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Liebe auf den zweiten Blick

~Michi~
von

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Wenn der letzte Schnee fehlt

Liebe auf den zweiten Blick
 

Kapitel 2: Wenn der letzte Schnee fehlt
 

Seit dem Unfall welcher dazu führte, dass Mimi ins Koma fiel, war nun fast ein Monat vergangen, ohne das sich etwas an ihrem Gesundheitszustand verändert hatte.

Sie war stabil, doch die Ärzte wollten sie weiterhin auf der Intensivstation behalten, zur Beobachtung sagten sie.

Taichi hatte sie jeden Tag besucht und jedes mal war er ganz aufgeregt gewesen, vielleicht würde sie Heute aufwachen, dachte er sich jedes mal und wurde immer wieder aufs neue enttäuscht.

So oft Sora konnte kam sie mit, doch das Mädchen schien es nicht ganz so gut zu verkraften ihre beste Freundin in so einem Zustand zu sehen, immer wenn sie das Krankenhaus wieder verließen begann sie zu Weinen.

Tai versuchte sie so gut er konnte zu trösten und ihr Mut zu geben, dass war jedoch nicht so einfach, denn als aller Erstes musste er sich selber immer wieder gut zureden und Mut machen.

Jeden Tag kamen Freunde aus Mimis Klasse oder Tanzkurs auf sie zu um sich nach ihr zu erkundigen. Jeden Tag mussten sie ihnen mitteilen, dass sich nichts an dem Zustand ihrer Freundin verändert hatte.

Das ging Taichi irgendwann so auf die Nerven, dass er nur noch an den Mädchen vorbei lief, ohne sie auch nur zu grüßen.

Er konnte es nicht mehr verkraften, jedes mal aufs neue sagen zu müssen, dass sie immer noch im Koma lag und dann diese traurigen Gesichter zu sehen, wenn sie Mimi doch so gern hatten, wieso gingen sie, sie selber nicht besuchen?

„Du darfst nicht so streng zu ihnen sein, immerhin hat Herr Tachikawa uns erlaubt sie zu besuchen, aber ihren anderen Freundinnen eher nicht.“, hatte Sora zu ihm gesagt, doch das war ihm egal. Er wollte nicht jeden Tag daran erinnert werden das sie immer noch im Koma lag und keiner von ihnen wusste ob und wann sie wieder zu sich kommen würde.
 

„Ich hatte letztens in einem Artikel gelesen, dass das Koma ein Schutzmechanismus des Körper wäre, wenn man im Koma liegt, dann spürt man auch keine Schmerzen.“, Izzy hatte sich wirklich viel über das Thema informiert, es war seine eigene Art damit umzugehen, in dem er alle möglichen Informationen sammelte um zu wissen was eigentlich geschah und wie die Therapie aussehen sollte.

„Schutz gegen Schmerzen?“, nachdenklich blickte Sora ihren Freund an, war das so, lag Mimi zur Zeit im Koma weil ihr Körper sie vor Schmerzen schützen wollte und von sich aus wieder aktiv wurde wenn die „Gefahr“ vorbei war?

Wenn sie so darüber nachdachte war das gar nicht so verkehrt, bei dem Unfall hatte sie sicherlich viele Verletzungen davon getragen und sicherlich schreckliche Schmerzen gehabt.

„Naja, es ist nur eine Theorie.“, seufzend rührte der Rothaarige in seinem Mittagessen, es war ein schöner Gedanke das, das Koma etwas positives war. Ein Schutz und kein Zeichen dafür das etwas nicht stimmte, doch sie waren keine Experten und auch das Internet spuckte nicht immer das aus was sie wissen wollten.

Taichi hatte den anderen nur halb zugehört, auch er hatte sich im Internet etwas schlau gemacht, doch keine dieser tollen Expertenseiten konnte ihm sagen wie er damit umzugehen hatte oder wie er Mimi im tiefen Schlaf erreichen konnte.

Es gibt zwar immer wieder Leute die behaupteten, dass Menschen die im Koma lagen alles um sie herum mitbekommen, doch dafür gab es bis her keine eindeutigen Beweise, alles nur Vermutungen und Theorien.

