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Finera - Path of Ice

Milas Geschichte
von

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Blau und Grau

Nur langsam konnte ich meine Augen öffnen und das, was ich sah, konnte ich nicht zuordnen. Was war passiert? Unterschiedliche Grautöne verschwammen in meinem Blickfeld, wurden wieder scharf und ich erkannte eine einfache, graue Decke. Der Putz an Decke und Wänden war fleckig und hatte definitiv schon bessere Zeiten erlebt.

Ich drehte mich zur Seite und erstarrte, als die blassblauen Augen der Alten auf mir ruhten. Sie blinzelte eine ganze Weile nicht, dann erwachte ihr Körper zum Leben und die Mundwinkel verzogen sich zum ersten Mal zu einem Grinsen. „Du lebst noch, Mädchen? Sehr gut. Wenigstens etwas, das du kannst.“ Mit diesen Worten erhob sie sich und verließ das Zimmer durch eine dunkelbraune Holztür.

Vorsichtig schlug ich die Bettdecke zur Seite. Bei Arceus, wo war ich? Konnte das der Tempel sein? Mein Blick wanderte durch den Raum. Das Bett, in dem ich lag, musste früher einmal einen schönen Anstrich gehabt haben, doch die Farbe war an den meisten Stellen abgeblättert oder verblasst. Zwei Wände waren bis unter die Decke mit Regalen zugestellt, in denen sich diverse Einmachgläser befanden. Marmelade, Trockenfleisch, eingelegtes Obst, Wein, Essig, Öle mit Kräutern und andere Dinge, die ich nicht zuordnen konnte.

Meine schmerzenden Glieder verrieten mir, dass das, was in der Nacht passiert war, kein Traum gewesen war. Leider. Arktos … Ob die beiden Trainer es gefangen hatten? Mein Körper war einfach ausgeschaltet worden, das konnte nur die Attacke eines Pokémon gewesen sein. Hypnose, vielleicht. Womöglich auch Konfusion oder Psychokinese, wenn das Pokémon einen ähnlich hohen Level wie das Magcargo hatte. Definitiv eine Psycho-Attacke, da war ich mir sicher. Und Quinn …

„Scheiße!“ Kalter Schweiß brach aus und ich sprang förmlich auf. Wo war Quinn? Die Winterstiefel standen vor dem Bett, also schlüpfte ich hinein und riss die Tür auf, durch die die Alte verschwunden war.

Hans und die Tempelfrau saßen an einem runden Tisch und wärmten ihre Hände an dampfenden Teetassen. Die Alte blickte mürrisch zu mir, Hans grunzte nur, wobei sich sein Bart lustig bewegte.

„Wo ist Quinn? Wir waren zusammen in dem Blizzard und dann kamen diese beiden Trainer und dann Arktos und …“

„Ah!“ Die Alte schnalzte mit der Zunge und nippte an ihrem Tee. „Vollkommen verantwortungslos mitten in der Nacht in einen Schneesturm zu laufen. Verwöhnte Stadtkinder, keinen Verstand, eh.“

„Wo. Ist. Quinn.“

Sie stellte die Tasse ab und faltete die runzligen Hände in ihrem Schoß. „Er badet. Total unterkühlt. Hans hat euch gefunden, in seine Hütte gebracht und dann mich geholt. Eine halbe Stunde länger und euch wäre vielleicht nicht mehr zu helfen gewesen. Und jetzt auch noch frech werden. Ja, ja.“ Dem folgte ein Husten.

Hans, der bis dahin nichts gesagt hatte, stand auf und holte eine weitere Tasse, die er mit einem Kopfnicken in meine Richtung auf den Tisch stellte. „Pirsiftee. Hab gehört, du verträgst das starke Zeug nicht.“

Ich ließ mich auf dem Stuhl nieder, goss mir Tee ein und trank das warme Getränk in mehreren schnellen Zügen leer. Hans‘ Hütte war nicht besonders groß, aber durch die Fenster hatte man einen schönen Blick auf die Skipisten und die Stadt Eisbergen. „Wie haben Sie uns gefunden?“, fragte ich an Hans gewandt.

