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Fantasy-World

Der Krieg meines Lebens
von

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Kapitel 6

Kapitel 6 Medusa führte uns durch die vielen Gänge des Tunnels. Milea sah sich die ganze Zeit um und war total fasziniert. Ich ging ein bisschen langsamer, diese kurze Gefangenschaft hatte mir echt viel abverlangt. Ich würde echt gerne wissen, was ich Alex getan hatte ... Mein Blick viel auf Milea. Hmm, doch sehr gutes Argument. "Alles in Ordnung?", fragte mich Milea plötzlich und stand vor mir. Sanft legte sie ihre Hand auf meine Wange und strich nur federleicht über eine Schramme unter meinem Auge. "Ja klar", meinte ich schnell. "Du wirst langsamer, Phillip", sagte Medusa und sah mich auch an. "Alex Männer haben dir übel zugesetzt." "Mir geht's gut, das wird schon wieder." "Sieht nicht danach aus. Habt ihr hier sowas wie eine Erste-Hilfe-Station oder so?", fragte Milea und sah Medusa an. "Ich werde jemanden rufen", meinte Medusa, schloss die Augen und hielt sich die Finger gegen die Schläfen. "Was tut sie da?", fragte Milea mich leise. "Telepathie. Medusa ist mit eine der ältesten Hexen, die ich kenne. Sie ist hier die höchste Instanz in der Höhle." "Sie kommt zu uns", sagte Medusa dann und ging weiter. "Du schaffst es doch noch, oder?" "Klar", meinte ich und ging weiter. Milea blieb jetzt die ganze Zeit in meiner Nähe, hielt mit mir Schritt. Medusa führte uns in einen Zweig, der vielen Tunnel, der wie ein Raum aussah. Man hatte zwei Kabinen aufgebaut. Na ja, keine richtigen Kabinen, eher Vorhänge, die von einen Eisengestell zum nächsten gespannt worden war. Medusa zeigte auf eine der Kabinen. "Ihr dahinein und Phillip, du setzt dich", befahl sie, mehr als sie es sagte, drückte mich auf eine Bank. "Jane ist schon auf dem Weg." Ich nickte und sah zu dem Vorgang hinter den Milea gegangen war. Das Licht warf ihren Schatten genau auf den Vorhang, sodass man ihre Silhouette perfekt sehen konnte. Milea löste die ganzen Klammern in ihren Haaren, die dann in Wellen auf ihre Schultern fielen. Sie schnürte ihr Kleid auf und schälte sich aus dem Stoff. Erst fiel das Kleid zu Boden, dann das Korsett, die Strumpfhose und dann ihre Unterwäsche, sodass sie nur noch nackt hinter diesem Vorhang stand. Jetzt fuhr sie sich durch ihre Haare und legte den Kopf in den Nacken. Sie war wunderschön. Ihr Körper war perfekt geformt. Ihre Beine waren schlank und fast Ellen lang, so schien es jetzt zumindest. Ihre Hüften waren wohlgeformt, ihre Taille schmal, ihr Bauch nicht zu flach aber auch nicht zu dick, ihre Schultern und ihr Hals waren schön geschwungen und ihr Gesicht ... Ich sah ihr Gesicht direkt vor mir. Das schmale Gesicht, ihre kleine Nase, ihre vollen Lippen und diese hellblauen Augen. Sie hatte wunderschöne hellblaue Augen. Hellblaue Augen, die mir in meine Träume gefolgt waren. "Hörst du mir überhaupt zu?", drang Medusas Stimme an mein Ohr. Ich schreckte auf und sah sie an. "Du wolltest mir nicht sagen, warum Alex dich so unbedingt haben wollte ... aber jetzt kann ich mir gut vorstellen, wer der Grund war." "Sie war nicht ...", fing ich an, aber Medusa schüttelte den Kopf. "Du brauchst es mir nicht sagen." Und bevor ich noch irgendetwas sagen konnte, betraten zwei weitere Personen den Raum. Einmal mein Cousin Niko und zum anderen Jane. Sie hatte ihren Erste-Hilfe-Koffer dabei und als sie mich sah, kam sie sofort zu mir. "Was haben sie dir nur angetan?", fragte sie mich und musterte mich mit ihren grünen Augen. Sie war eine Fee, aber ihre Flügel hatte sie eingeklappt, denn auch wenn die Tunnel sehr hoch waren, brachten ihr die Flügel hier nicht wirklich viel. Mit schnellen Handgriffen hatte sie ihr langes schwarzes Haar hochgesteckt und wühlte jetzt in ihrem Koffer. "Kannst du dein Shirt ausziehen?", fragte sie und holte etwas heraus. Ich machte, was sie mir sagte und zog die eh schon zerrissene Tunika aus. Jane zog die Luft ein, als sie meinen Oberkörper sah und starrte mich mit großen Augen an. "Was haben die gemacht?" "Ach weist du, mich ein bisschen verprügelt, Sachen mit ihren Dolchen in mich geritzt", meinte ich und sah an mir