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A ever changing Life

von

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Sein wertvollster Schatz

Save my heart from the storm

Give me hope, give me time, give me love

I won't cry anymore

Save me from the depth of my darkest dreams
 

In ihren Gehörgängen dringt dieses Lied, während die Kopfhörer in ihren Ohrmuscheln hängen ist sie alleine in dem Krankenzimmer, noch immer ist sie stationär auf der Jugendstation und aller gefühlten zehn Minuten sieht jemand durch das kleine Fenster in der Tür ins Zimmer, damit sie nichts anstellt. Seit dem Vorfall, wo sie sich die Schläuche heraus gerissen hat, ist sie unter ständiger Beobachtung und das Zimmer in dem sie zuerst lag, ist wegen Reinigungsarbeiten gesperrt, nun ist im Nebenzimmer unterbracht. Zwar darf sie aufstehen, aber sie muss die Infusion noch immer schmerzhaft ertragen. Schmerzhaft in dem Sinne, dass ihr rechter Arm durch die Infusion zu ihrem restlichen Körper eiskalt ist. Ihre restlichen Werte haben sich noch nicht stabilisiert, aber wenigstens muss sie nicht mit dem nervigen Gerät verbunden sein, so ist es bis auf ihre Musik in ihren Ohren angenehm still im Zimmer. Ihr Blick schweift von der Glasscheibe vor sich hinaus über das Krankenhausgelände. Das Hospital liegt nahe einem Teich vielleicht auch einem See, aber das sieht sie nicht da die vielen Bäume des danebenliegenden Park das meiste auf der anderen Seite in manchen Grünton taucht. Bereits den gestrigen Tag verbrachte sie größtenteils mit Untersuchungen, wenige Blutmengen wurden ihr in zwei Glasstäbe abgenommen, um ihre Blutwerte zu analysieren, so wie der Tag verging ist der Samstag genauso, hinzukommt die Einsamkeit, die ihr in der Zeit in diesen Wänden unerträglich erscheinen lässt. Ihr Blick schweift hinauf zum Himmel, wo sie den nahenden Sonnenuntergang beobachten könnte, aber bis dahin würden noch Stunden vergehen. „Wo bleibt er nur?“
 

I'm looking at you

and I'm waiting for your embrace
 

Mit der letzten Strophe des Liedes senkt sie den Blick auf ihre rechte Hand, wo in ihrem Handrücken die Infusionsnadel steckt und in der Handfläche ihr Ipod liegt. Ihre Lippe zittert nervös, sie denkt an Paolo, der ihr versprochen hatte sie auch heute besuchen zu kommen, aber wo ist er? „Dad ist auch nicht gekommen.“

Den gestrigen Abend haben beide sie besucht, zwar nur eine Stunde, aber sie war nicht die ganze Zeit alleine gewesen und Paolo hat ihr sogar die Mitschriften mitgebracht. Aber es ist Samstag und das findet sie verdächtig, dass niemand zu ihr kommt. Sie kehrt dem Fenster den Rücken zu und geht um das Bett herum zum Tisch, ihre Hand liegt dabei an der Stange des Tropf zieht diesen mit sich, sodass sie die quietschenden Rollen sich überm Boden drehen hört, den Ständer stellt sie rechts neben den Tisch, bevor sie sich an diesen setzt und sich den Stapel von Schulzeug widmet, legt sie den Ipod samt Kopfhörern zur Seite. Sicher hat es Paolo nur gut gemeint, aber was will sie mit seinen Unterlagen zu Kriminologie oder denen zu Kriminaltechnik?

„Sein Ziel ist wohl immer noch in die Kriminalbranche zu gehen.“ Seufzend legt sie die beiden Hefte in die linke Ecke des Tisches. Bei dem nächsten Heft, was sie sich heran sieht, stellt sie fest, dass es sich um Chemie handelt. Beinahe schon gelangweilt liest sie sich in Ruhe seine Aufzeichnungen durch, als sie die Seite umblättert liegt ein loses Blatt zwischen beiden Seiten.
 

Sophie, wenn du den Zettel findest, sei bitte nicht böse, ich wollte dich wirklich am Samstag besuchen kommen, aber meine Gastfamilie will mit mir irgendwo hinfahren.

Bitte stelle nichts an! Ich liebe dich meine kleine Meerjungfrau

Dein Paolo
 

Ihre Mundwinkel verziehen sich, deswegen ist er nicht da, aber wieso hat er es ihr nicht schon gestern gesagt? Den Zettel lässt sie in seinem Heft liegen, welches sie schließt und zu den anderen beiden in der Ecke fallen lässt. Nun nimmt sie sich die nächsten beiden Hefte, legt diese nebeneinander Englisch und Mathematik. „Heute nicht.“ So landen auch diese Hefte auf den Stapel bei den anderen, ihr Blick schweift zu dem letzten Heft, grummelnd nimmt sie sich das Buch zum Theaterstück. Laut den Ärzten dürfe sie, wenn nichts weiter dazwischen kommt am Mittwochabend nach Hause, was bedeuten würde, dass sie am Donnerstag zum Theaterkurs gehen könnte. Ihr kommt ein Seufzen über die Lippen, als sie den ersten Akt zu Ende gelesen hat. „Wieso muss ich auch Juliet spielen?“ Ihren Kopf legt sie müde auf ihren linken Arm, schließt die Augen, vergeblich versucht sie wachzubleiben, im nächsten Augenblick ist sie eingenickt.
 

