Zum Inhalt der Seite

Haunting Past

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier das erste Naruto-Kapitel :) Ich hoffe, ihr habt Spaß damit.
Dieses Kapitel ist der lieben Dixongirl gewidmet, die mich ein wenig aufmunterte und mir dabei den Schub für dieses Kapitel gab, und KullerCookie, die mich erst wieder mit Naruto flashte :D Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ganz bestimmt (Naruto)

Nachdem sein Sensei gegangen war, grübelte Naruto noch lange über das gemeinsame Training und natürlich auch den Grund dafür nach: Sasuke. Kakashi-sensei glaubte nicht daran, dass der Schwarzhaarige, den er immer noch Freund nannte, selbst wenn inzwischen viele Leute in Konoha der Ansicht waren, er sei ein Feind, zu ihnen zurückkommen würde. Allein der Gedanke genügte, um Naruto eine Schnute ziehen zu lassen. Er wusste, sie irrten sich. Er würde Sasuke zurückholen, ganz bestimmt! Mit einem leisen Brummen drehte er sich auf dem Bett herum. Eigentlich müsste er sich noch umziehen, doch mit jeder Sekunde, die er hier lag, fiel es ihm schwerer sich mit dem Gedanken anzufreunden, wieder aufzustehen, sich umzuziehen und erst dann wieder ins warme Bett zurück zu krabbeln. „Meeeh...“ Mit einem weiteren missgelaunten Laut überwand sich der blonde Ninja schließlich. Nachdem er sich umgezogen hatte, steuerte Naruto noch gen Küche, in der Hoffnung, noch einen Schluck Milch trinken zu können. Das würde ihm beim Einschlafen sicher helfen. Nicht, dass er nicht ohnehin müde gewesen wäre, doch dieser Schluck Milch am Abend war nicht nur gesund sondern schon fast eine Art Ritual für ihn.
 

Er riss die Kühlschranktür auf und sofort wehte im die Kälte aus dem Inneren entgegen und ließ ihn frösteln. Umso größer war sogleich die Sehnsucht nach dem warmen Bett, das so verheißungsvoll nebenan auf ihn wartete. Naruto griff nach dem Milchkarton und schüttelte ihn prüfend. Viel war nicht mehr drin. Morgen müsste er auf jeden Fall neue Milch kaufen – und vermutlich noch so einiges anderes, vor allem natürlich Ramen! Mit den Schultern zuckend hob der Blonde das Tetrapack über den Kopf und goss sich die Milch in den Mund. Ein verheerender Fehler, wie er sofort würgend feststellte. Widerlich! Naruto hustete angeekelt und spuckte die in seinem Mund verbliebene Milch in die Spüle. Mist aber auch! Die war nicht erst seit kurzem schlecht, so ekelhaft klumpig wie die war. Anstatt entspannt und müde zu machen, hatte die verdorbene Milch nun genau das Gegenteil bewirkt. Naruto war wach. Ächzend steuerte der Ninja das Fenster an, nachdem er sich den Mund ausgewaschen hatte, und sah hinaus.
 

Der Mond schien bereits hell am Himmel und tauchte das ganze Dorf in ein irgendwie unheimliches Licht und gleichzeitig... gleichzeitig war es wunderschön fand Naruto. Alles wirkte so unglaublich ruhig und still, so absolut friedlich im Licht des Mondes. Er hatte ganz vergessen, wie das war. Konoha bei Nacht. Noch während er es sich auf der Fensterbank bequem machte, bemerkte er auf dem Dach, das genau zwischen dem leuchtenden Himmelskörper und seiner Wohnung lag, eine vertraute Gestalt, wenn er seinen Augen trauen durfte. Diese Frisur, das konnte doch nur Kakashi sein, oder nicht? Konnte der Sensei etwa nicht schlafen? Narutos Gedanken, die eben noch bei dem Dorf gewesen waren, wandten sich nun seinem Lehrer zu, der wohl ebenfalls den Mond besah und diesem tatsächlich Aufmerksamkeit schenkte – anders als sein blonder Schüler, der ihn beobachtete und sich unwillkürlich fragte, warum der Jonin nicht heimgegangen war und ob er wohl Familie hatte, vielleicht sogar Kinder.
 