Er musterte mich, dann zuckte er mit den Schultern. „Bin vom Sturm wach geworden und habe gemerkt, dass die Pokémon draußen unruhig sind. Normalerweise laufen sie nie umher, wenn es einen Blizzard gibt – bis auf ein paar Firnontor oder Rexblisar, seltsame Kerlchen. War reger Betrieb letzte Nacht. Hans, hab ich mir gedacht, Hans, da stimmt was nicht.“

„Und dann sind Sie raus gegangen?“

Hans nickte. „Paar hundert Meter von hier hab‘ ich euch zwei gefunden. Du hast geschlafen wie ‘n Relaxo, das Feelinara total verkokelt und der Junge bewusstlos, war schon blau angelaufen. Hab mir erst nichts dabei gedacht, kommt vor, und dann hab‘ ich den Krater gesehen.“ Wie aus dem Nichts schlug er mit der großen Faust auf die Tischplatte, sodass selbst die Gläser im Schrank klirrten. „Wilderer haben sich hier schon lange nicht mehr blicken lassen. Müssen lebensmüde sein, mitten im Sturm und dann nachts.“ Er schüttelte den Kopf.

„Womit wir bei der Frage wären, weshalb ihr zwei dort draußen gewesen seid“, führte Minakos Großmutter fort. Ihre hellen Augen ließen mich einfach nicht los. Verdächtige sie mich wegen irgendetwas?

Ich schluckte. Sollte ich Quinns geheime Flucht offenbaren? Andererseits, was sprach dagegen? „Quinn wollte abhauen, ich habe ihn bemerkt, bin ihm hinterher, dann hat uns eine Lawine mitgerissen, dann noch eine und auf einmal waren wir bei dem Kerl und der Frau, die Arktos angegriffen haben.“ Bei der Erinnerung an das Legendäre schnürte sich mir der Hals zu. Ob es überhaupt noch lebte? „Wie können zwei Trainer einfach so ein Legendäres angreifen?“

Zu meiner Überraschung lachte die Alte auf. „Blond und naiv. Wer, glaubst du, ist der Bergwächter, dem zu Ehren der Tempel überhaupt erbaut wurde? Arktos wacht schon lange Zeit über den Mount Ni, so wie Celebi sich um den Finsterwald kümmert und Heatran einst den Vulkan besänftigte. Manchmal sieht man Lavados über dem Vulkan kreisen oder Zapdos über dem Finsterwald. Für Flugpokémon ist es von Kanto kein unmöglicher Flug, erst recht nicht für Legendäre.“

Gut, jetzt fühlte ich mich tatsächlich dumm. Warum war der Tee schon leer? Ich hätte eine Ablenkung gut gebrauchen können. In Ermangelung einer Alternative nestelte ich an dem Saum meines Pullovers herum. „Wenn es bekannt ist, dass Arktos sich hier blicken lässt, mussten die beiden nur den richtigen Zeitpunkt abwarten.“

Die Alte nickte leicht. „Es ändert aber nichts daran, dass Arktos frei sein muss, um dieses Gebirge vor den schweren Blizzards zu schützen.“

Apropos Blizzard … Was, wenn der Schneesturm letzte Nacht nicht einfach so entstanden war? Was, wenn es Arktos‘ Attacke war, mit der es sich hatte schützen wollen? Aber wieso wollten die beiden Jäger unbedingt Arktos haben?

Quinn unterbrach meine Gedanken, indem die Tür zum Badezimmer aufging und er frisch gebadet zu uns trat. Zwar trug er noch immer dieselbe Kleidung, aber seine Haare lagen nicht mehr ganz so wirr am Kopf an. Neben ihm ging Fee und ihr Anblick zog mir das Herz zusammen. Der halbe Brustkorb war mit Verbänden umwickelt und die Verbrennungen hatten an einigen Stellen das Fell bis zur Haut weg gebrannt. Als sie mich sah, fauchte sie, stellte den Schwanz auf und schmiegte sich eng an ihren Trainer.

„Fee, es tut mir leid, dass ich euch keine große Hilfe war.“

Ihr Fauchen legte sich, aber sie sträubte noch immer ihr Fell und wenn sie in meine Nähe kam, glaubte ich ein leises, unruhiges Knurren zu hören. Fee vertraute mir nicht, falls sie das überhaupt jemals getan hatte.