Wenige Minuten, nachdem sie eingeschlafen ist, steht jemand draußen vor der Zimmertür sieht durch das Fenster hinein und sieht sie schlafend an dem Tisch. Leise wird die Tür geöffnet und geschlossen, sodass sich derjenige ihr nähert, neben dem Tisch etwas abstellt, und sich neben ihrem schlafenden Gesicht hinhockt und lose Haarsträhnen ihr sanft hinters Ohr streicht. Durch die sanften und vorsichtigen Berührungen blinzelt sie, kann die Wärme seiner Hand auf ihrer Wange spüren, müde öffnet sie die Lider, und sieht neben sich in die vertrauten warmen braunen Augen. „Ich dachte schon, du kommst heute gar nicht mehr.“

Sogleich merkt sie wie angeschlagen ihr Körper ist, aber ihm gegenüber will sie sich nichts anmerken lassen und reibt sich stattdessen über die Augen, noch immer hockt er vor ihr und streicht über ihre Wange. Sie lässt ihre Hand sinken, als sie den besorgten Ausdruck in seinen Augen sieht. Kurz verzieht sie den Mund zur Seite, und wegen Nadel und Schlauch legt sie ihre rechte Hand vorsichtig auf seine warme Wange, ein Schmunzeln kommt über ihre Lippen. „Ich habe dich lieb.“ Sein besorgter Blick wird zu einem sanften Lächeln. „Ich dich auch.“ Sie beobachtet, wie sein Lächeln misstrauisch wird, als sie den nervigen Schlauch in die linke Hand nimmt, als er sie mahnend ansieht schüttelt sie mit dem Kopf und legt schließlich den Schlauch über seinen Rücken, damit sie weder sich noch ihn verletzen kann. Sie rutscht auf der Sitzfläche näher heran und drückt ihn bei ihrer Umarmung an sich.

„Versuchst du mich umzuwerfen?“ Grinsend lockert sie ihre Arme um seinen Hals. „Nein, dieses Mal nicht.“

„Na dann.“ Verwundert beobachtet sie, wie er beim Aufrichten sie festhält und hochhebt, um sich im nächsten Moment mit ihr auf seinen Schoß auf dem Stuhl niederlässt. Für einen Augenblick kommt sie sich wie ein kleines Kind vor, welches auf dem Schoß des Vaters sitzt. Ihr rutscht ein Glucksen heraus, bevor sie sich grinsend an ihn lehnt und seine Wärme wie Berührungen am Rücken genießt. „Wie fühlt es sich für dich an Vater zu sein?“

Sein schweres Seufzen irritiert sie, da sein Gesichtsausdruck ein Lächeln aufweist, also kann es nicht so schlimm sein. „Ehrlich gesagt … überwältigend, aber du machst mir ganz schön viele Sorgen.“

Ihr Blick huscht zur Seite, sie will ihm keine Sorgen machen. „Tut mir Leid, Daddy.“

„Nenn mich ruhig Dad.“

Sie hebt und senkt ihre schmalen Schultern für einen Moment. „Du bist nun mal mein Vater, auch wenn ich dich ungern Papa nennen möchte, du bist mein Daddy.“ Nun dreht sie den Kopf, streckt sich in seinen Armen nach oben und gibt ihm einen Kuss auf die Wange.

„Solange ich dein Dad sein darf, ist es okay, wie du mich nennst. Ich weiß doch, dass du mich wegen Hendrik nicht Papa nennen willst, er ist und wird immer dein Papa bleiben.“

Auf ihrem blonden Schopf spürt sie die schwere Hand, woraufhin sie nach oben in sein Gesicht sieht, welches ein Lächeln aufweist. Kurz sieht sie ihn schmollend an. „Was heißt hier denn darf, ich brauche meinen Daddy, aber es macht mich wegen Papa traurig, er hat es gewusst und uns nichts gesagt.“ Sanft spürt sie seine Lippen an ihrer Schläfe liegen, während er sie an sich drückt. „Er wollte dich nicht verlieren, du warst sein wertvollster Schatz, sein kleiner Engel.“

Gezielt legt sie ihren Kopf hinab über der Stelle seiner Brust, um durch den Stoff des Hemdes seinen Herzschlag zu lauschen, aber den ihres Papas kann sie nie mehr hören, nur noch den von Scott. „Nicht er hat mich verloren, sondern ich ihn und nun bin ich dein kleiner Engel, den du nicht verlieren möchtest.“ Ein kurzes Glucksen kann sie hören, was sie etwas stutzig macht, sieht auf in sein Lächeln. „Würdest du immer noch so verunsichert sein, wenn ich dir einen Kuss gebe?“ Ihr Blick verfinstert sich einen Moment, sie weiß worauf was er anspielt. „Vielleicht … ein wenig.“ Ganz kann sie es nicht vermeiden rot zu werden, als er ihr auf die Wange küsst, gluckst sie und lehnt sich wieder an ihn. „Du hast mir früher auch schon immer Mal auf die Wange geküsst und ich habe Papa auch oft auf die Wange geküsst, vor allem wo ich aus dem Haus bin.“

„Erinnerst du auch daran, was für Unfug du so angestellt hast?“ Unschuldig blinzelt sie ihn an, an ein paar Dinge erinnert sie sich, aber auch nicht an alles. „Ich und Unfug anstellen, niemals, da müsstest du mir schon auf die Sprünge helfen.“

