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Hot Touch

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Also gut hier kommt nun das letzte Kapitel dieser Geschichte.
Ich entschuldige mich für die Wartezeiten. Komplett anzeigen

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Noah rannte durch den strömenden Regen auf die Bushaltestelle zu.

Die Türen begannen sich bereits zu schließen.

„STOP!“, er rannte schneller, rutschte aus, schlug sich das Knie auf, rappelte

sich mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder auf und rannte weiter.

Der Fahrer fluchte drinnen, verdrehte die Augen und lies den jungen Mann noch rein.

Mit zittrigen Händen fummelte Noah das nötige Geld aus seiner Hosentasche.

Die Klamotten klebten ihm vom Regen längst am Körper.

„Hey dein Wechselgeld!“

Noah ignorierte die Rufe und stolperte schon zur hinteren Tür, um vier Haltestellen später als erster raus springen zu können.

Die Zeit schien einfach nicht zu vergehen.

Nervös begann er mit den eisig kalten Fingern gegen die beschlagenen Scheiben der Tür zu trommeln.

„Komm schon...“, murmelte er und kaute nervös auf der Unterlippe.

„Entschuldigen sie. Ist alles in Ordnung mit Ihnen? Sie müssen dringend aus den nassen Klamotten raus und wo ist ihre Jacke?“, eine Frau mit ausladendem Hut tippte ihm besorgt auf die Schulter.

Noah sah sie aus glasigen Augen an und schüttelte nur stumm den Kopf, dann wischte er mit der Hand über die Scheibe und starrte weiter verbissen nach Draußen.

Sein Handy vibrierte und er sah flüchtig nach. 1 neue Nachricht.

Von Paula.

Er las sie kurz: »Das war das letzte Mal. Du musst dir einen neuen Job suchen.«

Erschöpft steckte er es wieder weg.

Normalerweise hätte es mehr in ihm ausgelöst seine Arbeit zu verlieren.

Aber er konnte seit der Nachricht mit der Hochzeit einfach keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen.

Noch eine Haltestelle. Nur noch eine.

Von der letzten Haltestelle aus konnte man schon die hell erleuchteten bunten Fenster der Kirche sehen.

Er fragte sich einen Moment lang wieso Hannah auf der Arbeit war, wenn Jan doch heute heiratete.

Wahrscheinlich waren auch die beiden immer noch zerstritten.

Die Türen schienen sich in Zeitlupe zu öffnen.

Kopflos stürzte er raus und machte sich gar nicht erst die Mühe zum gusseisernen Tor rüber zu laufen. Er beschleunigte und überwand den weißen Zaun mit einem Satz, wobei er sich an den Spitzen die Hand auf ritzte. Ganz egal. Sein Knie brannte höllisch. Auch egal.

Da war nur ein klarer Gedanke in seinem Kopf. Jan.

Noch nie hatte er etwas so kopfloses und so dummes getan. Sich noch nie soetwas getraut. Er durfte jetzt auf keinen Fall anfangen darüber nachzudenken, was er gerade tat und vielleicht noch tun würde. Er wusste es auch noch gar nicht so genau. Es gab keinen Plan. Da war nur Verzweiflung und Reue und Angst. Verlustangst.

Mit letzter Kraft und schwer atmend stieß er die großen, verzierten Holztüren auf.
 

„[...]wer also Einwände hat, möge jetzt sprechen oder für immer schweigen.“

Die Türen schlugen mit einem Knall auf.

Alle Köpfe in den Bänken wandten sich ihm erschrocken zu.

Noah wollte Stopp schreien und dass das nicht geht und alles gegen diese Ehe vorbringen was es nur vorzubringen gab. Er brauchte einige Sekunden, um zu realisieren, dass das da vorne nicht Jan war. Dass das ein fremder Mann war, der dort völlig verwirrt neben seiner wunderschönen Braut in großem weiß glitzernden Brautkleid stand.

Im Hintergrund lief leise Musik von Jason Mraz: „I won't give up on us. Even if the skies get rough. I'm giving you all my love [...]“
 

Der Pastor kam leicht ins Stammeln: „Also eigentlich ist das eher eine rhetorische Frage und...entschuldigen sie aber was soll das? Sie platzen mitten in eine Trauung.“

Man sah der Braut an, dass sie der Schnappatmung nahe war.

Noah stand wie versteinert mitten im Gang und tropfte den Boden voll.

Sein Blick wanderte über die Hochzeitsgesellschaft und blieb dann an Jan hängen, der hochgewachsen in seinem maßgeschneiderten, besten Anzug als Trauzeuge an der Seite stand und ihn fassungslos anstarrte.

„Ich ähm...also...ich wollte nur....“, Noahs Wangen glühten und er zupfte an seinem klebrigen, durchnässten Hemd.

"I had to learn what I've got, and what I'm not, and who I am . I won't give up on us "

Jan wandte das Gesicht ab und in diesem Moment platzte es aus Noah heraus.

„Entschuldigung ich....das ist ein Missverständnis ich dachte....“, er stockte kurz, als ihm jemand ein Mikrofon in die Hand drückte.

„Ich dachte, dass du heiratest..“

„Wer?“, der Pastor sah sich um.

„Jan.“

Sofort galt die ganze Aufmerksamkeit dem Trauzeugen, der jetzt die Hände aus den Hosentaschen zog und von dessen Gesichtszügen man nichts ablesen konnte.

Noah spürte die Tränen gar nicht, die ihm die Wangen runter liefen und das aufgeregte Getuschel in den Reihen war ihm gleichgültig.

