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Die erste Polizistin 2

Sebastian x Oc
von

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Schiefgelaufen

Leider blieb der Tag erfolgslos. Niemand hat ihn gesehen, niemand weiß wo solch einer Lebt und niemand hat überhaupt auch nur von ihm gehört. Nur sehr wenige sahen ihn überhaupt, aber sie haben ihn nicht wirklich beachtet. Das macht uns die Sache leider nicht leichter. Das führt leider dazu dass ich mit Alexander bis spät abends noch in Scotland Yard sitze. Er ist sichtlich genervt da wir im Grunde überhaupt nicht weitergekommen sind und ich bin darüber auch nicht sonderlich erfreut. Letztendlich steht er wütend auf und fegt seine Unterlagen vom Tisch, sodass alles zu Boden fällt. „Hey! Hör auf die Fassung zu verlieren! Wann war so ein fall schon einfach!?“, meine ich und schaue wieder in meine Unterlagen. „Ach, halt dein Maul! Ich kann einfach nicht nachvollziehen das niemand den scheiß Kerl gesehen hat! Sollen wir etwa warten bis der nächste Mord geschieht!?“ „Nein, natürlich nicht! Dennoch bringt es dir überhaupt nichts auszuflippen und du wunderst dich wirklich warum du die einfachen Aufträgen sonst immer bekommst.“ Er schnauft nur genervt und versucht seine Wut zurückzuhalten. Er kramt seine Unterlagen wieder vom Boden zusammen und meint, „Ich gehe jetzt nach Hause. Ich erwarte dich morgen und wehe du kommst du zu spät!“ Ich winke nur ab ohne von meinen Unterlagen aufzusehen. „Ja, ja. Tschüss.“
 

Sobald er Scotland Yard verlassen hat, lege ich meine Unterlagen auf den Tisch und lege mich seufzend in den Stuhl zurück. „Endlich ist er weg.“, murmel ich. Schon den ganzen Abend ging er mir auf die Nerven. Ich kann einfach nicht verstehen, wie man nur so aggressiv werden kann nur weil man momentan nicht wirklich weiter gekommen ist? Mir gab er immer die Schuld, dass ich ihm die Aufträge wegnehmen würde, aber ich würde ihm genauso wenig einen komplizierten fall anvertrauen wenn er so reagiert. Aber da muss ich leider erst einmal durch.

Auch ich entschließe mich, so langsam nach Hause zu gehen und mich mal zur Ruhe zu begeben. Sonst bin ich morgen früh zu nichts zu gebrauchen und ich habe nicht wirklich Lust von Alexander angeschnauzt zu werden. Ich packe meine Unterlagen zusammen und schiebe den Stuhl an den Tisch. Mein Blick wandert durch den Raum und ich puste nach und nach die einzelnen Kerzen, die den Raum ein wenig hellen, aus. Doch eine Hand die sich um meine Taille legt, lässt mich im ersten moment zusammenzucken. Meine Unterlagen kann ich noch gerade so in meinen Händen behalten.

„Was machst du wieder hier!?“

„Ich sehe nur nach ob du auch brav bist.“, meint Sebastian.

„Ich werde jetzt nicht zurück zum Anwesen reiten, falls du das meinst.“

„Nein, keine Sorge das verlange ich nicht von dir.“

Mich beschleicht immer noch das Gefühl dass er ganz genau weiß, dass eine Art Engel mit mir gesprochen hatte. Schließlich fand er die Feder auf meiner Schulter und beäugte sie kritisch.

„Was dann?“, meine ich sichtlich genervt und versuche von ihm loszukommen.

„Oh, der Fall raubt die wohl den letzten Nerv.“, meint er belustigt.

„Nein, nicht der Fall, sondern du!“

Ein breites Grinsen zeichnet sich auf seinem Gesicht ab. Er kommt mir hinten ein wenig näher und beugt sich mit seinem Kopf über meiner Schulter vor. Ich versuche sein Gesicht zu meiden, da ich sein grinsen momentan nicht sehen will.

