Fühlst du genau wie ich?
2. Kapitel: Fühlst du genau wie ich?
Als Takao im Hotelzimmer ankommt, geht er gleich in die Küche und macht sich etwas zu Essen. Als er gerade anfangen will zu Essen, ruft jemand hinter ihm seinen Namen. Langsam dreht sich der Blauhaarige um und fragt: "Was ist Ray!"
"Ich wollte... mich nur... Entschuldigen... wegen vorhin. Wenn du willst kann ich ja auch wieder ein Zimmer mit ihm teilen."
"Nein! Schon gut. Ich muss eh mal mit ihm reden."
"Ach so!", meint der Chinese nur und setzt sich Takao gegenüber. ,Was ist nur mit ihm los? So Aufgewühlt wie vorhin habe ich ihn noch nie erlebt. Außerdem benimmt er sich schon die letzten Tage so merkwürdig. Er wirkt ziemlich nachdenklich.'
"Du Takao! Sag mal, was ist eigentlich mit dir los?"
"Was meinst du? Mit mir ist alles in Ordnung."
Zur Antwort schüttelt Ray nur den Kopf und meint dann: "Hör schon auf! Ich habe doch genau bemerkt, dass dich was bedrückt! Außerdem bist du ziemlich nachdenklich in letzter Zeit. Also! Was ist los?"
Takao guckt seinen Gegenüber überrascht an. So was hatte er nun wirklich nicht erwartet. Beschämt schaut er nun auf den Boden. Nach einer Weile sieht er wieder zu Ray und antwortet: "Sei mir nicht böse, aber ich kann es dir nicht sagen. Dass muss ich erst mal mit mir selber klären."
"Wenn du meinst! Ich will dich ja nicht dazu zwingen es mir zu erzählen."
Takao nickt nur. Somit stand der Chinese wieder auf und geht zu Max ins Zimmer. Der Blauhaarige räumt noch schnell etwas die Küche auf, dann geht auch er in seins und Kai's Zimmer. Das heißt, er will es. Doch da der Russe vorhin ja die Tür zugeschlossen hatte, kam Takao nicht rein.
"Shimata!", meint er und klopfte an die Tür, doch es macht keiner auf. ,Na super! Und jetzt? Ich frag besser mal Kenny, vielleicht hat der ja noch einen Ersatzschlüssel, wie sonst auch immer.' Somit geht er zum Chef ins Zimmer, der mal wieder mit Dizzy rumstreitet. Da Kenny ihn nicht bemerkt, klopft Takao an der offenen Tür. Der Junge mit der Brille hört sofort auf mit seinem BitBeats zu streiten und dreht sich um.
"Oh. Takao. Hab dich gar nicht gehört, wie du reingekommen bist. Was gibt es?"
"Kai hat sich im Zimmer eingesperrt und ich komme da jetzt nicht rein, da er die Tür nicht aufmacht. Deshalb wollte ich fragen, ob du einen Ersatzschlüssel hast."
"Ja klar!", antwortet dieser und kramt in einer Schublade rum. Dann zieht er einen Schlüssel hervor und wirft ihn Takao entgegen. Der ihn geschickt auffängt und zurück zu der Tür, die in seines und Kai's Zimmer führt. Er schließt diese Tür auf und betritt den Raum. Dort fällt sein Blick als erstes auf Kai, der mit seinem Kopf auf seinen verschränkten Armen liegend schläft.
,Kein Wunder, dass er nicht aufgemacht hat. Er schläft ja schon. Oh man. Er sieht richtig kaweii aus, so wie er da liegt.', denkt Takao bei sich und als er näher zu ihm hingeht, bemerkt er, dass das Gesicht des Grauhaarigen etwas glänzt. Vor allem die Wange. Er geht jetzt ganz zu ihm und hockt sich vor dem Teamleader. Mit einer Hand strich er sanft über die Wange des Russen, doch zieht er sie sofort wieder erschrocken zurück. ,Sie ist ja ganz nass!' Takao leckte etwas über seinen Finger, der durch Kai's Wange auch nass ist. ,Hmmm. Schmeckt salzig. Wie Tränen. Hat er etwa geweint? Aber warum?' Wieder streichelt der Blauhaarige Kai über die Wange, bis hinunter zu seinen Lippen und über die hinweg. Er ist schon der Versuchung nahe, den Russen zu küssen, doch gerade als er sich zu ihm hinunter beugt, öffnet Kai die Augen. Erschrocken entfernt sich Takao schnell, wobei er nach hinten fällt und nun auf seinem Hintern sitzt. Kai schaut seinen Gegenüber überrascht. Er hat zum Glück nicht mitbekommen, was dieser gerade vorgehabt hatte.