Noah wartete auch auf keine Reaktion: „Ich weiß, dass du sauer auf mich bist. Ich weiß, dass ich viel falsch gemacht habe.“, er klammerte die Finger so fest um das Mikrofon, dass seine Knöchel ganz weiß wurden.

„Ich weiß ich seh grad scheiße aus und ich fühl mich auch scheiße....entschuldigung, darf ich sowas in einer Kirche überhaupt sagen?“, er lächelte verlegen, während ihm nur noch mehr heisse Tränen übers Gesicht liefen.

„Als ich gehört habe, dass du auf einer Hochzeit bist hab ich Panik bekommen. Ich weiß nicht was ich hier mache. Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass du der wichtigste Mensch in meinem Leben bist. Ich weiß, dass das einzige was ich empfunden hab bevor ich diese Türen da aufgemacht habe.....dass das Angst war. Ich hab so eine Angst dich zu verlieren. Ich ….ich hab grade meinen Job verloren. Ich hab womöglich auch meine beste Freundin verloren und noch viel mehr. Ich kann das alles ertragen wirklich. Aber ich kann dich nicht verlieren Jan.

Mir ist egal was hier alle denken. Es tut mir leid dass ich hier so reingeplatzt bin aber... ich liebe dich. Ich liebe dich und ich hätte nicht weitermachen können mit dem Wissen, dass ichs dir nie gesagt habe.

Du musst auch gar nichts sagen, ich geh jetzt wieder.“, Noah sah auf die Braut: „Es tut mir so leid.“

Er wandte sich zum Gehen ab, als er hinter sich plötzlich lautes Klatschen und Jubeln hörte.

Dann hatte Jan ihn erreicht und zu sich rum gedreht.

Als sie sich küssten begann selbst das beinahe-Brautpaar gerührt zu klatschen und zu lachen.

Der Kuss schmeckte gleichzeitig salzig und süß.

„Jan ich-“

„Mehr muss ich gar nicht hören...“

„Jan...“

„Ich weiß.“

„Ich zerknitter dein Jackett....“

„Scheiß auf das Jackett...Gott ich hab dich so schrecklich vermisst!"

Sie küssten sich erneut und der Applaus wurde lauter.

Noah hatte Gänsehaut vor Glück.

So viel Glück war kaum aus zu halten.
 

2 Wochen später...

„Ja und das ähm ist mein Freund.“

„Ah sehr nett....Das äh Gesicht kennen wir ja schon.“, Noahs Mutter begann die Tassen mit heissem, dampfenden Kaffee nachzufüllen.

Noah zögerte einen Moment weil seine Eltern noch so ruhig wirkten.

„Also mein.....fester.....Freund....“

Noahs Vater prustete den Kaffee über den Tisch und seine Mutter versteinerte in der Bewegung.

Als seine Mutter die Fassung wieder gefunden hatte, stand sie mit einem künstlichen und viel zu breiten Lächeln auf, als hätte sie gerade einen Stromschlag bekommen: „Noah...Schatz...? Könntest du ...mir kurz in der Küche helfen...mit der äh Milch?“

Er nickte zerknirscht und folgte ihr.

Kaum war die Tür hinter ihnen ins Schloß gefallen, schlug sie ihm mit einem Handtuch vor die Brust: „Noah, dass du schwul bist haben wir uns ja schon länger gedacht, besonders als du dieses merkwürdige Mädchen mitgebracht hast. Aber muss es dieser Mann sein?“

„Ja ich weiß er ist viel älter als ich aber-“

„Das ist es gar nicht Noah.“

„Was denn dann?“

"Das ist doch ein Scherz oder?!", zischte sie.

"Nein ich-"

"Das ist unser verdammter Steuerberater!"


Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war es also :)...
Ich bin mir nicht so sicher, ob mir Kurzgeschichten wirklich liegen, daher weiß ich also noch nicht, ob ich eine weitere schreiben sollte. Ich denke darüber nach. Aber sicher ist : ich habe mich sehr gefreut, dass es tatsächlich ein paar Menschen gab, die sich da durch gelesen haben und auch welche die mir ihe Meinung mitgeteilt haben. Vielen Dank dafür :)
So auf diesen Abschluß jetzt erst einmal einen heissen Kaffee ^^..
lg TravelFeet Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  YumeKahoko
2016-03-30T15:27:45+00:00 30.03.2016 17:27
Also ich mochte die Geschichte wirklich sehr!
Du hast sie gut und gefühlvoll rübergebracht. Auch das Noah alles für ihn aufgegeben hat. Und das Ende war natürlich zum schießen ;D
Also ich würde mich freuen wenn du noch ein paar so schöne Kurzgeschichten schreibst :)

LG Yume-chan
Von:  summercat88
2015-12-22T07:54:45+00:00 22.12.2015 08:54
Hahah geil hoffen das es von den beiben noch weitere Geschichten kommen. Weiter so 👍
Von:  Kagome19
2015-12-05T19:07:48+00:00 05.12.2015 20:07
Hahaha steuerbetater Von den Eltern Wie geil Ist Das den Von den beiden will Ich mehr lesen :'-)
Von:  LeeAnn
2015-11-29T19:21:12+00:00 29.11.2015 20:21
Okay~
Wer hätte das jetzt erwartet das Jan der Steuerberater von Noahs Eltern ist. Okay ich gebs zu es ist auf eine Art und weiße wieder witzig ^^

Und mitten in einer Trauung einfach sagen saß man jemand liebt. Holly shit ich hätte mich das nie getraut Respekt an Noah *-*


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