herunter. An meiner Seite waren etliche blaue Flecken, von dem ganzen geboxe und getrete. Dann gab es noch unzählige Schnittwunden. Natürlich hatten sie nie tief geschnitten, das sollte mich ja nicht umbringen, nur ein bisschen schwächer machen. "Das ist meine Schuld", hauchte eine leise und sanfte Stimme. Mileas Stimme. "Es ist nicht deine Schuld", versuchte ich es und sah sie an, aber ich konnte sie nur anstarren. Milea trug jetzt ein grünes, kurzes Kleid, dass man vorne zuschnüren musste, die Arme hatte sie hoch gerollt und ihre langen braunen Haare fielen ihr wieder über die Schultern. Ihre langen Beine steckten in schwarzen Leggings und schwarzen Stiefeln. "Wir haben Phillip zu dir geschickt, damit wir dich retten konnten", griff Medusa ein und legte Milea eine Hand auf die Schulter. "Mich retten?", fragte sie total verblüfft. "Alex war so versessen darauf, dass dir nichts passiert, oder?" Milea blinzelte und schüttelte dann den Kopf. "Er liebt Sie, das stimmt wohl auch, aber Ihr seid auch etwas ganz besonderes." "Wie meint ihr das?" "Das sollten wir vielleicht in Ruhe klären", meinte Medusa und sah mich an. "Wenn Phillip wieder einsatzbereit ist." Ich verdrehte die Augen und schrie dann erschrocken auf. "Au", beschwerte ich mich, aber Jane lächelte mich nur entschuldigend an. "Sorry, aber da musst du jetzt durch", meinte sie und tupfte weiter auf meinen Wunden herum. Es war ein Desinfektionsmittel und brannte ein bisschen, aber jetzt wo ich wusste, was sie da tat, tat es nicht mehr so sehr weh. Der Schmerz war plötzlich gekommen und genau deswegen hatte ich mich so erschrocken. "Ist es sehr schlimm?", fragte Milea und musterte meinen Oberkörper. Sie inspizierte jede einzelne Wunde, jeden einzelnen blauen Fleck und in ihren Augen sah ich, dass sie sich die Schuld gab. "Mir geht's super, kein Grund sich Sorgen zu machen", meinte ich schnell und lächelte Milea an. Sie sah mir in die Augen und nickte. Das hieß aber nicht, dass sie mich nicht weiter beobachtete. Ihre hellblauen Augen klebten fast an mir. Jane desinfizierte alle Schnittwunden und säuberte sie, dann wurde ich zu einer Mumie. Sie wickelte meinen ganzen Oberkörper mit Verbänden ein, recht fest, damit meine Rippen stabilisiert wurden. "Jetzt ist nichts mehr von dem hübschen Körper zu sehen", sagte Jane und seufzte niedergeschlagen. "Es war so ein schöner Oberkörper." "Hör auf mit dem Mist", beschwerte ich mich, aber Jane grinste nur. "Ach komm, jeder hier fand deinen Oberkörper ansehnlich, nicht wahr Prinzessin Milea?" Diese bekam große Augen und wurde leicht rot. "Nein, nein also", stammelte sie und drehte sich dann plötzlich um. "Nein, finde ich ganz und gar nicht", sagte sie jetzt klarer, aber auch trotziger. "Oh, was hast du diesem armen Mädchen angetan?", fragte Jane amüsiert. Ich verdrehte die Augen, nahm mir mein Shirt und stand auf. "Ich werde mich mal umziehen gehen", meinte ich und ging aus dem Raum. "Komm in den Saal, wenn du fertig bist", rief Medusa mir nach. Ich wusste nicht, ob das ganze hier mir zu viel wurde oder ich gerade einfach nicht mehr hören wollte. In den letzten zwei Tagen war so viel passiert, dass ich noch nicht mal wirklich wusste, wie ich damit umzugehen hatte. Ich meine, an meinem Geburtstag war einfach mal so die Hölle ausgebrochen. Alex hatte alles an sich gerissen, meine Eltern waren in unserem Kerker mit den einflussreichsten Wesen unseres Planeten. Ich wusste nicht, wo sie Adele hingebracht hatten, Alex hatte mich zu seiner Frau machen wollen und das sogar mit echt fiesen Tricks. Verdammt, er hatte Phillip töten wollen, nur um mir zu zeigen, dass ich nichts anderes machen konnte, als ihn zu heiraten ... und verdammt noch mal, er hatte wirklich den Mann benutzt, den ich am selbigen Tag gerade mal wirklich kennengelernt hatte ... in den ich mich verliebt hatte. Und jetzt war ich in einem riesigen Tunnelsystem mit Flüchtlingen, die alles daran gesetzt hatten, mich zu retten. Ich hatte keine Ahnung, was sie sich erhofften. Ich wusste ja noch nicht mal, was das hier alles sollte. "Ich weiß, dass dich das alles hier noch sehr verwirrt", erschreckte Medusa mich. Ich schreckte zusammen und