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Aushilfe gesucht! MxM

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben! ^.^
Ich wünsche euch einen wunderschönen 1. Advent!
Passend dazu poste ich ein neues Kapitel mit Rylan und Nate. Ich hoffe sehr, ihr kennt sie noch. *g*
Tut mir wirklich leid, dass es immer so dauert... Meine Kreativität erbarmt sich momentan immer so selten. Über ein kleines Review freue ich mich total und ein großes Dankeschön für das Feedback beim 5. Kapi!
Aber genug geschwafelt...
Viel Spaß beim Lesen!

*Text* = Gedanken Komplett anzeigen

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„Das geht doch nicht! Ihr hattet noch nie einen… Mann, der auf euch aufpasst!“ Nathaniel fand die Idee seiner ältesten Tochter gar nicht gut. Seine Zweifel waren sicher auch berechtigt bei dem blauäugigen, viel zu charmantem Heini.
 

Maddy beschloss, ihrem Dad die Sache einfach abzunehmen. Selbst war die Frau! Entschlossen... und mutig drehte sie sich um. Schließlich meinte ihr Dad ja, dass der Blonde vom anderen Ufer sei. Also: Gefahr gebannt!
 

„Hey Rylan, willst du nicht quasi… unser Aushilfs-Au-Pair sein? Schließlich verstehst du dich ja gut mit Jolie… und mit… mir. Und Nachhilfe kannst du mir da doch auch prima geben!“ Angesprochener bekam große Augen und sah von Maddy auf Nathan und wieder zurück. Hatte er gerade richtig gehört und den Jackpot gewonnen? Den Jackpot namens Nathaniel Warner? Inklusive zwei Anhängsel…
 

„Meint ihr das ernst? Mr. Warner? Ist das denn in Ordnung?“ Fragend blickte er zu dem Braunhaarigen. Unschlüssig rührte sich Nate zunächst nicht. Und er blieb stumm.
 

„Oh ja, Rylan soll bei uns bleiben, wie Angelica!“ Jolie klatschte fröhlich in die Hände. „Du… bist doch sicher sehr beschäftigt mit deiner Nachhilfe“, versuchte Nathan sich unbeholfen herauszureden. „Eigentlich nicht. Und ich suche noch… nach einem festen Job sozusagen. Außerdem habe ich durch meine jüngeren Geschwister Erfahrung mit Kindern“, argumentierte Rylan schlagfertig. Der Familienvater überlegte angestrengt. So ganz recht war es ihm nicht, doch er benötigte eine helfende Hand. Nachdem er eine Weile mit sich gerungen hatte, gab er nach. Schließlich konnte er nicht wissen, dass Rylan gerne in mehreren Bereichen eine helfende Hand sein wollte…
 

„Okay, aufgrund der Notwendigkeit geht das erstmal in Ordnung. Ich kann dir aber nicht 16 $ pro Stunde geben. Ich hoffe, das ist verständlich!“ „Ich bin auch mit weniger zufrieden“, gab Ry sofort nach. *„Oder mit anderen Dingen…“* Verhandeln war angesichts des verlockenden Angebots nicht seine Stärke.
 

--
 

Nachdem Jolie sicher in der Kita abgeliefert wurde, von Rylan und Maddy, brachte er die 15-jährige zur Schule. Vorher hatte Nathan das Personal benachrichtigt, dass er jemanden anderen als Angelica oder seine Mutter schicken würde. Ry hatte den Kleinwagen von Nathan nehmen dürfen, den ansonsten bloß die Rumänin für die Kinder nutzte. Zum Glück gab es auch ein Navigationsgerät, sodass es keine Schwierigkeiten gab, die Wege zu finden. Vorher hatte der Blonde Nathan allerdings seinen Führerschein zeigen müssen, aber dazu später…
 

Danach hatten sie noch weitere Dinge geklärt, wie seine Arbeitszeiten waren und was Mr. Warner denn bereit war, für seine „Aushilfe“ zu zahlen. Für Nachhilfestunden würde er dennoch das kassieren, was er auch vorher erhalten hatte. Somit ging der 21-jährige gar nicht so leer aus.
 

--
 

„Du wohnst jetzt bei deinem Schwarm?“, wollte Danny neugierig wissen.
 

„Kannst du mal was Anderes als ‚Schwarm‘ sagen, das klingt sowas von kindisch!“, beschwerte sich Ry und packte einige Dinge in eine große rot-schwarze Sporttasche.
 

