Zum Inhalt der Seite

Nogoth yelta ye Eldar rûth

Zwergenhass und Elbenzorn
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Heilung

Die rothaarige Frau sieht sich nicht um, als sie den Raum verlässt...sie weiß genau wohin sie gehen muss. Das Zimmer in dem der Junge liegt ist direkt neben an. Als sie draußen angelangt ist, muss sie kurz durchatmen.
 

ER lässt ihr Blut kochen....wieder und wieder und sie weiß nicht warum oder vielmehr weiß sie das schon, aber sich kann noch immer nichts dagegen tun. Der alte Groll auf ihn sitzt einfach zu tief. All ihre Gedanken sind im Moment nur darauf ausgerichtet noch einmal dem Jungen zu helfen, der mit dem Tode ringt. Also versucht sie es vehement abzuschütteln und sich nur darauf zu konzentrieren, was ihre Aufgabe ist, denn diese alte Fehde zwischen ihnen gehört jetzt gewiss nicht hier her.
 

Ein paar Sekunden später hat sie es geschafft, sie hat das Zimmer ohne Probleme gefunden, denn sie kennt es...viel zu regelmäßig war sie dafür schon hier. Dis jüngster Sohn hat ihre einzigartigen Fähigkeiten in der Vergangenheit leider häufiger benötigt, wenn es auch noch niemals so schlimm gewesen ist, wie dieses mal. Der Raum ist unterdessen nur schwach beleuchtet, lediglich eine einzige Feuerschale erhellt die ansonsten sehr düster wirkende Kammer.
 

Der Junge liegt in seinem Bett und doch ist er dieses mal nicht allein, denn als sie erneut und nahezu lautlos eintritt um nach Kili zu sehen, richten sich unwillkürlich zwei erschrockene Augenpaare auf sie. Zum einen ist es das, des älteren Bruders des Jungen, der sie aus seinen hellen blauen Augen heraus verstört mustert.
 

Das andere aber gehört einem der besten Freunde des Zwerges. Sie kennt ihn, sein Name ist Balin!
 

Sie kannte schon seinen Vater Fundin und sie kennt ihn gewissermaßen noch....doch das ist lange her...längst aus einem anderen Leben, aus einem Leben das sie schon Ewigkeiten hinter sich gelassen hat...ebenso wie die Erinnerung daran. Sie hat mit dem Vater des jungen Zwerges überdies nicht viel zu tun, seit sie hier in den Erde Luin lebt...ja sie geht ihm zumeist absichtlich aus dem Weg..aus gutem Grund!
 

Und so ist ER es auch der sie gleich darauf anspricht...Balin, Thorin Eichenschilds Freund und zugleich treuer Weggefährte.
 

„Was macht ihr hier Heilerin?“ Fragt er sie merklich verblüfft, wobei seine hellen graublauen Augen wachsam auf sie gerichtet sind. Sie lächelt unwillkürlich, sieht die wirren Strähnen, die sich längst unübersehbar silbern durch sein ansonsten durchgängig hellbraunes Haar ziehen und ihn dadurch um einiges älter wirken lassen als er vermutlich ist.
 

„Grämt euch nicht Balin Fundins Sohn, ich bin hier, weil man mich gerufen hat, so einfach ist das.“
 

Sagt sie anschließend gelassen, wobei sie sich elegant an ihm vorbei zum Lager des Jungen schiebt, an dessen Seite noch immer wachend und ängstlich hoffend der andere junge Zwerg steht, der sie keine Sekunde lang aus den Augen lässt. Das blonde Haar des jungen Mannes ist für einen Zwerg ungewöhnlich hell und wirkt nahezu golden. Im schwachen Schein der Laterne sieht sie den Ansatz eines Bartes auf seinen Wangen sprießen, bald wird auch er erwachsen sein. Die klaren blauen Augen des Halbwüchsigen sind derweil argwöhnisch und ebenso wachsam auf sie gerichtet, als sie nahe an ihn heran tritt.
 

"Was macht ihr hier? Ich...ich kenne euch nicht. Sagt mir WER ihr seid?“ Fragt er sie leise, er klingt vorsichtig und sichtlich verstört. Die Frau lächelt abermals. „Du kannst mich getrost so nennen, wie alles tun. Ich denke an Heilerin ist nichts verwerfliches auszusetzen, denn das ist es was ich kann und das ist es was ich bin! Und ich bin die, die allein in der Hütte am Dorfrand lebt. Du hast mich also sicher schon gesehen Fili." Antwortet sie ihm schließlich nachsichtig und überraschend gelassen, wobei sie ihm ein beruhigendes Lächeln schenkt.
 