„Quinn, wie geht es dir?“

Er seufzte. „Besser. Das Simsala hat dich keine Sekunde angeschaut, dann bist du einfach umgekippt. Magcargo hat Fee mit einem Flammenwurf in Brand gesteckt.“ Seine Stimme wurde brüchiger. „Ich dachte, sie würde nie aufhören zu brennen. Überall Flammen … Mich hat der Kerl dann einfach mit einem Faustschlag umgehauen. Was danach passiert ist, weiß ich nicht mehr.“

„Oh, das ist offensichtlich“, flötete die Alte und fixierte wieder mich. „Arktos wurde gefangen. Entführt. Wahrscheinlich von Verbrechern, die irgendetwas mit ihm anstellen werden. Das ist alles eure Schuld.“

„Wir konnten nichts tun“, erwiderten Quinn und ich sofort wie aus einem Mund und tauschten dabei einen grimmigen Blick.

Sie schüttelte den Kopf, griff in eine Seitentasche ihres Gewands und legte eine blaue, leicht schimmernde Feder vor mir auf den Tisch. „Das hattest du fest umklammert, als Hans dich gefunden hat.“

„Was ist das?“

„Eine von Arktos‘ Federn.“ Sie rollte mit den Augen und gab mir damit das Gefühl, dass ich etwas ganz Offensichtliches nicht erkannt hatte. „Obwohl es schwer verletzt war, hat es euch vor dem Blizzard geschützt und euch diese Feder überlassen. Ich weiß nicht, warum es darauf vertraut, dass gerade ihr eine Hilfe sein könntet. Ist mir auch egal. Arktos‘ Verschwinden ist etwas, das ich dringend mit den anderen Tempelwächtern besprechen muss. Euch hingegen“, nun stand sie auf und funkelte sowohl Quinn als auch mich bedrohlich an, „will ich nie wieder auch nur in der Nähe meines Tempels sehen. Ich werde mich jetzt von Hans zurück zum Tempel fahren lassen, eure Koffer rauswerfen und dann werdet ihr den heiligen Tempelboden nie wieder betreten!“ Geschockt starrte ich die Alte an, die zu einem finalen Keckern ansetzte. „Die Kosten für euren Urlaub im Tempel werde ich euch natürlich trotzdem voll berechnen.“
 

***
 

Eine Stunde später standen Quinn und ich vor Hans‘ Hütte und wussten nicht, was wir tun sollten. Für uns beide war es das erste Mal, dass wir irgendwo Hausverbot bekommen hatten. Wieso gab die Alte uns überhaupt die Schuld an allem, was passiert war? Ich seufzte und schaute zu Quinn. „Und nun?“

Er schaute niedergeschlagen zu Boden. „Wir sollten Officer Rocky davon berichten.“

„Klar, als ob die uns glauben würde.“ Ich schnaubte und setzte mich in Bewegung, wobei ich wieder mit meinem Koffer zu kämpfen hatte. „Zwei Teenager, die ihr erzählen, dass sie gesehen haben, wie das Legendäre Pokémon Arktos von zwei mysteriösen Trainern gejagt und vermutlich auch gefangen wurde. Genau können wir das nämlich nicht sagen, weil wir beide außer Gefecht gesetzt wurden und damit genau so viel Sinnvolles sagen können: Nichts.“

„Wir können ihr sagen, dass Hans und die Tempelwächterin davon wissen.“

„Sicher. Die Alte wird bestimmt nicht mit der Polizei reden und Hans war auch nicht direkt dabei.“

Schweigend trottete er neben mir her und ich beneidete ihn für seinen Koffer, der eindeutig kleiner und kompakter war als meiner. Auf dem Rücken trug er noch immer seinen Reiserucksack und Fees Sympaball schaukelte am Gürtel leicht hin und her, was eine beinahe hypnotische Wirkung hatte. Es musste schön sein, wenn man einen guten Freund immer so nah bei sich hatte.

Nach einer Weile erreichten wir die Absteckung der Skipiste und orientierten uns daran, als wir den Berg in Richtung Eisbergen hinab stiegen. Die gesamte Stadt lag ausgebreitet in einem beinahe kreisrunden Tal wie in einer Pfanne und nun, bei klarer Sicht, kam es mir dumm vor, dass wir den Abstieg letzte Nacht ohne jegliche Orientierung gewagt hatten. Die Alte hatte recht, es hätte auch ganz anders ausgehen können. Arktos musste uns das Leben gerettet haben. Ich empfand dem Legendären gegenüber Dankbarkeit, doch gleichzeitig überkam mich ein mulmiges Gefühl, als ich daran dachte, dass die beiden Wilderer uns einfach dem Tod überlassen hatten.