„Vielleicht, weil es kindisch ist? Und was ist mit deinem Anteil der Miete?“, Danny hob eine Augenbraue. Begeistert war er nicht. Keine Frage.
 

„Keine Sorge, die bezahle ich weiterhin. Ich lass‘ euch nicht im Stich. Ich komm‘ ja auch zwischendurch her“, erklärte Rylan bestimmt. „Aber so ist es besser. Schließlich müssen die Kinder morgens immer zur Schule, bzw. Kita.“
 

„Jaja, das kannst du deiner Topfpflanze erzählen!“ Danny warf seinem besten Freund einen gespielt bösen Blick zu. Dieser grinste bloß, wurde aber bald wieder ernst.
 

„Das mit deinem Wagen, tut mir leid. Ich habe zwar keine Schuld aber-“ „Schon gut, Kumpel. Ich hatte eh damit gerechnet. Stellas Cousin Owen hat doch eine kleine Werkstatt und auch einen Abschleppservice, vielleicht kriegen die das günstig wieder hin. Und so musste ich heute nicht zum Tierarzt mit ihrem bissigen Kläffer.“
 

„Das wäre ja super, wenn die das wieder hinkriegen!“ Auf Rylans Gesicht machte sich die Erleichterung bemerkbar. „Aber wie soll ich es ohne dich hier mit Jewel alleine aushalten? Was ist, wenn er über mich, armen wehrlosen, nachts herfällt?“, dramatisierte der Schwarzhaarige.
 

Ry bekam einen Lachanfall der schlimmsten Sorte. „Mach‘ dir um den keine Sorgen. War der heute überhaupt schon zu Hause? Wohl nicht. Er wird sicher mehr bei Trevor, als hier sein.“ „Trevor… Wie hält Jewel das mit dem viel zu klein geratenen Vogel bloß aus?“, philosophierte Rys bester Freund. Allerdings war er da nicht der einzige…
 

„Keine Ahnung. Wo die Liebe hinfällt eben. Ach, und vielleicht solltest du ihm doch mal eine reinhauen, du ‚armer wehrloser‘“, fügte der Blonde beiläufig hinzu. „Wieso?“, fragte Danny verwundert. „Nur so.“ Rylan zuckte, gespielt ahnungslos, mit den Achseln.
 

„Denkt der etwa das du was von seinem Schatz willst?“ „Ja, glaube schon.“ „Und stimmt es? Willst du was von Jewel? Dieses Geschwärme von dem alten Knacker ist sicher nur geschauspielert, um deine wahren Gefühle für Jewel vor uns zu verstecken.“ Danny grinste breit, wackelte bedeutungsvoll mit den Augenbrauen und sprach sogleich weiter: „Ich wusste es schon immer, dass ihr zusammen kommt und dann heiratet ihr so richtig kitschig. Du trägst ein schönes Kleid… Wir lassen ganz viele Tauben fliegen… Hach, mir wird ganz warm!“ Danny fasste sich theatralisch ans Herz.
 

„Ich lasse dich gleich durch das Fenster fliegen wie eine Taube! Wie wäre es wenn du mir mal hilfst, den Reißverschluss zuzumachen anstatt so einen Blödsinn zu reden?!“ Rylan schüttelte grinsend den Kopf und kämpfte weiterhin mit seiner überfüllten Tasche.
 

„Natürlich werde ich Ihnen helfen, MyLady!“ „Noch ein Wort, Danny!“
 

--
 

Bei seinem neuen Boss, bzw. im Haus von diesem angekommen, fand sich Rylan in einer Menge von Teenager-Mädchen wieder. Heute war wohl Tag der offenen Tür. Vielleicht waren es auch nur zwei oder drei plus Maddy. Dem 21-jährigen kam es aber so vor, als sei er ein seltenes Tier, was nun begutachtet werden sollte.
 

*„Achtung Achtung, hier sehen Sie das Rylan Bennett. Sehr rar, und gerade dadurch faszinierend anzusehen.“* Die Gedanken des Älteren spielten verrückt. Kein Wunder bei den ganzen nervigen Teenies. Maddy hatte den fabelhaften Plan, Rylan all ihren Freundinnen vorzustellen. Sie hatte das Glück gehabt - Ry mochte es Pech nennen, dass einige Schulstunden ausgefallen waren. Nathan kam später von der Arbeit und musste danach erst Jolie einsammeln. Er musste es den Betreuern schließlich schriftlich geben, dass es nun eine neue Person gab, die dazu berechtigt war, seine kleine Tochter abzuholen. Hinbringen war etwas Anderes, das war nicht unbedingt das Problem.
 

