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Corrupt Me!

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Das ist das allererste Mal, dass ich eine Fanfiction im PWP-Bereich schreibe. Sie wird aber nicht ausschließlich nur aus Sexszenen bestehen, sondern auch zwischendurch ein wenig Handlung haben. Und dann erfahren wir natürlich auch mehr zu Christoph und Crow. Den Anstoß für dieses Experiment hat mir WhiteMaid mit ihrer Fanfiction „How To Train Your Petboy“ gegeben, die ich wahnsinnig klasse finde. Und da dachte ich mir spontan „Warum machst du das nicht auch?“ Christoph Strauss und Crow sind Charaktere, die ich für meine Death Note Fanfiction Down Hill geplant hatte. Wenn ich endlich wieder meinen roten Faden wieder finde und die FF weiterschreibe, werden die beiden definitiv auch vorkommen. Nur wird Crow da kein Tätowierer sein, sondern ein gefährlicher Krimineller und Copkiller. Und Christoph wird nur geringfügig geändert. Die Idee, die beiden als Pairing einzubringen, war schon lange geplant, aber jetzt hatte ich einfach mal Lust, den beiden hier eine eigene Geschichte zu geben. Und ich hoffe, ich mach auch einen guten Job. Erfahrungen mit Sexkapiteln hab ich ja inzwischen schon ganz gut gesammelt.

Ich wünsche euch allen auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen ;-) Komplett anzeigen

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The Deal

Ein gelbes Augenpaar starrte ihn an. Lauernd wie das eines Raubtieres. Wartend darauf, eine Unsicherheit oder zumindest einen kurzen Zweifel zu sehen. Der junge Mann, den er vorhin erst mit einer Nadel bearbeitet hatte, hatte die Jagdlust geweckt und ohne es zu wissen, hatte sich die Beute bereitwillig in die Fänge ihres Jägers begeben. Wie ein schwarzer Panther, der sich gleich auf den finalen Sprung vorbereitete um sich auf sein Opfer zu stürzen, hatte sich der knapp 1,94 Meter große und durchtrainierte Tätowierer mit verschränkten Armen vor ihm aufgebaut und ein tückisches Lächeln zierte seine Lippen. Es war für ihn recht überraschend gewesen, dass dieser Kerl, den er vorhin noch tätowiert hatte, ihn plötzlich sprechen wollte und dann noch so eine verrückte Bitte hatte. Und noch wusste Christoph nicht, auf was er sich da einließ. Dennoch war er bereit, alles auf eine Karte zu setzen. Er war sich so sicher, ihn endlich gefunden zu haben: den Menschen auf der Welt, bei dem all seine Wahrscheinlichkeitsberechnungen und Logarithmen versagten. Jemand, den er nicht so leicht durchschauen konnte und der sich nicht nach irgendwelchen Gewohnheiten richtete. Der Chaos-Faktor. Seit Jahren hatte er danach gesucht, nachdem er schon so viel Zeit damit verbracht hatte, die ganze Welt in mathematische Formeln zu packen. Matrizen, Algorithmen und Logarithmen. Wahrscheinlichkeitsformeln und vieles mehr. Wirklich alles auf der Welt war für ihn eine gigantische Sammlung von Formeln, die sich direkt vor seinen Augen offenbarten. Für viele aufregend, für ihn aber mit der Zeit nur noch eine langweilige Vorhersehbarkeit. Er konnte sogar schon die Lottozahlen berechnen und hatte sich die Fähigkeit angeeignet, die nächsten Schritte vorauszuberechnen, die seine Mitmenschen gehen würden. Rein theoretisch konnte er sogar ihre ganzen Entscheidungen „vorhersehen“, indem er einfach die Wahrscheinlichkeiten durchging, die er binnen Sekunden in seinem Kopf berechnete. Er galt ja schon seit seinem vierten Lebensjahr als mathematisches Genie. Aber das hatte ihm nicht gereicht. Im Gegenteil, es hatte für ihn die Welt nur noch eintöniger und langweiliger gemacht. Nichts mehr vermochte ihn noch zu überraschen. Alles war für ihn vorhersehbar geworden. Selbst die Menschen. Sie waren allesamt so verdammt berechenbar, dass er es mit der Zeit immer mehr hasste, überhaupt mit ihnen zu tun haben zu müssen. Nicht zuletzt, weil sowieso niemand verstand, wie seine Welt aussah. Keiner verstand ihn, nicht mal seine Adoptivfamilie. Ein ziemliches Armutszeugnis und er hatte irgendwann damit begonnen, das Leben eines exzentrischen Eigenbrötlers zu führen, der in seiner eigenen Welt lebte und nur in dieser lebte. Und dann, als wäre es Schicksal gewesen, hatte er das Studio betreten, um sich den linken Unterarm tätowieren zu lassen, nachdem der andere Laden schließen musste. Er hatte diesen Typ gesehen und direkt damit begonnen, ihn zu analysieren und seine nächsten Handlungen vorauszuberechnen. Immerhin kannte er die Vorgehensweise von Tätowierern und konnte den Kerl, der sich selbst einfach nur „Crow“ nannte, sehr grob einschätzen: düsterer Zeitgenosse, strikter Einzelgänger, mangelndes Sozialverhalten und vermutlich auch noch sadistische Veranlagung. Auf jeden Fall ein sehr dominanter Mensch.