„Nun was ist darf ich..?“ Fragt sie den jungen Mann im Anschluss daran leise, als er noch immer keine Anstalten macht ihr den notwendigen Platz am Bett seines jüngeren Bruders zu lassen, damit sie arbeiten kann. Im selben Moment als der junge Zwergenmann zurück treten will, öffnet sich die Zimmertüre erneut, jemand betritt den Raum und sie muss sich nicht umwenden um zu wissen wer es ist.
 

Sie hat ihn bereits an der für ihn typischen Schrittabfolge erkannt.
 

„Fili mach ihr Platz und lass sie arbeiten! Hast du mich gehört, geh weg da!“
 

Ertönt die klare tiefe Stimme hinter ihr, die sie nur zu gut kennt. Sie wusste schon vorher, dass er ihr folgen würde. Sein Misstrauen ihr gegenüber ist über die Jahre nicht geringer geworden, im Gegenteil, es hat ihn geradezu hinter ihr her getrieben. Und sie kennt ihn doch schon so lange, viel länger als er es überhaupt ahnt. Ohne sich umzusehen, schiebt sie den Halbwüchsigen neben sich sanft auf die Seite und wendet sich damit endlich dem zu, der auf dem Lager liegt.
 

Er ist noch so jung, wirkt zerbrechlich und so unschuldig, wie jedes Kind.
 

Der Zwergling mit dem nahezu nachtschwarzem Haar ist wie erwartet ohne Bewusstsein. Das dichte Haar ist lang geworden im Nacken, es klebt in feuchten Strähnen an seiner fiebrigen Stirn. Sie kennt den jungen Zwerg. Kili ist sein Name, ein aufgeweckter hübscher Knabe ist er, der oft noch nichts als Unfug im Kopf hat. es ist wie sie es sich gedacht hat..schon einige Male musste sie ihn wieder gesund machen, vordringlich weil er sich bei seinen Streichen wirklich sehr übel verletzt hat und Dis in ihr als geborener Heilerin noch die einzige Möglichkeit ihm zu helfen sah.
 

Jetzt ringt der Junge mit dem Tod. Der Sturz war tief, über viele Meter ungesichert ist er abgestürzt, weil er seinen älteren Bruder beeindrucken wollte mit seiner Geschicklichkeit und mit seinem Mut. Seine Knochen sind gebrochen, von der Hüfte abwärts, doch das ist längst nicht das Schlimmst, das kann gegebenenfalls auch der Bader wieder schienen.
 

Nein, die Verletzungen weswegen Dis sie hat kommen lassen, liegen im Inneren seines Körpers. Sie sind tief, weit tiefer als sie es anfangs vermutet hatte. Als die Heilerin abermals sachte ihre Hände auf seine Brust legt, um ihre inzwischen schon merklich erschöpften heilerischen Kräfte fließen zu lassen spürt sie es. Kilis Atmung geht flach und nur noch stockend. Sie fühlt das Blut unter ihren Händen pulsieren, ja sie spürt regelrecht, wie das Leben weiter aus dem Jungen weicht....unaufhaltsam kriechend, wie zäh flüssiger Honig. Und doch will sie noch einmal alles versuchen um ihn zu retten.
 

Die elbenblütige Heilerin möchte nicht dass, das fröhliche Lachen dieses jungen Zwerges für immer verstummt. Er der, der Einzige von allen ist, der sie nicht so ansieht wie die anderen Zwerge es tun. Abgesehen von seiner Mutter, die ein gutes Herz hat und sie bisher niemals spüren ließ, wie anders sie doch ist, zumindest was ihren Status anbelangt.
 

„Ich werde jetzt beginnen...und bleibt alle von seinem Lager fort, ganz gleich was auch geschieht berührt es nicht! Es mindert sonst meine Kraft.“
 

Flüstert sie plötzlich leise in die Stille, die Worte kommen wie in Trance über ihre schwach zitternden Lippen. Ja sie wird es noch einmal tun wie sie es schon vor ein paar Stunden getan hat...eigentlich wäre sie zu schwach...sie hat dort schon eindeutig zu viel ihrer Kraft verbraucht. aber sie hat es Dis versprochen, also tut sie es wieder...obwohl sie weiß, was es unter Umständen für einen Preis von ihr fordern könnte.
 