sah sie erschrocken an. "Ich werd dir alles erklären, versprochen." "Und wann? Ich weiß gar nicht, was ich hier eigentlich soll." "Gleich." Sie lächelte mich an und führte mich immer weiter in dieses Tunnelsystem. Ob ich hier irgendwann auch wieder heraus finde? Es dauerte nicht lange, da hörte ich viele Stimmen, die wild Durcheinander redeten und schon standen wir in einem riesigen Saal mit Hunderten von Wesen. "Was ...?", hauchte ich und staunte nicht schlecht. "Das sind die ganzen Wesen, die wir retten konnten", erklärte Medusa und ging zielsicher auf einen der etlichen Tische zu. Ich folgte ihr schnell, solange ich mich hier nicht auskannte, wollte ich nicht alleine sein. Kurz nachdem wir uns gesetzt hatten, tauchte Niko wieder auf, der Drache von eben, aber irgendwie kam er mir bekannt vor. "Ist der Eingang geschützt?", fragte Medusa ihn und er nickte. "Uns findet so schnell keiner",meinte er und setzte sich zu uns. "Wo steckt Phillip?" "Jane hat sich schon seine Wunden angesehen, er wird gleich zu uns stoßen." Und da fiel bei mir der Groschen. Er war Niko Tarras, Phillips Cousin. Aber er war doch auch auf meiner Party gewesen, wie konnte er hier sein? "Wie kommt es, dass du hier und nicht in unserem Kercker bist?", fragte ich, ohne überhaupt zu überlegen. "Wir haben ihn zuvor schon von deiner Party geholt", fing Medusa an zu erklären. "Es gibt eine Prophezeiung, die besagt, dass eines Tages jemand alle Königreiche an sich reißen wird und alles zerstören wird. Ich habe eine Allianz aufgebaut und dafür gesorgt, dass wir einen Rückzugsort haben. Alle die mir vertrauten, haben mir geholfen und somit hatte ich eine kleine Gruppe, die dafür sorgten, dass wir jetzt hier in Sicherheit waren. Gestern Morgen hatte ich eine Vision und wusste genau, was zutun war.." "Die Leute evakuieren", schlussfolgerte ich. Medusa nickte. "Aber viele reisten zu deinem Geburtstag an. Die meisten hören nicht auf mich, sie denken ich würde sie nur anlügen oder sie hielten sich für etwas besseres." "Ja, aufgeblasene Adelige." Sie lächelte und nickte. "Und wie kam Phillip dann hier her?" "Ich kam trotzdem mit ein paar meiner Leute her, um die zu retten, die es wollten. So wie Niko und Phillip." "Ich schnappte Phillip auf, als er gerade aus eurem Garten kam", erklärte mir Niko. Aus unserem ... Oh. "Du warst zu weit vorne und Alex war hinter dir, wir hatten einfach keine Gelegenheit dich irgendwie von dort weg zu schaffen." "Da kam seine Drohung perfekt, sodass wir Phillip zu dir schicken konnten, um dich zu retten", meinte Medusa. "Wie gut, dass er mich tot sehen wollte", ertönte Phillips dunkle Stimme und dann saß er auch schon mir gegenüber. Er hatte sich gewaschen und umgezogen. Seine Tunika war wieder ganz und auch die schwarze Hose, war nicht mehr löchrig. Er hatte einfach schrecklich ausgesehen ... Na ja ... sofort schoss mir sein Anblick wieder ins Gedächtnis. Klar, sein Oberkörper war voller Wunden gewesen, aber man hatte deutlich sehen können, dass er seinen Körper trainierte. Diese ganzen Muskeln waren einfach ein hingucker. Verdammt, ich war wirklich total Rot geworden, als Jane mich darauf angesprochen hatte. Meine Augen hatten nur noch an seinem Körper geklebt ... wohl, weil er so gut aussah, aber auch, weil er diese ganzen Schmerzen wegen mir ausgehalten hat. Und er war immer noch leicht angeschlagen. "Ja, zu deinem Glück, dass er dich nicht schon unten im Kerker getötet hat", meinte Niko und verschränkte die Arme vor der Brust. "Er hätte mich nie in einem dunklen Verließ getötet, er will doch allen zeigen, wie viel Macht er besitzt", sagte Phillip nur trocken und sah mich an. "Sag ich doch, dein Glück." "Er ist wieder hier, also hört auf euch gegenseitig die Köpfe einzuschlagen", schlichtete Medusa. "Wir haben wesentlich wichtigeres zutun." Niko nickte und blieb jetzt still. Sie holte noch einmal Luft und streckte ihre Hände über den Tisch, um sie auf meine zu legen. "Du musst mir jetzt wirklich zuhören, Milea. Es wird nicht leicht zu verstehen, aber versuch es." Ich nickte und war dann total gespannt, was sie mir erzählen wollte. Ich meine, ich verstand immer noch nicht, warum diese