„Ich finde, dass die alte Tempelwächterin sich irgendwie merkwürdig verhalten hat“, sagte ich nach einer Weile und zögerte kurz. Die Idee meinen Koffer als Schlitten zu missbrauchen wurde immer verlockender. Wir waren bereits eine halbe Stunde unterwegs und die Stadt kam nur langsam näher.

Quinn seufzte. Er schien mit den Gedanken ganz woanders zu sein. „Kann schon sein.“

„Du musst doch eine Meinung dazu haben“, bohrte ich weiter nach und sammelte im Gehen Schnee von den Ästen einer Tanne ein, formte daraus einen Schneeball und warf diesen immer wieder ein paar Zentimeter in die Höhe.

Er zuckte mit den Schultern. „Die Alte war schon von Anfang an seltsam, wenn du mich fragst. Was soll jetzt anders gewesen sein?“

„Keine Ahnung. Ist nur so ein Gefühl.“ Ich drückte den Schneeball fest, drehte mich um und warf ihn mit voller Kraft den Hang hinauf in eine der Schneewehen hinein. Im nächsten Augenblick gab es ein hohes Quietschen und ein rosafarbenes Etwas kullerte einige Meter den Hang herunter in unsere Richtung. „Oh Scheiße, ich glaube, ich hab‘ ein Pokémon erwischt.“ Sofort zerrte ich Quinn am Arm und begann zu rennen – so schnell es mir mit dem Koffer zumindest möglich war. „Wenn es mich angreift, musst du es aufhalten!“

Quinn brach in schallendes Gelächter aus, holte zu mir auf und verlangsamte wieder seinen Schritt. „Mila, das ist nur ein kleines Pii. Es wird dich schon nicht fressen. Schau mal, die Fußspuren zeigen, dass es auch vom Berg gekommen ist. Vielleicht ist es dir ja gefolgt, um ein Attentat auf dich zu verüben.“ Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht.

Ich wurde ebenfalls langsamer und spähte vorsichtig über die Schulter nach hinten. „Ach halt doch die Klappe, Quinn.“

„Du hast Schiss vor einem kleinen Pii, gib es zu.“

Wütend boxte ich ihm in die Seite. „Es hätte auch irgendetwas Großes sein können!“, versuchte ich mich zu verteidigen, doch bei dem Anblick des kleinen Pii, das gerade den Schnee aus seinem kurzen Fell schüttelte und drohend sein kleines Fäustchen hob, kam ich mir lächerlich vor. Ein Pii. Ernsthaft? Dann fiel mir auf, dass die Fußspuren tatsächlich zwischen unseren verliefen. Pii musste uns gefolgt sein oder es war einfach nur ein Zufall. Nicht paranoid werden. Nur ein Zufall. Ich drehte mich wieder um. „Komm, beeilen wir uns, mir wird kalt.“

Quinn lief wieder neben mir her, doch ich konnte spüren, dass er noch immer gegen das Lachen ankämpfte. „Mich wundert es nur, dass es so weit oben überhaupt Pii gibt. Ich dachte immer, die leben zwar in bergigen Regionen und Höhlen, aber hier oben ist es doch eiskalt.“

„Jetzt lass das Pii Pii sein und komm“, murrte ich weiter und bekam ihn damit endlich zum Schweigen. Als ich mich ein letztes Mal umdrehte, war das Pii schon wieder verschwunden und es gab nur Quinns und meine Fußspuren, so wie es sein sollte.
 

***
 

Schwester Joy beäugte uns die ganze Zeit skeptisch von ihrem Tresen aus, während Quinn und ich mit dampfenden Kakaotassen in den weichen Sesseln der Lounge im Eingangsbereich des Pokémoncenters saßen. Ich hatte ihn eingeladen, auch wenn er sich zuerst dagegen gewehrt hatte. Am Ende fühlte ich mich aber in der Überlegung bestärkt, dass seine Eltern ihm zwar den Kur-Urlaub im Tempel bezahlt hatten, ansonsten aber mit dem Taschengeld sehr knapp haushalteten. War ich froh, dass ich schon seit drei Jahren mein eigenes Geld verdiente.

