Zum Inhalt der Seite

An deiner Seite

Gibt es die ewige Liebe? (G/Ch) -> Wird überarbeitet!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Teil 4 - Kapitel 16 bis 20

Kapitel 16: Spontaner Schmerz
 

Sie stiegen aus dem Taxi, Son Goku bezahlte den Fahrer und sie gingen auf das Haus zu. Dort lagen, über den gesamten Weg verstreut, alle Zeitungen der letzten zwei Wochen. Beide blieben sie stehen, sahen zuerst auf die verstreuten Zeitschriften, dann sahen sie sich kurz an und schließlich schüttelte Chichi kurz den Kopf, seufzte einmal und ging weiter auf das Haus zu.

Etwas später lagen sie in ihrem Bett und sortierten die Post.

"Guck mal hier", meinte Son Goku plötzlich, "Während wir weg waren, haben wir Post gekriegt, von seiner Heiligkeit dem Dalai Lama", er begann zu lesen und meinte dann, völlig ernst, "Irgendwas über ein Softball-Team, das er aufstellen will." Chichi lachte, schlug ihm einmal spielerisch die Hand auf den Oberschenkel und hob dann die Augenbrauen an.

"Hey", meinte sie und teilte ihm ihren Einfall mit, "Sollen wir den Kindern einen Brief schreiben, dass wir wieder da sind?" Son Goku nickte. Die Frau nahm ihren Block zur Hand und begann zu schreiben. Dabei sprach sie leise mit, was sie gerade schrieb.

"'Lieber Son Gohan und lieber Son Goten!'", murmelte sie vor sich hin und hielt schließlich den Block und den Stift ihrem Mann hin. Dieser sah sie zuerst verwundert an, dann meinte er schmunzelnd: "Oh klar. Du kriegst den einfachen Teil." Chichi verschränkte die Arme vor der Brust und grinste in ebenfalls an.

Son Goku dachte etwas nach, atmete einmal hörbar ein und begann dann zu schreiben: "'Wir sind wieder da.'" Siegessicher schaute er seine Frau an. Diese nahm Block und Schreiber entgegen, lächelte einmal und setzte den Brief fort: "'Aus Europa.'" Zufrieden hielt sie Son Goku das Schreibzeug wieder hin.

"Das ist doch kein Satz. Das ist eine Präposition und ein Kontinent", entgegnete er, nicht bereit, so etwas zuzulassen.

"Nein, ich hab deinen Punkt gestrichen und jetzt ist es ein Satz. Hier: ,Wir sind wieder da aus Europa.' Jetzt du", beharrte sie darauf und ihr Mann gab nach.

Todernst begann er weiterzuschreiben: "Ausrufezeichen! Komma, dann Klammer auf: ,Aber ich möchte jetzt nicht über Grammatik reden.' Semikolon. ,Ich möchte mit eurer Mutter schlafen.'" Während sie vorhin noch gelacht hatte, wurden ihre Augen bei dem letzten Satz immer größer.

"Nein, das hast du nicht geschrieben! Nein!", war sie felsenfest der Meinung. Ihr Mann hielt den Block in die Höhe, sodass sie lesen konnte, was darauf stand.

"Och, Son Goku!", schimpfte sie und schlug ihm leicht auf den Oberschenkel. Dieser lachte: "Was? Doch, ja! Das will ich." Chichi nahm ihm den Block aus der Hand und sah ihn an.

"Erst wenn der Brief hier fertig ist!", entgegnete sie, lehnte sich vor und stützte sich mit ihren Ellbogen auf ihre Knie.

"Nein, nein, nein, nein, nein!", widersprach Son Goku, beugte sich zu ihr rüber und küsste ihre Schulter, "Wir schlafen jetzt miteinander. Jetzt schlafen wir miteinander und dann schreiben wir den Brief."

"Komm hör auf! Wir brauchen doch nur noch ein paar kleine Sätze!", würgte ihn Chichi ein weiteres Mal ab. Sie riss den angefangen Brief vom Block und begann von neuem.

"Oh, in Europa hättest du jetzt gleich mit mir geschlafen", verkündete Son Goku etwas frustriert, strich ihr dabei über ihr Knie und rieb seinen Nasenrücken an ihrem T-Shirt.

Doch damit hatte er unbewusst Chichis wunden Punkt getroffen. In kühlem Tonfall wollte sie erfahren, was dass schon wieder heißen sollte.