ganzen Wesen, die ich ja noch nicht einmal kannte, sich solchen Gefahren aussetzten, nur um mich zu retten. "Das mit Alex war mir nicht ganz unbekannt", fing sie an. "Bei uns Hexen wird schon seit Jahrhunderten eine Prophezeiung erzählt. Sie besagt, dass alle der acht Königreiche vernichtet werden, dass es einem Mann gelingen kann, den ganzen Hass, den die acht Könige so gut es ging unter Verschluss gehalten hatten, wieder herauf zubeschwören und damit alles an sich reißen kann." Ich ließ mir ihre Worte etwas durch den Kopf gehen. Klar, im Moment sah es wirklich danach aus, dass Alex dieser Mann sein konnte ... aber ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass er wirklich zu soetwas fähig war. Ich meine, toll hatte ich ihn nie gefunden, dafür hatte er sich zu sehr bei meinen Eltern eingeschleimt. Nur wofür? "Und du glaubst wirklich, dass Alex dieser Mann sein kann?", fragte ich und Medusa nickte. "Aber es sind nur Drohungen, die er ausspricht. Was hat er denn schon erreicht?" "Du hast nur sein kleines Ausmaß mitbekommen", meinte Niko. "Die ganzen Leute hier, sie sind Flüchtlinge. Männer, Frauen und Kinder, alle sind aus ihren Häusern geflüchtet, weil Alex Männer in jede Stadt eingefallen sind und alles an sich gerissen haben." Ich sah mich in dem großen Saal um. Überall saßen Menschen an den Tischen oder liefen herum. Männer, Frauen und Kinder und alle waren verschiedene Wesen. "Alex hat alle acht Königreiche in seiner Gewalt. Seine Männer haben alles eingenommen und knechten jedes Wesen, was sie in die Hände bekommen." "Als ich die Zeichen erkannte, rief ich meine Verbündeten zusammen und rettete die, die auf mich hörten. Genauso wie Niko und Phillip.", erklärte Medusa. "Niko fand ich schnell und ich verstehe immer noch nicht, wie er ohne irgendeinen Beweis mit mir gekommen war, aber ich muss sagen, dass es gut war." "Wir hatten auch Euch mitnehmen wollen, Milea", sagte Niko und sah mich an. "Aber nachdem ich Phillip in eurem Garten gefunden habe, war es schon zu spät. Alex war bei Euch, da konnte ich nicht einfach dazwischen gehen." "Aber warum ausgerechnet ich?“, wollte ich wissen. Sie hatten doch am Anfang gesagt, dass sie mich retten wollten, wieso wollten sie nicht auch die ganzen anderen Adligen retten? "Ich kann nicht viel bewegen, wer bin ich denn schon?" "Es gibt nicht nur diese eine Prophezeiung, Milea", meinte Medusa. "Welche denn noch?" "Die der Engel." "Schwachsinn, es gibt keine Engel." "Ja, das stimmt. Aber früher gab es welche. Sie sind alle ausgerottet worden, früher im Krieg und das nur, weil sie helfen wollten. Jetzt leben nicht mehr viele von ihnen." "Es gibt nur noch vier von ihnen, die vier Erzengel Michael, Raphael, Gabriel und Uriel", meinte Niko, ich sah ihn nur an. Ich verstand einfach immer noch nicht, was ich damit zutun hatte. "Und was hat das mit mir zutun? Meint ihr sie würden auf mich hören und uns helfen?", fragte ich. "Die Prophezeiung sagt, dass es jemanden geben wird, der alle befreien wird", meinte Medusa. "Und ihr glaubt, dass ich das bin?" Irgendwie konnte ich das alles nicht glauben oder eher verstehen. Ich gebe ja zu, ich bin nicht gerade die Vorzeige Prinzessin, aber das heißt doch nicht gleich, dass ich irgendeine Retterin bin. "Ihr seid es", sagte Medusa ganz selbstverständlich. "Ihr seid keine normale Elbin, Milea. Eure Mutter hatte sich immer ein Kind gewünscht, aber sie kann leider keine Kinder bekommen." Was? Das ergab doch gar keinen Sinn. Warum war ich dann hier? "Eure Mutter hat Tage lang gebetet und so sehr gehofft, dass es doch klappen könnte, aber sie wurde einfach nicht schwanger." "Und wie passe ich jetzt in das Bild?" "Einer der Engel hörte Eure Mutter und schenkte Euch das Leben." Ich blieb still und musste das ganze erst einmal verarbeiten ... verstehen. Und das dauerte bestimmt ein paar Minuten. "Ihr wollt also sagen, dass ich ein Engel bin?" "Ihr seid eine Elbin ... noch." "Wie noch?" "In Euch schlummert ein Engel, den Ihr erwecken müsst, um uns alle zu retten." "Das ist doch ein Scherz", murmelte ich. Das konnte doch gar nicht sein ... Ich sah Medusa an, studierte ihre Gesichtszüge, aber ich konnte nichts