Nachdem Rylan allen geduldig die Hand geschüttelt und sich vorgestellt hatte, wollte er sich flink aus dem Staub machen. Es musste Wäsche gewaschen werden, und diese rief nun nach ihm! Früher hatten die Kinder zumindest Hausaufgaben aufbekommen, doch die Schar wurde wohl auch davon verschont.
 

„Wo willst du denn hin?!“, fragte Maddy Ry aufgeregt, der noch den Zeiten nachtrauerte, wo man erst am Abend mit allen Schulaufgaben fertig war. Mittlerweile hatten alle Mädels in einen Bikini gewechselt und sahen ihn mit großen Augen an. Eine kicherte und murmelte: „Süßer als Justin Bieber!“
 

Der Blondhaarige hatte keine Ahnung, wie er das langfristig ertragen sollte. Es war gerade mal sein erster Tag! Keine Frage, er war viel gutaussehender als dieser Bieber, aber das war kein Grund, ihn zu stalken.
 

„Wir gehen jetzt in den Pool! Kommst du mit?“, die 15-jährige schaute ihn bittend an. Rylan starrte leicht verzweifelt auf die vielen Punkte auf dem Bikini, bekam davon irgendwie Kopfschmerzen und seufzte. „Nein, tut mir leid. Ich bin hier nicht zum Vergnügen, schon vergessen?“ Da sein Ton schärfer als beabsichtigt war, zwinkerte er noch einmal, um die Situation zu entspannen.
 

„Oh okay…“ Ein wenig enttäuscht pfiff Maddy ihre gaffende Schar zurück. „Wenn du fertig bist, kannst du ja vielleicht nachkommen…“
 

„Das werde ich“, rief Rylan.
 

*„...Nicht! Es sei denn, Nate befindet sich mit im Pool.“* Dreckig musste er bei dem Gedanken grinsen. Leider war die Wäsche ebenfalls… dreckig, also machte er sich daran, diese in die Waschmaschine zu stopfen. Nathan hatte ihm morgens noch schnell erklären wollen, wie diese funktionierte. Es hatte sich allerdings herausgestellt, dass sein Wissen dafür… nicht ganz ausreichend war. Rylan sei Dank hatte er sich bereits mit dem Gerät angefreundet. Nachdem er die erste Maschine angeworfen hatte, flitzte er in die Küche um für Nathaniel und Jolie zu kochen. Maddy hatte auch nach mehrmaligem Nachfragen darauf bestanden, dass sie nichts zu Mittag wollte. *„Sicher ein neuer Diät-Trend“*, hatte sich Ry gedacht.
 

Es ertönte die Klingel.
 

Der Blonde hechtete zur Tür, um diese geschwind und… hoffnungsvoll zu öffnen. Nathan war Ry jetzt sehr recht! Allerdings war es bloß Danny - mit einer missmutig dreinschauenden Stella im Schlepptau. „Der Abschleppdienst… ich habe ihren Cousin gleich mitgebracht.“ Dreist wie Danny war, quetschte er sich an seinem Kumpel vorbei. Stella blieb stehen und sah ihn nur pikiert an.
 

„Euch auch einen schönen Tag“, kam es von Ry. „Nettes Haus!“ Der uneingeladene Gast hatte sich bereits im Wohnzimmer umgesehen und begutachtete nun ein, gar nicht so billig aussehendes, Gemälde. Es zeigte ein kleines Häuschen und einen Baum. Im Hintergrund war der Sonnenuntergang zu erkennen. „Fass‘ ja nichts an!“, bellte Ry. „Stella… komm‘ doch rein.“ Ry konnte Dannys Freundin genauso wenig leiden wie Jewels Trevor. Jedoch wollte ihn die neuerdings Rothaarige nicht verprügeln. Zumindest nicht mehr.
 

Stella schenkte Ry ein nicht ernst gemeintes „Danke“ und stellte sich sogleich neben ihren Freund.
 

„Toll, anstatt mal zu helfen, halten die Ladys hier ein Kaffeekränzchen. Hi Rylan!“, rief eine männliche Stimme. Owen - Stellas Cousin steckte grummelnd seinen Kopf zur Eingangstür. „Naja, wir sind eh fertig. Die Karre ist aufgeladen. Kommt ihr oder bleibt ihr hier?“, wollte der stämmige Braunhaarige wissen. „Nein nein, wir sind ja fertig…“ Danny griff nach Stellas Hand, klopfte Ry auf die Schulter und war dann auch schon verschwunden. „Hey Owen! Und danke!“ Ry winkte noch.
 