Quinn hatte den Kakao in einem Zug leer getrunken und ich füllte ihm am Automaten noch eine zweite Tasse nach, die er zwar dankend, aber immer noch zögerlich annahm. Weder er noch ich besaßen eine offizielle Trainerlizenz, weshalb wir nicht im Pokémoncenter übernachten konnten und uns auch das Essen verwehrt blieb. Für mich war ein Hotel kein Problem, auch wenn ich den zwei Wochen im Tempel, die schon bezahlt waren, hinterher trauerte – oder eher dem Geld.

Er seufzte zum wiederholten Mal und trank auch die zweite Tasse relativ schnell aus. „Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll“, gestand er schließlich und spielte mit dem Sympaball an seinem Gürtel herum. „Im Pokémoncenter kann ich nicht bleiben, ein Hotel ist zu teuer und wenn ich meine Eltern anrufe, werden sie sich sofort auf den Weg machen, um mich abzuholen. Wahrscheinlich werden sie mich nie wieder aus dem Haus lassen, sobald sie erfahren, warum ich nicht mehr im Tempel bin.“

„Tja, blöde Situation.“ Ich legte den Kopf schief und ohrfeigte mich innerlich dafür, dass mir nichts Besseres eingefallen war. „Du könntest dir auch einfach die Lizenz für Trainer beantragen und mit der Trainer-ID einchecken.“

„Nein, das geht nicht“, antwortete er sofort. Dem folgte noch ein Seufzen. „Die schriftlichen Daten werden an meine Adresse geschickt und wenn die Post in Saffronia City ankommt, wissen meine Eltern sofort, dass irgendetwas nicht stimmt. Auf der anderen Seite erfahren sie es sowieso, weil meine Mutter jeden Tag an den Tempel schreibt und die Alte die Briefe jetzt bestimmt zurückgehen lässt. Ein Tag, vielleicht zwei, dann kommen sie so oder so nach Eisbergen, um mich zu holen.“

Ich nickte, stand auf und streckte mich. „Weißt du, es geht mich eigentlich echt nichts an und vermutlich sehen wir uns nach heute auch nicht mehr wieder, aber wenn du doch so sehr ein Trainer sein willst, solltest du dich endlich zusammenreißen und mit dem Jammern aufhören. Geh zu Schwester Joy, hol dir eine Trainer-ID und dann hau aus Eisbergen ab. Auf diese Weise können deine Eltern dich nicht finden und du kannst tun und lassen, was du willst.“

Quinn verkrampfte sich, dann entspannten sich seine Schultern wieder ein bisschen und er schaute mich mit einem undefinierbaren Ausdruck in den Augen an. Schließlich stand auch er auf und wir verabschiedeten uns voneinander.

Es war ein schneller, kurzer Abschied und irgendwie tat es mir wirklich leid für ihn, aber er musste seine Probleme alleine lösen. Und ich? Tja … Ich schnappte mir meinen Koffer von Louis Vuibrava, trat hinaus auf die Straßen Eisbergens und wurde das Gefühl nicht los, dass ich etwas falsch gemacht hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Yurippe
2015-08-02T10:12:26+00:00 02.08.2015 12:12
Mila hat Recht, sie kann Quinns Probleme nicht für ihn lösen.

Die Sache mit Arktos und der Alten verwirrt mich, besonders dieser Teil:

Antwort von:  Yurippe
02.08.2015 12:13
„Wie können zwei Trainer einfach so ein Legendäres angreifen?“

Zu meiner Überraschung lachte die Alte auf. „Blond und naiv. Wer, glaubst du, ist der Bergwächter, dem zu Ehren der Tempel überhaupt erbaut wurde? Arktos wacht schon lange Zeit über den Mount Ni, so wie Celebi sich um den Finsterwald kümmert und Heatran einst den Vulkan besänftigte. Manchmal sieht man Lavados über dem Vulkan kreisen oder Zapdos über dem Finsterwald. Für Flugpokémon ist es von Kanto kein unmöglicher Flug, erst recht nicht für Legendäre.“

Gut, jetzt fühlte ich mich tatsächlich dumm.