„Erinnerst du dich an den einen Ausflug zum Strand, wo wir schwimmen gegangen sind?“

Nun verdreht sie die Augen. „Welchen denn? Wir waren oft schwimmen.“

„Den, wo du mir als Neunjährige beim Schwimmen die Schwimmhose stibitzt hast und zurück zum Strand bist.“ Nun erinnert sie sich daran und läuft etwas rot an, kratzt sich an der Wange. „Ach das meinst du. … Ich fand die Aktion lustig.“ Sie unterdrückt es zu Lachen, damals ist sie nicht wieder ins Wasser, sondern stand am Strand mit seiner Schwimmhose in der Hand, während ihr Papa im Sand vor Lachen lag und Scott sich anderweitig bedecken durfte. „Für mich war es nicht gerade lustig, bedecke du dich mal mit Seetang.“

Sie legt nachdenklich die Hand unters Kinn. „Also die Frauen am Strand fanden es sicher sehr unterhaltsam.“ Im nächsten Moment quiekt sie auf, lacht los, als er sie durchkitzelt fällt sie nach vorne und ihm beinahe vom Schoß, sodass sie von ihm festgehalten wird. Als er aufhört hängt sie Luft schnappend in seinen Armen. „Blöd, wenn der eigene Vater, die Schwachstellen der Tochter kennt.“

„Ich kenne die Schwachstellen meines kleinen Engels, seit wir uns kennen.“ Erneut quiekt sie auf dieses Mal, weil er sie auf die Wange küsst. „Ich hab einen frechen Dad.“ Grummelnd lässt sie ihn kichern, während sie sich aufrichtet und sich wieder an ihn lehnt. Froh darüber nicht mehr durchgekitzelt zu werden, fällt ihr etwas ein. „Ich habe gar nicht deine Frage von paar Wochen beantwortet.“

„Welche meinst du denn?“

„Die wo du mich gefragt hast, ob ich froh bin, wenn du bei mir bist. Ich bin nicht froh, wenn du bei mir bist, sondern glücklich.“ Grinsend sieht sie auf, aber sie sieht ihn nicht glücklich blicken, stattdessen verunsichert sie dieser niedergeschlagene Ausdruck in seinen Augen. „Stimmt etwas nicht, du schaust so niedergeschlagen.“ Als Scott wegsieht und seufzt, fragt sie sich, was mit ihm ist oder ob sie etwas falsch gemacht hat, aber er schluckt nervös, bevor er einen Briefumschlag aus seiner hinteren Hosentasche hervorholt und ihr der Absender auffällt. „D-Das ist doch der Brief von Papa.“

„Ja … er hat mir wegen, … bevor ich es dir erzähle, lies es lieber selbst.“ Seine nervöse Art verunsichert sie, so nimmt sie zögernd den Umschlag und zieht an der bereits geöffneten Seite den Inhalt heraus, faltet diesen auseinander, während ihre Augen auf die Handschrift ihres Papas sehen.
 

Hey Kumpel

Ich habe lange überlegt, wie ich meine Worte niederschreiben soll, vor allem tue ich es hinter Sophies Rücken, aber du bist mein bester Freund. Es tut mir leid, ich werde wohl nicht wie versprochen dein Trauzeuge zur Hochzeit sein. Ich will verhindern, dass Miriam Sophie so wie damals verletzt. Sie wird versuchen Sophie, während der Hochzeit mit der Wahrheit zu brechen, in der Hoffnung, dass unser kleiner Engel uns beiden den Rücken kehrt, zudem versucht Miriam seit einigen Jahren unsere Freundschaft zu zerstören.

Aber du bist mein bester Freund und ich möchte mich bei dir entschuldigen, es gibt eine Sache, die mir am Herzen liegt und es schmerzt sehr zu wissen, dass Sophie nicht meine Tochter, sondern deine ist! Bevor du mich für verrückt oder eifersüchtig erklärst, weil du Dickschädel etwas, wie immer dagegen sagen willst. Es ist die Wahrheit mein Freund. Sophie ist deine leibliche Tochter und ihr habt so vieles gemeinsam, nicht nur positives, sondern auch negatives, ihr seid beide dickköpfig und gebt nicht nach. Auch seht ihr euch ähnlich, ihr habt dasselbe Lächeln, nicht nur dieselbe Augenfarbe, wenn du richtig hinsiehst, siehst du wie ähnlich sie dir ist. Sie erinnert mich ständig an meinen besten Freund und ich schaffe es nicht ihr zu sagen, dass sie deine Tochter ist. Seit du nicht mehr herkommst fragt sie dauernd nach dir, weil du ihr fehlst. Ich bitte dich passe auf meinen und deinen kleinen Engel auf. Miriam versucht noch immer Sophie zu beseitigen, aber ich bitte dich auch darum, sie bei dir aufzunehmen, sie braucht ihren Vater, ihren leiblichen Vater und nicht mich, der nur ihr Erziehungsberechtigter ist. Ich selbst habe es vor ein paar Jahren von Miriam erfahren, dass sie nicht meine Tochter ist. Zudem habe ich Sophie angelogen, ihr nicht gesagt, dass ich bei Miriam war, aber dabei habe ich auch die beiden anderen kennen gelernt, Jan sieht dir so ähnlich, nur die Augen sind dieselben wie Miriam, hingegen ist Lea ein Ebenbild von Sophie. Ich will auch gar nicht wissen, wie und wo ihr etwas getan habt, aber sieh es ein Scott, die drei gehören zu dir, du bist ihr Vater, das kann man nicht leugnen. Ich bitte dich nur inständig auf deine Kinder aufzupassen, denn Miriam ist keinesfalls eine liebevolle Mutter. Der ist wirklich alles zu zutrauen.