Bevor Danny jedoch ganz aus der Tür war, drehte er sich noch einmal zu dem Blonden um. „Ach ja… viel Erfolg mit deinem… du weißt schon.“ Er zwinkerte wie ein Irrer. Stella hob nur leicht angewidert die perfekt geschwungene Augenbraue. Gegen Homosexuelle hatte sie nichts einzuwenden, aber ‚solche‘ wie Ry fand sie nicht besonders ansprechend. Mal einen Mann, dann wieder eine Frau… Ihrer Meinung nach sollte man sich entscheiden. Im Prinzip konnte es ihr egal sein, solange er nicht ihren Danny anbaggerte…
 

Ry war erleichtert, als er allein war. Endlich war es wieder ruhig im Raum - wenn man das Gekicher draußen gekonnt überhörte. Wahrscheinlich hatte Maddy gehofft, Ry würde Bademeister spielen, aber das hielt er nicht für seine Aufgabe. Die Mädels waren mindestens 14. Und in der Küche stand noch immer kein fertiges Essen!
 

Gerade als er dorthin zurückgehen wollte, bimmelte es erneut. Allerdings wurde die Tür kurze Zeit danach aufgeschlossen und man hörte kleine Füße auf dem Boden trampeln. „Rylan Rylan!“, sang Jolie fröhlich. Der Blonde musste grinsen. Er hatte schnell Wasser aufgesetzt, um Nudeln zu kochen. Ein Meisterkoch war er ja auch nicht gerade, aber er konnte immerhin mehr anbieten als Nathan.
 

Dieser kam, wie so oft müde aussehend, mit seiner kleinen Tochter in die Küche. „Und wie lief es bis jetzt so?“, fragte er seinen neuen Aushilfs-Au-Pair. „Ganz gut. Maddy ist draußen mit ein paar Freundinnen. Sie sind im Pool. Ich hoffe, das ist kein Problem. Habe eine Maschine angeschmissen und jetzt wollte ich was zu Futtern machen.“ Ry zwinkerte wie so oft gekonnt und schickte noch ein blendendes Lächeln hinterher. Nate musste husten. „Oh, werden Sie krank, Mr. Warner?“, fragte Ry sehr besorgt. *„Macht nichts, ich pflege dich wieder gesund.“* „Mir geht es gut, danke“, warf der Familienvater sofort ein. Obwohl er sich mit seiner Antwort nicht so sicher war.
 

Wie üblich rettete Jolie die Lage, indem sie Rylans Aufmerksamkeit verlangte. „Guck‘ mal, heute habe ich mich geschnitten! Aber Ms Finley hat mir ein Pflaster draufgeklebt!“ Sie zeigte ihren verletzten Ringfinger. Ry lächelte und kniete sich zu der Kleinen. „Hat das weh getan?“, fragte er fürsorglich. „Nur ein bisschen, aber ich habe gar nicht geweint!“, verkündete Jolie tapfer. „Super, ich bin stolz auf dich. Dein Dad ist das sicher auch.“ Liebevoll gab Ry ein kleines Küsschen auf das rosa Hello-Kitty-Pflaster und grinste Nate an. Dieser war gebannt über die Art, wie Ry mit seiner Jolie umging. Ihm wurde ein wenig warm ums Herz. Schnell, um diese für ihn schwachsinnigen, Gedanken zu verdrängen setzte er sich an den Küchentisch. Bald darauf konnte Blondie ihm auch etwas zu Essen vorsetzen. Seltsamerweise schienen auch die Teenies plötzlich Hunger bekommen zu haben. Und so aßen alle zusammen. Viele Augen lagen auf Ry, doch seine waren nur bei Nathan…
 

--
 

Abends nachdem der Trubel vorbei, und die Kinder bereits im Bett waren, war Ry dabei, seine Sachen ein wenig auszupacken. Die Sporttasche stand nun geöffnet im Raum. Er wollte es sich ein bisschen gemütlich machen. Die Möbel verstellte er jedoch nicht. Auch hangen noch ein paar Klamotten von der eigentlichen Au-Pair Angelica im Schrank. Schließlich war es ihr Zimmer. Nachdem er Nathan darüber unterrichtet hatte und seine Kleidung eben auf die jeweils andere Seite platzierte, fiel ihm sein Geldbeutel in die Hand. Er erinnerte sich, dass er seinen Führerschein gar nicht wiederhatte. Nathan musste diesen noch bei sich haben. Schließlich hatte der 35-jährige sehen wollen, ob Ry tatsächlich die Berechtigung hatte, ein Fahrzeug zu führen. Er hatte sich sogar eine Kopie gemacht, bzw. wollte er das tun. Weswegen der Blonde nun ohne dasaß. Mit einem Grinsen dachte Ry daran zurück, wie Nathan seine Fahrerlaubnis begutachtet hatte.
 

