Eine Jedi-Schülerin
„WAS IST PASSIERT? WAS WAR WIEDER LOS MIT DIR?“ , schrie Karas seine Schülerin an, als sie alleine in einer Trainingshalle waren. Nein, er sollte nicht schreien. Nicht schon wieder. „Ich... ich weiß es nicht.“ , sprach Mourin zitternt. „Mir war plötzlich so komisch, Meister.“ , versuchte sie sich rauszureden. „DAS SOLL ICH DIR GLAUBEN?“ , schrie er weiter und verpasste ihr eine Ohrfeige. Das Mädchen taumelte und fiel schließlich zu Boden. Kurz sah sie zu ihrem Meister auf, aber ihr Blick wanderte sofort zu Boden. Nein, er sollte ihre Tränen nicht sehen sonst...
Er spürte wie er sie in ihrer Tunika packte und sie hochhob. „Du wirst jetzt sofort sagen, Mourin, was passiert ist. Hast du das verstanden?“ Ein kaum sehbares Nicken brachte Mourin zustande. Darauf ließ er sie los und sie knallte auf den Boden. „Ja Meister, ich habe verstanden.“ , sprach sie, als sie vorsichtig aufstand. „Und...?“ , sagte ihr Meister leise und bedrohlich. „I-ich kann Euch d-das nicht sagen.“ , sotterte sie. „Ich kann das nicht. Es tut mir-“ Wieder Schmerzen. Diesmal in ihrem Bauch. Sie hatte das Gefühl, dass sich seine Faust durch ihren Bauch bohrte. Sie krümmte sich zusammen, hustete, würgte und ihr wurde wieder übel. Wie froh sie doch war, als der junge Obi-wan die Halle betrat. „Was gibt es Obi-Wan?“ Sein Blick fiel auf seine jüngere Freundin und sofort fragte er, was mit ihr los sei. „Oh, ihr scheint es noch nicht besonders gut zu gehen, nicht wahr, Mourin?“ Der Blick des Jedi-Meisters fiel auf seine Schülerin, die sich noch immer ihren Bauch hielt. Sie sah kurz zu Obi-Wan und schüttelte den Kopf, um zu sagen, dass er ihr nicht gut ging. Dieser nickte nur sachte und antwortete Karas schließlich: „Ich wollte sie etwas fragen, aber das kann warten.“ Ein letztes mal sah er Mourin in, drehte sich dann um und ging wieder. Karas schaute noch ein paar Sekunden in Richtung Tür, ehe er seinen Kopf wieder zu seiner Schülerin drehte. „Ich habe noch etwas zu erledigen. Ich hoffe, du lernst eines Tages aus diesen Situationen.“ Sie gab keine Antwort. Sie wusste es nicht mehr... sie hatte irgendwann aufgehört zu zählen... wie oft er sie mittlerweile so zugerichtet hatte. Das ganze hatte mit ein paar Schlägen begonnen und wurde von Zeit zu Zeit immer schlimmer. Wie konnte er, ein Jedi-Meister, so etwas tun? Er befestigte sein Lichtschwert an seinen Gürtel und ging, ohne ein weiteres Wort mit ihr zu reden.
Mourin humpelte leicht durch den Jedi-Tempel, als plötzlich jemand ihren Namen rief. „Mourin. Warte mal.“ , rief Arona und rannte auf die junge Jedi zu, die sich gerade umdrehte. „Ja? Was ist?“ , brachte das Mädchen mit den blonden Haaren müde hervor. „Ich wollte noch fragen, ob alles ok mit dir ist. Ich habe von deinem Meidzer gehört, daß du heute zusammengebrochen bist.“ Mourin schaute Arona ein paar Sekunden nur an, ehe sie flüsterte: „Ahja, er hat es also erzählt.“ Sie zog ihre Augenbrauen leicht zusammen. Arona kam es so vor, als würde sie mit sich selber reden und sie bemerkte, wie Mourin knapp an ihr vorbei sah. Sie drehte sich um und entdeckte Karas, der einfach langsam an den beiden vorbeiging. Mourin musterte jede einzelne Bewegung ihres Meisters und sie merkte gar nicht, wie sie ihre Augenbrauen noch mehr zusammenzog. Die schwarzhaarige wartete noch bis Karas außer Sichtweite war, ehe sie Mourin zögerlich fragte: „Ist... ist zwischen euch etwas vorgefallen?“ Mourin's Blick wanderte langsam, schon fast ein wenig unheimlich wieder zu Arona und antwortete aber in einem ruhigen Ton: „Nein.“
Ja, mittlerweile konnte die junge Jedi recht gut lügen, wenn es um bestimmte Sachen ging. Doch sie wusste daß ein Jedi-Meister sie direkt durchschauen würde. Ein Schüler jedoch...
