos im Bett lag und er sie an dieser Stelle berührt hatte. Sie würde es nicht aushalten, ihn zu verlieren.

Nicht ihn, ihren Draco.

Lächelnd strich sie dem Blonden durch sein weiches Haar und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn, ehe sie sich, darauf Bedacht den Malfoy nicht aufzuwecken, aus ihrem Bett erhob und ihre Beine über die Bettkante schwang.

Die Kälte, die sie wenige Sekunden später an ihren nackten Füßen spüren konnte, begleitete sie bis zum leeren, durch Kerzen erleuchteten Gang, durch den sie mit tapsenden Schritten lief.

Sie wusste nicht, wohin sie der Weg führte, doch eine unsichtbare Kraft schien sie wie magisch anzuziehen.

Ihre Augen waren starr nach vorne gerichtet und ihr Körper steif und angespannt.

Der Mond schien durch die Fenster und ließ ihre Haut fast weiß erscheinen, während einige schlafende Gemälde sich reckten und streckten und neugierig nachschauten, wer denn so spät nachts noch in den Gängen umherlief.
 


 

Meine süße Astoria. Ich werde dich bekommen. Nimm dich lieber in Acht.
 


 

Die Stimme kam zum wiederholten Male und hinterließ in ihrem Körper erneut einen seltsamen Schauer. Sie musste verrückt sein, trotz dieser Drohung nicht zurück in den Krankenflügel zu gehen, doch etwas sagte ihr, dass sie damit nur Draco in große Gefahr bringen würde und das war das Letzte, was sie wollte.

Schlimm genug, dass sie Harry und seine Freunde mit in die Sache hineingezogen hatte, da musste sie nicht noch weitere Unschuldige in Gefahr bringen.

Die Kerzen flimmerten und erleuchteten gedämpft den verdunkelten Gang, während sie ein lautes Poltern über sich vernehmen konnte.

Rasch hob sie den Blick und versuchte die Quelle des Lärms ausfindig zu machen, doch genauso schnell, wie das Geräusch kam, verschwand es auch wieder, fast wie eine Illusion, ein Streich ihrer Sinne.

Einige Eulen beobachteten neugierig die wandernde Hexe. Anscheinend streunten nicht viele Schüler nachts im Schloss umher, wobei dies ja eigentlich auch verboten war. Wenn sie unterwegs Mrs. Norris oder Filch begegnen würde, müsste sie sicher noch länger im Krankenflügel verweilen und das wollte sie keinesfalls.

Mit gespitzten Ohren lauschte sie nach der Stimme oder dem Poltern, doch kam die folgenden Minuten kein verdächtiges Geräusch, das ihre Aufmerksamkeit weckte. Einzig und allein das Kauzen der wenigen Uhus unterbrach die Stille der Nacht.

Kurz besah sie noch interessiert die zum Teil schlafenden Menschen in den Gemälden, bevor sie entschied sich wieder auf den Weg zurück in den Krankenflügel zu machen (Draco würde ausflippen, wenn er sieht, dass sie auf Nachtwanderung ging), als sie leise Schritte vernehmen konnte, die unmittelbar hinter ihr verursacht wurden.

Erschrocken drehte sie sich um, erwartete schon einen Lehrer oder Filch, die ihr Punkte für das Slytherinhaus abziehen würden, weil sie nachts alleine im Schloss herumspazierte, doch stattdessen sah sie in zwei graue Augen, die jedoch nicht weniger wütend aussahen, als die der Lehrer in einer solchen Situation.
 

„Astoria?“, hörte sie die melodische Stimme ihres Hauskameraden, der sich ein paar Meter vor ihr befand und sie mit verständnisloser Miene anblickte.

„Draco.“, sagte sie atemlos und schreckte leicht zusammen, als sie das Klicken eines Schlosses vernehmen konnte und ein heller Lichtstrahl an die Wand ihr gegenüber geworfen wurde.

Ihr Blick schnellte zur Quelle des Lärms.

„Danke Severus. Entschuldigen Sie bitte die Störung.“, konnten sie die Stimme ihres Schuldirektors vernehmen, dessen Hand sich an der Klinke der Tür befand, die gerade geöffnet wurde.

Starr vor Schreck blieb die Braunhaarige auf der Stelle stehen und wäre sicher erwischt worden, wenn eine bestimmte Hand sie nicht geschnappt und mit sich gezogen hätte.

„Schnell, hier rein!“, flüsterte Draco ihr zu und öffnete das große Tor neben ihnen, bevor ein kalter Windzug Astoria kurz frösteln ließ und sie vom Malfoy in einen unbekannten Raum gezogen wurde, den sie jedoch ganz genau kannte.
 


 

©Alexiana



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zaje
2016-01-20T17:24:52+00:00 20.01.2016 18:24
Argh .. wie kannst du mir das antun, mit diesen schrecklichen Cliffhangern? -.-" Ich will wissen wies weitergeht *_* Drum werd ich jetzt auch nicht allzu viel schreiben, weil ich nämlich lesen gehen muss *nod nod*
Die Szene zwischen Harry und Draco fand ich toll. Das ist richtig typisch für die beiden, dass sie sich einfach mal anschnauzen müssen. :P Ja .. was soll ich groß sagen? Den Beginn fand ich auch super - sehr direkter Einstieg und man fiebert sofort mit Harry mit. So, ich geh jetzt weiterlesen :)
LG <3
Antwort von:  Alexiana
21.01.2016 16:51
Und nochmal Hey :)

Und ein großes Dankeschön an dieser Stelle, dass du immer so fleißig kommentierst :) Das bedeutet mir sehr viel und motiviert mich zum Weiterschreiben :)
Ja, ich liebe Cliffhanger :D Ich bin sehr böse, ich weiß. Im nächsten Kapitel wird es sogar noch gemeiner XD
Und danke für dein Lob :)

GVLG
Alexiana


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