erkennen. Sie meinte das Ernst und sie war der vollen Überzeugung, dass das auch die Wahrheit war. Ich hatte schon einmal von ihr gehört, dass sie eine der besten Hexen in allen Königreichen war und wohl auch die stärkste. "Ich weiß, dass das etwas zu viel ist, aber wir haben keine Zeit, wer weiß, was Alex alles vor hat. Die ganzen Adligen müssen gerettet werden." "Er hat gedroht jede Woche jemanden hinzurichten." "Ja, das war bevor du weg warst", meinte Niko. "Ihm wird das nicht so gefallen, wie uns." "Meine Eltern sind noch dadrin!" "Es ist wichtig, Milea. Ihr seid unsre einzige Hoffnung", meinte Medusa und sah mich eindringlich an. Ich schloss die Augen und schüttelte langsam den Kopf. Das hier war unglaublich. Nur irgendwie musste ich daran glauben, ich musste das hier tun. "Okay, was muss ich tun?", fragte ich und sah Medusa tief in die Augen. "Ich tue alles." Medusa nahm meine Hände und drückte sie. "Ihr müsst zum See der vier Jahreszeiten, aber diese Reise müsst Ihr alleine durchstehen." "Alleine?" "Ich werde dich begleiten", sagte Phillip sofort. Ich sah ihn mit großen Augen an. "Nein, du kannst mich nicht begleiten, du bist noch verletzt", protestierte ich. "So war es abgemacht. Ich bringe dich zum See der vier Jahreszeiten." "Und ich bringe euch aus der Schusslinie. Alex Männer streifen überall herum. Wir müssen eine Zeit lang auf den Hauptwegen bleiben, solange begleite ich euch", meinte Niko. "Euch wird nichts passieren, Milea", sagte Medusa und drückte noch mal meine Hände. Ich nickte und sah immer noch Phillip an. Ich hatte immer noch Gewissensbisse. Er war doch schon verletzt, warum musste er jetzt schon wieder wegen mir in Gefahr geraten? "Das war etwas viel, ich weiß. Ihr werdet aufbrechen, wenn es dunkel ist. Solange könnt Ihr euch was ausruhen." Medusa hatte mich in eine Nische gebracht, die hier überall waren und sowas wie Zimmer darstellten. Sie hatten hier keine Türen, aber man hatte Vorhänge angebracht, damit man ein bisschen Privatsphäre hatte und auch etwas Schlaf fand. Sehr gemütlich war es nicht, denn es stand nur ein Feldbett in der kleinen Nische. Medusa hatte mir geraten etwas zu schlafen, aber irgendwie ging das nicht. Das alles hier war zu viel. Ich sollte ein Engel sein? War mein ganzes Leben nur eine Lüge? "Klopf, klopf", ertönte eine Stimme und dann wurde auch schon der Vorhang zur Seite geschoben. "Darf ich rein kommen?", fragte Phillip und ich nickte. Ich saß auf dem Feldbett, aber jetzt stand ich auf und ging ein paar Schritte auf ihn zu. "Alles okay bei dir?" "Ich denke schon." "Ich weiß, dass das hier sehr viel ist. Kommst du damit klar?" "Ich habe keine andere Wahl, oder?" Er lächelte und schüttelte den Kopf. "Nein, wohl eher nicht, aber ich hab da jemanden gefunden, der dir was hilft." Er schob den Vorhang beiseite und ein orangenes Fellkneul kam herein geflitzt. "Fynn", rief ich und er sprang in meinen Arm. Er schnurrte und kuschelte sich an mich. "Wo hast du denn gesteckt?" "Er hat sich auf jeden Fall gut versteckt oder ist abgehauen, als er es konnte. Er ist uns über den Weg gelaufen, als wir von deiner Party geflohen sind. Er kam mir irgendwie bekannt vor." "Und so wie ich den kleinen Racker kenne, hat er dich auch wieder erkannt. Und dann bist du ihm einfach gefolgt, oder?" Fynn schnurrte und rieb seinen Kopf an meiner Brust. "Ja, auf einmal lungerte er an meinen Beinen herum", meinte Phillip. "Danke dass du ihn nicht weg geschickt hast." "Ich hatte da so eine Stimme im Kopf, die mich sicherlich angemotzt hätte, wenn ich den Kleinen alleine gelassen hätte", lächelte er, lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. Nein, das war nur keine Anspielung auf mich. "Blödmann", lächelte auch ich und setzte Fynn auf dem Feldbett ab. Er rollte sich sofort zusammen und sah zu uns. Ich strich noch mal über seinen Rücken und ging dann auf Phillip zu. "Das ist echt Wahnsinn, was Medusa hier erreicht hat." "Sie tut alles mögliche, damit sich alle wohl fühlen." "Und das muss ich auch tun", murmelte ich. "Kann Niko mich nicht begleiten?" "Willst du mich nicht bei dir haben?" Ich sah ihm in die dunkelgrünen Augen und antwortete erst nicht. Er