Danach war es aber mit seiner Einschätzung vorbei. Denn Crow entzog sich seit ihrer ersten Begegnung jeden erdenklichen Berechnungen, die er wie immer durchführte und die nicht mal eine große Anstrengung für ihn bedeuteten. Doch seit sein erster Versuch einer Wahrscheinlichkeitsberechnung zunichte gemacht wurde, als Crow, statt mit den üblichen Begrüßungsfloskeln am Anfang, einfach damit begann, schon mal die Nadeln vorzubereiten und erst dann fragte, was für ein Motiv es denn sein sollte. Seine Abläufe waren chaotisch, entzogen sich einer vernünftigen Struktur und Reihenfolge und brachten damit Christophs ganzes Konzept durcheinander. Es war für ihn unverständlich gewesen, wie dieser Mensch da in so einer chaotischen Reihenfolge ohne erkennbares logisches Prinzip seiner Arbeit nachgehen konnte. Es existierte keine Ordnung, keine vernünftige Abfolge, wie man es überall kannte. Doch es war für ihn eine Offenbarung gewesen. Er war sich sicher, das gefunden zu haben, wonach er all die Jahre vergeblich gesucht hatte: den Chaos-Faktor. Etwas, das ohne vernünftige Struktur und Beständigkeit arbeitete und sich dadurch nicht mit irgendwelchen Formeln vereinbaren ließ. Keine Statistiken, keine Wahrscheinlichkeitsrechnungen… keine Matrizen und Algorithmen… Dieses Chaos, was Crow da ausgelebt hatte, war mathematisch nicht zu fassen. Und in diesem Moment war für ihn klar gewesen: er musste unbedingt mehr darüber herausfinden. Er musste diesen Chaos-Faktor studieren, nachdem er ihn endlich gefunden hatte.
 

„Also was ist?“ fragte der Tätowierer lauernd. Seine Stimme klang tief und dunkel. Die Aura eines gefährlichen Raubtieres ging von ihm aus und seine schwarzen Haare, die unnatürlich gelben Augen und die Haut mit der dunklen südländischen Bräune verliehen ihm etwas Wildes und Unzähmbares. Eine Aura, die nicht spurlos an Christoph vorbeiging. Ja sie übte auf ihn auch eine gewisse Faszination aus. Nicht zuletzt aber dieses unberechenbare Verhalten, das sich so mancher Logik entzog. „Weshalb willst du mich sprechen?“