„Kannst du ein wenig Abstand halten?“

Den genervten Ton in meiner Stimme findet er immer amüsanter. Er greift nach meinen Unterlagen und legt sie zur Seite. Ich will mich gerade beschweren aber er lässt mich nicht zu Wort kommen, da er mich schon zu sich umgedreht hat und meine Lippen in besitzt nimmt. Ich drücke ihn von mir weg. Er seufzt daraufhin nur gespielt.

„Du kannst wirklich gemeint sein.“, meint er.

„Ach, nerv mich doch nicht!“

„Du willst es einfach nicht einsehen. Selbst wenn wir Sex haben tust du danach so, als wäre nie was gewesen.“

Rot angelaufen drehe ich mich zu ihm wütend rum und halte seinen Mund zu.

„Halt endlich dein Maul!“

Grinsend nimmt er meine Hand von seinem Mund und zieht mich wieder zu sich.

„Weißt du nicht, dass das dich nur interessanter macht?“, flüstert er mir zu.
 

Schneller als mir lieb ist, platziert er mich mit einem Ruck auf den Tisch und beugt sich über mich. Einige Sachen fallen polternd auf den Boden. Wieder berühren seine Lippen meine.

„Nicht hier!“, meine ich etwas atemlos, als seine Hand immer weiter runter wandert.

„Ich mache es dort wo ich es will.“

Widersprechen kann ich ihm leider auch nicht. Bei ihm schaltet sich mein Verstand komplett ab auch wenn ich es danach nicht wahrhaben möchte.
 

Ich richte meine Kleidung beschämt wieder und bücke mich, um die am Bodenliegenden Sachen aufzuheben. Ich lege sie wieder ordentlich auf den Tisch und puste nun endlich die letzte Kerze aus. Sofort wird es stockfinster und ich kann somit nichts mehr sehen, sodass ich mich zur Tür tasten muss. Doch Sebastian nimmt meine Hand und führt mich zur Tür. Ich schließe diese ab und gehe mit ihm auf die leere Straße. Er schaut sich einmal um, was mich zu ihm aufblicken lässt.

„Ist was los?“, frage ich.

„Ich schaue nur, ob die Person schon abgehauen ist.“

Verwirrt blicke ich mich selber um. „Was für eine Person?“

„Kurz bevor ich Scotland Yard betreten habe, stand ein Mann vor dem Fenster und blickte rein. Ich habe ihn sofort weggeschickt, da er mir nicht sehr vertrauenswürdig rüberkam.“

Sofort werden alle meine Sinne geweckt. „Wie sah er aus!?“

Er überlegt kurz. „Er hatte Rabenschwarze Haare und einen Verband an seinem einen Auge.“

„Was!? Warum hast du mir nicht gleich Bescheid gegeben!? Das könnte der Verdächtige sein! Ich denke nicht, dass hier jeder zweite mit einem Verband am Auge rumläuft und gezielt auf Scotland Yard blickt!“

„Wie ich schon erwähnt habe, habe ich ihn weggeschickt und er ist auch gegangen. Auch wenn ich dir bescheid gegeben hätte, hättest du ihn mit sicherheit nicht mehr gefunden.“

„Doch mit deiner Hilfe ganz sicher!“

Er lacht ein wenig. „Nein, das ist ein Fall bei dem ich dir nicht helfe. Das wäre doch zu einfach.“

Wütend blicke ich ihn an. „Du hast doch noch gemeint ich sollte nichts Dummes anstellen und ich gerate immer so schnell in Notsituationen und jetzt willst du mir nicht helfen!?“

„Hey, ganz ruhig.“, meint er lachend. „Ich bin immerhin noch ein Teufel. Wo bleibt denn dann noch der Spaß für mich?“

„Hattest du den nicht gerade noch gehabt?“, meine ich genervt.“

„Ich meine nicht diese Art von Spaß.“

Aus Trotzigkeit Antworte ich ihm nichts mehr. Ich bin viel zu müde um mich irgendwie noch über ihn aufzuregen. So kommen wir auch an meine Wohnung an die er mit Selbstverständlichkeit betritt. Doch ich ziehe mich einfach nur noch um, um endlich zu schlafen. Leider muss ich ein wenig zugeben, dass es mir gefällt, dass er sich neben mich letztendlich legt und durch meine Haare streicht. So schlafe ich recht schnell ein.

