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Kyou Kara Kōkōsei

Ein Engel erobert die Schule
von

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Miko Shibuya – besser bekannt als Jennifer - kochte gerade ihr berühmtes Curry, als sie plötzlich ein Platschen hörte, das ohne Zweifel aus dem Badezimmer tönte. Dieses Geräusch war ihr so vertraut, seit ihr Sohn damals täglich aus dem Dämonenreich zurückkehrte, dass sie sofort die Treppen hinaufstürmte und freudig den blonden Dämon empfing.

„Wolf-chan, ich wusste, dass du Yu-chan bald besuchen würdest. Lass dich drücken! Du bist ja ganz nass. Warte, Jennifer holt dir ein Handtuch und kleidet dich neu ein. Obwohl du in der blauen Uniform einfach entzückend aussiehst. Wie ein junger Prinz, der du natürlich auch bist.“

Nachdem Miko den Verlobten ihres Sohnes kräftig drückte, sodass dieser nach Luft rang, reichte sie ihm ein Handtuch und stürmte in Yuris leeres Zimmer. Kaum zurück, fing sie auch wieder an ununterbrochen zu quasseln: „Schade, dass Yu-chan gerade ein Baseballspiel hat. Ich verstehe nicht, was daran so toll ist; ein Mädchen würde viel mehr Zeit mit seiner Mutter verbringen. Du wirst natürlich hier übernachten, sehe ich das richtig? Yu-chan wird sich so sehr freuen, wenn du ihn morgen früh begrüßt. Sieh nur, was ich dir mitgebracht habe. Yu-chan zieht es nie an, dabei würde er so süß darin aussehen. Aber ich wette, dir steht es mindestens genauso gut. Hab ich schon erzählt, dass ich gerade Curry koche? Setz dich gleich in die Küche, wenn du dich umgezogen hast, ja?“

„Ja, Mama. Gib mir drei Minuten.“
 

Baseball war einfach unglaublich. Unsere Mannschaft war gerade kurz davor, Junjourmeister zu werden unter meiner Führung. Yuri Shibuya, ich muss schon sagen: ich bin stolz auf dich! Wir brauchten nur noch einen Strike und der Sieg gehörte uns. Unser bester Pitcher stand gerade auf dem Spielfeld – alles, was ich in meiner Position als Catcher tun musste, war seine Bälle zu fangen. Die gegnerische Mannschaft spielte in der absoluten Unterklasse und hatte keine Chance gegen uns. Ein sauberer Wurf und der Ball flog geradewegs am Gegner vorbei, als plötzlich eine vertraute Stimme aus dem Publikum an mein Ohr drang.

„Hey Shibuya! Viel Glück! Pass auf, der Ball!“

Zu spät. Bevor ich den Helm absetzte und meinen Kopf rieb, bekam ich die geballte Kraft des Pitchers zu spüren. Ich wusste, dass Baseballs hart sind, aber der hier zwang mich tatsächlich in die Knie. Wenn wir wegen Muratas Jubelrufe verlieren, dann werfe ich einen Medizinball nach ihm.

„Shibuya, alles okay?“

„Schnell, holt Hilfe!“

Einzelne Wortklumpen hörte ich aus dem hysterischem Geschrei heraus und Murata, wie er mehrmals meinen Namen rief. Dies war einer dieser Momente, in denen ich vor allem Gisela vermisste.

„Shibuya! Shibuya!“

Wieso bekam ich Muratas Stimme nicht aus dem Kopf?

„Shibuya, bist du wach?“

„Uahhhhh!“

Was machte er an meinem Bett? Moment mal! Wieso lag ich plötzlich in einem weißen Krankenbett? Ich stand doch eben noch auf dem Feld.

„Shibuya, schrei nicht so! Ganz ruhig!“

„Bist du jetzt mein Vater!? Du Idiot, wegen dir haben wir verloren!“

„Ich war nicht derjenige, der den Ball gegen den Kopf bekam.“

Seufzend lehnte ich mich zurück in mein krankenhausweißes Kopfkissen.

„Aua, mein Kopf.“

„Der Arzt sagte, es ist nur eine leichte Gehirnerschütterung, aber sie wollen dich heute Nacht noch hierbehalten. Keine Sorge, ich sagte Miko, dass du bei mir übernachtest.“

Wenigstens zu etwas war Murata gut. Meine überbesorgte Mutter hätte sich zu viele Gedanken gemacht, wenn sie das erfahren hätte.

„Haben wir wirklich verloren?“, fragte ich leise murrend.

„Tut mir leid, Shibuya, aber euer Gegner hat ´nen Homerun gemacht, während du zu Boden fallen musstest und hat schließlich knapp gewonnen“, grinste er mich an.

Das war’s für dich, Murata! Mir egal, ob du die Seele des Doppelschwarzen Weisen in dir trägst, ich mach dich fertig. Nachdem ich mich ausgeruht hab.
 