"Gar nichts", gab er ehrlich zurück. Doch die Frau steigerte sich da in etwas hinein.

"Ich bin nicht spontan, hä?", bohrte sie weiter und legte den Block wieder nieder.

"Das hab ich nicht gesagt, nein!", versuchte Son Goku sich zu verteidigen und setzte sich nun auf.

"Nein", fuhr sie fort, "aber du hast es gemeint."

"Ich hab gar nichts gemeint!", gab er friedfertig zurück, doch Chichi überhörte das gehfließendlich. Beleidigt sprach sie weiter: "Dass ich in Europa jetzt sofort mit dir geschlafen hätte, aber hier ..."

"Nein, nein, nein, nein, nein, warte! Hör zu! Ich will nur nicht, dass wir nur dann miteinander schlafen können, wenn unten eine Concierge sitzt", wurde er auch schön langsam wütend.

Chichi nahm ihre Brille von der Nase und wandte sich nun voll ihrem Mann zu. Dabei sagte sie in bissigem Ton: "Nur weil ich noch lächerliche drei Minuten brauche um einen Brief an unsere Kinder zu beenden, die ich seit langem nicht gesehen habe ...", doch da wurde sie von Son Goku unterbrochen, "Was? Was soll denn das jetzt wieder bedeuten? Dass mir meine Kinder egal sind?"

"Wenn du mich den Brief beenden lassen würdest, könnte ich bestimmt spontan sein!", versuchte sie den Streit zu schlichten, doch jetzt war Son Goku sauer. Mit etwas lauterer Stimme stellte er fest: "Das ist keine Spontaneität, für mich ist das eine Verabredung. Ich war in der Stimmung für außerplanmäßige Leidenschaft, aber oh, wir sind ja wieder zuhause, das habe ich vergessen. Da muss ja alles nach Plan laufen."

Jetzt war Chichi auch wieder wütend. Sie stand vom Bett auf und begann mit ihrer Predigt: "Versuch du doch mal Kinder großzuziehen, wenn gar nichts nach Plan läuft, wenn alles nur noch spontan ist!", dabei riss sie die Hände in die Höhe, drehte dem Bett, auf dem Son Goku saß, den Rücken zu und verschwand ins Bad.

"Weißt du was, Chichi? Den Kindern täte etwas Spontaneität ganz gut", gab er jetzt erzürnt zurück.

Seine Frau wandte sich um, kam einige Schritte auf ihn zu und erklärte mit wütender Stimme: "Das weiß ich! Ich hab es so satt, für alles und jeden in dieser Beziehung die Verantwortung zu übernehmen!"

Son Goku breitete die Hände aus und teilte ihr genauso aufgebracht mit, wie vorher: "Dazu hat dich niemand gezwungen, diese Rolle hast du dir selbst gegeben!"

"Blödsinn!", rief sie nun aufgebracht und zornig, "Diese Rolle hast du mir zugeteilt! Wann denkst du mal daran, die Zeitung abzubestellen oder das Wasser für die Scheibenwaschanlage im Auto nachzufüllen? Wann beteiligst du dich mal an der Erziehung der Kinder? Nein, du flirtest ja am Telefon mit deiner bescheuerten Freundin!"

Son Goku hatte genug und wurde noch lauter als vorher: "Herrgott, du fängst doch wohl nicht wieder davon an, oder?"

"Da kannst du aber sich sein! Ich fang wieder davon an!", entgegnete sie trotzig.

Jetzt versuchte der Mann sich mit Händen und Füßen zu verteidigen: "Ich hab seit sechs Monaten nicht mit ihr geredet!"

Chichi ignorierte das und fuhr ihn an: "Nicht eine Sekunde versucht du dich in mich hineinzuversetzen!" Ihre Augen waren glasig und sie musste sich bemühen, nicht anzufangen zu weinen.

"Weiß du was, Chichi, weißt du was? Wir haben keine Erbse unter der Matratze, bei uns liegt eine Wassermelone drunter!", schrie er jetzt und zog wütend die Tagesdecke vom Bett.

"Und daran bist du natürlich auf keinen Fall schuld!", schrie sie zurück und ging eiligen Schrittes an ihm vorbei, riss die Tür auf und verschwand aus dem gemeinsamen Schlafzimmer. Hinter sich schmiss sie die Tür noch lautstark ins Schloss.