Wir sehen uns bestimmt wieder, du fehlst mir nämlich auch.

Hendrik
 

Nachdem sie den Brief zu Ende gelesen hat erfasst ein Zittern ihren Körper, die Arme von Scott liegen um sie und halten sie fest bis sie den Kopf zu ihm nach oben dreht, ihn mit Tränen in den Augen ansieht. „Ist das wahr?“ Im nächsten Moment spürt sie seinen Kopf auf ihrer Schulter liegen und hört seine erstickende Stimme. „Es tut mir Leid.“ Nun schüttelt sie den Kopf. „Das habe ich nicht gemeint, stimmt es wirklich, dass auch Jan und Lea deine Kinder sind?“

„Scheinbar ja.“ Mit dem Blick auf den Brief gerichtet, seufzt sie leise, ihr ist die Ähnlichkeit zwischen Jan und Scott aufgefallen, nicht nur das Lea und sie gleich aussehen und nun hat sie also Gewissheit, dass die zwei ihre Geschwister sind. Zitternd kräuselt sie mit gesenktem Blick die Lippen.

„Es sollte mich eigentlich nicht wundern, immerhin sind die Ähnlichkeiten zwischen Lea und mir so offensichtlich und bei Jan ist es mir aufgefallen, als du mir mal ausversehen ein Foto von dir als Junge gezeigt, Jan sieht fast genauso aus, wie du als Kind.“

„Es würde bedeuten, dass sie deine jüngeren Geschwister sind.“

„Na ja … mittlerweile mag ich die beiden sogar, hier in Miami hat jeder ein eigenes Zimmer, mehr Platz und Freiraum, und ohne Mama streiten wir uns auch nicht.“ Irgendwie hat sie sich an die beiden Nervensägen gewöhnt und gar lieb gewonnen.

„Du willst nicht, dass deine Mutter zurückkommt?“ Mit entschlossenem Blick sieht sie auf. „Nein! Und ich kann dir auch sagen wieso, sie hätte mir beinahe meinen Vater genommen und ich könnte es nicht ertragen auch dich zu verlieren.“

„Ach Sophie, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mich nicht mehr los bekommst?“ Sie denkt kurz nach. „Ein paar Mal.“ Erneut sieht sie auf den Brief von ihrem Papa Hendrik. „Er war nicht nur mein Erziehungsberechtigter, er war mein Papa und ich habe ihn dennoch lieb.“ Sie schluckt und beißt sich auf die Unterlippe und versucht den Brief nicht zwischen ihren Händen zu zerdrücken. „Du vermisst ihn immer noch sehr.“

In ihren Ohren nimmt sie seine Worte dumpfer wahr, als vor ein paar Minuten, es klang für sie mehr wie eine Frage, als eine Feststellung. „Ich vermisse ihn immer, jeden Tag, aber zugleich gewöhne ich mich daran noch dich zu haben, da du…“ Von der einen auf die andere Sekunde fallen ihr die Augen zu und ihr Kopf kippt nach vorne, sodass Scott sie festhält, damit sie nicht runterfällt. „Sophie, hey was ist denn mit dir?“

Langsam öffnet sie die Augen wieder, obwohl sie an dem Tropf angeschlossen ist, macht ihr Kreislauf mehrmals am Tag einen Sprung in den Keller, sodass sie sekundenweise das Bewusstsein verliert oder einfach einnickt. „Sophie! Nun sag bitte was.“

„Ich … Ich fühle mich nur so schläfrig und mein Arm fühlt sich eisig an.“ Ihre Augen flackern nervös, ihr Bewusstsein schwindet schon wieder, dabei spürt sie die Berührungen an ihren Armen, wobei es rechts unangenehmer ist, ihr Arm fühlt sich komisch an.

„Hast du das den Ärzten gesagt? Dein Arm ist eiskalt.“

„Ja, aber sie meinten nur, dass ich die Infusion brauche, aber für mich fühlt es sich mehr nach Schmerzen und Kälte, als nach Hilfe an.“

„Mir gefällt es nicht, dass dein Arm so kalt ist.“ Sie gluckst darüber, sieht zu ihm, kneift die Augen zusammen. „Mir auch nicht, mir ist deswegen kalt.“ Sie kuschelt sich an ihren Vater. „Leider habe ich keinen Pullover hier, sonst würde ich einen anziehen.“ An ihrer linken Schläfe kann sie seine warmen Lippen spüren. „Ich habe dir ein paar Sachen mitgebracht, hab mir gedacht, dass du sicher noch etwas willst.“ Sie reckt den Hals. „Auch einen Pullover?“ Nun sieht sie ihn Schmunzeln und dieses freche Zuzwinkern, was eindeutig ein Ja ist, lässt sie ihn an schmollen.