stand da zwar total gerade und es sah auch nicht wirklich danach aus, dass ihm irgendetwas weh tat, aber ich wusste es besser. Ich hatte seinen ramponierten Körper gesehen, gesehen wie er immer langsamer hinter uns her gegangen war. Ich konnte einfach nicht anders, als daran zu denken, wie Alex Männer ihn gefoltert hatten. "Hör auf dir deswegen die Schuld zu geben", meinte Phillip und kam auf mich zu. Er blieb vor mir stehen und legte mir seine Hand auf die Wange. Leicht strich er über meine Haut und sah mir in die Augen. "Er ... ich weiß nicht, warum er das getan hat, Phillip. Er kam zu mir und sagte, dass er dich hinrichten lassen würde. Verdammt, ich weiß nicht, warum. Ich hatte doch Ja gesagt, ich hatte eingewilligt ihn zu heiraten", hauchte ich. Er legte auch die andere Hand auf meine Wange. "Lea, es wird alles gut." "Er hat dich foltern lassen, weil wir ...", fing ich an, aber Phillip zog mich zu sich und küsste mich. Ich fuhr mit einer Hand in seine Haare und mit der anderen hielt ich mich an seiner Schulter fest. Mein Herz fing an zu rasen und meine Haut prickelte, da wo Phillip mich anfasste. Eine von seinen Händen wanderte über meine Wange zu meinem Nacken und die andere lag auf meiner Hüfte, nur um mich näher an sich zu ziehen. Der Kuss war ziemlich intensiv und leidenschaftlich. Wir drückten uns aneinander und versuchten alles aus diesem Kuss herauszuholen. Phillip drückte mich zurück zum Feldbett. Das alles passierte ohne das wir da überhaupt drüber nachdachten. Ich wollte es, er wollte es. Diese ganze Elektrizität, die bei all unseren Treffen zwischen uns gefunkt hatte, fand hier ihren Puffer. Ich hatte immer gemerkt, dass da was zwischen uns war. Ich war echt hochtrabend gewesen, immer wenn ich ihn gesehen hatte und das nur, weil ich mir nicht eingestehen wollte, dass mich seine dunklen Augen faszinierten. Wir kamen dem Bett immer näher, als Fynn plötzlich anfing zu Knurren. Phillip und ich lösten uns und keuchten erst einmal. Ich sah Phillip an, ließ meine Hände auf seine bebende Brust gleiten und konnte für einen kurzen Moment nur in seine dunkelgrünen Augen starren. Fynn sprang vom Bett und knurrte Phillip an. Ich begriff das erst gar nicht, bis sein Knurren tiefer und lauter wurde. "Fynn, was ist los?", fragte ich ihn und sah zu ihm. Phillip und ich blieben allerdings so nah aneinander stehen. Fynn allerdings schlich langsam auf Phillip zu und sah ihn eindringlich an. "Ich ... Ich weiß nicht, was er hat", murmelte ich und sah Phillip wieder an. Er schluckte und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Vielleicht findet er, dass ich dir zu nahe bin." "Du meinst, er ist eifersüchtig?" "Psst, nicht so laut, das verletzt seine Gefühle", flüsterte Phillip und brachte mich zum Lachen. "Du bist echt blöd." Leicht strich ich über seine Brust. "Du kannst mir nicht nah genug sein." Phillip lächelte, beugte sich zu mir und küsste mich noch mal. Diesmal liebevoller, sanfter und kurz. Was Fynn aber wieder zum Knurren brachte. "Und du kannst ganz gut vom Thema ablenken", flüsterte ich, als wir uns lösten. Phillips Lippen striffen immer noch die meinen und ich konnte seinen warmen Atem auf meinem Gesicht spüren. "Ich will nur, dass du aufhörst darüber nachzudenken, was da bei Alex passiert ist", hauchte er. "Mir geht es gut, das zählt doch." Ich nickte und er küsste mich noch mal kurz, dann ließ er mich aber auch schon los und entfernte sich etwas von mir. Fynn wurde mit jedem Schritt, den Phillip von mir weg machte, ruhiger, bis er sich wieder aufs Bett legte und die Augen schloss. Ich schüttelte den Kopf und sah Fynn an. Was hatte er bloß? "Also haben wir das auch geklärt", meinte Philip und brachte mich so nicht mehr über Fynn nachzudenken. "Wegen was? " "Das ich dich begleiten." "Du warst ja auch nicht gerade fair." "Nicht so meine Stärke." ich lachte, ging zu ihm und schlang meine Arme um ihn. "Kannst du mir wirklich hoch und heilig versprechen, dass es dir gut geht? " "Mir geht es gut, Milea, wenn es nicht so wäre, dann würde ich Niko mit dir weg schicken, denn ich möchte, dass du sicher bist. " "Und das bin ich nur bei dir?", neckte ich ihn ein bisschen.