"Scheiße!", fluchte Son Goku und atmete zweimal tief durch. Dann sagte er sarkastisch zu sich selbst: "Willkommen daheim!"
 

Kapitel 17: Eine andere Fassung
 

Über all das dachte Son Goku nach, während er, die Hand von Chichi in seiner eigenen haltend, so dalag und versuchte zu schlafen.
 

Am nächsten Morgen verabschiedeten sich Chichi und Son Goku von ihren Söhnen, wünschten ihnen noch schöne Ferien. Dann stiegen sie in das Auto und fuhren los. Son Goten und Son Gohan winkten noch hinterher, bis sie nicht mehr zu sehen waren.

Die Fahrt nachhause verlief beinahe genauso still, wie die Fahrt zum Camp. Nur eine kurze Zeit lang unterhielten sich die beiden miteinander.

"Sollen wir einen Anwalt nehmen oder zwei?", wollte Son Goku von seiner Frau erfahren. Dabei starrte er weiterhin nur auf die Straße. Sie sollte nicht merken, wie sehr ihn diese Worte verletzten.

Chichi schloss kurz die Augen. Dann meinte sie: "Einen. In dem Punkt sollten wir uns wenigstens einig sein", sie seufzte einmal auf, bevor sie weitersprach, "Die Hauptsache ist, dass wir es für die Kinder so leicht wie möglich machen, Son Goku."

"Ja", stimmte er ihr zu, dann wurde es wieder still. Und bis er sie vor dem Haus absetzte, sprachen sie auch kein Wort mehr miteinander.
 

Son Goku besichtigte eine wunderschöne Wohnung in einer ruhigen Wohngegend in einem der schönsten Viertel der Stadt. Die Maklerin versuchte gerade, ihm das Appartement so appetitlich wie möglich zu präsentieren.

"Sie haben sicher gesehen, dass das Bad noch die Originalfliesen aus den 20er Jahren hat", erklärte sie ihm gerade, doch Son Goku war nicht ganz bei der Sache.

"Ja, ganz hübsch", verkündete er. Doch die Dame schien nicht aufzugeben: "Da sie dabei sind ein Buch zu schreiben, dürfte sie folgendes sehr interessieren: Die Schwester des Chauffeurs von Bette Davis hat einmal in der Wohnung nebenan Weihnachten gefeiert."

"Wirklich?", gab der Mann zurück, obwohl es ihn überhaupt nicht interessiert. Sie bestätigte nochmals.

"Gibt es auch Kinder in diesem Komplex hier?", wollte Son Goku nun erfahren und sah mit ernstem Gesicht auf die Frau vor sich.

"Och, ganze Rudel!", gab sie zur Auskunft, "Unter anderem wohnt hier der Neffe des Schauspielers, der als Dritter in das vierte Rettungsboot in ,Titanic' sprang. Holen Sie sich das Video, ich stell Sie den Leuten gerne vor", sie blickte kurz auf ihre Uhr, "Hören Sie, ich zeig es heute Nachmittag noch einer anderen Familie, aber wenn Sie interessiert sind, dann reserviere ich es für Sie. Vielleicht wirft Ihre Frau mal ein Blickchen drauf ..."

"Ich bin interessiert!", unterbrach sie Son Goku.

"Wer wäre das nicht? Sehen Sie nur, wie das Licht das durchs Fenster fällt den Raum erfüllt. Ich habe diese Räumlichkeiten mal dem Mann gezeigt, der ,Charlie dem Thunfisch' die Stimme geliehen hat. Er sagte, und ich zitiere: ,Wow!' Zitat Ende. Na, das sagt doch wohl alles!", sprudelte es aus ihr hervor, doch der Mann hörte ihr gar nicht mehr zu. Er war in Gedanken ganz wo anders. Er seufzte einmal und senkte den Blick.
 

Zusammen mit Chichi und Shingo nahmen zehn weitere Personen an dem Thai-Kochkurs teil. Die ganze Küche roch nach frisch geschnittenem Gemüse und frisch angebratenem Zwiebel.

"Zuerst geben Sie Olivenöl, Knoblauch und Tofu hinein. Erhitzen Sie es so lange, bis der Knoblauch goldbraun ist. Achten Sie darauf, dass die Flamme unter ihrem Wok sehr, sehr heiß ist. Nun nehmen Sie ein Ei und schlagen es in das heiße Öl. Passen Sie auf, dass alle Zutaten sorgfältig gegart werden ...", erklärte der kleine, thailändische Koch ganz vorne. Chichi stand neben Shingo und befolgte die Anweisungen des Lehrers genau. Dabei versuchte sie sich alles so gut es ging einzuprägen.