Wenn er bei ihr war, sprach er mit ihr ganz normal, er erzählte ihr von seinem Tag, von den blöden Klassenarbeiten und wie sehr ihm seine Mutter auf die nerven gehen würde. Sie verlangte stehts von ihm das er sich endlich dafür entscheiden sollte was er später mal machen wollte, dass er anfangen sollte für dieses Ziel zu arbeiten.

Mimi hatte mal gesagt, dass es nicht schlimm wäre wenn man seinen Weg noch nicht kannte, das man sich nicht dazu zwingen sollte von Heute auf Morgen sich für etwas zu entscheiden, schließlich war das Leben noch so lang und es gab noch so viel zu entdecken, das hatte ihn damals sämtliche Anspannung genommen.

Mit sechzehn Jahren zu wissen was mit mit dem Rest seines Lebens anfangen will, war das überhaupt möglich?

Für manche von ihnen schien das tatsächlich so zu sein. Sora hatte von einiger Zeit verkündet das sie später Modedesign studieren wollte, Jou hatte sich dazu entschieden Arzt zu werden so wie sein Vater und sein Bruder.

Yamato war noch etwas unentschlossen, Izzy wollte in der Forschung arbeiten, tja und er selber, er hatte überhaupt keine Ahnung was er machen wollte.

Profifußballer, das war zwar eine nette Idee doch ob er wirklich dazu geeignet war wusste Tai nicht so recht, außerdem was sollte er dann machen, mit dreißig ist die Karriere zu ende, wenn du es bis dahin nicht geschafft hast dich richtig hervorzuheben kann man es vergessen im Ausland zu spielen oder später Trainer zu werden.

Matt schlug mal vor, dass Tai einfach Sport studieren sollte, dann könnte er als Lehrer, Trainer arbeiten oder in der Forschung, doch so recht gefiel ihm der Gedanken noch nicht.

Lange hatte ihn das Thema beschäftigt und seine Mutter trieb ihn dabei in den Wahnsinn „Schreib dich in der Uni ein. Du musst dich entscheiden. Zieh das nicht unnötig in die Länge.“
 

„Tai, alles okay bei dir?“, etwas irritiert blickte Yamato den brünetten an, dieser hatte so ein wütendes Gesicht gezogen das er schon Angst bekomme hatte er würde die Tomaten auf seinen Teller erdrosseln.

„Was? Ja klar, war in Gedanken.“, das war er in letzter Zeit nun mal öfters. Es waren so viele Gedanken die meistens gleichzeitig auf ihn einprasselten, dass er sie nicht mehr richtig ordnen konnte.

„Wir haben uns überlegt ob wir am Wochenende nicht mal zum Karaoke gehen sollten. In letzter Zeit waren wir alle so niedergeschlagen das wir etwas Ablenkung gut gebrachen könnten, was denkst du?!“, Matt fragte recht vorsichtig nach, da sein Kumpel in letzter Zeit recht oft ziemlich gereizt reagierte, doch dieses mal blieb er ruhig und nickte ihm einfach nur zu.
 

Es war Samstagabend und ihre Lieblings-Karaoke Bar war wie immer rappel voll, zum Glück hatte Sora für sie reserviert gehabt und so mussten sie nicht wie die letzten Loser an der Bar sitzen und warten bis eins der Räume frei werden würde.

Tais Laune wurde zwar nicht sonderlich besser und am liebten wäre er einfach im Bett liegen geblieben, doch Kari hatte ihn so lange bearbeitet bis er sich murrend geschlagen gab.

Der Februar straffte sie immer noch mit ziemlich eisigen Temperaturen, vor allem am Abend blieb man nicht gerne lange Draußen.

Gerade fing es wieder an zu schneien als sie endlich die Karaoke Bar erreicht hatten, schnell schüttelte Tai am Eingang die einzelnen Schneeflocken von seinem Haar bevor er mit Kari zu dem anderen lief.

Sie konnten bereits vor der Tür ein bekanntes Pop-Lied hören, Tai kannte es, konnte es jedoch weder einer Sängerin noch einem Titel zuordnen, in der Hinsicht hatte Mimi ein unglaublich gutes Gehör und Gedächtnis. Sie konnte bereits an den ersten Noten das Lied, meistens den Titel und den Sänger zuordnen.

Sie hatten ihr oft vorgeschlagen bei einem Wettbewerb mit zu machen, immerhin lief im Fernsehen eine Show wo es darum ging Songs zu erraten, doch so recht traute sich die Brünette dann doch nicht.