-- Rückblende --
 

„Bist das wirklich du?“ Kritisch musterte Nathaniel die kleine Plastikkarte, auf dem ihm ein junger, braunhaariger Mann fast schon… süß anlächelte. „Klar, denken Sie, ich fälsche Führerscheine, Mr. Warner?“ Ry grinste verwegen. „Da würden Sie mir zu viel zutrauen“, fügte der Blonde zwinkernd hinzu. „Nein nein, das denke ich nicht… Du siehst bloß ganz anders aus auf dem Foto. So unschuldig.“ Rylan blickte Nathan mit großen Augen an und brach dann in schallendes Gelächter aus. Nathan war seine Aussage urpeinlich. Er bekam einen hochroten Kopf. „Ähm, ich meine, ich mache mir davon eine Kopie. Bin sofort wieder da!“ Hektisch schien der Große seinen Kopierer zu suchen, der in seinem Arbeitszimmer stand. „Nur mit der Ruhe. Alles gut“, versuchte Ry zu beruhigen.
 

„Rylan, fährst du mich jetzt?“ Maddy stand fertig angezogen, bepackt mit Schultasche und einem mehr als verträumten Lächeln hinter ihnen. „Natürlich, steig‘ schon mal ein!“
 

-- Ende der Rückblende --
 

„Jetzt bin ich also schon den ganzen Tag ohne Führerschein gefahren! Ich sollte meinen Schwa- Großen wohl fragen, ob ich meinen Lappen wiederhaben kann.“
 

Leise trippelte Ry also durchs Haus. Er musste allerdings eine Weile suchen. Nathan hatte ihn zwar schon am Morgen herumgeführt, aber sein Hirn war da anscheinend noch nicht ganz munter gewesen. Er fand es zum Glück. Es brannte noch Licht und die Tür war leicht angelehnt. Ry klopfte und schritt mit einem „Mr. Warner, sind Sie noch wach?“ hinein.
 

Nathan saß an seinem Arbeitstisch, hielt einen teuer aussehenden Fotorahmen in der Hand und schniefte leise. In seinem schönen Gesicht glänzten Tränen.
 

„Ist etwas passiert? Geht es Ihnen nicht gut?!“ Ry war sofort bei dem Älteren. Dieser erschrak. Peinlich berührt fiel er beinahe vom Bürostuhl. Schnell stellte er das Bild hin. „Es ist... nichts. Was gibt es denn?“, fragte der 35-jährige harsch und vermied jeglichen Augenkontakt.
 

„Das ist… war ihre Frau oder?“ Der Controller blickte kurz zu dem Blonden und nickte schließlich. Leugnen brachte nichts. Und er brauchte den Jungen erst mal. Wenn Angelica hier war, konnte er ihn ja wieder wegschicken. „Tut mir leid, dass ich einfach hier so reingeplatzt bin, aber die Tür war nur angelehnt“, entschuldigte sich Blondie für sein Fehlverhalten.
 

„Schon gut. Was willst du denn?“ Nathan klang schon freundlicher. „Sie haben noch meine Fahrerlaubnis.“ Nate schaute ihn an wie ein verwirrtes Rehkitz. Ry versuchte zu erklären: „Von heute Morgen, wissen Sie.“ „Achso!“ Endlich fiel der Groschen. „Tut… tut mir leid, habe ich ja total vergessen, dir wiederzugeben!“ Er stand auf und eilte zu seiner Kommode, wo die Karte und darunter die angefertigte Kopie lagen.
 