Als sie das Ei am Pfannenrand aufschlug, spritzte das Öl etwas hoch und sie sprang zu Seite, um sich nicht zu verbrennen.

"Oh!", rief sie überrascht aus und stolperte. Shingo sprang sofort an ihre Seite und fing sie auf.

"Alles in Ordnung?", wollte er von ihr erfahren. Chichi lächelte und meinte: "Ja, ähm, alles in Ordnung." Dabei machte sie sich aus seinem Arm frei. Irgendwie überkam sie dabei nämlich ein Schuldgefühl und sie musste sofort an Son Goku denken. Schnell verbannte sie den Mann wieder aus ihren Gedanken.

"Nun fügen wir Thai-Nudeln hinzu ...", verordnete soeben der Lehrer, doch weiter hörte Chichi nicht zu, denn sie wandte sich an Shingo.

"Ich war bei den Kindern. Ich habe Rei gesehen, aber dich hab ich nicht gesehen", sprach sie und warf gleichzeitig ihre Thai-Nudeln in den Wok.

"Ich war an dem Wochenende davor da. Weißt du, seit wir geschieden sind ist es doch wesentlich einfacher, wenn wir solche Dinge getrennt veranstalten. Aber Toshi und ich sind zu diesem großen Wasserfall gewandert. Warst du mit Son Goku auch da?", erklärte er zuerst und stellte er ihr dann die Frage.

"Ja. Ja, es war wundervoll!", gab sie zögerlich zur Antwort.

Jetzt hörten sie wieder dem Kochlehrer zu: "Jetzt müssen Sie Chili-Pfeffer an das Essen geben. Sie wissen, würzige Speisen würzen die Liebe. Je schärfer Sie essen, desto schärfer werden Sie." Ein allgemeines, heiteres Lachen machte die Runde. Chichi riss die Augen etwas auf und blickte auf den Kochlehrer. Shingo neben ihr musste breit grinsen.

"Na ja, je schärfer, desto besser für mich! Wuh!", lachte er und schüttete das ganze, kleine Schüsselchen voll mit Chili-Pfeffer in seine Wok.

Chichi blickte ihn einmal kurz an, dann sah sie auf die Schüssel in ihrer Hand und schließlich tat sie es ihrem Nachbarn gleich und schüttete den gesamten Pfeffer in ihr Essen.

Shingo war erstaunt, aber lachte dann mit ihr, bevor er fragte: "Isst Son Goku gerne thailändisch?"

"Ja. Ja", gab Chichi zurück und fühlte sich nicht gerade wohl dabei.

"Wart ihr schon mal bei Tommy Tang?", sprach Shingo weiter und rührte mit dem Löffel durch sein Essen.

"Äh, Son Goku und ich, wir, äh, wir haben uns getrennt", stotterte sie zuerst. Dennoch war sie froh, dass sie es endlich gesagt hatte, denn jetzt musste sie sich nicht ständig anhören, ob Son Goku dies gern machte, ob er jenes gern aß, ob sie das schon einmal getan hatten und so weiter.

Shingo hielt inne und brachte nur ein "Oh Gott, ich hatte ja keine Ahnung." hervor. Chichi erklärte ihm, dass Son Goku und sie es auch niemanden gesagt hatten.

Der Mann neben ihr zeigte sein Verständnis.

"Es tut mir so Leid! Seit wann?", versuchte er sie aufzuheitern.

"Äh, seit 72 Stunden, seit 4 Wochen, 5 Jahren. Kommt darauf an, ab wann du zählen willst", erzählte sie ihm gelassen und rührte weiter im Essen herum.

"Das tut mir wirklich Leid, ich weiß ja schließlich, wie schwer das für einen ist", er machte eine kurze Pause, dann fuhr er fort, "Also, Chichi, das hört sich sicher verrückt an, aber ich hab mich all die Jahre auf die Termine mit deinen Kindern in meiner Praxis gefreut, weil ich dich dadurch besser kennen lernen konnte", sie lächelte ihn an, "Aber als du mich wegen deiner Zähne angerufen hast, da war ich, da hab ich mich so darauf gefreut, weil ich wusste, dass wir allein sind. Und, ähm, du musst mir sagen, wenn es dir zu schnell geht, aber ich wollte dich fragen, ob wir vielleicht mal zusammen essen könnten?" Etwas verwirrt blickte sie ihn an und fand zuerst keine Worte. Dann meinte sie grinsend: "Aber das tun wir doch gerade!" Beide lachten sie los.