Von den Blicken aus tiefblauen Augen in seinem Rücken ahnte der weißhaarige Shinobi tatsächlich nichts. Ruhig saß er auf dem Dach und verweilte mit dem Blick des unverdeckten Auges auf dem Mond, als habe dieser ihn hypnotisiert. Er war voll und ganz in seine Gedanken vertieft, hing den Erinnerungen an seine Freunde nach, an das, was er verloren hatte. Erst als der Morgen graute und er die steifen Glieder streckte und sich rein zufällig umwandte und dabei sein Blick auf Narutos Finster fiel, das nicht allzu weit von ihm entfernt war, glaubte der Weißhaarige eine Silhouette im Fenster ausmachen zu können. Er runzelte die Stirn. Ausgeschlossen.
 

Naruto war ja alles mögliche, aber sicher kein Frühaufsteher – vor allem nicht so früh. Und dass sich der blonde Shinobi entschieden haben könnte, extra früh aufzustehen, um den Sonnenaufgang zu beobachten, konnte sich Kakashi auch nicht vorstellen. Nein, wahrscheinlicher war es doch vielmehr, dass Naruto gar nicht erst zu Bett gegangen war. Sein Blick blieb auf das Fenster gerichtet. So, wie er Naruto kannte, schlief er vermutlich auf dem Fensterbrett, weil er es nicht mehr bis ins Bett geschafft hatte. Also wirklich! Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Nach all den trübsinnigen und finsteren Gedanken der dunklen Nachtstunden, tat es gut, an etwas Schönes zu denken, dazu gehörte auch ein im Fenster schnarchender Schüler. Ein wenig war es, als sei mit dem Anblick von Narutos blondem Haar gleichsam die Sonne aufgegangen, die ihre ersten Strahlen bereits über das Dorf schickte. Und gleich der Sonne, die das Dorf erhellte, erhellte der ungeschickte und motivierte Shinobi im Fenster ganz unwissend die Gedankenwelt seines Sensei, der sich noch einmal streckte und dann mit wenigen Sätzen neben dem Fenster landete.
 

Er hatte Recht gehabt. Narutos Gesicht lag an der geschlossenen Fensterscheibe, sein Mund stand ein Stück weit offen und etwas Speichel tropfte ihm aus dem Mundwinkel. Kakashi konnte sehen, wie der junge Ninja im Schlaf murmelte – vermutlich etwas von Ramen – und konnte gar nicht anders als wohlwollend zu schmunzeln. Naruto hatte sich in all den Jahren wirklich kein bisschen verändert. Er war allen sichtbaren Änderungen zum Trotz noch immer der gleiche Naruto, wie der, der das Dorf mit Jiraya zum Trainieren verlassen hatten. Kakashi haderte einen Moment und zögerte, doch dann entschied er sich doch dafür, gegen die Fensterscheibe zu klopfen und den jungen Mann, der diese als Kissen erwählt hatte, aufzuwecken.
 

Njam njam. Wie gut das duftete und wie es aussah und das alles ganz umsonst! All you can eat auf Kakashi-senseis Kosten! Woah! Naruto streckte begierig die Hände nach der begehrten Nudelsuppe aus, deren Anblick allein genügt hätte, um ihn anzulocken wie das Licht die Motte. Doch bevor er die Stäbchen zwischen seinen Fingern auch nur in die Nähe der Nudeln bringen konnte, die ihm solches Magenknurren verursachten, klopfte es am Rande seines Bewusstseins. Noch während er sich fragte, was das war, erwachte der Shinobi langsam und sein Traum war sofort vergessen, wie es so oft bei Träumen war. Verwirrt sah er sich um. Es dauerte einige Augenblicke, bis er verstand, dass er nicht im Bett lag und dass es hier keine Nudelsuppe gab. Noch länger dauerte es, bis Naruto bemerkte, dass er mit der Wange an der Scheibe seines Fensters lehnte, von der er sich sofort löste, wobei sein Blick nach draußen fiel.
 