„Du, ich bin müde und würde gerne schlafen gehen.“ , wollte Mourin das kleine Gespräch beenden. „Oh, natürlich. Bis morgen, Kleines.“ , grinste Arona und beeilte sich damit, auch in's Bett zu kommen. Mourin sah ihr mit einem genervten Blick hinterher. Arona war gerademal 14, also ein Jahr älter als die eisblauäugige, und bezeichnete sie ständig als kleines Mädchen. Dabei war Mourin drei Zentimeter größer. Sie schüttelte den Kopf und drehte sich vorsichtig um. Vielleicht war ihr Meister noch in der Nähe. Doch sie konnte ihn Werder sehen, noch spüren. Also setzte sie ihren Weg unwillkürlich fort um endlich Schlaf zu finden.
Sie lag seit einer Viertelstunde im Bett, drehte sich aber hin und her. Müde war sie, doch so wirklich schlafen wollte sie nicht. Die Angst, diese Gestalt wieder zu sehen, war einfach zu groß. Sie atmete tief ein und wieder aus, versuchte sich zu entspannen. Ihr Blick fiel auf ihr Lichtschwert, daß immer auf ihrem Nachttisch lag. 'Ich träume ja nicht jede Nacht von ihm' , dachte sie und beruhigte sich. Sie schloss langsam die Augen und tatsächlich blieb sie diese Nacht verschont.
„An... wie war dein Name nochmal?“ , lachte Mourin leise, als ihr det kleine Junge von Tatooine über den Weg lief. Mochte er zwar schon zwei Wochen bei den Jedi sein, sehen taten sie sich irgendwie nur selten. „Du lagst richtig. Anakin.“ , lachte er zurück. „Skywalker.“ , fügte Mourin hinzu und zwinkerte ihn an. „Ani, weißt du wo Meister Yoda ist?“ , fragte sie schnell. Anakin hätte zwar gerne nachgefragt, warum sie ausgerechnet zu ihm wollte, unterließ es aber. „Er ist-“
„Du mit mir sprechen willst, hm?“ , erklang es plötzlich ein paar Meter weiter neben ihnen. „Ähm... ja, Meister.“ , sprach Mourin. Anakin ging schon, damit die beiden sich in Ruhe unterhalten könnten.
„Dich etwas betrübt, junge Dame?“ , fragte der Jedi, als er und Mourin etwas durch den Tempel gingen. „Nunja... ich... ich weiß nicht ob man es jetzt so nennen kann, aber...“ Sie legte eine kurze Pause ein. „... ich glaube man kann es so nennen. Nun, ich habe seit-“ Sie wurde unterbrochen, als wieder jemand nach ihr rief. Zu unterdrückte ein Zusammenzucken, als sie die Stimme ihres Meisters erkannte. „Meister Yoda, schön Euch zu sehen.“ , lächelte Karas und Mourin's Augen weitenden sich etwas. Ein Lächeln... wann hatte er das letzte mal für sie gelächelt...? Wie lange war es her...? „Würdest du bitte zu deinem Training erscheinen, meine Schülerin.“ , sprach er nun zu Mourin. Oh, nur sie konnte die leichte Boshaftigkeit in seiner Stimme hören, niemand sonst. „Natürlich, Meister.“ Sie nickte Yoda als Verabschiedung zu. Karas und seine Schülerin drehten sich um und gingen ihres Weges...