„Dann zeig mal welchen du mir eingepackt hast und lass mich hier nicht frieren.“

Es kommt ihr schon seltsam vor, im Hochsommer einen Pullover anziehen zu wollen, aber ihr war einfach kalt. Mit Schwung steht Sophie von seinem Schoß auf, als sich direkt ihr angeschlagener Körper samt Schwanken meldet, wird sie zurück gezogen, festgehalten und auf den Stuhl befördert, wo sie sich den Kopf hält. Ihr dreht sich einen Moment alles, da hilft nicht mal die Wärme von ihm. „Dir geht es wirklich nicht gut.“

Ihr Blick hebt sich leicht, mit den Augen folgt sie seinen Bewegungen, wie er aus einer Tasche einen grauen Kapuzensweatpullover herausholt, aber als sie die Aufschrift liest, schmunzelt sie. „Ein Pullover passend zur Schule. Aber die Sachen waren sicher teuer.“ Dabei erinnert sich Sophie an den ganzen Karton, der in ihrem Zimmer steht.

„Ich habe dir auch gesagt, dass ich mich um dich kümmern werde und als dein Vater, ist es sogar meine Pflicht.“ Sie hebt den Blick höher um in seine Augen zu sehen. „Aber ist es notwendig mir so viele Schulsachen zu kaufen?“ Ein Schulter zucken ist seine Antwort und dem reichen des Pollovers, wo ein Ritter drauf zu sehen ist und mit großer schwarzer Schrift `Knights´ drauf steht. Der Pullover fühlt sich weich an, sicher ist ihr in dem wärmer, als nur in ihrem Shirt. Ihr Blick wandert zum rechten Handrücken, den Schlauch entlang. „Ich kann die Verbindung nicht wieder einfach lösen.“

„Ich werde mal eine Schwester fragen, ob das okay wäre, wenigstens damit du dir den Pullover anziehen kannst.“ Ihr Blick ist auf den Pullover gerichtet, ihre Finger spielen an der Kordel von der Kapuze. „Dan-.“ Sie hält inne, als sich ihr Magen durch Grummeln meldet, was sie den Mund zur Seite verziehen lässt, da Scott darüber schmunzelt und sich vor sie hockt. „Sieht so aus, als würdest du Hunger haben, hast du noch nichts gegessen?“

„Doch … zum Mittag habe ich Suppe gegessen oder viel mehr getrunken.“ Sie darf noch keine anderen Lebensmittel zu sich nehmen, dabei würde sie mittlerweile schon gerne was Normales essen wollen. Erneut grummelt ihr Magen. Nun gluckst Scott vor ihr, prustet sogar und verkneift es sich zu lachen, was sie ganz und gar nicht lustig findet. „Hör auf zu lachen, das ist nicht witzig!“ Nun dreht sich ihr Dad weg und lacht doch wahrhaftig über sie, was sie die Arme vor der Brust verschränken lässt, aber im nächsten Moment spürt sie den Druck der Nadel an ihrem linken Ellenbogen, sodass sie ihre Haltung wieder löst. Sein kurzes Aufsehen und sein weiteres lachen, lässt sie ihn nicht durchgehen. „Na warte!“

Im nächsten Augenblick lässt sich Sophie vom Stuhl in die Arme ihres Vaters fallen, sodass er sie entweder auffängt oder umfällt, und sogleich liegt sie in seinen Armen, während er sie verdutzt ansieht und am Boden liegt. Nun prustet sie wegen seinem Gesichtsausdruck und kichert, während sie sich aufsetzt und ihn sich aufrichten lässt. „Du bist ein frecher kleiner Engel.“ Er grinst sie an und streicht ihr über die Wange, sodass sie ihn ebenfalls angrinst, als die Tür geöffnet wird kommt eine Schwester herein und sieht die beiden auf dem Boden sitzen. „Oh, du hast ja Besuch, sind sie ihr Vater?“ Sophie dreht den Kopf von der Schwester zu Scott und kichert. „Mein Daddy.“

Im nächsten Moment versucht sie aufzustehen, auf halber Höhe schwankt sie nicht nur, sondern kippt nach vorne, sodass Scott sie auffängt und festhält. Nicht nur ihr missfällt es, wie ihr Körper gegen sie ist. Sie lehnt ihren Kopf gegen Scotts Schlüsselbein. „Mir ist nicht nur kalt, sondern auch schwindelig.“ Schon beinahe behutsam wird sie näher an ihn gedrückt, damit sie ihm nicht umfällt. „Können sie ihr nicht Infusion entfernen? Ihr Arm ist eiskalt.“

Irritiert von seinen Worten sieht die Krankenschwester, die Tee gebracht hat zu dem Mann. „Ihr Arm ist kalt?“ Sophie merkt, wie ihr Dad nickt und sie weiterhin festhält. Bei dem Versuch der Schwester ihren Armen zu berühren zuckt sie zusammen und hätte beinahe ihren Vater verletzt, aber da hat die Schwester sie schon am Arm berührt, welcher sich einfach nicht wie ihr Arm anfühlt. „Sie ist ja wirklich eiskalt.“ Sophies Blick schweift zu ihrem rechten Handrücken, sieht da, wie die Schwester die Infusionsnadel wohl entfernen will, aber im nächsten Moment ist die Nadel noch immer dort, in ihrem Handrücken. „D-Dad.“

Ihre Lippen zittern, ihr ist kalt und merkt auch Scott, der sich mit ihr in seinen Armen zurück auf den Stuhl setzt und sie umarmt. Durch die angenehme Wärme und der Geborgenheit von ihm nickt sie immer wieder in seinen Armen ein und wird von ihm daran gehindert. „Nicht einnicken.“