Nach ein paar Stunden, nachdem er festgestellt hat dass ich auch tief und fest schlafe, beschließt er zurück zum Anwesen zu gehen um alles für den Tag vorzubereiten. Doch sobald er vor die Tür getreten ist, sieht er eine schimmernde weiße Feder auf den Boden. Er beugt sich nach unten und hebt diese auf. Seine Miene verfinstert sich sofort und er blickt sich um.
 

Am nächsten Morgen mache ich mich wieder recht früh auf den Weg nach Scotland Yard. Ich habe wenig Lust Alexander zu begegnen und bin jetzt schon froh, wenn wir das hinter uns haben. Wie zu erwarten sitzt er auch schon an seinen Platz. Doch als ich näher herantrete sehe ich, dass seine Unterlagen alle verstreut und teils zerrissen auf seinen Platz und auf dem Boden liegen. Als sich unsere Blicke treffen steht er wütend auf und zeigt auf das durcheinander.

„Kannst du mir bitte das erklären!?“, schreit er mich an.

„Was soll ich da erklären? Was ist hier überhaupt passiert?“

„Was weiß ich denn!? Du warst doch die letzte die hier gewesen ist oder liege ich da Falsch? Du hattest doch hier abschließen müssen! Das sind die ganzen Unterlagen von diesem Fall hier! Die ganzen Dokumentationen der Opfern!“

„Hey, jetzt mal ganz ruhig! Ich habe hier abgeschlossen und ich habe auch einen Zeugen, der mich nach Hause begleitet hat!“

Er schnauft verächtlich. „Wohl dein Wachhund, oder liege ich da falsch?“

„Mein Wachhund?“

„Tja, als ich so ausgeflippt bin und dich beinahe geschlagen hätte, trat er vor dich. Hast du das schon in dem einen Jahr vergessen?“

Jetzt erinnere ich mich wieder. Stimmt, da ist Sebastian wirklich dazwischen gegangen, auch wenn ich ihn nicht gebraucht hätte.

„Nein! Aber das ist jetzt auch egal! Fakt ist jedenfalls, dass ich abgeschlossen habe! Der Mörder hat sich anscheinend Zutritt verschafft, kurz nachdem ich das Gebäude verlassen habe!“

„Na toll! Das bringt mir relativ wenig. Auf diese Idee bin ich schon selber gekommen!“

Seufzend gehe ich auf meinen Schreibtisch zu und ziehe ein paar Blätter aus der Schublade. Ich halte sie ihm hin.

„Ich habe mir das alles abgeschrieben. Zwar nicht detailreich wie in deinem Bericht aber alles wichtige was wir eventuell wissen müssen.“

Genervt nimmt er mir die Unterlagen aus der Hand. Zu meinem Glück scheint er sich ein wenig zu beruhigen. Zum Glück habe ich vorgesorgt, da ich solche Informationen auch gerne selber habe, statt das ein anderer darüber entscheidet. Obwohl ich eher denke, dass sie nicht so wichtig sind, aber wir müssen nun mal alle beisammen haben. Dennoch beschleicht mich ein mulmiges Gefühl. Der Typ scheint wirklich wieder hier aufgekreuzt zu sein um nur die Unterlagen zu vernichten, was ihm nicht einmal viel bringt. Dadurch werden wir ja nicht aufhören ihn zu suchen und seine Beschreibung kann ich mir ja merken. Aber die Vorstellung macht mich unruhig zu wissen, dass er die ganze Zeit vor Scotland Yard gestanden hat und nur drauf gewartet hat, bis alles leer ist.
 

„Wenigstens wissen wir jetzt, dass er hier doch in der nähe ist.“, meine ich.