Lächelnd winkte Kari ihren Freunden zu als sie den Raum betraten, vorne standen Sora und Yolei und trällerten einen Song.

Auf den Tisch standen jede Menge Süßigkeiten und Knabberzeug, sowie Gläser mit Getränken.

„Ihr seit zu spät, mein Lieber.“, merkte Yamato an und zog Taichi leicht an sich um diesen über das leicht feuchte Haar zu wuscheln.

Sofort verzog der Brünette das Gesicht, wie es schien hatte sein Kumpel etwas Alkohol getrunken, das vertrug er nun wirklich gar nicht gut.

„Tut uns leid, ich habe Tai kaum aus dem Bett zerren können.“, entschuldigte sich Kari für ihre Verspätung, bevor sie sich etwas zu trinken bestellte.

Nach dem Taichi sich von dem Griff lösen konnte bestellte auch er sich was zu trinken und lehnte sich in den Sitz zurück.

Er hatte nicht vor an diesem Abend zu singen, er tat den anderen den Gefallen anwesend zu sein, doch ohne sein Prinzessin machte es einfach keinen Spaß.

Klar gut singen konnte er noch nie, doch sie schien es nicht sonderlich zu stören, eher fand sie es lustig wenn er seinen Akzent oder Stimme bei singen verstellte oder den Text etwas umdichtete.

Und er hörte ihr einfach nur unglaublich gerne zu, sie hatte eine wirklich schöne Stimme wie er fand.
 

So nahm der Abend seinen Lauf, die Mädchen hatten ihren Spaß daran ihre unmusikalischen Freunde auf die Bühne zu schicken, wobei Izzy so leise sang das man durch das genuschel kaum ein Wort verstehen konnte.

Daisuke war sehr enthusiastisch beim Singen, immer zog er seinen Freund Ken mit sich mit welcher eher zur Deko auserkoren wurde, denn jedes mal wenn er zum Singen ansetzte erstarrte er zum Stein und brachte keinen Ton über die Lippen.

Taichi beobachtete sie einfach von seinem Sitzplatz aus, hin und wieder musste er auf die Fragen von Matt reagieren die ihm jedes mal bestätigten das der Blonde einfach kein bisschen Alkohol vertrug.

Er selber schweifte mit seinen Gedanken einfach ab, die Erinnerungen an den Karaoke Abend mit Mimi kamen zurück.

Das war eins ihrer ersten Treffen alleine, ihre Freunde wussten nichts davon da sie es noch nicht offiziell machen wollten. Sie wussten schließlich noch nicht wohin die Reise sie führen würde, es hätte unnötige Fragen aufgewirbelt hätten die anderen davon Wind bekommen.

Sie waren den ganzen Abend hier gewesen, habe gesungen, gelacht doch die meiste Zeit haben sie sich einfach nur unterhalten.

Über alte Zeiten, über ihre Wünsche für die Zukunft aber auch über ganz belanglose Dinge, die Zeit war wie im Flug vergangen.

Taichi wusste schon gar nicht mehr wann er sich so hoffnungslos in sie verliebt hatte, war es an diesem Abend oder schon davor?

Was war der Auslöser dafür gewesen? Er wusste es einfach nicht, er wusste nur das sie das Mädchen war welcher er heiraten wollte. Sie sollte die Mutter seine Kinder sein und da waren sie sich schließlich auch einig. Beide wollten sie zwei Kinder haben, ob nun Junge oder Mädchen war nicht so wichtig.
 

Es wurde immer später doch die Stimmung war immer noch sehr ausgelassen. Endlich konnten sie sich mal wieder etwas entspannen, vor allem Sora schien das wirklich gut zu tun.

Nach dem sie erfahren hatte was mit Mimi passiert war, hatte sie kaum noch geschlafen oder was gegessen. Sie war stets besorgt um ihre Freundin und selbst Matt konnte sie kaum trösten.

Tais Gedanken schweiften wieder ab, er hatte sich vorgenommen am Sonntag wieder ins Krankenhaus zu gehen und so lange zu bleiben wie er konnte, natürlich hoffte er auch an diesem Abend wie alle Abende zuvor, dass wenn er ins Zimmer rein kam sie ihn mit einem sanften Lächeln und strahlenden Augen begrüßen würde „Hallo Tai, ich hab auf dich gewartet“, doch bis her blieb ihm der Wunsch verwehrt.
 