„Waaah!“ Erschrocken über den unerwarteten Anblick des maskierten Shinobi, der direkt vor ihm auf der anderen Seite der Scheibe saß und gelassen winkte, zuckte Naruto zusammen, was wiederum die unangenehme Folge hatte, dass er das Gleichgewicht verlor und von der Fensterbank fiel, auf der er die Nacht verbracht hatte. „Sensei!“ Schon beinahe anklagend deutete er auf seinen Lehrer, der nur fragend eine Braue hob, konnte er doch nur erahnen, was der Junge sagte, denn immerhin war das Fenster noch geschlossen. Er klopfte erneut an.
 

Als Naruto das Fenster nun öffnete, trat der Weißhaarige nicht gänzlich ein, sondern blieb im Fensterrahmen sitzen, wobei er zumindest die Beine in die Wohnung des Jüngeren baumeln ließ. „Gut geschlafen?“, fragte er in neckendem Tonfall, was seinem Schüler sofort die Schamesröte in die Wangen trieb. „Echt jetzt, was denken Sie sich dabei, Sensei? Mich so zu erschrecken und dann noch um diese Uhrzeit.“ Zwar plusterte der Blonde nun beleidigt die Wangen auf, doch Kakashi tat so, als merke er es nicht. Bevor er jedoch fragen konnte, weshalb denn Naruto wach geblieben war und es vorgezogen hatte auf der harten Fensterbank zu schlafen anstatt in seinem Bett, ergriff dieser bereits das Wort. „Ich habe Sie gestern Abend noch gesehen. Sie sind ja gar nicht nach Hause gegangen.“

Naruto hatte ihn also beobachtet. Das war es. Was auch sonst? Immerhin hatte der blonde Genin so über Müdigkeit geklagt, als er heimkehrte, dass man hätte meinen können, er schaffe es nicht einmal annähernd in die Nähe seines Schlafzimmers. Da musste es etwas gegeben haben, das seien Aufmerksamkeit geweckt hatte. Vermutlich, so überlegte der Weißhaarige, war Naruto sogar schon auf dem Weg zur heiß geliebten Matratze gewesen, als er ihn bemerkt hatte, denn der Junge mit den blauen Augen trug bereits einen Schlafanzug – zugegebenermaßen ein recht auffälliges und spezielles Modell, wenn man die Mütze bedachte, die nach Kakashis Meinung aussah wie ein überaus mies gelaunter Otter nach einer durchzechten Nacht mit Gai.
 

„Aha und da hattest du nichts Besseres zu tun, als mich zu beobachten?“ Selbstverständlich wusste Kakashi, dass der Junge vermutlich eine ganze Menge anderer Dinge im Kopf gehabt hatte, aber es machte einfach Spaß zu sehen, wie er reagierte, wenn man ihn mit spitzfindigen Bemerkungen konfrontierte. Wieso also sollte er sich diesen Spaß nicht gönnen? „H-he, so ist das nicht! Ich...“, fuhr Naruto ganz wie erwartet sofort auf. Es kostete den Weißhaarigen einiges an Selbstbeherrschung jetzt nicht zu lachen, so ulkig sah sein Schüler aus mit dem roten Gesicht und dieser seltsamen Mütze, von der er sich wirklich fragen musste, welcher Laden es denn riskierte so etwas ins Sortiment zu nehmen. „Ich habe mich... „ Der Jonin hob eine Augenbraue, schwieg aber. Offenbar suchte Naruto noch nach den richtigen Worten. „Naja ich hab mich halt gefragt, ob Sie wohl Familie haben und ob man auf Sie zuhause wartet.“ Kakashis Amüsement schwand sofort und verpuffte im Nichts. Ginge es bei dieser indirekten Frage nur um ihn und seine Familienverhältnisse, hätte er einfach einen lockeren Scherz gemacht. Hätte Sakura nachgefragt wäre es harmlos und nicht von Bedeutung gewesen, doch bei Naruto war das anders. Völlig anders.
 

