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Elsa saß an ihrem Schreibtisch und las in einem Buch, als sich ihre Zimmertüre öffnete und Mario hereinkam. Der Schwarzhaarige schloss die Türe hinter sich wieder, ließ seine Sporttasche an Ort und Stelle fallen und sich selbst anschließend quer auf seinen Rücken auf Elsas Bett.
“Kannst du mir bitte mal erklären, wo dein Bruder eigentlich die ganze Energie hernimmt?” stöhnte er auf.
Elsa schmunzelte, klappte ihr Buch zu und sah zu ihrem Freund, der mit geschlossenen Augen auf ihrem Bett lag. “Was meinst du?”
Mario stützte sich auf seinen Unterarmen ab und sah die Braunhaarige an, die ihn immer noch schmunzelnd musterte.
“Dein Bruder ist einfach unglaublich! Er schreibt doch gerade seine Abschlussprüfungen. Aber meinst du, er lässt dafür den Fußball nur ein kleines bisschen weg? Nein! Er zieht unser Training knallhart durch und das der Jüngeren ebenfalls. Zusätzlich zu seiner ganzen Lernerei! Selbst Kevin hat schon das Handtuch geschmissen und nimmt sich zurück, bis die Prüfungen rum sind. Auch die anderen Alle, die Zwillinge, Sascha, Philipp und Tino nehmen sich beim Fußball während der Prüfungen zurück. Aber Gregor? Der auf keinen Fall! Und vergessen wir Conny nicht. Für die bringt er auch noch sehr viel Zeit auf. Ich bin wirklich gespannt, wie sich das auf die Ergebnisse seiner Prüfungen auswirkt.”
Kopfschüttelnd starrte Mario seine Freundin an, bevor er sich wieder aufstöhnend nach hinten fallen ließ. Gregor hatte ihm im Training heute mal wieder alles abverlangt. Er war wirklich stolz auf den Jüngeren und froh, dass er ihn forderte. Gregor war ein sehr guter Fußballer und lehrte auch ihn, denn immerhin war es eine große Herausforderung, seine Bälle zu halten. Trotzdem...
Elsa lachte leise während sie aufstand, zu ihrem Bett hinüber ging und sich neben ihren Freund setzte. Liebevoll streichelte sie ihm über den Bauch.
“Gregor hat einfach zu viel Energie. Und vermutlich wird er nicht einmal zu schlechte Noten haben. Durchschnittlich wie immer. Ihm ist der Fußball nunmal wichtiger als alles andere, ausgenommen Conny. Und er wird es sicher packen. Kevin würde es vermutlich genau so machen, wenn seine Mutter ihn lassen würde. Aber die hat laut Gregor wohl ein ernstes Wort mit ihm gesprochen.”
“Trotzdem…” murmelte Mario erneut und legte einen Arm auf seine Augen.
Doch, daran könnte er sich gewöhnen. Einfach auf dem Bett liegen, die Frau die er liebte neben sich und von ihr gekrault werden. Er seufzte genussvoll auf. Als ihre Bewegungen kurz darauf stoppten und sie ihre Hand von ihm nahm, hob er seinen Arm und blinzelte Elsa verwundert an.
“Was ist? Warum hörst du auf?” fragte er.
Elsa sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Weil du eigentlich gar nicht da bist. Und wenn du nicht da bist, dann kann ich dich auch nicht streicheln.”
Nun sah Mario sie verwirrt an. “Aber ich bin doch… Ohh…”
“Genau, ooh. Nicht mal richtig begrüßt hast du mich.” entgegnete Elsa und beugte sich zu dem Schwarzhaarigen herunter.
“Das stimmt. Aber ich hole es sofort nach.” murmelte Mario mit heiserer Stimme, griff nach Elsas Nacken und zog sie das restliche Stück zu sich hinunter, um sie küssen zu können.
