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Hot Touch

von

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Paula und Hannah lagen auf ihren Strandtüchern, tuschelten, kicherten und folgten jedem Mann, der vorbeischlenderte mit anzüglichen Blicken.

Noah hatte sich von diesem peinlichen Gehühner etwas distanziert und Jan saß noch beim Auto auf dem kleinen von Pinien umstandenen Parkplatz, weil er mit Suri telefonieren wollte und es dort ruhiger war, denn nachdem sie in der noch recht leeren Bucht angekommen waren, hatte diese sich innerhalb einer Stunde stetig weiter gefüllt und sich von ein, zwei spazierenden Paaren zu einem bunten, lauten Treiben entwickelt.

Noah hatte immer noch nicht rausgefunden was es mit dieser Suri auf sich hatte, aber sie schien Jan ja verdammt wichtig zu sein, also blieben als Möglichkeiten ja eigentlich nur noch, dass es seine Freundin oder Frau war. Doch solange Paula dabei war wollte er nicht mit Hannah über Jan sprechen, immerhin wusste seine Chefin noch nichts davon und vielleicht noch nicht einmal, dass er überhaupt auf Männer stand und schien noch dazu ebenfalls ein Auge auf Hannahs älteren Bruder geworfen zu haben.

Mit jeder Minuten, die verstrich und in der er über die ganze Situation nachgrübelte, wurde er immer sicherer in dem Entschluss, doch möglichst schnell wieder vor den anderen nach Hause zurückzufliegen.
 

Noah hatte sich gerade das Shirt über den Kopf gezogen als Jan vom Parkplatz herunter zum Strand geschlendert kam. Paula und Hannah spazierten derweil durchs seichte Wasser , quatschten und hoben ab und zu eine Muschel oder einen Stein auf, oder kamen mit anderen Strandbesuchern, vorrangig männlicher Natur, ins Gespräch.

„Soll ich dich eincremen?“, Jan hockte sich locker neben Noah und sah ihn fragend an.

Noah nahm die Kopfhörer runter und blinzelte gegen die Sonne zu Jan hoch: „Hm?“

„Ich hab gefragt, ob ich dich eincremen soll?“, wiederholte Jan geduldig.

Noah verschlug es für einen Moment die Sprache: „Äh....ähm Hannah wollte das machen, wenn sie....wenn sie und Paula zurückkommen.“

„Wer weiß wann das sein wird. Komm dreh dich mal auf den Bauch...“

„Ich...“

„Keine Widerrede.“

„Hm na gut..“, nuschelte Noah schob Handy und Kopfhörer in die Tasche und drehte sich zögernd auf den Bauch.

Kurz darauf spürte er die kühle Sonnencreme und zuckte kurz zusammen.

„Entschuldige, ich hätte dich vielleicht vorwarnen sollen.“, sagte Jan leise.

Noah legte seinen Kopf auf den verschränkten Armen ab und schloß die Augen.

Er konnte Jan hinter sich nicht sehen, doch er hörte in dessen Stimme, dass er grinste.

Oh man er war einfach so süß...

„Aber nicht so viel...“, nuschelte er und lief rot an, als Jans Hände zum ersten Mal seinen nackten Rücken berührten und begannen alles sanft zu verreiben.

Noah wollte sich schon wieder umdrehen, als er merkte, dass Jan seine Hände immer noch auf seinem Rücken ruhen lies. Erst wollte Noah ihn fragen, ob er fertig war, hielt dann aber den Mund und wartete ab.

Jan sagte ebenfalls kein Wort, sondern massierte den Sonnenschutz erst zärtlich in die Haut in Noahs Nacken...schob seine großen rauen Hände dann mit sanftem Druck über seine Schultern und in kreisenden Bewegungen weiter nach unten.

Und während Jan ihn so eincremte begann Noah Suri nur noch mehr zu hassen, fast wäre ihm sogar ein kleiner wohliger Seufzer über die Lippen gekommen. Es war zu schön um wahr zu sein. Die warme Sonne, das leise Meeresrauschen. Seine Hände...überall..

„Deine Schultern sind hart wie Stein... verspann dich nicht so...“

Noah wollte antworten, hatte aber das Gefühl, dass seine Stimme vor Nervosität brechen würde, also hielt er lieber die Klappe und freute sich darüber dass der hinter ihm sitzende Jan sein rotes Gesicht nicht sehen konnte.