Christophs Gefühl verriet ihm, dass der Tätowierer, der knapp vier Jahre älter war als er, bereits etwas ahnte, oder zumindest einen leisen Verdacht hegte. Auf jeden Fall wusste er, dass da gewisse Hintergedanken dabei waren. Und als er sein Anliegen erklärte und versuchte, ihm die Sache mit dem Chaos-Faktor zu verdeutlichen, da rechnete er auch zuerst nicht damit, dass Crow ihn verstand. Wieso denn auch? Selbst so manche Dozenten an der Uni hatten ihre Schwierigkeiten, ihn zu verstehen. Er war in ihren Augen und in denen seiner Studenten seltsam, ein Exzentriker. Und doch… als er das amüsierte Lächeln und das Lauern in diesen bernsteinfarbenen Augen sah, da widerlegte sich seine Einschätzung.

„Du willst also eine Art Verhaltensstudie an mir durchführen“, schlussfolgerte der 28-jährige Tätowierer und ließ ein amüsiertes Schnauben vernehmen. Doch Christoph blieb dabei.

„Ich berechne seit zwanzig Jahren die gesamte Welt. Geometrie, Stochastik, Trigonometrie… wirklich alles kann ich berechnen, weil alles einer gewissen Logik folgt. Nur bei dir scheint das nicht zu klappen und darum bin ich mir sicher, den Chaos-Faktor endlich gefunden zu haben. Und aus diesem Grund will ich mehr darüber herausfinden. Für den Aufwand bin ich auch bereit, eine Entschädigung zu zahlen.“

Wieder lachte Crow, als amüsierte es ihn, dass Christoph ihn für die ganze Aktion sogar Geld anbot.

„Glaubst du wirklich, ich hätte Interesse daran? Oder denkst du etwa, ich hätte es so nötig, Mr. Akademiker?“ Nun kam er auf ihn zu. Christoph, der mit knapp 18 Zentimetern weniger sichtlich kleiner war als er, wurde gegen die Wand gedrängt. Die Beute saß nun in der Falle. „Nein danke, auf dein Geld kann ich verzichten. Was wärst du denn sonst noch bereit, dafür zu zahlen?“
 

Diese dunkelgrünen Augen sowie auch das Gesicht blieben verschlossen und zeigten weder Unsicherheit noch Angst. Nach Crows Einschätzung musste dieser Kerl entweder Nerven aus Stahl haben, oder er musste völlig verrückt sein. Oder aber er war von seinem Leben so dermaßen frustriert und gelangweilt, dass er verzweifelt nach einem Nervenkitzel suchte. Ja, er wollte das Chaos, weil es ihm den Reiz des Unerwarteten gab. Er suchte nach der Gefahr und dem Risiko. Nun, in dem Fall war Crow ihm gern behilflich, denn eines stand für ihn fest: so leicht würde er diesen Schlauberger nicht davonkommen lassen. Und als würde er es direkt darauf anlegen, fragte Christoph nach.

„Was verlangst du?“

Auf diese Frage hatte Crow gewartet. Und er freute sich schon auf die Reaktion seiner Beute, wenn er ihr seine wahren Absichten offenbarte. Denn für ihn stand fest: er würde sie mit Haut und Haaren verschlingen. Diesen für seine Maßstäbe klein geratenen Streber würde er aus seiner Langeweile herausholen und ihm noch ganz andere Seiten zeigen.

Nun war er ihm noch näher gekommen und sah ihm tief in die Augen. In Christophs Augen spiegelte sich eine sehr schwache Unsicherheit, aber auch Neugier wieder. Ja, ganz eindeutig: er suchte den Reiz bei der ganzen Geschichte. Er wollte das Chaos, um aus all diesen Routinen und geordneten Strukturen geholt zu werden. In eine Welt, die er nicht so leicht berechnen konnte und die nicht so vorhersehbar und unspektakulär war wie die, die er schon lange satt hatte. Und das würde Crow ihm noch geben. Darauf konnte sich dieser kleine Streber von der Uni verlassen. Er würde sein Leben noch in ein Chaos verwandeln. Ein Lächeln zog sich über Crows Lippen und er hob Christophs Kinn, um ihn näher zu betrachten. Zugegeben, auch wenn er ein verdammter Akademiker war, er sah gut aus. Das rotbraune Haar unter der Strickmütze gab ihm etwas Freches, sein Gesicht war schmal, wie auch sein Körper und sein Gesicht war bereits von einigen Piercings gezeichnet. Nicht gerade typisch für einen Mathematiker. Aber das hatte auch gewissermaßen sein Interesse geweckt: er war kein verweichlichter Nerd, den man am liebsten verprügeln würde wie in der High School. Da war etwas Aufmüpfiges in seinem Wesen und das reizte den Tätowierer nur noch mehr.