Ihr ist nicht einmal aufgefallen, dass die Krankenschwester aus dem Zimmer gegangen war, als sie zurückkommt, kommt einer der Ärzte, der sie behandelt auf sie zu, im nächsten Moment zuckt sie zusammen, wie sie es hasst von Fremden angefasst zu werden, aber irritiert öffnet sie die Augen, als dieses ekelige kalte Gefühl in ihrem rechten Arm nachlässt und ihr dicke Streifen naturfarbenes Tape auf den Handrücken geklebt wird, die Infusion ist entfernt wurden. Erleichtert wieder Wärme in ihrem Arm zu spüren atmet sie auf, spürt, aber im nächsten Moment die warmen Arme um sich verschwinden, irritiert davon verschwindet ihr Kopf in dem grauen Pullover. „Ich bin doch keine fünf mehr.“ Schmollend sieht sie sein freches Lächeln, als er seine Hand über Nadel und Tape legt, und ihren Arm durch den rechten Ärmel zieht, schmollt sie ihn finsterer an. Sogleich stellt sie fest, dass der Pullover genauso weich auf der Haut liegt, wie sie es sich vorgestellt hat, ebenso ist ihr gleich wärmer als vorher. „Danke für den Pullover.“ Manchmal weiß sie nicht, ob sie ihren Dad lieb haben oder schlagen soll. Von einem zum anderen Moment ist er lieb und dann frech zu ihr und dann wieder lieb, dass macht er doch mit Absicht! Nur kuschelt sie sich nicht nur in den Pullover, sondern schmiegt sich wieder an Scott, der sie grinsend umarmt, bevor beide ein Räuspern wahrnehmen.

„Ich möchte ihnen noch mitteilen, dass in einer Stunde die Besuchszeit vorbei sein wird, aber sie können bis Sophie das Abendessen bekommt hierbleiben.“

Augen verdrehend seufzt sie und mag nicht schon wieder nur Suppe haben.

„Was kriegt sie denn zum Abendessen?“ Sie hört das Geräusch von Papier, sieht flüchtig zu der Krankenschwester, die ein Klemmbrett in der einen Hand und mit der anderen einige Seiten Papier hält. „Für Sophie ist Gemüsesuppe mit Brot vorgesehen. Die Ärzte haben die Zustimmung gegeben, dass ihr Magen wieder an normale Speisen gewöhnt werden soll.“

„Wenigstens ist Brot dabei.“ Leise seufzt sie gegen Scotts Brust, noch immer hält er sie fest.

„Ich komme in einer Stunde wieder und bringe das Abendessen.“ Sophie hört das leise einrasten der Tür, sieht auf und lächelt ihren Dad an. „Nutzen wir die Zeit von hier abzuhauen?“ Sie schluckt und macht sich kleiner bei seinem Blick. „Das war doch nur Spaß.“ In vier Tagen darf sie erst aus dem Krankenhaus. „Ich will nach Hause, hier bin ich ganz alleine.“

Sie kann sein Schmunzeln sehen, sein näherkommen, den sanften Kuss auf ihre Wange spüren, den sie nicht einmal mehr ausweicht. „Wenn es dir besser gehen würde, hätte ich dich schon längst mit nach Hause genommen.“ Blinzelnd sieht sie auf, hat er etwa dieselbe Idee, wie sie gehabt? Glucksend lehnt sie sich an, lauscht unter dem dünnen Hemdstoff seinem Herzschlag, spürt das auf und ab seines Brustkorbs, nimmt seine Wärme wahr, was sie beruhigt. „Derek und Nicky haben recht mit dem was sie über uns sagen. Wir sind uns ähnlicher, als uns früher bewusst war. Aber ich war schon immer ein Papakind, auch, wenn ich eine Zeitlang zwei Papas hatte.“

„Wen von deinen beiden Papas hast du denn lieber?“ Sie rollt mit den Augen, darauf würde sie garantiert nicht antworten. „Keine Antwort, werter Herr Vater, diese Antwort verweigere ich zu meinen Gunsten.“ Bei seinem skeptischen Blick kann sie sich ein unterdrücktes glucksen nicht verkneifen. Sie weiß selbst, wie sehr sie ihre beiden Väter liebt, leider ist ihr Papa ja nicht mehr da, umso mehr hängt sie nun an Scott, ihren Dad. „Ich hab dich sehr lieb, mehr sage ich nicht dazu, sonst kitzelst du mich nur wieder durch.“ Ohne die Infusion in ihrem Arm kehrt die Wärme zurück, auch, wenn sie aufpassen muss, dass ihr Kreislauf nicht zusammen sackt, so genießt sie es sichtlich sich an ihren Vater zu kuscheln.