„Kein Problem!“ Rylan steckte seinen Führerschein in die Hosentasche, nachdem Nate ihm diesen wiedergegeben hatte. Nate drehte sich wortlos wieder um. Heute war einer dieser Tage an dem ihn die Trauer nur so überfiel. Er wusste auch nicht wieso. Er vermisste seine verstorbene Frau Amanda. Er vermisste das sorglose Lachen. Er vermisste das einfache Durchatmen. Wenn der Familienvater jetzt seine Augen schloss, kamen ihm unzählige Dinge in den Sinn, die er beachten und auf gar keinen Fall vergessen durfte. Fragen, ob er ein guter Vater war, und ob er Jolie vernünftig erziehen konnte, schossen ihm durch den Kopf. Dazu kam seine manchmal unerträgliche Arbeit, die eigentlich nicht für jemanden mit Familie geeignet war. Sein Chef hatte es ihm heute wieder gesagt. Ihm eingetrichtert, dass er ein Mann war und sich eben ein neues Kindermädchen holen sollte.
 

-- Rückblende --
 

„Entschuldigen Sie, Mr. Smith, doch ich muss jetzt los. Ich muss meine Kleine von der Kita abholen.“
 

„Was, schon wieder?! Wie oft haben Sie das jetzt schon in der letzten Zeit gemacht? Ist doch alles gar nicht so schwer, Warner! Ich habe doch auch Kinder. Und sehen Sie mich hier um 15:00 Uhr hektisch aus der Firma rausrennen?“ Mr. Smith war unfassbar.
 

„Aber Sie haben doch Ihre Fr-“
 

„Meine Clarice arbeitet ebenfalls! Und sie hat sogar noch die Zeit, mein teuer verdientes Geld beim Friseur auszugeben. Also gehen Sie und holen Sie ihre Tochter. Aber Morgen bleiben Sie gefälligst länger! Ich will Sie nicht immer zu Hause anrufen, weil Sie nicht mehr hier sind!“
 

-- Ende der Rückblende --
 

Ry war unschlüssig darüber gewesen, was er tun sollte. Mit solchen Situationen war er nicht oft konfrontiert. Er wusste nur eines: Nate tat ihm unsagbar leid. Er wollte den Braunhaarigen unbedingt trösten, denn er spürte, dass der andere dies gerade brauchte. Ohne etwas zu sagen ging er langsam auf den älteren hinzu, stellte sich gezwungenermaßen auf die Zehenspitzen und zog ihn in eine schützende Umarmung. Nathan versteifte sich sofort und wollte sich lösen.
 

„Es ist alles gut, Mr. Warner. Auch wir Männer dürfen mal weinen und Gefühle zulassen. Sie müssen mir nicht sagen, was los ist, aber lassen Sie mich Ihnen helfen…“ Nach einer Minute wurden Nate Blondies Worte wohl richtig bewusst, denn er erwiderte zögerlich die Umarmung. *„Vermutlich hätte Angelica das auch getan“*, redete sich der Controller ein. Ry freute sich darüber, dass sich Nate ein wenig entspannte und diese tröstende Geste zuließ. Sanft strich er dem Braunhaarigen über den Rücken.
 

Nachdem sie sich ein wenig im Arm gehalten hatten und Nate sich wieder unter Kontrolle hatte, erhob er plötzlich das Wort: „Rylan… als ich heute Nachmittag hier ankam, habe ich deinen… Freund gesehen. Mit einer Frau. Hat er Schluss gemacht?“
 

Rylan biss sich ertappt auf die Unterlippe. Das schlechte Gewissen aufgrund der „Danny“-Lüge durchflutete ihn. „Ähm…“ Überfordert strich sich Ry durch das blondgefärbte Haar. Daran hatte er gar nicht mehr gedacht. Außerdem hatte er angenommen, dass Nate Stella und seinen angeblichen „Exfreund“ eh nicht mehr gesehen hatte.
 

Nate deutete die Geste seines Aushilfs-Au-Pairs als ein „Ja“. „Du bist wirklich ein toller Kerl. Obwohl es dir sicher selbst sehr schlecht damit geht, hast du diesen Job angenommen.“ *„Und tröstest mich…“* Ein kleines Lächeln umspielte Nathans Mund.
 

„Schon gut. Alles bestens. Wollen Sie vielleicht einen Tee? Ich mache uns gerne einen, wenn es in Ordnung ist. Sie können mir auch noch ein wenig erzählen. Schließlich arbeite ich doch jetzt richtig für diese Familie.“ Ry erwiderte Nathans Lächeln nur zu gerne.
 

„Okay, einen Tee nehme ich…“ Nate konnte verstehen, wenn Ry nicht reden wollte. Vielleicht hatte er den Blonden unterschätzt. Vielleicht war er gar nicht so eingebildet. *„Und er hat wunderschöne blaue Augen.“* Die Tatsache, dass er Rylan bereits splitterfasernackt gesehen hatte, versuchte er noch immer zu verdrängen. Mehr oder weniger erfolgreich...
 