„Ihr werdet nur DAS tun was man euch aufgetragen hat und nicht mehr, habt ihr mich verstanden?!“
 

Grollt seine an sich angenehm voll tönende tiefe Stimme derweil unwillig im Hintergrund vor sich hin, die eindeutig in ihre Richtung abzielt. Sie weiß es...sie hat es gehört. Indem dreht sie sich kurz zu ihm um, ihre Lippen umspielt dabei ein provokant süffisantes Lächeln, mit dem sie diesem Einfaltspinsel von Naugol zeigen will, dass sie sich nicht vor ihm fürchtet.
 

„Nun ich muss sagen ihr habt euch über all die Zeit nicht verändert. Wisst ihr so wart ihr schon als Junge. Sagt mir Thorin, ist Misstrauen wirklich das Einzige, das euch zu eigen ist? Das Einzige das es in eurem Innern gibt?“
 

Der junge Zwergenfürst sieht sie an, der Unglaube darüber was sie eben zu ihm gesagt hat, steht ihm geradezu in sein Gesicht geschrieben.
 

„Woher wollt ihr das wissen? Ausgerechnet ihr...ihr kennt mich doch gar nicht!“
 

Fährt ihm dabei reichlich verblüfft heraus.
 

Wider lächelt sie dieses eigentümliche Lächeln, das sie so unheimlich für ihn macht.
 

„Oh täuscht euch da nur nicht, ich kenne euch weit besser als ihr glaubt. Wisst ihr nicht nur Fundin war Wachmann in eures Vaters Reich im Erebor. Ohh ich sage euch, täuscht euch nur nicht, ich weiß noch sehr gut wie es dort war, auch wenn es lange her ist. Ich weiß auch noch sehr gut, wie ihr und eure Familie damals entkommen konnte, als Smaug kam. Viele Jahre wollte ich es einfach nur vergessen.
 

Über unzählige Jahre hat es mich ruhelos und heimatlos durch ganz Mittelerde getrieben, denn ich gehöre weder zu ihnen noch gehöre ich ganz zu euch und dann fand ich Durins Volk hier in den Ered Luin. So kam ich zurück und ich sah, dass eure grenzenlose Wut und euer Misstrauen auf alles elbische Volk in der ganzen langen Zeit nur noch weiter gewachsen ist. Das empfinde ich als sehr schade, aber es lässt sich wohl nicht mehr ändern...jetzt nicht mehr, denn dafür ist es längst zu spät, der alte aufgestaute Zorn sitzt zu tief auf beiden Seiten."
 

Es ist angesichts dieser Auseinandersetzung totenstill im Raum keiner der beiden anderen Zwerge die noch anwesend sind wagt es sich zu rühren oder gar dazwischen zu gehen um diesen sich immer weiter zuspitzenden Disput zwischen den beiden Kontrahenten zu unterbinden.
 

Thorins Autorität steht dafür wie das der alten Könige von einst mächtig und unerbittlich unnachgiebig im Raum....ER sieht sie als das, was sie ist, als unerwünschtes Elbenblut an und doch hat genau sie etwas an sich, das sich partout nicht von ihm unterwerfen und schon gar nicht kontrollieren lassen will, wie er es gerne von ihr hätte.
 

Im Gegenteil...
 

Plötzlich macht sie einen energischen Schritt auf ihn zu und noch ehe er es verhindern kann, legt sich ihr rechter Zeigefinger so zielgerichtet auf die Stelle seiner Brust, die ihr Schwertstreich von ehemals als sichtbares Mahnmal in Form einer hässlichen Narbe bei ihm hinterlassen hat.
 

„Ich hoffe ihr spürt ihn manchmal noch, den alten Schmerz?!
 

Ich für meinen Teil fühle ihn, so als wäre es gestern erst gewesen. I Valar ihr habt mich damals vor zwei Jahren fast tot geschlagen, habt ihr das etwa schon wieder vergessen? Ja damals als ich zurück kam und ihr mich in eurem unsäglichen Zorn auf alles, was elbisch ist, regelrecht vernichten und damit sehenden Auges töten wolltet.
 

ICH habe es gewiss nicht vergessen können, ihr erinnert mich jeden Tag daran Eichenschild..immer wenn ich euch begegnen muss!“
 

Er richtet sich auf packt ihre Hand und schiebt sie mit einem angewiderten Knurren grob von sich fort.
 

„Ihr habt es gewiss verdient Khalam*! (Halbelb*)
 

Alles Elbenpack, wie das von Thranduil hätte es aus meiner Sicht verdient, seid also froh dass meine Schwester Dis es damals verhindert hat, indem sie selbst dazwischen ging. Ich hätte euch nämlich getötet, das schwöre ich euch, so wahr ich hier stehe!“
 

Sie sieht ihn an, ihre dunkelgrünen Augen funkeln vor unterdrücktem Zorn in der Farbe von zwei leuchtenden Smaragden, kalt wie glänzendes Sternenlicht, ebenso unendlich und ebenso gleichgültig herablassend, wie sie auf alle Sterblichen blicken, die sie ihr Leben lang verhöhnt und verleumdet haben.
 