Da musste man schon die Nacht auf einem wackligen Klappergestell verbringen, jetzt wird man auch noch gezwungen, gleich am darauffolgenden Tag zur Schule zu gehen. Mein Kopf brummte wie tausend Bärenbienen. Dazu kam, dass uns heute früh ein neuer Mitschüler angekündigt wurde – Europäer, wenn man den Gerüchten Glauben schenken durfte. Dann war jetzt schon klar, dass die Mädels bei dem Schlange stehen würden. Yuri Shibuya, du hast diese Woche nur Pech. Wie soll dich je ein Mädchen beachten, wenn jetzt ein westlicher Blondschopf dir die Luft zum Atmen nimmt – oder besser gesagt, die Frauen abfängt.

Als ich ins Klassenzimmer schlurfte, stand er auch schon vorn neben der Lehrerin. Wie ich es mir gedacht hatte – einer dieser Schönlinge, bei dem sogar die Jungs Schlange stehen würden. Vom weiten erinnerte er mich an Wolfram. Seine helle, durchscheinende Haut, die tiefgrünen klaren Augen, seine goldblonden Haare, sogar der engelsgleiche Gesichtsausdruck glich seinem. Verdammte Scheiße! DAS WAR WOLFRAM! Was machte er auf der Erde? Wo hat er plötzlich die Kraft für die Reise herbekommen? Das heißt ja, dass ich auch wieder zurück könnte. Schließlich war ich der Dämonenkönig mit der heiligen Seele und nicht er. Ich fragte mich wirklich, was die anderen ohne mich machten. Vor allem vermisste ich meine geliebte Tochter Greta und meinen besten Freund Conrad. Wenn Wolfram zur Erde reiste, dann kam Conrad sicher mit. Ich konnte es kaum erwarten, wieder nach Hause zu kommen, sicher wartete er bereits sehnsüchtig auf mich und schickte Wolfram vor um mir beizubringen, dass ich nicht ausrasten sollte, falls Dämonen wieder bei mir hausten.

Wie vorauszuahnen setzte er sich neben mich und strahlte mich mit dem anmutigsten Lächeln an, das es gab. Bitte Wolfram, so eine engelsgleiche Ausstrahlung am frühen Morgen verkraftete ich nicht.

„Wo ist Conrad?“, fragte ich wissbegierig. Sein Blick verfinsterte sich und der hübsche Prinz verwandelte sich wieder in den zornigen Dämon. Ehe ich mich versah, schnappte er seine Tasche und setzte sich zwei Tische hinter mich neben einem Mädchen, das einen schrillen Quietscher von sich gab und wahrscheinlich gerade einen Herzstillstand erlitt, weil der schöne Junge den Platz neben ihr einnahm.

Ich fragte mich, wie er mit dem Unterricht zurechtkam. Im Dämonenreich war die Schule sicher ganz anders gestaltet und selbst, wenn sich beide glichen, wäre seine Schulzeit längst vorbei. Niemand konnte sich 83 Jahre lang mathematische Formeln merken. Mein Kopf beispielsweise konnte Vokabeln nicht mal ein halbes Jahr lang behalten. Allerdings glaube ich, dass der Ball gestern Nachmittag sämtlichen Stoff aus meinem Hirn geschleudert hatte.

Sein Gesicht sah auch nach Unterrichtsende wutentbrannt aus und ich beschloss, schnell vorzurennen, bevor er mich vor meinen Mitschülern in die Mangel nahm. Zu Hause wartete sicher Conrad, der mich vor dem zornigen Engel beschützte. Meine Schritte vergrößerten sich, als er mich entdeckte; und verschnellerten sich, als er mir hinterherrannte.

„Wie kannst du es wagen, deinen Verlobten nicht anständig zu begrüßen!“, schrie er mich an und packte mich auch gleich im Schwitzkasten.

„Aua, Wolfram, das tut weh!“, würgte ich.

„Ich will eine ordentliche Begrüßung!“

„Ja, was soll ich denn tun? Dich küssen?“

„Zum Beispiel!“

„Doch nicht vor den anderen!“

Mürrisch ließ er mich los und ging voraus.

„Deins war aber auch keine angenehme Begrüßung“, keuchte ich.

„Eine dir gerechte!“, maulte er, „Bei diesen wunderschönen doppelschwarzen Mädchen, die in deine Klasse gehen, hast du mich sicher schon zigmal betrogen.“

„So ein Schwachsinn, die schauen mich nicht mal an.“

„Gut“, nuschelte er leise. Ich hätte schwören können, eine Art Verzweiflung in seiner Stimme zu hören.

„Ist denn Conrad mitgekommen?“

Autsch! Wieder zerrte er an meinem Kragen und schüttelte mich diesmal heftig durch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Genis_
2015-04-19T13:25:39+00:00 19.04.2015 15:25
schade das das kapitel hier schon vorbei ist v.v
finde es echt gut und nyahh wolframs Reaktionen sind sooo toll <3
Antwort von:  JCZoldyck
19.04.2015 20:37
Die FF ist leider auch nicht sehr lang.. Aber dafür wird es zügige Updates geben^^
Lange wird Yuri ihm nicht widerstehen können, wenn Wolf sich ins Zeug legt :D
Danke für deine Kommentare :3


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