„Ich weiß doch sowieso, wie sehr du uns liebst.“ Ihr Blick wird nachdenklich, so ganz ist sie nicht über den Tod ihres Papas hinweg. „Ich vermisse Papa oft, er dir fehlt ja auch, nicht nur ich habe Fotos mit ihm, du hast in deinem Arbeitszimmer ein Foto von euch beiden stehen.“

Ihr Blick richtet sich gegen den Boden, als ihr etwas dort keine zwei Meter neben dem Tisch ihre Aufmerksamkeit erlangt lässt sie sich von seinen Schoß rutschen, geht die zwei Schritte um das Papier aufzuheben, welches zu stabil für einfaches Papier ist, auf dem unten etwas geschrieben steht.. »Mein Lieblingsbild von meinem kleinen Engel und meinem besten Freund.« Sie erkennt die Handschrift ihres Papas und dreht das Foto um und betrachtet die Aufnahme ehe sie schlucken muss. Auf dem Foto ist Sophie mit Scott abgebildet, aber an ihrem Aussehen würde sie sagen, da war sie fünf oder sechs Jahre alt, während sie ihre linke Hand um Scott hat, ist ihre rechte Hand geöffnet und voller Wassertropfen, die man über das Bild verteilt sieht, derweil lächelt sie dem Fotografen offen entgegen, unterdessen umarmt Scott sie und lächelt wie sie zum Fotografen. Der Hintergrund und ihre nassen Haaren lassen sie vermuten, dass sie da am Strand waren.

„Sophie?“ Sie beißt sich auf die Unterlippe, unterdrückt die hochkommenden Tränen, als sie sich umdreht und zurück zu ihrem Dad geht. Bei ihm reicht sie ihm das Foto. „Das ist Papas Lieblingsbild von uns, das steht zumindest hinten drauf.“ Nun beobachtet sie ihn dabei, wie er sich das Foto ansieht und sie schmunzelnd wieder auf seinen Schoß zieht. „Ich mag das Foto auch und er hat sein Hobby mit Begeisterung ausgelebt, erinnerst du dich daran, wie oft er die Kamera in den Händen gehalten hatte?“ Sie neigt den Kopf. „Fast immer, egal wo wir waren, die Kamera musste mit.“ Darüber gluckst sie ein wenig, aber durch die ganzen Fotos kann sie wenigstens ihren Papa noch sehen. Sie lehnt ihren Kopf an Scott, spürt den Stoff seines Hemdes, hört das stetige Schlagen seines Herzens und dann sanfte heben und senken seines Brustkorbes, während er atmet. Früher hat sie sich oft genauso an ihn gekuschelt und noch viel mehr an ihren Papa. „Ich weiß nicht einmal, wie er gestorben ist. Die haben mir das nicht gesagt, nur das er bei einem Verkehrsunfall gestorben sei.“

In ihrem Augenwinkel sieht sie, wie Scott sich auf die Unterlippe beißt und irgendwo an die Wand hinblickt. Sanft legt sie ihre Hand an seine Wange, sodass er sie ansieht, aber sie traut sich nicht nachzufragen, ob er weiß, wie Hendrik gestorben ist, da Scott damit selbst noch zu kämpfen hat. „Ich hätte nicht auf solche Gedanken kommen sollen, tut mir leid.“

„Es ist verständlich, dass du es wissen willst, aber vielleicht ist es besser, wenn wir nicht wissen, was genau passiert ist. Ich selbst weiß nur, dass es nicht seine Schuld war und dass er auf dem Heimweg war.“ Nun beißt sich Sophie auf die Unterlippe, ist zurück versetzt an dem Nachmittag, wo ihr Papa Frühs ihr noch versprochen hatte, dass er abends wieder da sein würde. Aber dazu kam es nicht. „Ich weiß gar nicht mehr, wieso Papa weggefahren war, wenn er Zuhause geblieben wäre, wäre nichts passiert.“ Ihr Kinn wird sanft ein Stück angehoben, sodass sie Scott ansehen muss. „Was ist das Beste an deinem Papa gewesen?“ Sie blinzelt über diese Frage, die sie wohl ablenken soll, aber lange muss sie nicht überlegen. „Alles!“ Augen verdrehend schmunzelt Scott sie an, was sie glucksen lässt. Noch einmal denkt sie über ihren Papa nach. „Ich glaube sein Lachen … seine Art und Weise, wie er immer gut gelaunt war und nie lange böse auf mich sein konnte, wenn ich etwas angestellt hatte, ebenso seine endlose Geduld, ich habe ja doch einiges angestellt und ihm Sorgen bereitet.“ Sie lässt den Kopf hängen und lehnt sich traurig an Scott. „Ich merke erst jetzt, wie vieles sich mit dir wiederspiegelt und ich war so fies zu dir, obwohl du selber so sehr darunter gelitten hast, weil dein bester Freund nicht mehr da war. Es tut mir leid.“ Ihr laufen Tränen die Wangen hinab, die ihr weggewischt werden. „Hey nicht weinen, ich mag es nicht, wenn du weinst.“ Erneut hebt sie ihren Blick, sieht seine eigenen Tränen, die still hinablaufen, ihr trauriger Blick wird schmollend, sie mag es nicht, wenn er weint. „Hör selber auf zu weinen.“ Sie wischt ihm mit den Fingern sanft über Augen und Wangen, aber da er nicht aufhören will zu weinen, schiebt frech grinsend ihre beiden Hände unter sein Hemd um ihn durch zu kitzeln. An seinem Gesichtsausdruck sieht sie, wie er es sich verkneift zu lachen, aber so einfach gibt sie nicht auf, sie würde nicht aufhören, schließlich hört sie ihn ausgelassen lachen und bevor er ihr vom Stuhl fällt, hält sie ihren Vater fest. Frech grinsend sieht sie, wie er sich die Lachtränen wegwischt. „Freches Kind.“