„Das bringt uns dennoch nicht viel. Schließlich hat ihn einfach keiner gesehen.“

„Vielleicht war ein betrunkener die Nacht auf den Straßen und dem ist irgendwas aufgefallen. Lass uns einfach nochmal ein paar Leute befragen. Was anderes bleibt uns nicht wirklich übrig.“

Skeptisch blickt er mich an, stimmt aber letztendlich doch zu. Ihn von was zu überzeugen ist schwer. Er will lieber alles auf seine Art tun und den fall so schnell wie möglich beenden. Doch dabei vergisst er gerne mal die wichtigsten Sachen. Leider wird seine Laune nicht viel besser, da genauso wenig herauskommt wie am Tag zuvor. Nur eine Frau meinte so einen Kerl nachts auf den Straßen gesehen zu haben. Deswegen schlage ich vor, dass wir statt in Scotland Yard zu sitzen, auf den Straßen wache halten werden. So kommt es auch, dass wir mit schwarzen Mänteln und großen Hüten, die wir uns ins Gesicht gezogen haben, in einer dunkelnden Ecke stehen. Tagsüber würde dieser Aufzug komisch wirken aber nachts kümmert sich keiner darum. Es ist sogar schlauer so herumzulaufen, da man nicht erkannt werden will. So einige zwielichtigen Gestalten laufen so herum nur um nicht erkannt zu werden. Jeder normale Mensch, sollte sich deshalb umso eine Zeit nicht hier draußen sein. In den dunklen Gassen riecht es oft nach Tod. Das macht es nicht leichter aufmerksam zu sein und ein beklemmendes Gefühl macht sich in mir breit. Ich habe schon immer die dunklen Gassen gehasst und auch gemieden. Doch ich hatte schon sehr oft über meinen eigenen Schatten springen und mich in den Gassen, so wie heute, aufhalten müssen.

„Hey, alles in Ordnung?“, flüstert Alexander, da er scheinbar mein Unbehagen bemerkt.

„Ja, geht schon.“

„Reiß dich zusammen. Ich mag das hier genauso wenig wie du, aber da müssen wir nun mal durch.“

Ich erwidere daraufhin nichts. Schließlich ist mir das auch klar und ich beschwer mich ja auch nicht. Aber gegen das Gefühl kann ich nun mal auch nichts tun.

Auf einmal sehe ich zwischen zwei Häusern eine Gestalt herumhuschen. In dem schwachen Mondlicht erkenne ich das er einen verband trägt. Ich stupse Alexander leicht an, der mir daraufhin zunickt um mir verstehen zu geben, dass er ihn auch schon bemerkt hat. Wir beschließen durch blickkontakt ihm zu folgen. Vielleicht bringt er uns zu seinem Versteck und wir finden dort ein paar beweise. Wir könnten ihn auch hier und jetzt festnehmen aber wer weiß ob dieser verrückte uns auch alles gestehen würde? Wenn nicht, könnten wir ihn nicht einmal lange bei uns behalten so ohne Beweise.

Mit viel abstand verfolgen wir ihn, bis wir etwas außerhalb der Stadt an einige aneinandergereihten Fabriken ankommen, die scheinbar nicht mehr in Betrieb sind. Durch ein kaputtes Fenster verschafft er sich zutritt. Schnell gehen wir ihm nach und versuchen selber durch das Fenster zu schlüpfen. Sobald wir drin sind sehen wir ihn nicht mehr. Verwundert schauen wir uns um, halten uns aber bedeckt.

„Wo ist er hin!?“, flucht Alexander leise. Ich zucke nur mit den Schultern.

In unserem Versteck versperren uns ein paar Kisten die Sicht und wir treten etwas hervor um was zusehen. Doch auch als wir hervortreten wissen wir immer noch nicht wo er ist. Hat er uns etwa bemerkt und ist geflüchtet!? Das wäre nicht gut. Überhaupt nicht gut. Plötzlich stöhnt Alexander schmerzvoll auf und fällt zu Boden. Erschrocken schaue ich in seine richtung werde aber kurz darauf von was Hartem am Hinterkopf zusammengeschlagen und verliere das Bewusstsein.
 

