Der Himmel war genauso trüb wie die Stimmung in der Villa Rainsworth. Der Regen peitschte gegen die großen Fensterscheiben der prachtvollen Villa.
Nächtelang hatte sie nicht geschlafen - wachte immerzu an sein Bett.
Sie wolte ihn nicht verlieren. Er lag nun schon eine Woche regungslos im Bett. Ohne auch nur ein Lebenszeichen von sich zu geben. Nur lediglich das leichte auf-und-ab der Decke, welches ihm bis zur Brust gezogen worden war, verriet dass er noch lebte. Dennoch wusste das Mädchen, dass es sehr schlecht um ihn stand.
Sie traute sich nicht ihn alleine zu lassen. Sie wolte bei ihn sein, wenn er aufwachte und nach der nächsten; ihn bekannten, Person suchte.
Langsam griff sie nach seiner Hand. Diese suchte sofort halt an ihrer.
Sharon spürte den leichten Griff, der fast schon so zaghaft war, wie der eines Neugeborenen.
"Xerxes...?" Sie hoffte er würde aufwachen und ihr wieder freche Worte an den Kopf hauen.
Sie hoffte sowas wie; 'habt Ihr Euch erschreckt?' oder 'ich schlafe doch nur'. Doch dies war nicht der Fall.
Keine Reaktion, ausser der leichte Druck auf ihrer Hand.
Traurig senkte sie den Blick. - Bemüht nicht loszuweinen. Sharon merkte die Schmerzen in ihrer Brust, die sich immer mehr zuzuschnürren scheinen.
"Warum...weint....Ihr?", kam es leise und geschwächt aus der Richtung des Patientenbettes.
Sharon schaute verheult auf, und schaute ihn an. "Ich weine nicht, du Dummkopf!"
Sie bemühte sich die Tränen unter ihrer Hand zu verstecken.
Ein leichtes Lächeln war auf Breaks Gesicht zu sehen.
"Hört auf zu weinen. Ein Lächeln steht Euch viel besser.", versuchte er sie aufzumuntern.
Mit verweinten Blick sah Sharon ihn an. "Break...ich möchte dich nicht verlieren...bleib bitte bei mir...", flehte sie mit zitternder Stimme. Ihre Tränen suchten sich ihren Weg über ihre Wangen.
Sharon hatte das Gefühl fast keine Tränen mehr produzieren zu können. - ein dicker Kloss steckte in ihren Hals, der nicht verschwinden wolte.
Break fühlte sich sichtlich geschwächt. Nur schwer jappste er nach Luft, und auch die Schmerzen in seinem Herzen zogen sich immer extremer zusammen.
Er wusste, dass er kurz vor dem Tode stand, schliesslich hat ihn sein Alter auch schon eingeholt. Äusserlich mag er ja noch jung erscheinen, aber die Realität sah vollkommen anders aus.
Er war froh, dass er Sharon bis zuletzt beschützen und für sie da sein durfte.
Es tat ihn weh, dass er sie nun alleine lassen musste... - Aber mehr schmerzte ihn, dass er sie so traurig machte.
"Ich danke Euch....dass Ihr...mein Leben....einen Sinn gegeben habt...", sprach er mit zitternder Stimme, bevor er langsam sein Auge schloss, und sein Kopf nun langsam die Kraft verlor; sich noch einigermassen halten zukönnen.
Sharon riss die Augen auf. noch mehr Tränen suchten sich fliessend ihren Weg,und tropften auf Break's Gesicht.
"XERXEEEEEES!!!!!" Ihr verzweifelter Ruf hallte durch die ganze Villa.
Die Tage vergingen......
Sharon plackten fürchterliche Alpträume.
Mittlerweile wurde Break's Leiche in einen Sarg, der sich im Keller befand, verpfrachtet.
Der Termin für die Beerdigung stand auch schon fest.
Die Trauereinladungen wurden bereits an alle Bekannten der Familie versendet.
Oz, Gilbert, Alice.... einfach alle Freunde von Xerxes wolten ihn noch die letzte Ehre erweisen.
Am Tag der Beerdigung....
Die Stimmung war gedrückt.
Der Himmel war mit schweren Wolken bedeckt.
Alle Trauernden trugen schwarze Anzüge und standen vor dem Grab, wo er zugleich hinabgelassen wurde.
Sogar Alice vergoss einpaar Tränen.
Oz hielt Braks Puppe, Emily, fest an sich gepresst.
Er hatte fast das Gefühl, dass auch sie um Break trauerte.
Als der Sarg hinabgelassen, und das Grab geschlossen wurde, trat Oz etwas näher heran. Schweigend schaute er auf den Grabstein. Hier Ruht Xerxes Break. Ein Freund für's Leben. Sowie seine treue Begleiterin Emily.