Schultern zuckend nimmt es Sophie hin, sie hat ihn lange nicht mehr lachen gehört, ihr hat es gar gefehlt. „Nächstes Mal mache ich das Zuhause, dann kannst du wenigstens nicht vom Stuhl fallen.“ Bereits bei seinem Grinsen weiß sie, dass er wohl eher sie gnadenlos durchkitzeln wird. Tief Luft holend lehnt sie sich wieder an ihn. „Ich hab dich lieb.“

„Dafür hast du mich eben, aber ganz schön durchgekitzelt, du frecher kleiner Engel.“

Grinsend sieht sie nach oben und küsst ihren Dad auf die Wange, in dem Moment geht die Tür auf und Sophie löst sich etwas von Scott, da die Krankenschwester das Abendessen bringt. Sie weigert sich ihren Dad gehen zu lassen, nur weil die Besuchszeit vorbei ist. Ihr Blick schweift zu dem Teller Suppe und den zwei Scheiben Brot, soviel zu richtigem Essen bekommen. „Es tut mir leid, aber ich muss sie bitten zu gehen, die Besuchszeit ist vorbei.“ Böse funkelt Sophie die Krankenschwester an, während sie Scott umarmt und nicht gehen lassen will. „Ihre Tochter scheint sie sehr zu lieben.“

Sophie ist es egal, dass ihr Dad wegen ihrem Blick schmunzelt, sie will ihn nicht gehen lassen. Sanft wird sie von ihm auf die Stirn geküsst, was sie nicht davon abhält ihn zu umarmen. „Ich bin doch morgen Nachmittag wieder hier.“ Grummelnd und murrend sieht sie auf. „Aber ich lasse dich nicht gehen.“ Sein Schmunzeln lässt sie beinahe schmollen und als ihr etwas ins Ohr flüstert schmollt sie wirklich. „Ich habe dich lieb, mein sturer kleiner Engel, aber sei doch wenigstens einmal brav.“

Nun zieht Sophie einen Flunsch und bekommt den Kuss auf ihrer Wange erst gar nicht mit. „Bin ja nur so stur, wie mein Vater.“ Welchen sie nicht einmal aufstehen lässt, seufzend beobachtet die Krankenschwester das. „Sie haben fünf Minuten, dann bitte ich sie das letzte Mal zu gehen, auch, wenn es ihrer Tochter schwer fällt, es gehört zu der Hausordnung des Hospital.“ Die Schwester geht aus dem Raum, um weiteren Patienten das Abendessen zu bringen. Seufzend lässt Sophie ihre Arme um Scott sinken, wenn sie ihn gehen lässt, ist sie wieder allein und nach dem Abendessen würde sie wieder an dem Tropf und dem Schlafmittel hängen, nur damit sie schläft. „Ich will nach Hause.“ An ihrer Stirn kann sie wieder die warmen Lippen ihres Vaters spüren, wie er ihr überm Rücken streicht. „Na komm iss erst einmal und in ein paar Tagen nehme ich dich wieder mit nach Hause.“ Den Mund zur Seite verziehend, dreht sie ihm den Rücken zu, als sich dem Teller Gemüsesuppe und den Brotscheiben zuwendet, widerstrebend isst sie halt die Suppe und beißt vom Brot ab. Widerwillig lässt sie ihn nach dem Abendessen nach Hause, als er nicht mehr zu sehen ist, senkt sie traurig den Kopf blickt zu dem leeren Teller auf dem Tisch, nimmt sich ihren Ipod von diesem und steckt sich die Kopfhörer in die Ohren hört so die letzte Zeile desselben Lied wie zuvor.
 

Cause I'll die without you tonight


Nachwort zu diesem Kapitel:
Mit dem Kapiteltitel ist nicht Scott, sondern Hendrik gemeint.
Ich hoffe man versteht nun vielleicht, wieso was so passiert ist ... tja Scott hättest du den Brief nur gleich gelesen!!! -_-
Allerdings war der Brief von hendrik nen Kampf in der Korrektur (wirrwarr am Anfang xD) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fairy92
2015-08-25T03:55:44+00:00 25.08.2015 05:55
So ein wundervoll geschriebenes Kapitel ♥♥♥♥♥♥♥

Den Brief von Hendrik hast du echt super hingekommen.
Finde es auch toll, dass du wieder sowohl lustiges, wie auch trauriges so schön in das Kapitel gepackt hast.
Liebe übrigens die Vorstellung von Scott mit Seetang XD

Hab das Lied nebenbei übrigens in Dauerschleife gehört. ^^

Freue mich schon riesig auf die nächsten Kapitel und hab dich ganz doll lieb
Dein Paolo
Antwort von:  Satomi
25.08.2015 13:28
Danke mein lieber Hai ^-^

Ja der Brief war ein wenig knifflig, aber so gefiel er mir besser.
Na ja, Scott wollte Sophie erst aufmuntern und nicht gleich mit dem Brief rausrücken.
Jaaa~ der Seetang ... dazu kommt noch die gesamte Story, aber später. xD

War mir klar, dass du das Lied erkennst. ^^
Antwort von:  fairy92
25.08.2015 15:22
Nix zu danken :3

Ich fand ihn so total gut ^^

Ohh wie ich mich auf das Seeetang Kapitel freue XD XD XD

Wäre ja auch schlimm wenn ich es nicht erkannt hätte, immerhin kann ich mitsingen ;-)


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