"Es ist mir lieber selber für deine Sicherheit zu Sorgen, als Kilometer weit Weg zu sein und hier Däumchen zu drehen. Also, deal?" Ich musterte sein Gesicht und sah ihn eine Weile nur still an. Es war anders mit Phillip. Alleine schon wie ich mit ihm umging. Das alles hier war so normal und vor allem kam es mir so vor, als müsste es so sein. Ich müsste in seinen Armen stehen, ihn berühren und jeder Kuss war irgendwie gerechtfertigt. Ich meine, ich kannte ihn ja kaum, wir hatten uns nur ein paar mal gesehen und das auch noch unter Kapuzen oder Masken versteckt. Aber das hier war echt, er war echt.

"Ich weiß nicht, vielleicht musst du mich noch mal überzeugen", lächelte ich und brachte ihn damit zum Lachen.

"Du bist aber auch sehr gerissen, Prinzessin."

"Das habe ich von dir gelernt, Prinz." Phillip schüttelte lächelnd den Kopf, legte eine Hand auf meine Wange und kam immer näher, um mich zu Küssen. Als sich unsere Lippen wieder trafen, war es einfach so, als würden wir zusammen gehören, als gäbe es nur diese Zweisamkeit zwischen uns.

Mein Herz schlug wieder wie verrückt und diesmal würde Fynn nichts dagegen machen, denn er sah es ja nicht. ... nur das da noch tausend andere Leute hier in der Höhle waren, die uns stören konnten ... und genau das passierte.

"Phillip? Medusa und Niko wollen den Schlachtplan besprechen",trällerte auch schon eine Männerstimme und kam einfach so durch den Vorhang. Phillip und ich trennten uns schnell und Phillip machte noch einen Schritt zurück, um sich dann zu dem Neuankömmling umzudrehen.

"Ja, ich komme sofort", meinte er. Der noch recht junge Mann sah an ihm vorbei zu mir und musterte mich von oben bis unten. "Jim, das ist Milea. Milea, das ist Jim", stellte Phillip uns vor und ich lächelte Jim an.

"Das ist echt komisch. Ich hab mir dich viel größer vorgestellt", meinte Jim, schlug sich aber sofort die Hand vor den Mund. "Ups. Tut mir leid, Prinzessin Milea. So etwas sagt man nicht, natürlich seid Ihr eine große Persönlichkeit. " Und er redete und redete und redete.

"Jim!", rief Phillip dazwischen und legte Jim eine Hand auf die Schulter. "Du kannst aufhören ich glaube sie hat es verstanden." Jim nickte und sah dann zwischen Phillip und mir hin und her.

"Musst du sie nicht auch mit Prinzessin ansprechen? "

"Oh das möchte ich auch gerne mal hören", grinste ich. "Oder mit Mylady. Meine hochachtungsvolle Prinzessin."

"Das wünschst du dir in deinen Träumen", meinte Phillip und sah mich böse an, ich lachte nur.

"Oh ja", lachte ich. Jim verstand jetzt gar nichts mehr und sah verwundert zwischen uns hin und her.

"Hey, jetzt mal ehrlich, du duzt sie die ganze zeit, das macht man nicht ... und außerdem ... habt ihr euch eben geküsst?" Sofort hörte ich auf zu lachen und starrte Jim an.

"Du siehst Gespenster", meinte Phillip.

"Ja aber das würde eure Vertrautheit erklären. " Phillip drehte ihn um und schob ihn langsam raus.

"Wir blödeln nur rum. Du hast gesagt Medusa und Niko wollen mich sehen?" Jim nickte, wollte wieder anfangen zu reden, aber Phillip gab ihm gar keine Chance und drückte ihn endgültig hinaus. "Kommst du mit?", fragte er mich und ich nickte sofort.

"Fynn, komm", rief ich meinen kleinen Fellkneul. Er sprang vom Bett, als wäre er schon die ganze zeit wach gewesen und lief dann brav neben mir her.
 

In einer weiteren Niesche hatten sie ihre Waffenkammer aufgebaut, mit einem großen Tisch um Strategien auszuarbeiten. Genauso wie jetzt. Eine Handvoll von Wesen standen um den Tisch auf dem eine Landkarte ausgebreitet war. Jeder tippte darauf herum und alle redeten durch einander. Auch Medusa und Niko waren dabei. Wobei Niko mit am Diskutieren war und Medusa sich alles nur ansah.

Doch als wir eintraten wurde es plötzlich still. Niko sah von der Karte auf und war gleich viel entspannter.

"Endlich", meinte er und tippte auf die Karte. "Wir sind am streiten, wo es am Besten ist, wo ihr lang lauft." Phillip ging zu ihm und ich folgte. Je näher ich dem Tisch kam, desto unruhiger wurden alle.

"Mit Verlaub, Prinzessin, ich glaube nicht, dass Ihr hier sein sollten, " meinte ein Feen Mann. "Hier werden Sachen besprochen, die nichts für eine Prinzessin sind. "

"Sie bleibt", meinte Phillip und machte neben sich platz. "Sie kennt die Wälder besser als jeder Soldat, Caleb." Dieser sah zu Niko, der aber nur nickte. Caleb neigte den Kopf und blieb dann still. Ich stellte mich neben Phillip und sah mir die große Karte an.

"Unser Versteck ist hier", meinte Niko und markierte eine Stelle, die etwa 50 Meilen von Albis entfernt war.

"Um zum See der vier Jahreszeiten zu gelangen, müssen wir durch Praedicas, Harpyias, Draco und Demon", meinte ich und beschrieb einen Weg durch alle Städte.

"Wir müssen durch die Wälder. Keiner weiß so genau, was sich in den Städten abspielt. Wir können auch keine Späher schicken, es ist zu gefährlich."

"Wir sind auf uns selber gestellt", sagte Phillip. Niko zeigte auf eine Wegkreuzung, die eine Richtung führte nach Sagae die andere nach Praedicas.

"Ab da müsst ihr alleine zurecht kommen", meinte Niko.