Als ich unter dröhnenden Kopfschmerzen wachwerde, merke ich, dass meine Hände mir über den Kopf mit einem Seil zusammengebunden wurden. Meine Sicht wird klarer und ich sehe Alexander mir gegenübersitzen der seine Hände hinter dem Rücken festgebunden hat. Er blickt zu mir.

„Ach du scheinst endlich wach zu sein.“, meint er etwas schwach. Blut tropft ihm über sein Auge. Er hat eine heftige Platzwunde am Kopf.

Ich versuche an dem Seil zu rütteln und zu ziehen aber ich schnüre mir dadurch meine Fesseln nur noch fester um meine Handgelenke.

„Das bringt nichts. Es handelt sich zwar nur um ein Seil aber der Kerl weiß wie man Leute fesselt.“

„Wie konnte er uns nur überwältigen. Wo hat er sich Versteckt!?“, frage ich.

Er zuckt nur mit den Schultern. Kurz darauf öffnet sich eine Tür und der scheinbare Mörder betritt den Raum. In seiner Hand hält er eine Spritze mit einer seltsamen grünen Flüssigkeit drin. Er kommt auf mich zu und setzt die Spritze an meinen Arm an. Mir ist sofort bewusst dass das höchstwahrscheinlich das Nervengift ist. Großartig wehren kann ich mich nicht.

„Hey! Lass den scheiß!“, schreit Alexander, aber der Mann grinst nur und sticht zu.

Ein brennender Schmerz verteilt sich auf meinen ganzen Arm. Ich versuche nicht in Panik zu verfallen.

„Warum?“, frage ich einfach nur.

„Tja, ihr habt euch hier eingemischt. Da kann ich euch doch nicht einfach so davonkommen lassen.“, lacht er.

„Das meine ich nicht. Was haben die Frauen dir angetan?“

Sein irrer Blick verwandelt sich in Traurigkeit und er lässt seinen Kopf sinken.

„Sie sind doch selber dran schuld! Warum müssen die mich auch an meine geliebte erinnern! Sie hieß Julia.“

Die Vermutung mit den Namen bestätigt sich somit. Er schaut in die leere und redet einfach weiter.

„Wir wollten heiraten doch sie entschied sich aus mir unerfindlichen Gründen um. Als ob ich das hinnehmen würde! Ich nahm sie gegen ihren Willen. Sie fing panisch an herumzuschreien. Irgendwie musste ich sie zum Schweigen bringen also habe ich ihr das Gift verabreicht sodass sie schwächer wurde. Doch ihr Trauriger Blick hatte zu unserer Hochzeit einfach nicht gepasst. Also habe ich dafür gesorgt. Doch leider war das Gift stärker als ich vermutet habe sodass sie sich irgendwann nicht mehr bewegt hatte.“

Ich atme einmal tief durch um überhaupt noch klare Worte hervorzubringen. „Wo ist die Leiche von ihr? Wurde sie schon gefunden?“

Er fängt wieder an zu grinsen. „Nein, sie liegt immer noch hinter der Fabrik vergraben und gammelt vor sich hin und da werdet ihr auch bald liegen. Keine Sorge es wird nicht mehr lange dauern und um dich kümmere ich mich später.“, meint er an Alexander gewandt.

Bevor er den Raum verlässt lässt er unsere Waffen fallen, die er uns scheinbar abgenommen hat und meint noch, „Es soll doch spannend bleiben. Selbst wenn einer entkommen sollte. Du stirbst aufjedenfall.“
 

Sobald er draußen ist, versucht Alexander sich von den Fesseln fluchend zu befreien.

„So ein scheiß! Wie konnte uns das passieren!?“

Ich erwidere daraufhin nichts und starre ihn nur an. Für mich hat es keinen Zweck es überhaupt zu versuchen. Die Stricke zieht man sich nur noch Fester um die Handgelenke und wenn ich mich mehr anstrenge, verteilt sich das Gift schneller durch meinen Körper und mehr schmerzen brauche ich nicht wirklich. Er tastet mit seinen Händen hinter seinen Rücken am Boden entlang und erwischt einen kantigen Stein. Er murmelt etwas vor sich hin und versucht sich damit die Fesseln loszuschneiden. Letztendlich bekommt er sich frei. Sofort bindet er sich noch die Beine los und schmeißt das Seil fort. Sofort rennt er zu unseren Waffen hin. Er nimmt meinen Dolch in die Hand, um mich von den Fesseln zu befreien.