Leise rieselte der Schnee, sanft legte er sich auf den grauen Asphalt, doch er bleib nicht lange liegen, so wie der Schnee vergänglich war, so hielten auch Erinnerungen nicht Ewig.

Es war wie immer viel los auf der Intensivstation, den Schwestern bleib kaum eine Minute Zeit um zu verschnaufen, aus einigen der Zimmer konnte man ein leisen und regelmäßiges Piepen hören.

Im Zimmer war es dunkel, nur der matte Schein der Straßenlaternen spendete genug Licht um sich orientieren zu können.

Müde und langsam öffnete das Mädchen ihre Augen, ihr Körper fühlte sich unglaublich schwach an, sie schaffte es kaum einen Arm zu heben um sich das Haar aus dem Gesicht zu wischen.

Ein tiefer Seufzer entglitt ihren leicht geöffneten Lippen, nachdenklich starrte sie zum Fenster, wo war sie hier nur? Nichts kam ihr bekannt vor.

Das Zimmer war Fremd, die Aussicht aus dem Fenster war Fremd, das Bett, die Bettwäsche und auch das Nachthemd was sie trug war ihr Fremd.

Angst breitete sich in ihr aus, wo war sie hier bloß nur und die wichtigste Frage die ihr im Kopf herumschwirrte war immer noch: „Wer bin ich?“
 

~Fortsetzung Folgt~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Linchen-86
2015-09-03T11:30:38+00:00 03.09.2015 13:30
Du bist zurück, dass finde ich ja super.

Ach Tai und Sora tun mir hier besonders leid, aber schön das sie sich beim Karaoke alle etwas ablenken konnten.

Tolles Kapitel und endlich ist sie aufgewacht, jedoch mit keinerlei Erinnerung. Hilfe hast es spannend gemacht.
Antwort von:  Hatsu-chan
03.09.2015 13:51
Ja ich bin zurück :3 mehr oder minder, ich kann nicht versprechen aktiv zu bleiben (es ist alles etwas stressig ihr mit meiner Show-Gruppe haben wir auch noch viel vor) aber ich werde versuchen regelmäßig ein Kapitel online zu stellen.
Ja die beiden tuen mir auch leid, für Sora ist Mimi nicht nur eine beste Freundin sondern auch eine Schwester, das ist noch mal doppelt so schlimm und für Taichi auch, gerade lief alles in die richtige Richtung und jetzt das... sie müssen jetzt alle versuchen damit umzugehen und Mimi nicht zu sehr unter druck zu setzen... ob Tai das gelingt hehe :3
Von: abgemeldet
2015-09-02T19:00:03+00:00 02.09.2015 21:00
Was is ein Beta??? Das kapi fand i gut:) weiter soo
Antwort von:  Hatsu-chan
03.09.2015 13:47
Hey,

freut mich das dir das Kapitel gefallen hat, ich werde versuchen bald weiter zu schreiben (jetzt wo es auch kühler geworden ist, fühlt sich die eigene Existenz nicht mehr so schrecklich an XD ~ ich kann Hitze nicht ausstehen)
Von:  Kaninchensklave
2015-09-02T18:51:48+00:00 02.09.2015 20:51
ein Tolles Kap

schön das sora mal entspannen kann trotzallem liegt der schatten das Mimi nihct dabie ist
aber der Karaoke abend tut allen gut da es etwas Abwechslung ist jedoch sit es nciht das selbe

schön das Mimi wieder auf gewacht ist nur das sie Amnesie hat ist nicht gerade das was sie brauchen kann
aber auch das wird wieder werden immerhin ist Mim zäh und ein Sturkopf sonder gleichen
aber mit einen Herz aus Gold

GVLG
Antwort von:  Hatsu-chan
03.09.2015 13:46
Hi,

freut mich das dir das Kapitel gefallen hat.
Nach einem Monat voller sorgen tut so ein Abend sicherlich mal ganz gut, auch wenn Taichi sich nicht wirklich auf eine Entspannung einlassen möchte ^^;
Wie es mit Mimi weiter geht wirst du (hoffentlich) bald erfahren, für sie beginnt eine sehr ungewisse, ängstliche und stressige Zeit. (und natürlich auch für ihre Eltern)

LG


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