„Was hältst du von deinem Körper?“ fragte er lauernd und drückte Christophs Handgelenk gegen die Wand. „Ich gebe dir das, was du willst, wenn du mir dafür deinen Körper gibst.“

Es war kein Entsetzen in seinen Augen zu sehen. Auch folgte keine abweisende oder panische Reaktion. Viel eher schien es sogar, als hätte Christoph ein Stück weit darauf gewartet, diese Worte zu hören. Und das erstaunte den 28-jährigen nun doch ein wenig. Hatte der Kerl es etwa so dringend nötig, dass er tatsächlich in Betracht zog, sich auf diesen Deal einzulassen? Nun, Crow wusste um seine Wirkung auf andere. Er strahlte etwas Wildes und Unbezwingbares aus und das war es wahrscheinlich auch, was Christoph an ihn so faszinierte. Vermutlich hatte der Kerl zu lange sein Eigenbrötlerdasein gefristet und suchte nun nach drastischen Veränderungen, um seinem Leben eine neue Richtung zu geben. Er wollte Chaos in seine so vorhersehbare und geordnete Welt bringen. Und wenn es eben auf diese Weise geschah. Auf eine gewisse Art und Weise ein Armutszeugnis, aber andererseits war dies wiederum auch zu Crows Vorteil.

„Was würde das alles beinhalten?“ Diese Frage ließ den Tätowierer schmunzeln.

„Eine ganze Menge, denn ich stehe nicht so wirklich auf einfachen Sex. Ich habe da gewisse Vorlieben.“ Immer noch keine abweisende Reaktion. Und das amüsierte Crow umso mehr. „Sag bloß, du stehst auf Kerle.“

Hier verfinsterte sich Christophs Gesicht. Widerspenstigkeit funkelte in seinen Augen. „Tut das unbedingt etwas zur Sache?“ Nun, es konnte auch egal sein. Solange der Kerl tatsächlich bereit war, sich auf den Deal einzulassen, war doch alles bestens. „Aber ich mach sicher nichts mit, was absolut krank ist.“

„Und das wäre?“ fragte der Dunkelhäutige lauernd und entwickelte immer mehr Spaß an der ganzen Sache.

„Ich mach sicher keine Orgie mit, oder verkauf mich an irgendjemanden.“
 

Na zumindest scheint er ja zu wissen, worauf er sich da einlässt, dachte sich der 28-jährige und ließ langsam von Christoph ab und ließ ihm etwas mehr Raum. Wenigstens war er in der Hinsicht nicht allzu naiv, das konnte ansonsten ziemlich lästig werden.

„Na schön. Wenn du willst, können wir das Ganze auch gerne schriftlich festhalten. Ist mir auch so viel lieber, dann kannst du mir wenigstens nachher nichts anhängen. Aber überstürz das erst mal nicht. Schlaf mal eine Nacht drüber, bevor du noch etwas tust, was du vielleicht bereuen könntest. Du kannst ja morgen wieder herkommen, wenn du es dir überlegt hast.“ Auch wenn es Crow widerstrebte, ihm diese Wahl zu lassen, aber noch weniger gefiel ihm der Gedanke, dass Christoph noch auf den Gedanken kam, dass das alles doch nichts für ihn war. Und bevor er ihm noch ein Trauma fürs Leben verpasste, ließ er ihm lieber die Möglichkeit, es sich noch mal zu überlegen.