"Na ja, ich dachte, wir finden vielleicht etwas ohne Lehrer", lachte er. Chichi lächelte ihn an, fühlte sich dabei aber nicht wirklich wohl.
 

... Sehr häufig wird doch behauptet zwei Menschen waren zu lange unglücklich verheiratet. Ich habe lange Zeit gedacht, meine Ehe wäre nicht so unglücklich. Ich dachte nur, manchmal ist die Liebe da und manchmal eben nicht. Sie wissen schon, Höhen und Tiefen. Aber, nach einer Weile sind auch die Höhen tiefer und rücken in die Ferne. Und plötzlich fragt man sich, bin das wirklich ich? Bin ich neuerdings nur noch in der Tiefe? Oder kommt es daher, weil ich mit diesem Mann zusammen bin? Und dann fragt man sich, vielleicht gibt es noch eine andere Version meines Lebens, oder von mir selbst, vielleicht eine glücklichere. ...
 

Son Goku hatte die Wohnung bekommen, doch im Moment befand sich nur ein Schreibtisch und seine Unterlagen für sein Buch darin. Gerade eben arbeitete er wieder daran weiter.

"'Yossel blickte in Minnies Augen und empfand ... Aufregung ... Angst ... Beklommenheit.' ... Was für 'ne Scheiße. ... ,Yossel blickte in Minnies Augen und empfand ... nichts. Zwei Jahre lang waren sie getrennt gewesen, und nun, da sie aus dem Boot stieg, bemerkte er, dass er in die Augen einer Fremden starrte. Er kannte diese Frau nicht mehr. Aus ihm war ein Japaner geworden. Und sie war noch immer die arme, leidenschaftslose Tochter eines blinden litauischen Geigenbauers.'", grummelte Son Goku vor sich her und zum ersten Mal sah er die Beziehung, die seine Großeltern geführt hatten, mit ganz anderen Augen.
 

Kapitel 18: Hass vergeht
 

Krillin und Son Goku spazierten durch den Park und unterhielten sich dabei. Gerade gingen sie an dem großen Springbrunnen vorbei.

"Nein, nein, es war Angst. Es ging nur um Angst. Die Angst hat sie zusammengehalten. Krillin, ich habe die ganze Zeit die Ehe meiner Großeltern idealisiert. Es war nicht die größte Liebe aller Zeiten. Die beiden sind zusammen geblieben, weil sie panische Angst hatten. Vor der Einsamkeit, vor dem Versagen, vor dem Unbekannten", erklärte Son Goku seinem Freund. Dieser nickte nur und meinte: "Klar. Angst ist die wichtigste Motivation für alles. Angst und Schuldgefühle sind die zwei Emotionen, die unsere Gesellschaft in Schwung halten." Son Goku blieb kurz stehen, setzte sich aber gleich wieder in Bewegung. Verwundert wollte er erfahren: "Heißt das, du und C18, ihr seid auch nur aus Angst zusammen?"

"Mit einem Wort: Ja", bestätigte der Glatzköpfige.

"Und das ist OK für dich?", bohrte der Größere der beiden weiter.

"Mit drei Worten: Ja und Nein. Siehst du, es ist nicht so einfach. Du hättest gerne eindeutige Antworten, aber in der Realität ist nichts eindeutig. Das Leben ist nicht Schwarz-Weiß. Das Leben ist grau. Ein Beispiel, ja? Was siehst du hier? Was ist das?", wollte Krillin von ihm erfahren und streckte ihm gleichzeitig seinen Arsch hin. Son Goku wich etwas zurück und sah skeptisch auf seinen Freund. Weil er sich nicht sicher war, was Krillin meinte, wollte er sich noch einmal versichern: "Was ist das für eine Frage, Krillin?"

"Ich frage dich, was du hier siehst?", stellte der Glatzköpfige erneut seine Frage. Zur Verdeutlichung klopfte er sich einmal auf den Hintern.