„Und warum habt ihr es dann nicht schon lange zu ende gebracht? Immerhin bin ich hier...ihr müsst nur den Mut haben es zu tun!"
 

Faucht ihre Stimme derweil weiterhin in unbändigem Zorn in seine Richtung.
 

Der Zwergenmann sieht sie an, abgrundtiefer Hass steht dabei unübersehbar in seinen Augen, wie auch in ihren, lodernd und alles an Vernunft verzehrend.
 

Mühsam gewahrte Haltung...wegen dem Jungen, nur allein wegen dem Jungen.
 

„Weil ich mit einiger Sicherheit weiß, dass ihr nicht nur allein elbischen Blutes seid. Aber was noch durch eure Adern fließt und ihr anstatt dessen seid, will ich nicht wirklich wissen!
 

Und noch einen zwingenden Grund gibt es dafür. Ich nehme an, dass ihr ihn gewiss genauso so gut kennt wie ich selbst. Es liegt einzig und allein daran, weil ihr und nur ihr allein, über sehr altes und kostbares Wissen verfügt, das meinem Volk gänzlich fremd ist.
 

Ihr seid bis zu einem gewissen Grad nützlich und so einfältig bin auch ich wiederum nicht, den einzigen Heiler zu töten, der in diesem abgelegenen Teil von Arda verfügbar wäre. Selbst wenn er elbischn Blutes ist, so wie ihr...!“ Hört sie ihn, ihr diese Worte regelrecht vor die Füße spucken.
 

Noch ehe er ganz fertig gesprochen hat, dreht sie sich um. Ihre Atmung geht stoßweise, er sieht ihr an, dass sie unendlich wütend auf ihn ist, aber sie bemüht es sich abzuschütteln...ohne noch ein Wort an ihn zu verlieren, kümmert sie sich schließlich um den Jungen.
 

Sie blendet nahezu alles um sich herum aus, anstatt dessen legt sich eine ihrer Handflächen auf seine Stirn und eine auf seine nackte Brust...zart streicht sie ihm die feuchten schwarzen Locken aus dem Gesicht. Ihre sonst so streng wirkenden Züge werden mit einem Mal überraschend weich und zeigen damit so selten an, was für eine schöne Frau sie im eigentlichen Sinne ist und dann...dann beginnt es.
 

Zunächst ist es nicht mehr, als ein leiser eintöniger Singsang...ob elbisch, zwergisch oder gar Westron kann niemand sagen.
 

Es klingt leise und wie das sachte Murmeln eines klaren Gebirgsbaches, der munter über die Steine zu Tal springt. Dann folgt das Licht...es scheint aus ihr heraus zu strahlen, durchströmt sie ihn schimmernden Wellen. Jeder im Raum spürt es, die überwältigende Kraft, die das reine unsterbliche Licht der Eldar in sich trägt, ist die Kraft des Lebens...sie lässt gebrochene Knochen zusammenfügen und ganz werden, zerfetztes Fleisch heilen.
 

Ihre Gabe ist einzigartig und kostbar....das wissen alle...auch ER.
 

Schließlich ist es vorbei, es endet so schnell wie es begann.
 

Ihr Atem geht keuchend...sie muss sich kurz abstützen um nicht zu fallen. Der Kampf um sein Leben hat ihre letzte Kraft verbraucht, sie ist kurz davor zu straucheln und doch kann sie sich nicht mäßigen, als sie kurz darauf nahe an dem Zwergenmann vorbei kommt, weil sie den Raum verlassen möchte.
 

„Wisst ihr nur damit ihr es nicht vergesst, ich habe einen Namen Zwerg! Den solltet ihr euch vielleicht besser merken. Es kann nämlich sehr gut sein, dass ich ihn euch eines schönen Tages noch einmal in eure bloße Haut ritzen werde, wenn ihr nicht aufhört mir andauernd zu drohen.
 

Und damit ist mir im Grunde ganz EGAL wer ihr seid...oder für wen ihr euch selbst haltet. Ihr habt keinen Berg mehr, also seid ihr in meinen Augen auch kein König Thorin Eichenschild!
 

Ihr seid nichts als ein arroganter von sich überzeugter aufgeblasener Thyk...ein...ein"...
 