So als ob er einen bösen Gedanken gehabt hatte, sah er auf das Bild seiner Frau. Es zeigte eine lachende, rotblonde Schönheit mit ebenfalls hellblauen Augen.
 

*„Sicher erinnern sie mich nur an deine, Amanda…“* Kopfschüttelnd nahm er das Bild noch einmal behutsam in die Hand und wartete auf Rylan und den versprochenen Tee.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2016-01-05T19:44:08+00:00 05.01.2016 20:44
Endlich geht es weiter !
Ich bin so happy!
Ich bin irgendwie ein Riesen Fan von Natan.
Bitte sag dass du bald weiter schreibst!(bettel).
Ich habe die Fanfiction schon fünfmal komplett durchgelesen und kann es kaum noch erwarten.
von einem Riesen Fan
Elbenwaldlandreich

PS :Kannst du vielleicht mal irgendeine romantische Scene schreiben, wo die beiden mal alleine sind!
Muss aber nicht sein !
Antwort von:  NicoRomeo
06.01.2016 19:38
Hey Elbenwaldlandreich!

Freut mich total, dass du so happy warst! =)
Nathan freut sich sicher auch, dass du sein Fan bist. :D
Ich werde weiterschreiben und habe mit dem neuen Kapitel angefangen.
Ich hoffe sehr, dass es bald fertig wird... ^-^

Vielen Dank, über dein tolles Review habe ich mich riesig gefreut!!
Und ein groooßes Dankeschön, dass sie dir bis jetzt so gut gefällt!!

Hab noch einen schönen Abend.

GLG
NicoRomeo

PS: Ich werde mich bemühen, etwas Romantik in die nächsten Kapitel einfließen zu lassen. ;)
Von: abgemeldet
2015-12-06T09:54:04+00:00 06.12.2015 10:54
Juhu es geht weiter~❤ *freunden tanz vollfuhren tu* haaaaaach traumhaft dieses Kapitel wieder einfach so knuffig~ auch wenn ich es erst jetzt gelesen habe weil ich fauel bin und stress hab aber ich hab es geschafft wieder eins deiner so göttlich Kapitel zu lesen. Es hat mich wieder happy gemacht. Ehm also zur Story.....öhm ich mag Nates Chef nicht er ist mir so ein dorn im Auge grrrr . So zu Maddy öhm öhm sie und ihre Freundinnen ach herje Amer Ry so von einer schar Hühnern beglubscht zu werden . Owwwww die kleine Jolie ist so knuffig den wie sie so tapfer erzählt von ihrer wunde und wie Ry sich so liebevoll um sie gekümmert hat und so halt einfach zum knuddeln süß, so wie du*lächel*. Nun zu Nate es macht mich traurig wenn er traurig ist und da finde ich es schön das Ry in trösten versucht,und seine Gedankensund erste Sahne. Zu letzt zu den Charakteren Rylanlein nun ich musste lachen bei der aussage"Ich lasse dich gleich durch das Fenster fliegen wie eine Taube!" und das mit Danny dieser Lüge das musste irgendwann rauskommen. Fazit das Kapi war wieder ultra mega bombastisch geil! In meinen Fall ich fühle mit Nate und Ry und die beiden sind so zum knuddeln gute das ich dies am liebsten tun würde. Und Ich mag alle Charakter also die, die mehr so da sind also Jewel, Ry,Danny, Maddy, Jolie,Nateilein und das Au-rair Mädchen also sie sind so meine Lieblings Charaktere hier. Vielen Dank das du weiter schreibst u,d die FF nicht ab brichst. Tausend dank das du immer so schöne den Tag versüßende Kapitel raus bringst. Und sehr viel Lob den man kann sich in deiner FF direkt verlieben. Mach weiter so😃👍. Wir sehen uns im nächsten Kapitel wieder.
*lächelnd,die zweite kerze anzünden zu auf den niedlichen Adventskranz*
*Tee und Gebäck hin stell*
*leise und unbemerkt verschwinden tu*
*Zettel da gelassen habe*
Zettel:
FRÖHLICHEN ZWEITEN ADVENT
UND EIN SCHÖNEN NICKOLAUS~❤

IN
LIEBE
DEINE
blackbutlerfan
:*
Antwort von:  NicoRomeo
06.12.2015 17:15
Liebe blackbutlerfan <3 :*

