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Ende gut, alles gut?

Ein Blick hinter die Kulissen - Teil 11
von

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Ende gut, alles gut?

Die Sonne stand hoch und malte dunkle Schatten auf das gesenkte Gesicht des Jungen, der erst bei den Worten seines Vaters verwundert aufsah. „Du bist stark genug, das zu verstehen, oder?“, fragte der gerade und legte sacht den Arm um den Jungen. „Und sonst musst du nur was sagen und ich kann einen Schattendoppelgänger machen und ...“

 

"Schnitt!!", hallt es lautstark durch den Raum, „Wer hat denn diesen Kitsch geschrieben, das ist doch Mist! Wieso sollte er denn die Gesichter anmalen, wenn es nur einen Doppelgänger bräuchte?“

Naruto richtet sich auf und sieht zum Regisseur herüber, während er nur die Schultern zuckt. „Aber das stand so im Text und außerdem kann ich das do...“

Er kommt nicht dazu den Satz zu Ende zu bringen, der Regisseur unterbricht ihn wieder. „Schwachsinn! Das soll der krönende Abschluss sein, da können wir uns sowas nicht leisten! Hol mir endlich jemand die Skriptwriter ans Telefon!!“ Er schreit sich richtig in Rage und Naruto wagt es nicht ihn nochmal zu unterbrechen, sieht etwas besorgt auf Boruto herunter, der dieses Verhalten nicht gewohnt ist. Doch bisher wirkt der Junge tatsächlich gelassen. Das ändert sich schlagartig, als der Regisseur sich zu ihnen dreht und mit irgendwas in seiner Hand - ist das eine Zeitung? - wild gestikuliert. „Maske! Die Farbe im Gesicht verschmiert!“

Naruto legt dem Jungen eine Hand auf die Schulter und schiebt ihn schnell vom Set herunter in die ruhigere Ecke der Maske.

„Keine Sorge, der schreit nur, der beißt nicht“, meint er noch beruhigend und klopft Boruto aufmunternd auf die Schulter.

„Sicher?“, fragt der Junge in einer Mischung aus Erheiterung und Zweifel, die Naruto nur zu bekannt vorkommt. So in etwa ging es ihm an den ersten Tagen auch.

„Ich hoffe es“, antwortet er daher, was Boruto ein leises Lachen entlockt, ehe er in die Maske hüpft und sich von der netten Visagistin wieder richten lässt. Naruto derweil wandert in den Aufenthaltsraum, wo zur Feier des Abschlusses Kuchen steht und auf dem Bildschirm die bereits gedrehten und geschnittenen Szenen laufen.

Im Augenblick ist es hier allerdings recht leer, nur Sasuke sitzt dort, knabbert an ein paar Chips und beachtet den Bildschirm nicht. Stattdessen hält er eine tragbare Spielkonsole in den Händen und scheint ganz vertieft. Die Tatsache, dass er eine Jeans und ein lockeres, dunkelrotes Hemd trägt und normal aussieht, verraten, dass er nicht im Dreh ist. Was seltsam ist. „Solltest du nicht auch gleich eine Szene haben?“, fragt Naruto. Erstmal passiert gar nichts und er will die Frage fast wiederholen, als Sasuke aufsieht. Wahrscheinlich musste er erst pausieren oder speichern.

Anstelle einer Antwort blinzelt er aber erstmal nur, ehe Erkennen in seinem Blick aufflackert und er ... nochmal blinzelt. „Du siehst alt aus“, merkt er dann an, woraufhin Naruto die Augen verdreht. „Sag bloß ...“, schnaubt er unbegeistert und lässt sich auf den Sitz neben Sasuke fallen.

Der starrt ihn noch immer an. „Ich dachte, das sollte nur fünfzehn Jahre in der Zukunft spielen? Du siehst aus, wie mindestens fünfzig ... nicht gut gehalten?“ Er wirkt immer noch mehr verwirrt als sonst was. Naruto schnaubt noch einmal und greift nach einem Glas und einer Flasche Limo.

„Scheinbar nicht ... aber was ist mit dir? Sag nicht, du bist schon durch?“

Er starrt weiter, aber ein Schmunzeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. „Nein, ich bin nicht dran.“ Ehe Naruto anmerken kann, dass er sehr wohl eine Rolle hat, fährt Sasuke fort: „Mein Dad wollte unbedingt nochmal mitspielen ... also muss ich mich nicht alt schminken lassen, ich finde, das ist eine win-win-Situation ...“

Er wirft Naruto noch einen Blick zu und unterdrückt sein Kichern fast gar nicht, als er wieder auf den kleinen Bildschirm in seiner Hand starrt.