„Ich brauche nicht zu überlegen“, erklärte der 24-jährige Mathematiker und wirkte sehr selbstsicher. „Ich weiß, was ich will.“ Das gefiel ihm umso mehr. Ein Waschlappen war der Typ jedenfalls nicht. Der würde schon so einiges aushalten können. Nun, Crow hatte sowieso nicht das geringste Interesse an solchen Heulsusen. Ein bisschen widerspenstig durfte sein Beuteschema ruhig sein. Dann machte es wenigstens Spaß. Und auch wenn dieser Christoph Strauss ein landesweit bekanntes mathematisches Genie war, das schon als Wunderkind berühmt geworden war und er Akademiker mehr als alles andere auf der Welt verachtete, so hatte er dennoch eine gewisse Schwäche für ihn entwickelt. Vielleicht, weil er nicht wie ein typischer hochnäsiger Besserwisser war, der sich für etwas Besseres hielt und es dementsprechend auflebte. Er war bodenständig, wenn auch vielleicht etwas exzentrisch, aber er schien keinerlei Berührungsängste zu haben. Und er ließ sich nicht so schnell einschüchtern. Also eigentlich genau sein Beuteschema. Auch vom Aussehen her sah er nicht übel aus. Nicht zu hager und unsportlich, aber auch nicht allzu groß und muskulös. Eigentlich genau ideal und mit Sicherheit auch um so einiges belastbar.

„Na gut. Wenn du dir so sicher bist, halten wir es gleich am besten schriftlich fest. Nur zur Sicherheit, damit du mir später nichts anhängen kannst und damit du auch festlegen kannst, was für dich absolut nicht infrage kommt. Aber ich warne dich trotzdem: ich mag es hart im Bett.“ Wieder war dieser Funke in Christophs Augen. Aufregung lag darin und Neugier auf diesen Nervenkitzel, auch wenn der Rest seines Gesichts eher Desinteresse und Langeweile ausstrahlte. „Also gut, so machen wir es.“
 

Um diesen Teil zu erledigen, gingen sie in Crows Büro und setzten sich an den Tisch. Bei einer Tasse Kaffee besprachen sie die Details. So wurde festgehalten, dass schwere Verletzungen sowie das Zufügen von Wunden und der Einsatz von Drogen verboten waren. Erstellung von Fotos und Videos waren verboten, niemand sonst durfte darüber in Kenntnis gesetzt werden und vor allem waren weitere Sexpartner nicht erlaubt. Auch was Sexpraktiken mit Fäkalien und dergleichen betraf, war nicht erwünscht und beide verpflichteten sich zudem noch, sich auf Geschlechtskrankheiten untersuchen zu lassen. Das Zufügen offener Wunden oder gefährliche Praktiken wie Breath Control, die unter Umständen gesundheitsgefährdend sein könnten, waren ebenfalls verboten. Außerdem gewährleistete der Vertrag, dass ein Ausstieg jederzeit möglich war, sollte es sich Christoph anders überlegen. Im Gegenzug verpflichtete er sich dafür, Crows Anweisungen Folge zu leisten, solange sie nicht gegen die Bedingungen des Vertrags verstießen. „Und zudem sollten wir ein Safeword ausmachen“, ergänzte Crow. „Glaub mir, es wird so einiges auf dich zukommen. Darüber solltest du dir im Klaren sein. Such dir ein einfaches Wort aus, das du dir gut merken kannst.“
 

