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Damals

von

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Durch die Gassen

Dumpf hallten Schritte durch die dunklen Straßen. Es fühlte sich überall nach Leid und Trauer an. Wenn er jemandem begegnete, senkten sie den Kopf. Niemand wagte es ihn direkt anzusehen. Es zerriss ihm das Herz. Oder zumindest das, was davon übrig war.

Nach all den Jahren war er sich nicht mehr sicher, ob er sich das Schlagen in seiner Brust nur einbildete – oder ob es doch noch da war.
 

Immer wieder überraschte es ihn wie viele Kinder noch unterwegs waren, obwohl es doch schon tiefste Nacht war. Eigentlich sollten alle in ihren Häusern sein, etwas essen und dann schlafen bis man sie weckte. Aber das war wohl Wunschdenken. So unbeschwert war in dieser Zeit kein einziges Kind mehr. Wer nicht verängstigt und eingeschüchtert war, war wütend und kämpfte. Egal was sie taten, sie wurden viel zu schnell erwachsen.
 

Leicht öffnete er seinen Mund, als wolle er seufzen, stoppte sich aber selbst. Er war auf Patrouille. Die anderen konnten ihn sehen. Vor ihnen wollte er keine Schwäche zeigen, niemals. Das letzte Mal als er schwach gewesen war, ist seine Familie gestorben.
 

"Wegen mir", schoss es durch seinen Kopf und er versuchte nicht einmal den Gedanken abzuschütteln. Er hatte sich ja doch schon vor Jahren als Wahrheit in sein Gehirn gefressen und würde ihn mit Sicherheit nie wieder los lassen. Jede Nacht sah er sie wieder vor sich, wie sie abgeschlachtet wurden.

Und das nur weil er dumm gewesen war. Er hätte es überdenken sollen, dem Ganzen ein wenig Zeit lassen.

Aber er war voran geprescht und alle waren ihm gefolgt, direkt ins Verderben. Diese Bilder würden für immer an ihm haften und sich genau wie seine Schuldgefühle in ihn hineinfressen. Seine Familie war tot und die einzige Person, die übrig geblieben war, war nun in den Fängen verrückter Monster. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was sie mit seinem geliebten Yu-chan anstellten.

Mikaelas Blick wurde düster. Er hörte hastige, kleine Schritte. Kinder flohen vor ihm, so wie er früher selbst.
 

Damals hatte er gedacht, dass alles besser war als als Nahrung für die Vampire leben zu müssen. Inzwischen wünschte er sich die Zeit wieder. Mit seiner Familie zusammen zu sein, gemeinsam zu essen. Yuichiro zuzuhören wie er darüber sprach die Vampire zu besiegen und sie alle zu retten.

Seine Schritte wurden schneller. Er wollte weg von der Straße, zurück in die Sicherheit seines Zimmers. Mikaela wollte sich verstecken. Vor der Welt, vor sich selbst, vor all seinen unnötigen Erinnerungen und Gefühlen.

Wenn er doch nur bei Yu-chan sein könnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mor
2016-06-13T10:22:15+00:00 13.06.2016 12:22
Der Prolog ist schon mal sehr gut geworden


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