Die Alte hat Milas Frage gar nicht beantwortet, wieso sollte Mila sich jetzt dumm fühlen? Und wieso sind Mila und Quinn schuld an der Sache, wenn sie nur zufällig dabei waren?
Antwort von:  Kalliope
03.08.2015 13:39
Tja~ Die Alte weiß mehr, als sie sagt. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, inwieweit sie da Bescheid weiß oder ihre Finger im Spiel hat (nicht, dass sie mit den Wilderern etwas zu tun hat, das meine ich nicht).
Antwort von:  Yurippe
03.08.2015 19:34
Nein, ich meinte, Mila stellt zwar eine etwas dumme Frage, aber "Für Flugpokémon ist es von Kanto kein unmöglicher Flug, erst recht nicht für Legendäre.“ beantwortet diese überhaupt nicht.
Antwort von:  Kalliope
05.08.2015 18:20
Ja, ich weiß. Die Alte redet absichtlich um den heißen Brei herum und Mila bemerkt es in der Situation nicht. Sie hat zwar die ganze Zeit das Gefühl, dass die Alte ihr etwas verheimlicht und irgendwie seltsam ist, aber auf die ganze Sache kommt sie erst später.
Von:  Hexenhund
2015-07-28T13:06:33+00:00 28.07.2015 15:06
Spannendes Kapitel, ich denke die Grossmutter weiß mehr als sie zugibt, aber och kann nicht glauben dass sie böse ist XD Dafür ist sie zu... schrullig
Ob das Pii Milas Pokemon wird? (Du hast eine Vorliebe für Rosa Pokemon scheint mir XD) ich freu mich schon aufs nächste kapitel
lg hh
Antwort von:  Kalliope
28.07.2015 15:11
Eine Vorliebe nicht wirklich, außer Feelinara hatte ich in den Spielen auch noch kein rosa Viech in meinem Team xD Ich schaue einfach, welche Pokémon meiner Meinung nach in die Story und zu den Charakteren passen, wobei ich auch gerne mal welche nehme, die nicht ganz so beliebt sind.
Von:  yazumi-chan
2015-07-23T18:54:55+00:00 23.07.2015 20:54
>>Hans, hab ich mir gedacht, Hans, da stimmt was nicht.“<< Hahaha xDD Ich liebe diesen Satz. Und Hans. Hans ist toll.

Yay, ich freue mich, dass es ein neues Kapitel gibt, nach der mehrwöchigen Pause. Hattest du viel zu tun? :)

Natürlich hast du was falsch gemacht, Mila! Dich von dem armen Quinn trennen, was tust du den Lesern an? Ich warte jetzt nur noch darauf, dass die beiden sich zusammen tun und Arktos retten. Und dann reitet Mila auf Arktos´ Rücken zurück nach Kalos und ist noch berühmter und trifft Rain und alles wird schön.
Wahrscheinlich eher nicht. Aber ich kann ja hoffen xD
Antwort von:  Kalliope
23.07.2015 23:10
Jaa, Hans ist wirklich toll :) Hast du den minimalen Hint zwischen Hans und Minako bemerkt? Hast du? Nein? Verdammt. Ich shippe die zwei jedenfalls |D

Oh ja, das Bild wäre natürlich super und damit wäre Mila definitiv ziemlich berühmt. Ein Jahr später weiß man in Dawn of the Dark aber nichts von dem, was Mila in dem Jahr gemacht hat, also kann man sich denken, dass auch Arktos nicht bekannt ist :)
Antwort von:  yazumi-chan
24.07.2015 01:52
Awwww :(
Antwort von:  Kalliope
24.07.2015 12:54
Aber keine Sorge, Arktos wäre nicht das Maskottchen der FF, wenn es nicht eine wichtige Rolle spielen würde ;) So wie Karpador bei DotD.
Antwort von:  Yurippe
02.08.2015 12:14
Irgendwie stelle ich mir bei Hans den Hans aus Frozen vor, der seine Strafe in den Bergen absitzt. XD
Antwort von:  Kalliope
03.08.2015 17:11
Thehehe jetzt hast du mir ein lustiges Bild in den Kopf gesetzt xD Dieser Hans hier kommt mehr nach Kristoff in zwanzig Jahren, wenn er Anna nie getroffen hätte. Fehlt nur noch der Elch.


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