Aber auch das schreckte den Mathematiker nicht ab. Er war noch nie jemand gewesen, der sich vor einer Herausforderung gedrückt hatte. Und auch wenn er noch nie vorher so etwas getan hatte wie das hier jetzt, würde er dennoch nicht kneifen. Auch wenn er diesen Crow überhaupt nicht kannte und nicht mal seinen richtigen Namen wusste, so reizte ihn der Gedanke, sich auf diese völlig neue Situation einzulassen. Und sonderlich Hemmungen hatte er auch nicht. Wenn er ehrlich war, hatte ihn dieser wilde Eindruck eines gefährlichen Raubtieres schon eine große Wirkung auf ihn. Und die Tatsache, dass er Crow einfach nicht richtig in mathematische Formeln fassen konnte, weil dieser das Chaos auslebte, war er fasziniert von ihm. Nicht zuletzt musste er zugeben, dass Crow ihm auch vom Aussehen her gefiel. Man sah ihm an, dass er südländische Wurzeln hatte, eine raue und dominante Natur besaß und dieser große und kräftige Körper unterstrich dies zusätzlich. Zugegeben, er hatte ein Mal an der High School eine gleichgeschlechtliche Beziehung gehabt, aber er war dem Ganzen auch nicht sonderlich abgeneigt. Wenn es Crow war, hatte er kein Problem.

„Und wozu dient das Safeword?“ hakte Christoph sofort nach. Und daraufhin erklärte ihm der Tätowierer „Das wird beim Bondage verwendet. Dir muss ja schon klar sein, dass du dich dann nicht genug bewegen kannst, um abzuhauen. Und das Safeword dient als Sicherheit für dich. Wenn du es sagst, wird die ganze Aktion sofort abgebrochen, egal was gerade läuft.“

Als das Wort Bondage fiel, war da wieder dieser Funken Neugier zu sehen. Darum vermutete der Tätowierer auch, dass Christoph wahrscheinlich schon gewisse Vorstellungen hatte. Nun, vermutlich hatte er schon während der High School genug Pornos gesehen. Oder er hatte schon mal gewisse Fantasien gehabt. Ihm war das nur recht, da brauchte er wenigstens keine Überzeugungskunst zu leisten. Crow lächelte zufrieden und konnte nicht glauben, was für ein Fisch ihm da ins Netz gegangen war. Das war fast wie ein Sechser im Lotto.

„Okay“, kam es von Christoph. „Dann nehmen wir Spüle als Safeword.“
 

Es war wirklich interessant, dass er ohne großartig zu zögern einfach Ja sagte und dann noch zu einem Fremden. Ein recht risikofreudiger Mensch. Und auch abenteuerlustig. Nein, so ganz konnte man es nicht nennen. Christoph war hungrig nach einem Abenteuer. Und das konnte er gerne haben.

„Also gut. Dann würde ich sagen, du gibst mir deine Handynummer. Ich werde dich ausschließlich über diese anrufen, wenn wir ein Treffen vereinbaren. Ebenso gebe ich dir meine für den Fall, dass du es dir doch noch anders überlegen solltest.“

Damit holte der 24-jährige sein Handy hervor und ließ sich von Crow die Nummer nennen. Er speicherte sie ein und klingelte ihn kurz an, um ihm auch seine Nummer zu geben. Zufrieden lächelte der Tätowierer und speicherte sie bei seinen Kontakten unter dem Namen „Chris“. Das klang gleich viel flotterer.

„Also gut, Chris. Dann werde ich mich bei dir melden, wenn ich Zeit habe. Du kannst mir aber auch jederzeit eine Nachricht schicken, wenn du es dir anders überlegen solltest. Das musst allein du wissen. Eines muss ich aber wissen: bist du noch Jungfrau? Ich muss das wissen, weil… du kannst dir ja denken, dass das erste Mal schmerzhaft ist und da wäre ich gerne vorgewarnt.“