Wieder zögerte Son Goku etwas, doch schließlich sagte er: "Ich seh deinen Arsch." Jetzt stellte sich Krillin wieder gerade hin und schüttelte den Kopf. Mit erhobenem Zeigefinger begann er Son Goku zu erklären: "Du denkst, dass du das siehst. Aber in Wirklichkeit ist da kein Arsch." Stille. Dann begann der Dunkelhaarige langsam den Kopf zu schütteln: "Was für ein Sch ... Was redest du da bloß?"

"Das ist kein Arsch!", beharrte Krillin weiter darauf, "Das sind nur die fetteren Teile am oberen Ende eines jeden Beins. Die sind so rund und kommen hinten zusammen, verstehst du? Daher das Wort ,Hintern'. Siehst du, eigentlich haben wir's mit nichts anderem zu tun, als der Fortsetzung unserer Beine." Während seiner Erklärung hatten sich die beiden Freunde wieder in Bewegung gesetzt. Son Goku musste gerade lachen, winkte ab und meinte, das wäre zu hoch für ihn. Doch Krillin gab nicht so einfach auf: "Son Goku, es ist alles nur Illusion. Es gibt im Grunde gar keinen Arsch. Es gibt auch nicht so etwas wie die vollkommene Ehe, den vollkommenen Job, das vollkommene Kind. Diese schöne Vorstellung von einer glücklichen Beziehung vom Leben miteinander bis ans Ende, alles Illusion!" Son Gokus Gesichtsausdruck hatte sich von amüsiert in mitleidig verwandelt.

"Du glaubst also nicht an die Liebe, die ewig hält?", stellte er seinem Freund die Frage und schob dabei seine Hände in die Hosentaschen.

"Äh, äh, äh, äh!", unterbrach in Krillin, "Du siehst schon wieder den Arsch und nicht etwa das Ende der Beine. Liebe ist nur Lust in Verkleidung. Und Lust vergeht. Sei lieber mit jemanden zusammen, der dich auch ausstehen kann." Jetzt musste Son Goku wieder seufzen.

"Tja", meinte er, "Dass wir uns noch ausstehen können, kann man von Chichi und mir nicht behaupten. Bei uns kannst du nur noch Hass finden."

Krillin winkte ab und meinte gelassen: "Ach, das würde ich nicht so ernst nehmen. Hass vergeht." Der dunkelhaarige Mann blieb verwundert stehen.

"Hass vergeht? Ist das alles, was du mir zu sagen hast? Das sind die Worte, mit denen du mich in die Welt schicken willst? ,Hass vergeht, Liebe ist Lust ... Es gibt keinen Arsch.'? Was ist nur aus dir geworden, du enttäuschst mich. Ach. Aber versprich mir eins, ja?", dabei setzte er sich wieder in Bewegung, "Bitte, bitte, versprich mir, dass du nicht mit C18 darüber redest, ja?"

"Bist du wahnsinnig?", kam es entsetzt seitens seines Freundes, "Ich werd nicht einen Ton sagen!"
 

Kapitel 19: Die besten Freunde
 

Chichi und C18 joggten durch den Park. Wie immer war C18 am Reden, während Chichi nur ab und zu etwas einwarf.

"Als Krillin mich aus dem Auto angerufen hat, konnte ich es nicht fassen. Ich meine, ich wusste ja, dass ihr 'ne Krise habt, aber ...", bemitleidete sie ihre Freundin. Ihr Atem ging ziemlich schnell, da sie auch ziemlich schnell liefen und somit das Sprechen nur noch mehr Anstrengung bedeutete.

"Wir wollten nichts sagen, erst wenn wir uns entgültig getrennt hätten", erklärte Chichi und die beiden Frauen bogen um die nächste Kurve.

"Oh, mein Gott! Wow! Und wie geht es dir?", erkundigte sich die Blondine weiter. Mit interessiertem Blick musterte sie die Freundin.

Chichi sah sie zweifelnd an und meinte: "Keine Ahnung. Ich dachte, ich wäre am Boden zerstört. Vielleicht, vielleicht hab ich's noch gar nicht kapiert." C18 blickte kurz auf ihre Freundin, dann wieder auf den Weg und schließlich nochmals auf ihre Freundin.

Kopfschüttelnd sagte sie nur: "Du hast eine Affäre."

"Was?", entgegnete Chichi entsetzt, "Was redest du da für einen Unsinn?"