„Als ich in deinem Alter war, habe ich eine Ausbildung zum Masseur gemacht, ehe ich meinen jetztigen Beruf für mich entdeckt habe...ich glaub ich kann dich lockern....entspann dich...“

Noah wollte wissen, welchen Beruf Jan, denn jetzt ausübte und noch sovieles andere, aber er schmolz regelrecht unter dessen Berührungen dahin und lies einfach alles Geschehen.

Vor Erregung lief ihm ein Schauer über den Rücken und er hoffte innständig, dass Hannah und Paula noch weit weg wa-

„JAN! Du hast gar nicht gesagt, dass du so geschickt bist, kannst du mich auch gleich mal massi- äh eincremen? Ich werd sonst rot wie ein Krebs!“, rief Paula laut und mit einem Mal war die schöne Zweisamkeit vorbei.

Hannah sah eher skeptisch auf Noah und Jan, was Noah dazu brachte, schnell aufzustehen und sich verlegen den Sand von den Beinen zu streichen: „Ich äh ich geh schonmal zum Auto....ist spät und ...so...“, nuschelte er, griff hastig nach seinen Sachen und machte sich auf den Weg.

„Was aber er sollte mich doch noch eincremen!“, entgegnete Paula enttäuscht und zwinkerte Jan verführerisch zu.

„Ach Noah hat schon recht, die Fahrt dauert ja auch eine Weile und ich wollte mir noch meine Sendung ansehen.“, kam Hannah Noah endlich mal zur Hilfe.

„Wir sind im Urlaub, wer schaut denn da Fernsehen?“, Jan hob skeptisch eine Augenbraue, aber Hannah stiefelte bereits mit großen Schritten hinter Noah her.

Paula strich Jan über den Arm und zog ihn leicht in Richtung des Parkplatzes : „Aber ich sitze auf der Rückfahrt wieder vorne, ja?“, sie zwinkerte abermals und rang Jan damit ein schiefes Grinsen ab.

„Mir ist egal wer neben mir sitzt.“, er lies zu dass sie sich unter seinem Arm einhakte und hatte sich mit seiner Chauffeur-Rolle längst abgefunden.
 

Noah kam die Fahrt zurück zur Finca wie eine Ewigkeit vor. Als würden sie durch Kaugummi fahren... Sie zog sich einfach ewig in die Länge.

Endlich zurück, stürmte er sofort in sein Zimmer.

„Irgendwas ist doch mit Noah los?“, überlegte Paula laut und rieb sich noch etwas Sand zwischen den Zehen weg.

„Keine Ahnung.“, Jan zuckte mit den Schultern.

„Ach er ist unglücklich verliebt...aber Pssst! Das habt ihr nicht von mir!“, flüsterte Hannah.

„Oh in wen denn?? hast du ihn abserviert???“, fragte Paula grinsend und Ihre Ohren schienen immer größer zu werden. Klatsch war ihre Leidenschaft.

„Ach irgendso ein Mädel. Kennt ihr nicht. Jan wo willst du hin?“, Hannah sah nur noch wie die Haustür hinter Jan ins Schloß fiel.

„Na komm ein bisschen was kannst du mir doch erzählen, oder?“, lächelte Paula und wies auf die Couch.

„Vielleicht später.“

Noah lag derweil in seinem Zimmer einsam auf dem großen Doppelbett und suchte auf seinem Laptop nach schnellen Flügen zurück nach Hause.

Es dauerte eine Stunde bis Hannah mal nach ihm sah: „Hey Noah was machst du?“

„Flüge buchen. Ich flieg übermorgen zurück.“

„Was aber wir sind doch noch zwei Wochen hier.“

„Ich flieg übermorgen zurück.“

„Das ist doch bescheuert, du musst doch nicht allein und schon gar nicht früher zurück? Außerdem kostet das total viel Extra Geld!“

„Ich muss und du weißt auch ganz genau wieso!“

Hannah seufzte leise und schlug Noahs Zimmertür heftig hinter sich zu als sie ging. Auf der einen Seite konnte sie Noahs Entscheidung verstehen, auf der anderen Seite, wollte sie den Urlaub nicht ohne ihn vebringen.

Noah sah ihr mürrisch nach und wählte einen Direktflug für übermorgen um 9 Uhr aus.

Nur noch einen vollen Tag aushalten, nur noch einen Tag. Dann konnte er endlich viele viele Flugkilometer zwischen sich und Jan bringen und dann würde dieses elektrische Gefühl, diese Spannung und dieser Frust vielleicht endlich mal etwas weniger werden.

Tschüß Mallorca. Tschüß Jan! Auf Nimmerwiedersehen !



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