Es ist ihre Art sich dem maßlosen Zorn Luft zu verschaffen, der unentwegt in ihr schwelt, wie ein schlafender Vulkan.
 

Aber weiter kommt sie nicht mehr, denn in dem Moment kann er sich nicht mehr länger zurück halten. Die mühsam gewahrte Beherrschung fällt von ihm ab. Mit zwei schnellen Schritten ist er bei ihr angelangt und packt sie so wütend und unvermittelt am Arm, dass sie vor Schmerz regelrecht zusammen zuckt.
 

Mit einem einzigen kräftigen Ruck zieht er sie so nahe an sich heran, dass ihre Augen direkt in seine blicken müssen. Sie kann ihm nicht mehr länger ausweichen, sie ist ihm so nahe, dass sie sogar seinen warmen Atem auf ihren Lippen spüren kann, der stockend und überraschend unregelmäßig geht.
 

„Dann nennt mir verdammt nochmal endlich euren Namen, wenn ihr von meinem denn schon so wenig zu halten scheint..elendigliches Elbenbalg.
 

Was ist..ich höre?“
 

Knurrt er sie einen Augenblick später so unbeherrscht und zornig an, dass sie glaubt er würde jeden Moment gänzlich die Fassung verlieren und sie schlagen. Ihre Augen spießen ihn geradezu auf, doch ihr Mundwerk ist mit allen Wassern gewaschen und gewiss nicht ungefährlich.
 

„Wisst ihr im Drohen seid ihr schon immer ziemlich gut gewesen!“
 

Kontert sie ihm daher mit gestrafften Schultern...mühevoll aufrecht zwingt sie sich dazu ihm Widerstand zu bieten, obwohl sie weiß, dass sie ihm körperlich unterlegen ist. Sie hat nicht die Kraft eines Mannes...aber den eisernen Willen, den sie von ihrem zwergischen Vater geerbt hat und den lässt sie sich gewiss nicht brechen, schon gar nicht von ihm, der es permanent versucht, wo er sie nur erwischen kann.
 

Thorin hat indessen echte Schwierigkeiten ruhig zu bleiben. Ihr eigenwilliger Duft steigt ihm in die Nase...wo sie ihm so nahe ist...ungewollt...und doch so merkwürdig berauschend.
 

Er hasst sie...er kann sie nicht ausstehen, das sagt er sich jedes mal aufs Neue.
 

Ja es ist fast schon wie ein stetig wiederkehrendes Mantra...er muss das tun...würde er doch irgendwann ihrem für ihn so fremdartigen Reiz erliegen und das weiß er nur zu gut.
 

Noch im selben Augenblick geht die Türe auf, die junge Zwergenmutter erscheint in Türrahmen. Ihre Augen sind sichtbar gerötet, sie hat geweint, man sieht ihr die Verzweiflung und die Angst um ihr Kind deutlich an. Fassungslos starrt sie auf die beiden Kontrahenten, die sich offenbar schon wieder in den Haaren liegen, wie so oft in letzter Zeit.
 

„Thorin was ist hier los...?“
 

Fragt sie ihren Bruder schließlich mit hörbar scharfem Unterton in der Stimme, doch dieser wendet sich wortlos ab, wobei er die Elbenfrau gleichzeitig mit einem ungnädigen Schubser in Dis Richtung frei gibt. Der durchdringende Blick der Zwergin richtet sich sofort auf die Heilerin.
 

„Was ist Lyriel, willst DU mir nicht endlich sagen, wieso ihr beide euch ständig so angiften müsst? Bei keinem ist es so schlimm wie bei euch beiden.“ Die dunkelhaarige Zwergin verstummt mit einem leisen verzweifelten Seufzer auf den Lippen, wobei sie die beiden nicht aus den Augen lässt.
 

Die Halbelbin wendet sich rasch ab.
 

„Frag nicht mich Dis, frag...IHN!
 

Dem Jungen geht es im Übrigen etwas besser und jetzt werde ich gehen. Ich denke es genügt im Moment, wenn ich morgen noch einmal nach ihm sehe!“
 

Sagt sie leise, es klingt reichlich resigniert und verbittert.
 

Ohne noch den erwartungsgemäßen Kommentar von Thorin abzuwarten, geht sie schließlich mit ein paar hastigen Schritten aus dem Raum.
 

Sie lässt sie alle einfach stehen...sucht ihr Heil in der Flucht. Das hat sie schon immer am Besten gekonnt. Sich den Dingen zu stellen war bisher nicht ihre Stärke gewesen, doch vielleicht ist es jetzt an der Zeit es endlich zu tun...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück