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Haru Hirôs Geisterspiele

Wichtelgeschichte für -Tetsuki-
von

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Getrennt: Rosablutig

"Klack!"
 

Vor der geschlossenen Tür stehen nun Sakura und Itachi. Anstatt, dass eine absolute Dunkelheit den Raum umhüllt, erscheint ein leicht rosafarbiges Licht. "Was jetzt wohl passieren wird? Vielleicht tauchen gleich Monster auf und verschlingen uns mit einem Bissen", seufzt sie leicht und sieht Itachi erwartungsvoll an. Ein kleines Schmunzeln huscht über sein Gesicht. Er meint in seiner gelassenen Art: "Wenn es so weit kommt, werde ich dich schon beschützten, mein Liebe." Dabei verdreht sie ihre hellgrünen Augen. "Gibt es keinen Weg nach vorne, müssen den Weg hinter uns nehmen", beschließt sie und bewegt ihren Körper um einen halben Kreis.
 

Kurz darauf hebt sie ihre zierlichen Augenbrauen hoch. Genau betrachtet Itachi das große rosarot eingerichtete Kinderzimmer. Die Wände bemalt in einem zarten Flamingopink und die seidigen Gardinen vor den Fenster leuchten in einem hellen Rotton. Der Boden ist von einem flauschigen rosafarbigen Teppich überzogen und an den Seiten der Wände liegen große Kuscheltiere, vor allem Teddybären. Sogar die Melodie eines Schlafliedes erklingt.
 

Eine auffällig lebensechte Puppe steht in der Mitte des Raumes.
 

Das schneeweiße Haar reicht bis zu den Schultern und umrahmt das rundliche Gesicht. Blutrot leuchten ihre Augen im Licht des Raumes. Auf ihren Kopf trägt sie einen ungewöhnlich großen Sonnenhut, die oft bei den Bällen der Könige beliebt waren und ihre schicke Kleidung besteht aus einem dunkelbraunen Lederkorsett. Unter ihrem Korsett sticht ein Rock hervor, der weißen und roten Rosenblüten ähnelt und bis zu den Knien reichen. Dazu erfüllt ihre blasse, reine Haut einen gespenstigen Effekt. Wie perfekt von einem meisterhaften Puppenmacher gebaut, glänzt sie im Horrorszenario als eine äußerlich wunderschöne Pracht.
 

"So sieht also dein Zimmer aus, mein Liebes. Wirklich stylisch…in einem bestimmten Blickwinkel betrachtet", neckt er das temperamentvolle Mädchen. Bösartig funkelt sie ihn an. Sie antwortet mit einem amüsanten Lachen: "Haha… sehr witzig. Ich habe mein Zimmer viel geschmacksvoller eingerichtet." Dann entdeckt der Uchiha hinter der Puppe eine weitere Tür. Um sicherzugehen, versucht er die Tür hinter ihnen zu öffnen, leider erfolglos. "Also müssen wir jetzt durch den Raum, direkt an dieser Puppe vorbei, um zu dieser Tür zugelangen. Es sieht überhaupt nicht verdächtig aus", stellt sie ironisch fest. Als sie ihre Hände auf die Hüften legt, erkennt sie auch noch, dass es neben der Tür noch einen Lichtschalter, der eigentlich ein typischer Kippschalter ist, gibt. Daneben steht mit fast unlesbarer, blutroter Schrift „NICHT AUSSCHALTEN!!!“ Misstrauisch guckt sie zum Schalter. "Hast du etwa Angst?" fragt er sie mit einem gewagten Unterton. Scharfe Blicke blitzen zu Itachi rüber. "Von wegen!" Zuerst verpasst sie ihm einen harten Schlag gegen die Schulter, den er lächelnd hinnimmt und zusammen gehen sie ein paar Meter entfernt an der lebensgroßen Puppe vorbei. Wachsam würdigt sie mit einen Blick die Puppe. Zu Schlitzen formt sie ihre Augen. Ein schlechtes Gefühl schleicht sich über ihre Haut. An der zweiten Tür bleiben sie stehen und Itachi rüttelt vergebens an der Klinke. Wieder eine Sackgasse? Sofort erhält der Schalter ihre Aufmerksamkeit. Sakura vermutet: "Lass mich raten: wenn ich den Schalter runterdrücke, passiert etwas." Itachi wuschelt durch ihr pinkes Haar. "Bleib mal locker, meine Liebe. Du bist ganz schön angespannt." Sie schlägt ihm die Hand weg. "Ich mache mir nur Sorgen um meine Freunde. Vielleicht geht es ihnen ja schlechter als uns." Besorgnis erfüllt ihre sonst so tapferen, grünen Seelenspiegel.
 

Tief atmet er durch. Natürlich macht er auch sich Sorgen um seine Clique. Mit einem warmen Lächeln, was bei ihm selten vorkommt, muntert er Sakura auf. "Hey, keine Sorge. Hab vertrauen in deine Freunde und du wirst sie schneller wieder sehen, als du denkst." Kurz überrascht blinzelt sie ihn an. Als seine nachtschwarzen Augen auf ihre smaragdgrünen Seelenspiegel treffen, schaut sie verlegen zur Seite und ein Dankeschön folgt als ein warmes Lächeln auf ihre dichten Lippen.
 

Um keine weitere Aufmerksamkeit zu verursachen, beschließt sie, den Hebel zu betätigen. "Klick!" Es passiert jedoch nichts. Aufmerksam beobachten sie mögliche Ereignisse. Stattdessen schnellt der Hebel wieder hoch und diese blutrote Schrift verändert sich. Dort steht jetzt geschrieben „BITTE AUSSCHALTEN!!!“, danach geht der Hebel wie von alleine runter. "Entweder heißt das was Gutes oder eher etwas Schlechtes", glaubt sie mit einem mulmigen Gefühl.
 

Um genau hinter dem Geheimnis zu kommen, betätigt sie wieder den Schalter und wartet gespannt ab.
 

Auf einmal taucht das freundliche Rosalicht in eine unheimlich scharlachrote Atmosphäre ein. Nach und nach verstummt auch das Schlaflied in raue und leise Töne. Mit einer Vorahnung sehen sie sich wortlos an. Als Zeichen geben sie sich ein sanftes Nicken und drehen gleichzeitig sich um.
 

Schreck breitet sich auf die Gesichter auf. Bei Sakura sind die Augen weit aufgerissen und Itachi wird um eine Gesichtsfarbe weniger. Die riesigen Kuscheltiere modifizieren sich eckige Risse und Blutflecken, während ihre harmlosen Gesichter breite, gefräßige Mäuler bekommen und ihre unflexiblen Bewegungen hauchen ihrer angsteinflößenden Gestalt mehr Schrecken ein.
 

"Ähm… okay, das sieht wohl eher schlecht für uns aus", sagt sie launisch. Eigentlich ist sie eher auf die Suche nach ihren Freunden, statt jetzt hier mit diesen Monster zu spielen. Itachi fällt da was Wichtiges auf. "Sakura, hast du vielleicht irgendwo diese Puppe gesehen?" Sie schüttelt den Kopf. "Tropf… tropf… tropf!" Auf dem Boden landen winzige Blutstropfen. Die freundlich grünen Augen richten ihren Blick zur Decke.
 

"Da oben… ist diese…Puppe", stammelt sie mit zitternder Stimme. Sakura beißt ihre Zähne zusammen, um nicht in Panik zu verfallen und beobachtet das seltsame Ding genau. Ein stechend grobes Gefühl umfasst ihr Herz, als ob zwei Hände ihr wertvolles Organ zerquetschen.
 

Wie eine von einem Dämon gesteuerte Puppe krabbelt sie oben an der Decke in einem Kreis herum. Die Augen sind ausgestochen, das weiße Haar sträubt sich wild auf und eine monströse Fratze verzieht ihr leeres, farbloses Gesicht. Keinen Mucks geben die beiden von sich. So still wie möglich weichen sie einige Meter zurück zur der Tür. Vorsichtig legt er seine Hand auf die Klinke. Augenblicklich hört die Puppe mit ihren Kreisen auf und starrt die beiden leblos an. Mit einem Knacksen dreht sich ihr Kopf um 180 Grad. Schief grinst die Puppe ihre Beute an. Da machen ihre Herzen vor Schreck Fluchtsprünge. "Verdammt Itachi, mach diese verfluchte Tür auf", befiehlt sie mit fester Stimme. Ohne jede Sekunde zu zögern, reißt er beinah die Klinke raus. "Nun mach schon!" Da springt die Puppe von der Decke und starrt weiterhin ihre Beute an. "Es sieht gerade sehr schlecht aus", raunt er mit zusammengepressten Zähnen. Sakura schaut sich fiebrig um. Der Augenausdruck auf den Schalter gibt ihr wieder Hoffnung. Blitzschnell zieht sie den Schalter runter, doch es passiert nichts. Dann hebt sie ihn erneut hoch und auch da gibt es kein positives Ergebnis. "Dieser dämliche Schalter will einfach nicht gehorchen… Mist", zischt sie aufgebracht herum. "Hast du mehr Glück als ich?" erkundigt sich Itachi. Ein lautes Nein folgt als Antwort. Die Puppe geht auf allen krummen Vieren voran. Sie bemerkt es und geht in Kampfstellung. "Hoffentlich zahlen sich zehn Jahre Karate- und Judotraining aus", denkt sie hoffnungsvoll nach. Straff spannt sie ihre Muskeln an. Jede Bewegung zählt jetzt, sonst sieht es nicht rosig für Sakura aus. Noch einmal atmet sie tief durch und wartet auf einen Angriff.
 

Gerade als die Puppe auf Sakura losspringt, winkelt Sakura ihr Bein straf an und verpasst der Puppe einen mächtig schwungvollen Tritt. Dadurch wird die Puppe zurückgeschleudert und ihre Einzelteile rollen über den Teppich. Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt. Wie von selbst bewegen sich die Einzelteile und fügen sich wieder zu der Monsterpuppe zusammen. "Wie unfair", murmelt sie sauer.
 

Aus den Augenhöhlen fließt ein blutroter Wasserfall und das breite Grinsen formt sich zu einem falschen Lächeln. Daraus schallt ein verrücktes Lachen. Auch die Monsterkuscheltiere fallen in ein lautes, verspieltes Lachen. Der Boden füllt sich langsam mit Blutwasser und wie eine Flut nähert es sich Sakura und Itachi. "Igitt! Ich habe keine Lust auf ein Blutbad", ekelt sie sich und verzieht angewidert das Gesicht durch den rauen Duft… oder eher den Gestank des frischen Blutes. Selbst Itachi verkrampft sein Gesicht zu einer abgeneigten Mimik.
 

Itachi meint gezielt: "Und alles nur wegen diesem verfluchten Schalter!" Da leuchtet Sakura eine Idee auf.
 

"Itachi, du bist ein Genie!" Mit einem Biss auf ihren Daumen tropft Blut aus der kleinen Wunde. Dann schreibt sie auf dem Schalter „BITTE AUSSCHALTEN“. "Hoffentlich funktioniert das!" In diesem Augenblick greifen alle mörderischen Kuscheltiere und die Monsterpuppe an. Es passiert nichts. Ungeduldig zerrt sie an den Hebel. "Versuche es mal mit NICHT AUSSCHALTEN", schlägt der Schwarzhaarige vor. Mit einem Nicken folgt sie seinem Rat. „NICHT AUSSCHALTEN“ steht nun drauf.
 

"Okay. Neuer Versuch, neues Glück", sagt sie entschlossen.
 

"Klick!"
 

Kaum drückt sie den Kippschalter nach unten, verpuffen die Feinde zu schwarzem Staub und die Tür öffnet sich einen Spalt. Im letzten Moment packt ein Kuscheltier mit einem hässlichen Grinsen Sakuras Bein. "Argh… was?" wundert sie sich. Sie erkennt die Situation und versucht mit gnadenlosen Tritten, den bösen Teddybären loszuwerden.
 

Itachi eilt ihr zur Hilfe. Mit einem gezielten Faustschlag trifft er das Monsterkuscheltier auf die Schnauze. "Du scheinst einen hartnäckigen Verehrer zu haben", sagt er genervt. "Haha… du bist ein echter Scherzkeks!" Von hinten aus löst sich der Teddybär in kohlschwarzen Fetzen auf.
 

Gerade wollte Itachi mit seiner Schulter die Tür rammen, da läuft er ungebremst durch die offene Tür, greift sich nebenbei Sakuras Arm und beide fallen durch den Ausgang. Zum Schluss schließt sich die Tür.
 

In der schwarzen Leere öffnen sich zwei blutige Augen und darunter erscheint ein rachsüchtiges Grinsen. Leise stöhnt das Geistermädchen in einem qualvollen Ton. Aus den unklaren Zerren ihre Stimme sprudelt Hass und Schmerz heraus. Große Freude spielt sie mit ihren Spielpuppen und freut sich schon auf die nächste Runde. Das Geistermädchen verschwindet so schnell, wie sie aus dem Nichts aufgetaucht ist.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo,
die restlichen Kapitels folgen noch. Mein Betaleser ist noch nicht fertig und soll in aller Ruhe die anderen betalesern.
Also habt bitte noch etwas Geduld. Danke.

LG^^Alien^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Anitasan
2015-07-16T14:44:44+00:00 16.07.2015 16:44
Also das finde ich mal echt klasse, das waren ja spitzen Kapitel. Ich freu mich schon riesig auf deine nächsten Werke. Echt klasse, großes Lob. Mach weiter so. Gruß Anitasan
Antwort von: abgemeldet
16.07.2015 17:31
Hallo *O*
vielen Dank für deine Kommis und deinem Lob *freu*
Es geht so schnell wie möglich weiter.

LG^^Alien^^


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