"Was machst du denn da unten?", fragt der Teamleader kalt, wie eh und je.
"Ich ähm. Wollte ... bloß wissen... wissen ob du ... ob du schon schläfst!", redet der Angesprochene sich raus.
"Wie du siehst bin ich hell wach. Dank dir Baka."
"Gomen nasai."
"Ist sonst noch was?"
"N...nein!" ,Doch eigentlich schon. Ist jetzt aber wohl keine gute Idee es ihm zu sagen. Obwohl, es findet sich sonst nachher kein passender Augenblick mehr dafür. Und die Nacht werde ich sonst auch nicht überstehen. Also gut! Ich sag es ihm!'
Währen der Zeit, wo er nachdenkt, rührt er sich keinen mm, was Kai natürlich nicht gerade freut.
"Gut! Dann kannst du ja jetzt wieder gehen."
"Gehen? Hey, ich wohne schließlich auch hier im Zimmer. Außerdem..."
"Toll! Dann gehe wenigstens auf deiner Seite des Zimmers!", unterbricht ihn Kai schroff, doch dann fragt er neugierig und trotzdem kühl nach: "Was außerdem?"
"Und außerdem, wollte ich eh noch mal mit dir reden!"
"Ach ja? Und worüber?"
"Na ja, weist du, dass ist ein bisschen kompliziert."
Kai's Augenbraunen schnellen überrascht nach oben. ,Jetzt macht er mich neugierig.'
,Wie soll ich es ihm bloß sagen?' Da Takao nix einfällt, hockt er sich wieder hin und beugt sich zu Kai vor. Er hat, dass Gefühl als würde sein Herz jeden Moment aus seiner Brust springen, so schnell schlägt es. Ihre Gesichter sind jetzt durch diese Aktion nur noch ein paar cm von einander entfernt. Der Russe muss jetzt ziemlich hart schlucken, als er merkt, was Takao gerade vorhat. Der Abstand schrumpft immer mehr und der Blauhaarige legt jetzt vorsichtig seine Lippen auf die von Kai. Langsam fängt er an seine Lippen zu bewegen und sie immer fester und fordernder auf die von den Grauhaarigen zu pressen. Kai glaubt, dass das alles einfach nur ein Traum sei, denn Takao würde so etwas nie tun. (Macht er aber!!!!)
Als sich der Japaner wieder von seinem Teamleader löst, meint er noch: "Ai Shiteru!", wobei sein Herz immer noch wie wild rast. Der Russe stößt Takao grob von sich weg und fragt: "Was?"
"Ich hab mich in dich verliebt!"
"Das ist ein Scherz?!" ,Das muss einer sein. Er würde sich doch nie... oder doch? Nein unmöglich! Aber was ist, wenn er es doch ernst meint. OK. Ich geb es ja zu. Takao ist schon irgendwie süß und ich mag ihn auch sehr. Aber Liebe? Und außerdem würde das nie mit uns klappen. Was soll ich nur machen?'
Der Blauhaarige schüttelt mit dem Kopf und seine Augen füllen sich mit Tränen. Kai mustert seinen Gegenüber kalt und behauptet: "Nein! Das bildest du dir nur ein! Du kannst mich doch gar nicht Lieben! Das ist sicherlich nur so eine blöde Phase die du gerade durchlebst!"
Takao schüttelt immer wieder mit dem Kopf und die Tränen laufen ihm nun unaufhaltsam die Wangen hinunter.
"Ich liebe dich wirklich, Kai"
"Hör auf damit! Du lügst doch! Ich hasse dich!" Auch Kai stiegen jetzt die Tränen in die Augen, doch davon bekam Takao nichts mehr mit, da er nach dem letzten Satz, der von Kai kam, aus dem Zimmer gerannt ist. Als die Tür ins Schloss fällt, kann sich der Grauhaarige nicht mehr halten. Er weint jetzt zum zweiten Mal an diesem Tag. ,Warum? Warum tust du mir das an? Ich vertrage es ja noch, wenn du mich hasst, aber liebe? Nein, es ist besser so. Für uns beide. Ich hoffe du verzeihst mir. Takao! Ich... ich liebe... dich doch... auch!' Mit diesen Gedanken schläft er ein.