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Einige Zeit später lagen sie gemeinsam im Bett. Sie hatten am nächsten Tag beide erst um 9 Uhr Uni und konnten dadurch etwas länger schlafen. Aufgrund dessen hatten sie entschlossen, dass Mario heute Nacht bei Elsa übernachten würde. Er streichelte über ihre nackte Schulter und den Arm, während sie mit ihren Fingern über seine nackte Brust streichelte. Seufzend kuschelte sie sich noch näher an ihn heran. Doch, beieinander zu übernachten hatte ziemlich viele Vorteile.
“Was hältst du davon, wenn wir diesen Sommer wieder Urlaub machen? Nur wir beide.” wurde Elsa von Mario gefragt.
Erstaunt sah sie auf. “Urlaub?”
“Ja, das ist so etwas, wo man an einen anderen Ort fährt, sich nach Möglichkeit entspannt und versucht dem Alltag zu entfliehen.”
Auf seine freche Antwort erhielt der Schwarzhaarige einen Klaps auf die Brust.
“Ach ne Herr Hongo. Sei mal nicht so frech.”
Der Angesprochene lachte und wälzte sich dann kurzerhand mit der Braunhaarigen herum, so dass diese unter ihm lag.
“Die Position kenne ich noch von vor ein paar Minuten.” Elsa grinste ihren Freund breit an.
Dieser erwiderte das Grinsen. “Ich auch. Und sie hat mir ziemlich gut gefallen. Sollten wir bald mal wiederholen. Aber wo waren wir gerade? Ach ja, Urlaub. Du und ich im Sommer. Was meinst du?”
Er beugte sich ganz hinunter und knabberte an Elsas Ohr, das, wie ihr anderes, inzwischen von zwei Ohrsteckern geziert wurde.
“Ich kann nicht denken, wenn du das machst.” stöhnte Elsa leise, was Mario ein leises Lachen entlockte.
“Ich bin gerade wirklich hin und her gerissen, ob ich eine Antwort will oder dich erst noch weiter vom Denken abhalten möchte.”
“Und ich davon, welche der beiden Möglichkeiten ich besser finde.”
“Hmm… dann mache ich noch ein paar Minuten so weiter und du gibst mir dann eine Antwort.”
Elsa unter Mario nickte und drehte ihren Kopf so, dass Mario ihren Hals liebkosen konnte. “Finde ich eine gute Idee.” schnurrte sie.
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“Urlaub? Du und Mario? Alleine? Ohne uns?” Maja sah ihre beste Freundin mit großen Augen an.
Diese nickte. “Ja, wir wollen einfach ein paar Tage miteinander genießen.”
“Aber ohne uns…”
“Wir wollen den Urlaub ja auch genießen.” Elsa grinste breit, während Maja aufschnaubte.
Beleidigt verschränkte sie ihre Arme vor ihrem Oberkörper.
“Was ist denn mit euch los?” fragte Yasoke und stellte sein Tablett neben Majas ab. Dabei musterte er die Rothaarige interessiert.
“Die treulose Tomate da drüben und ihr Freund wollen zusammen Urlaub machen. Ohne uns!”
Yasoke, der sich gesetzt hatte, sah Maja verwundert an, bevor er seinen Blick auf Elsa lenkte. “Erklärung bitte.”
Elsa schmunzelte. “Wir haben die letzten Jahre immer gemeinsam Urlaub gemacht. Mario und ich waren bisher noch nie wirklich alleine weg. Höchstens mal ein paar Tage oder übers Wochenende. Und jetzt wollen wir im Sommer nach den Prüfungen eine Woche gemeinsam wegfahren. Und Maja schmollt jetzt, weil wir alleine gehen wollen.”
“Ich schmolle nicht.” murrte Maja mit immer noch verschränkten Armen.
Yasoke piekste mit seiner Gabel eine Tomate auf und deutete damit auf Maja. “Doch, tust du.” Dann schob er sich die Tomate in den Mund.