C18 begann wieder einmal ihre Aussage zu erläutern: "Du bist nur deshalb nicht am Boden zerstört, weil du einen anderen Mann hast!" Jetzt war Chichi schon leicht gereizt. Mit aggressivem Ton wandte sie sich an ihre Freundin: "Ich hab keinen anderen Mann!"

"Ist es ernst mit dem Mann, den du nicht hast?", versuchte C18 in drängendem Ton von ihr zu erfahren. Chichi seufzte einmal auf. Ihre Freundin kannte sie einfach zu gut.

"Ich weiß nicht, was es ist. Ich weiß nur, dass er anders ist als Son Goku. Er zeigt Verantwortung, er plant alles, er hat ein Schweizer Messer. Er will sogar was für mich kochen", erklärte Chichi und zählte die Dinge an ihren Fingern auf.

C18 winkte ab und meinte nur: "Also ein Sandsack, verstehe."

"Ein was?", fragte Chichi noch einmal, denn sie dachte, sie hätte sich verhört.

"Ein Sandsack gegen Überschwemmung", begann sie wieder mit einer ihrer Metaphern, "Das letzte Mittel gegen die absolute Zerstörung." Dabei wurde sie immer langsamer und ihre Stimme begann zu schwanken. Plötzlich begann sie hemmungslos zu heulen.

"C18, was ist denn?", versuchte Chichi von ihr zu erfahren. Doch die Blondine hörte gar nicht darauf, kniete sich auf den Boden und begann laut zu schluchzen.

Chichi sah sie überrascht an, dann schweifte sie mit ihren Blicken durch die Gegend, um zu sehen, ob jemand in der Nähe war.

"C18?", probierte sie es nochmals, kniete sich neben sie und die Freundin setzte sich tatsächlich wieder aufrecht hin.

"Entschuldige bitte! Ich müsste ja eigentlich dich trösten, aber ich fühl mich so furchtbar. Dass ihr beide nicht mehr zusammen seid, furchtbar! Ihr seid unsere besten Freunde, am Staatsfeiertag, an Erntedank und an Weihnachten. Ihr ward doch für uns wie Doris Day und Rock Hudson!", weinte C18 und verbarg nun ihr Gesicht hinter ihren Händen.

Bei der letzten Aussage, sah Chichi verwirrt zu ihrer Freundin: "Das ist komisch, wir haben gedacht, ihr wärt Doris Day und Rock Hudson."

"Ja, wirklich?", presste die Blondine hervor und sah auf ihre Freundin. Dabei wischte sie sich die Tränen von den Wangen.

"Weißt du, ich habe immer gedacht, so was würde mir und Son Goku auf keinen Fall passieren. Ja, im Gegenteil, ich dachte, wir schaffen auch die ganz lange Strecke. Aber ich konnte ... ich konnte ihn anscheinend nicht dazu bringen, den violetten Stift wegzulegen", gab Chichi eine Erklärung für ihre Freundin ab. Doch diese schien noch immer nicht beruhigt. Mit verwirrtem Blick äußerte sie: "Aber das ist Son Goku, das ist der, in den du dich verliebt hast. Chichi, du bist mit 80 so wie mit 8. Ein Mensch wird sich niemals ändern."
 

Fortsetzung folgt!
 

**********
 

So, das ist Teil 4. Schön langsam neigt sich die Story dem Ende zu, ich bin stolz, dass ich sie geschrieben habe! Hier auch nochmal ein großes DANKE an all meine Kommi-Schreiber, ich freu mich, dass euch die Story gefällt/gefallen hat. Muss weiter, lesen uns im 5. Teil, hoffentlich! *g*

LG, bis die Tage

eure Sony ^^° *wink*



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2003-12-31T14:19:53+00:00 31.12.2003 15:19
Ich kann es immer weniger verstehen das sich so wenige die story durchlesen, ich finde sie fantastisch!!!
Ich bin gespannt wie es ausgehen wird....
Von:  Yanni
2003-09-07T13:03:00+00:00 07.09.2003 15:03
*la la la* Da bin ich mal wieder! ^.^
Also der Anfang war ja echt sweet! ^o^
Heheheh... und Krillin's Beispiel war affig! XD Ein breites Schmunzeln konnte ich mir echt nicht verkneifen! ^^ Und ich fand Gokus Reaktion darauf hast du fabelhaft hinbekommen!!
Also ich fand den Teil echt gut, wie auch alle davor! ^^
So dann werd ich jetzt gleich mal noch den letzten Teil lesen! ^.^

Yanni ^^


Zurück