Naruto ist nicht eben begeisterter von dieser Aussage und schaut sich die bisher gedrehten Szenen auf dem Bildschirm an. Er stutzt. „Du hast eine Tochter?“

Sasuke seufzt, sieht wieder auf. „Scheinbar, ja.“

„Mit Karin?“

„Nein, mit Sakura ...“

„...“

„Ja, das dachte ich mir auch.“ Er lacht amüsiert. „Was ist mit dir?“

Naruto lacht mit. „Hinata. Da haben wir wohl beide die Wette verloren.“

Sasuke nickt. „Scheint so. Kinder?“

Naruto nickt, aber ehe er dazu kommt zu erklären, dass er sogar zwei hat, taucht Boruto auf einmal auf.

„Die Kulisse ist gerade eingestürzt, als ich mit dem Pinsel dagegen gekommen bin ...“, murrt er, was von den beiden anderen erstmal nur ungläubiges Stutzen und dann Gelächter erzeugt.

„Keine Sorge, die waren irgendwie noch nie sonderlich stabil“, winkt Naruto ab und macht dem Jungen eine Geste näher zu kommen.

„Sasuke, darf ich vorstellen: Mein Sohn Boruto. Bo, das ist Onkel Sasuke.“

Der Junge grinst frech nickt Sasuke zu, während er sich neben Naruto auf einen Stuhl sitzt. Sasuke starrt wieder. „Hi ... ihr seid aber schon echt verwandt, oder?“

Beide lachen. „Er ist mein Cousin“, erklärt Naruto dann erheitert, „Aber von Paps‘ Seite aus. Sie haben aber etwas nachgeholfen, damit wir uns ähnlicher sehen. Da fällt mir ein, hast du Sakura gesehen? Im Gegensatz zu mir ...“ Sein Blick huscht über den Bildschirm und er grinst. „Im Gegensatz zu uns sieht sie echt gut aus.“

Sasuke runzelt die Stirn und blickt auch auf, nur, um ... nun, seinen Vater als sich selbst zu sehen. Soviel zu den angeblichen fünfzehn Jahren, die ihnen danach hunderpro niemand mehr abnehmen wird.

Naja, ihm soll es egal sein, dafür muss er jetzt nicht gerade stehen, er hat damit nichts zu tun.

Die Tür öffnet sich noch einmal und diesmal kommt Sakura herein, offensichtlich nicht sehr begeistert. „Sie haben mich zur Putzfrau gemacht ...!“, beschwert sie sich lauthals, „Sie meinten, alle anderen Szenen wären zu lang und wir schneiden es auf die eine herunter, in der ich den Staubwedel in der Hand habe ...argh!“

Sie schmeißt sich sauer auf einen weiteren Stuhl und blickt Sasuke verwirrt an. „Warst du nicht eben noch älter?“

Der verdrehte nur die Augen. „Das war mein Dad.“

„Oh ...“, macht sie, „Kein Wunder, dass ich dachte, dass du ihm ähnlich siehst ... macht er das freiwillig?“

Sasuke hebt eine Augenbraue. „Er hat darauf bestanden, ja, wieso?“

Sakura scheint schlagartig abgekühlt und lacht. „Mein Dad würde das nicht tun. Nicht mehr zumindest. Ihr erinnert euch an Road to Ninja, wo meine Eltern unbedingt auftauchen wollten? Seit Dad seine Haare rosa färben musste, hatte er keine Lust mehr.“

Boruto blinzelt verwirrt. „Rosa färben?“

Sakura scheint ihn erst jetzt zu bemerken und schenkt ihm ein kleines Lächeln. „Ja, sie meinten, es wäre zu klischeehaft, wenn ich die rosa Haare von meiner Mom hätte ...“

Naruto schüttelt darauf nur den Kopf, er konnte sich schon denken, wer auf diese tolle Idee gekommen war. Vermutlich dieselbe Person, die darauf bestanden hatte, dass er Falten im Gesicht hatte und wohl einer der schlechtesten Väter der Filmgeschichte wurde ...

„Boruto, du tust mir jetzt schon leid ...“, murmelt er nur, was bei dem Jungen scheinbar nur Unverständnis hervorruft, aber Naruto lässt es lieber dabei, es ist besser, wenn er nicht weiß, was auf ihn zukommt ...



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