Maja warf die Hände hoch. “Und? Ich finde es einfach blöd, dass sie ohne uns gehen wollen.”
“Elsa und Mario haben es auch mal verdient alleine Urlaub machen zu dürfen.” bekräftigte Yasoke Elsas Entscheidung.
“Aber…”
“Kein Aber Maja! Du und Viktor wart auch schon öfters alleine weg. Öfter vermutlich als Elsa. Also solltest du es ihr einfach gönnen. Und dir Viktor schnappen und selber wegfahren.”
Die Braunhaarige nickte dem jungen Mann dankbar zu. “Danke Yasoke.” Dann wand sie sich an ihre beste Freundin. “Yasoke hat recht… und du weißt, dass es so ist. Ich freue mich wirklich darauf, einfach ein paar Tage mit meinem Freund alleine zu sein. Nur er und ich, verstehst du? Gerade nach der Golden Week ist es wichtig, zusammen zu sein.”
Maja nickte nachdenklich. “Ich gönne es euch ja, versteh das bitte nicht falsch. Aber ich hatte irgendwie auch gehofft, dass wir wieder gemeinsam weggehen.”
“Wir haben als Studenten ziemlich lange frei. Es findet sich sicher noch eine Möglichkeit, ein paar Tage etwas gemeinsam zu machen. Und ansonsten mache es so, wie Yasoke es gesagt hat. Schnapp dir Viktor und fahr mit ihm ein paar Tage weg.”
Maja nickte, während sie in ihrem Essen herumstocherte. “Du hast halt recht Elsa,” seufzte sie auf. “Aber wenn wir das jetzt geklärt haben… geht ihr auch zu Connys Vorspiel übernächsten Samstag?”
Elsa nickte lächelnd. “Das lassen wir uns auf keinen Fall entgehen. Sie ist ziemlich aufgeregt, dabei muss sie das gar nicht sein.”
“So sehe ich das auch. Sie ist so gut, dass die Hochschule wirklich blöd wäre, sie nicht zu nehmen.” Maja nickte bekräftigend.
Conny hatte sich an der Musikhochschule beworben und nur sehr wenige Schüler wurden dort angenommen. Jedoch machten sich ihre Freunde keine Sorgen. Die Schwarzhaarige hatte bereits so viele Preise und Wettbewerbe gewonnen, dass sie wirklich richtig versagen müsste, um nicht genommen zu werden.
“Der Einzige der Conny verrückt machen wird ist vermutlich Gregor.” sagte Elsa schmunzelnd, die ihren Bruder gut genug kannte.
Maja lachte auf. “Da könntest du vollkommen recht haben. Am Besten, wir lassen die Beiden davor nicht alleine.”
Elsa nickte. “Philipp macht übrigens am gleichen Tag ebenfalls die Aufnahmeprüfung. Mario und ich werden auch bei ihm dabei sein um ihm die Daumen zu drücken.”
“Das finde ich eine gute Idee. Viktor will für Conny eine kleine Überraschungsparty nach der Aufnahmeprüfung schmeißen.”
Yasoke sah die beiden jungen Frauen grinsend an. “Eine Frage. Ich weiß, dass Conny sehr talentiert ist und auf jeden Fall an der Musikhochschule aufgenommen wird. Aber jetzt mal angenommen, wirklich nur angenommen, guckt nicht so kritisch, das macht Falten. Also angenommen sie fällt durch. Ist eine Party dann nicht blöd?”
Elsa und Maja schüttelten synchron den Kopf. “Sie wird nicht durchfallen. Conny ist zu gut.”
“Und wenn doch, dann machen wir eine Trauerfeier aus der Party und besaufen uns sinnlos.”
“Maja!”
Yasoke musste laut lachen, während Elsa ihre beste Freundin böse ansah, die nur mit den Schultern zuckte.
“Hey, das war ja schließlich nur das angenommen.”