„Bin ich“, antwortete Christoph mit betonter Gelassenheit und einer Spur Gleichgültigkeit, als würde ihn das alles recht wenig beeindrucken. Aber das lag auch daran, weil er es allgemein vermied, seine Gefühle allzu offen zu zeigen. Und außerdem zählte es sowieso nicht zu seinen Charakterzügen, als Feigling da zu stehen. Er hatte sich hierfür entschieden und wenn dieses vielleicht vollkommen absurde Sexabkommen mit diesem Crow der beste Weg war, um endlich den erhofften Kick in sein für ihn so monoton erscheinendes Leben zu bringen, dann würde er sicherlich nicht kneifen, oder lange zögern. Und selbst wenn, er hatte durch diesen Vertrag genügend Freiheiten, um jederzeit wieder aussteigen zu können. Zwar bestand eine gewisse Gefahr, dass Crow es nicht ganz so mit der Ehrlichkeit hatte und sich als gefährlich entpuppen könnte, aber Christoph war bereit, es dennoch zu wagen. Immerhin hatte er es endlich gefunden: den Chaos-Faktor, der seinem Leben eine neue Richtung geben konnte. Raus aus der gewohnten Welt der Mathematik und der Berechenbarkeit. Er wollte den Nervenkitzel und das Risiko. Nachdem alle Punkte besprochen waren, machte Crow eine Kopie des Vertrages. Beide Exemplare wurden unterschrieben und jeder bekam eines. Damit war es endgültig besiegelt. Und wenn Christoph ehrlich war, so war er schon recht gespannt darauf, wann sich Crow denn melden würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sakami-Mx
2015-06-26T06:38:41+00:00 26.06.2015 08:38
wow, das klingt jetzt schon sehr spannend^^ richtig gute einleitung xD
Von:  WhiteMaid
2015-06-21T09:27:26+00:00 21.06.2015 11:27
Chris & Crow - ein ungewöhnlicher Vertrag^^
Ich hätte nie gedacht, dass mein Geschreibsel mal jemanden zu irgendetwas inspirieren würde. Mich selbst hat ja Teslas Dogdance dazu ermuntert, meine OF zu veröffentlichen. Das zieht ja langsam Kreise hahaha

Das ist die erste Geschichte, die ich von dir lese und ich fand diesen Einstieg sehr interessant. Was mich beim Lesen etwas irritiert hat, sind deine Absätze. Du machst selten vor und nach wörtlicher Rede Absätze. Vor allem, wenn es zwischen wörtlicher Rede von zwei verschiedenen Figuren keinen Absatz gibt, ist das für mich schwierig zu lesen. Auch die doppelten Absätze haben mich verwirrt. Normalerweise setzt man die ja nur ein, wenn man einen Zeit- oder Ortwechsel hat. Ich dachte erst, du verwendest sie so wie ich, wenn du zwischen Chris' und Crows Erzählperspektive wechselst, aber irgendwie haut das auch nicht hin. Wobei das aber denke ich wirklich hilfreich wäre, damit man beim Lesen immer weiß, wo (bzw. bei wem) man gerade ist.

Jetzt aber genug der Formalia :D Ich finde deine beiden Figuren sehr interessant. Die Konstellation hat bestimmt Potential. Crow erinnert mich ein bisschen an Ryuuhou aus DRAMAtical Murder, falls du das kennst. Der Charakter hat mir schon immer gut gefallen. Ein netter Hauch von Wahnsinn :D
Ich bin sehr neugierig, was Crow mit Chris vorhat. Ich werde bestimmt weiterlesen.
Antwort von:  Sky-
21.06.2015 11:36
Ja Ryuuho ist mir ein Begriff. Ich bin ein kleiner Fan von DRAMAtical Murder (aber nur vom Spiel, den Anime kann man vergessen...) Aber ehrlich gesagt ist der mir jetzt nicht direkt in den Sinn gekommen, wenn ich ehrlich bin.

Das mit den Absätzen kommt halt daher, weil ich öfter drauf angesprochen wurde, öfter mal solche Absätze zu machen, damit sich der Text leichter lesen lässt und es nicht ein großer Packen ist. Absätze setzen ist leider nicht meine größte Stärke und oft wurde bemängelt, dass ich fast gar keine mache. Ich brauch halt noch ein bisschen Übung drin.

Deine Ratschläge werde ich auf jeden Fall beherzigen und noch mal schauen, ob ich den Absatzsalat verbessern kann. Und vor allem freut es mich, wenn ich dich neugierig machen konnte. Wobei ich aber bezweifle, dass ich an dein Format herankommen kann ;-)


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