"Es gibt viele kleine Wege ab dieser Kreuzung, die solltet ihr meiden", sagte dieser Caleb.

"Wir könnten parallel zu diesen Wegen laufen", schlug ich vor. "Die meisten Wege kenne ich und kann es so in etwa einschätzen." Phillip nickte.

"Ja, ich kenn auch so einige Wege. Wir müssen uns auf jeden Fall im Wald aufhalten", murmelte Phillip.

"Ihr werdet ein paar Sachen mitnehmen müssen", schaltete Medusa sich ein, drehte sich um und redete dann mit einem der Männer die hier standen. Dieser machte sich auch sofort los, um uns einen Rucksack fertig zu machen. Phillip und die anderen diskutierten weiter, welchen Weg wir nehmen sollten und welcher unpassend war. Sie waren wirklich tief in ihrer Diskussion, sodass ich mir die Karte in Ruhe angucken konnte.

Phillips Finger landete in meinem Blickfeld und tippte auf eine Stelle.

"Da ist eine Schlucht, als ich das letzte Mal da war gab es eine Brücke, aber das ist schon zehn Jahre her", meinte er.

"Ich war vor zwei Jahren da", sagte ich. "Da war sie schon sehr ramponiert."

"Wenn wir außen herum gehen dauert es zu lange."

"Ja, wir wissen nicht, was Alex jetzt macht. Er sagte zu mir er will jede Woche einen hinrichten, was wenn er jetzt jeden Tag einen hinrichtet? Deswegen haben wir nicht so viel Zeit."

"Wir brauchen mindestens drei Tage bis zum See."

"Und drei Tage zurück."

"Zurück ist nicht so das Problem, wir können fliegen."

"Und auf uns aufmerksam machen? Nein, das können wir nicht machen." Phillip lächelte mich an.

"Aber wir können über die Schlucht fliegen." Ich lächelte auch und sah wieder auf die Karte.

"Das würde Zeit sparen. Wenn wir bis dahin einen Vorsprung haben, könnten wir noch mehr einsparen."

"Also Wenn-Optionen."

"Wenigstens etwas, aber wir können keinen richtigen Plan ausarbeiten. Wir müssen danach gehen, wie weit wir kommen."

"Ich denke genauso." Ich überflog die Karte noch mal. Wir sollten trotzdem ein bisschen Zeit einplanen. Nur wie? Mit den Pferden würden wir nicht weit kommen und vor allem mussten wir dann leichte Wege benutzen, was tödlich enden konnte. Nur zufuß wären wir zu langsam. Also mussten wir ein Tempo einhalten und Ziele abmachen.

"Wir sollten am ersten Tag bis hier hin ...", fingen Phillip und ich an zu reden und zeigten auf den gleichen Fleck, sodass sich unsere Finger berührten. Wir sahen uns an, sahen uns in die Augen. Sofort wurde mir heiß, mein Herz raste wie verrückt und von meinem Finger ging ein angenehmes Kribbeln durch meinen Körper. Wir waren uns verdammt nahe und ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut. Wie automatisch kamen wir uns immer näher.

"Was turtelt ihr zwei denn da herum?", fragte plötzlich jemand und wir zwei fuhren auseinander. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und biss mir auf die Lippe.

"Wir haben einen kleinen Plan ausgearbeitet", erklärte Phillip. "Milea und ich kennen uns am besten in den Wäldern aus, also solltet ihr uns das ganze überlassen."

"Damit ihr flirten könnt?", lächelte Niko. Phillip verdrehte die Augen und trat einen Schritt zurück.

"Sobald es dunkel ist, sollten wir los", meinte Phillip und nickte mir zu, damit ich ihm folgte.

Phillip führte mich nur eine weitere Niesche weiter, wo überall Waffen standen. Hier gab es alle möglichen Schwerter, Bögen, Pfeile, Speere, Dolche. Eine richtige Waffenkammer.

„Du kannst dir alles aussuchen, was du brauchst“, meinte Phillip und ging zu den Schwertern. Ich lächelte und sah ihm nach. Er hatte ein leichtes Grinsen auf den Lippen.

„Du meinst, ich soll das nehmen, womit ich umgehen kann.“

„Das hast du jetzt gesagt.“ Er nahm sich ein Langschwert und wiegte es sanft in seinen Händen hin und her. Dann machte er einen Ausfallschritt und schwang das sehr schlichte Schwert. Es sah geschmeidig aus und auch seine ganze Haltung war die eines Soldaten. Ich versuchte mich zu erinnern wann ich Phillip einmal gesehen hatte. Nicht im Wald, als wir uns immer verkleidet hatten. Ich kannte seinen Namen, ich hatte gewusst, dass es Prinz Phillip gab, aber er war selten bei den Treffen der adligen dabei. Und es war als wäre er nie dabei gewesen, obwohl er der älteste der drei Prinzen war.

Ich sah ihm weiter zu, wie er sich ein Schwert aussuchte. Bedacht und konzentriert … und da fiel mir unser aller erstes Treffen ein. Ein Treffen, was schon so lange zurück lag.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

 



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