Dein total süßes und knuffiges Review hat mich mega gefreut! :** =)
Kann dir wieder gar nicht sagen wie dolle... =) War schon besser als mein eigenes Nikolausgeschenk. Hehe, aber nicht weitersagen. Das ist ein Geheimnis. :D :S

Es war auch ganz gut, dass du jetzt erst gelesen hast - denn ich habe einige Fehler bereits verbessert. Du hast dann quasi alles schon korrigiert vorgefunden. xD

Hehe, ja der gute Ry wird von den Mädels wie ein seltenes Tier begafft. xD
Nates Chef ist echt nicht besonders verständnisvoll. Ziemlich mies sowas! -.-
Danny hat Ry auch gut geärgert. *g* Aber er hat ja dann doch nicht durch das Fenster fliegen dürfen wie eine Taube. xDDD Hätte sicher lustig ausgesehen.
Jaaa, der liebe Nate wurde ein wenig getröstet. Und stimmt, Nate "weiß" jetzt, dass Ry gar keinen Freund hat. :D

Du bist total lieb!!!! =) Vielen vielen Dank. Freut mich sehr, dass dir die Story und ihre verschiedenen Charaktere noch so gefallen. Im nächsten ist bestimmt auch wieder Jewel mit dabei...
Deine Reviews sind einfach einmalig und zuuuckersüß ^.^
*dir einen Schokoladen-Weihnachtsmann in den Schuh tun*
Dir auch noch einen wunderschönen zweiten Advent und einen tollen Nikolaus. ♥
Hoffe sehr, dein Nikolaus war sehr fleißig mit Geschenken! - Verdient hast du es auf jeden Fall. :***

GLG, ein großes DANKESCHÖN ♥ nochmal,
und bis zum nächsten Kapitelchen
NicoRomeo
Von:  Momo26
2015-11-29T21:14:37+00:00 29.11.2015 22:14
Lass dir Zeit mit dem schreiben, Hauptsache du brichst nicht ab ;D

Yeay D: Schmachtende mädels. xD
Der arme Ry. Aber er durfte kurz kuscheln! :D

Lg Momo
Antwort von:  NicoRomeo
30.11.2015 19:09
Hey Momo! :D

Nein, abbrechen möchte ich die Geschichte nicht. x3 Dafür spuken mir zu sehr Ry und seien Chaoten-Freunde + Nate durch den Kopf. *g*

Ja Ry durfte mal kurz kuscheln. x'D Viel zu kurz - wenn man ihn fragt. *g*

Dankeschön fürs Lesen & Kommentieren! ^.^

GLG
NicoRomeo
Von:  YumeKahoko
2015-11-29T19:01:18+00:00 29.11.2015 20:01
Ich freu mich so das es endlich weitergeht mit denen beiden. Das Maddy es einfach nicht einsehen möchte, armes ding. Aber irgendwie geht sie mir mit der anhimmellei manchmal etwas auf die Nerven. Naja vllt wird das ja noch.
Uuuh sie kommen sich näher! *-*
Die Lüge mit Danny musste ja irgendwann auffliegen.
Ich hoffe es geht bald weiter. *aufs nächste Kapi freu*

LG Yume-chan
Antwort von:  NicoRomeo
30.11.2015 19:07
Hey Yume-chan!

Schön, dass du dich so gefreut hast - das freut mich wiederum. =) Ja, die gute Maddy. *g* Glaubt sicher immer noch, dass sie den guten Rylan für sich gewinnen kann.
Stimmt, die Danny-Lüge war eh so eine... unsichere Sache. :D
Ich hoffe auch sehr, dass ich bald ein neues Kapi fertig habe.

Vielen Dank fürs Lesen & Reviewen! ^.^

GLG
NicoRomeo
Von:  MarukaHazmierski
2015-11-29T18:03:43+00:00 29.11.2015 19:03
Ich freu mich so das es endlich weiter geht <3
Mich belustigt maddy immer sehr XD auch wenn ry mir bei dieser geballten Ansammlung pubertärer hormone echt leid tut x"D
Lg
Antwort von:  NicoRomeo
30.11.2015 19:05
Hey MarukaHazmierski! =)

Und ich freue mich, wenn du dich freust. ^.^ Hehe, ja der arme Ry mit den vielen Teenie-Mädels. *g* Maddy ist schon stark oder? :D

Vielen Dank fürs Lesen & Kommentieren!

GLG
NicoRomeo


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