Der weißhaarige Shinobi wusste zu gut, wie sehr der Junge darunter litt, dass er allein war. Er hatte keine Familie, keine Angehörigen. Schon immer hatte er allein gewohnt ohne jemanden, der auf ihn wartete. Zwar ging es Kakashi seit geraumer Zeit selbst so, doch er war viel älter gewesen und vor allem war er nicht in der Situation eines Jinchuurikis. Naruto war von Allen im Dorf gemieden worden für etwas, an dem er keine Schuld trug, für das er absolut nichts konnte und von dem er nicht einmal wusste. All die Jahre war er anstatt als Held gefeiert zu werden, behandelt worden wie eine ansteckende Krankheit, der man aus dem Weg ging. Kakashi konnte kaum erahnen, wie schlimm das für den Jungen gewesen sein musste. Keine Familie, keine Freunde, Niemand. Unter diesem Aspekt bekam die harmlose Frage eine ganz neue Bedeutung. „Nein, ich wohne allein und habe keine Familie gegründet.“ Er ließ Naruto während er sprach nicht aus den Augen.
 

„Ah, tut mir Leid, Sensei.“ Der Blonde senkte den Blick, fast als schäme er sich. „Schon gut.“ Unangenehme Stille schob sich zwischen sie und ließ die Luft schwer und zäh werden. Mit jeder Sekunde, die verstrich erschien es schwerer, die Stille zu durchbrechen. Wie lange war Naruto alleine gewesen und selbst jetzt war er es noch und es gab niemanden, der hier daheim auf ihn warten würde. Bestimmt, so wanderten Kakashis Gedanken zu Narutos Eltern, wären diese traurig, wenn sie wüssten, die alleine ihr kleiner Junge war und sofort tat es auch Kakashi unendlich Zeit, dass er dem jungen Shinobi mit dem blonden Haar nicht mehr Zeit widmete. Immerhin fühlte selbst er sich an manchen Tagen noch allein, wenn er heimkam und die stille Einsamkeit seiner Wohnung spürte, die ihm in ihrer Ruhe und Reglosigkeit sofort größer erschien.
 

Immerhin jedoch hatte Naruto inzwischen Freunde. Er hatte sich bemüht und hatte es geschafft, Kontakte zu knüpfen zu seinen einstigen Mit-Genin, die inzwischen alle Chunin oder sogar Jonin waren. Nur Naruto allein war noch ein Genin, weil er in den letzten Jahren nie dazu gekommen war, die Chunin-Auswahlprüfung mitzumachen. Dass er diese bestehen würde, stand für Kakashi außer Frage. Dann wäre er mit seinen Freunden wieder gleichauf. Freunde. Der Weißhaarige wusste zu gut, wie wichtig sie waren und dass man immer zu ihnen halten musste. Sofort musste er an seine Freunde denken. Die, die er verloren hatte, doch zum Glück riss ihn Narutos Stimme wieder aus seinen Gedanken, bevor er sich ganz darin vertiefen konnte. „Sie sind einsam, mh?“ Mitfühlend starrte Naruto ihn an und Kakashi lächelte nur unter seiner Maske. „Nein, ich habe doch Sakura und dich. Und natürlich Gai.“So richtig überzeugt wirkte Naruto nicht, doch dann wandelte sich seine Miene. „Und Sasuke“, entschied er mit fester Stimme. „Wir holen Sasuke zurück! Ganz bestimmt!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Skey
2015-07-05T21:18:26+00:00 05.07.2015 23:18
Also, auch wenn keins der Pairings so wirklich meins ist, finde ich, dass deine ff total genial ist.
Iwie habe ich Narutos Gedanken und Worte in seiner deutschen Synchro-Stimme gehört, was, da ich seit langer, langer Zeit kein Naruto mehr geschaut hab, beachtlich ist.
Alles ist so realistisch!
Von:  Chaosbande
2015-06-24T21:36:59+00:00 24.06.2015 23:36
Hey, also ich muss gestehen das KakashixNaruto Pairing gefällt mir besser.

Bin sehr gespannt wie es weiter geht. Gut geschrieben, gut beschrieben!



Zurück