„Lass mich hier hängen. Geh alleine Hilfe holen mit mir schaffst du das nicht!“, meine ich.

„Ja klar und was willst du machen wenn er zurückkommt und sieht das ich nicht da bin!? Wer weiß was er mit dir anstellen würde und so haben wir noch eine Chance! Ich werde nicht dein Blut an meinen Händen kleben haben. Ich kann dich zwar nicht leiden aber für deinen Tod will und werde ich nicht verantwortlich sein.“

Er schneidet mich los und versucht mich auf die Beine zu bekommen aber sie knicken sofort wieder ein.

„Komm wo ist der Kämpferisches Temperament!? Jetzt mach bloß nicht schlapp!“

Er legt sich meinen Arm um seine Schulter und hilft mir vorwärts zu kommen. In meinen Kopf dreht sich alles und mein Atem geht schwer. Das Gift wirkt schneller als ich erwartet hatte. Wir kommen in einen langen Gang an. Alexander versucht mit mir so schnell wie möglich durchzukommen, doch zu unserem Pech taucht der Mann wieder auf und erblickt uns. Er hält ein Messer in der Hand und rennt sofort auf uns zu. Alexander will mit mir ausweichen aber dadurch landen wir nur auf dem Boden. Er rappelt sich neben mir sofort wieder auf, doch ich bin nicht mehr in der Lage aufzustehen. Alles fühlt sich taub an.

Alexander zieht seine Waffe und zielt auf ihn, aber verfehlt. Daraufhin muss er einem Messerstich ausweichen. Leider liege ich im Weg und er stürzt. Dabei lässt er seine Waffe fallen. Der Mann reagiert sofort. Er rammt sein Messer Alexander in die Magengrube. Ein schmerzvoller Schrei ertönt. Mit meinen letzten Kräften schaue ich mich schnell um und kann Alexanders Waffe entdecken. Langsam schaffe ich es doch schnell aufzustehen und sie mir zu schnappen. Bevor er auch ihm noch irgendwas antun kann, schieße ich ihm auf seine Hand damit er die Klinge fallen lässt. Der nächste Schuss trifft sein Bein und er fällt zu Boden. Langsam lasse ich mich zu Boden gleiten. Alexander schnappt sich schweratmend den Typen und kann in dem ganzen Müll, der auf dem Boden liegt, ein Seil ausmachen, dass geradeso reicht ihn zu fesseln. Statt sich zu wehren, lacht er nur irre.

„Du wirst es nicht rechtzeitig schaffen. Sie ist so gut wie Tod und du anscheinend auch.“

„Halt einfach dein Maul!“ Er wendet sich mir zu. „Ich werde so schnell wie möglich Verstärkung rufen! Ich denke er wird sich nicht befreien können. Mir bleibt nichts anderes übrig als ihn hier zu lassen.“

Darauf kann ich nichts mehr erwidern da ich nicht einmal mehr die Kraft habe zu sitzen und liege einfach auf den Boden. Sofort ist ihm klar dass er sich beeilen muss. Er presst sich nur noch die Hand gegen seine Wunde und rennt so schnell er kann aus der Fabrik raus. Leider ist auch für ihn der Schmerz zu groß, sodass seine Beine ihn nicht mehr tragen können. Kurz bevor er in der Stadt ist bricht er zusammen. Schweratmend lehnt er sich gegen eine Hauswand und nimmt kurz seine Hand von seiner wunde, die voller Blut ist. Zu seinem Erstaunen erblickt ihn ein Mann der sich in den frühen Morgenstunden schon auf den Straßen herumtreibt. Besorgt geht er zu ihm hin.

„Was ist denn mit Ihnen passiert!?“

„Bitte! Gehen sie sofort zu Scotland Yard und holen sie Hilfe! Sie sollen einen Arzt mitbringen, sofort! Sie müssen zu den alten Fabriken kommen!“

„Aber was ist mit Ihnen?“

„Das ist egal! Ich bin nicht alleine, doch in Gegensatz zu mir lebt sie nicht mehr lange! Ich belohne sie auch!“

Der Mann nickt und rennt sofort los. Alexander hofft sehr, dass er sich beeilt. Er selber schafft es nicht mehr bis Scotland Yard. Auch wenn er das noch geschafft hätte, wäre es in seinem Tempo sowieso zu spät gewesen. Er hatte die Oberhand in dem Fall und kläglich versagt. Er schließt die Augen. Alexander versucht ruhig und gleichmäßig zu halten. Doch Schritte bringen ihn aus dem Konzept. Er hofft schon das es die Verstärkung ist aber er erblickt nur Ciel und Sebastian, was ihn wundert.

„Wo ist sie?“, fragt Ciel und blickt herablassend zu ihm runter.

„In der alten Fabrik“

Ciel nickt nur und die zwei lassen ihn einfach dort liegen.
 

Ich spüre immer weniger. Ich höre nur noch wie der Mann neben mir lacht, doch darauf kann ich aber nicht reagieren. Bis ich Schritte höre. Hat Alexander es tatsächlich geschafft so schnell zu Scotland Yard zu kommen!?

Beide betreten die Fabrik und können sofort mich und den Mann am Boden sehen. Sebastian kniet sich neben mich und dreht mich zu ihm rum.

„Was ist passiert?“, fragt Ciel seinen Butler.

„Sie hat Gift injiziert bekommen.“

„Und sie wird bald sterben.“, trällert der Mann.

Ciel blickt ihn nur desinteressiert an. Sebastian dagegen entfernt sich von mir und geht auf den Mann zu dem er mit voller Kraft die Faust ins Gesicht schlägt. Seine Nase kracht einmal und Blut strömt heraus.

„Sebastian, du sollst ihn jetzt nicht töten. Die Polizei kreuzt hier noch auf und ich will hier das Ganze nicht erklären müssen. Schau lieber mal nach wie lange sie das noch durchhält.“

Er gehorcht seinem Herrn. Daraufhin überprüft er meinen Herzschlag.

„Sie hat nur noch schwachen Puls. Auch wenn wir sie jetzt wegbringen, würde nicht einmal ich es noch rechtzeitig schaffen.“

Kaum hat er den Satz beendet betreten schon Sir Randall mit einigen anderen die Fabrik.

„Da liegt sie! Kümmern Sie sich sofort um sie!“

Sofort stürmt der Arzt an Ciel vorbei und schiebt Sebastian beiseite. Die anderen heben derweil den Typen auf seine Beine und gleiten ihn nach draußen. Wehren tut er sich nicht aber dafür lacht er.

„Los! Geht hinter die Fabrik! Da sollte die Leiche der Frau liegen!“

Der Arzt spritzt mir etwas, was mich wieder leichter Atmen lässt.

„Sie muss zur Kutsche gebracht werden. Ich behalte sie zur Beobachtung bei mir. Es wird vermutlich noch eine Weile dauern bis sie wieder aufwachen wird.“

Sebastian verbeugt sich kurz vor dem Doktor und meint er würde mich zur Kutsche tragen woraufhin er ihm dankt.

„Sie hatte wirklich glück. Hätten wir noch ein wenig länger gebraucht, weiß ich nicht ob sie das so lange noch ausgehalten hätte.“, meint er an Sir Randall gewandt, der nur ihm zunickt.

„Wann wird Alexander wieder auf den Beinen sein?“

„Ich hatte noch keine Zeit mir die Wunde genauer anzusehen aber ich denke, er wird in drei Wochen auf den Beinen sein. Natürlich braucht die Wunde jetzt seine Zeit zum heilen. Aber sobald wir zurück sind und ich Akira genauer untersucht habe, werde ich mich um ihn sorgfältig kümmern. Solange hoffe ich dass das Gegenmittel bei ihr wirkt.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2016-04-08T23:47:53+00:00 09.04.2016 01:47
Spitzen Kapitel
Mach weiter so^^


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