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Hassliebe

Shizaya ~ zwischen Zuneigung und Abneigung
von

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Das Flüstern der Nacht

Etwas verwundert betrachtete Izaya die Klamotten die ihm Shizuo für die Nacht gegeben hatte.

Sie waren den ganzen Tag auf den Beinen gewesen um noch Informationen zu sammeln und als es dann dunkel wurde waren sie sowieso in Ikebukuro, also hatten sie beschlossen heute Nacht bei dem Blonden zu schlafen. Jedenfalls hatte Shizu-chan das beschlossen. Er hätte auch noch gut nach Shinjuku fahren können, aber der ehemalige Barkeeper war ein ganz schöner Dickschädel, also hatte er sich gefügt. Wenigstens dieses eine Mal. Das musste Shizu-chan vorkommen wie Weihnachten und Ostern zusammen.
 

„Mah~ Shizu-chan. Wenn ich das anziehe sehe ich ja aus als hätte ich einen Sack an!“, beschwerte sich der Informant und blies die Wangen beleidigt auf.

Shizuo hängte seine Weste ordentlich auf einen Kleiderbügel und beachtete den Floh nicht weiter.

„Dann schlaf eben nackt. Oder in deinen Sachen, soll mir auch recht sein.“

Der Blonde war müde und er hatte jetzt absolut keine Lust mehr auf solche Spielchen. Entweder er zog das an oder eben garnichts. Das Einzige was er noch wollte war einfach schlafen. Es war ein anstrengender Tag gewesen und sie hatten so gut wie nichts heraus gefunden. Das war deprimierend.

Ohne sich daran zu stören das Izaya mit im Zimmer war zog sich Shizuo ebenfalls um, bevor er zum Schrank ging und für den Schwarzhaarigen einen Futon heraus holte.

Sein Bett würde zwar rein theoretisch für zwei reichen, rein praktisch gesehen reichte es schon das der Floh im selben Raum schlafen würde wie er. Noch näher wollte er ihn also unter keinen Umständen haben.

Ein leises Lachen ertönte hinter dem Blonden und er drehte sich herum als der Floh gerade dabei war sich umzuziehen.

„Shizu-chan ist immer so gemein zu mir, selbst wenn er mich zu einer Pyjamaparty einlädt!“, sagte Izaya und Shizuo musste sich zusammen reißen um ihm den Futon nicht direkt ins Gesicht zu schlagen.

„Ich will dich nur im Auge behalten, damit das klar ist! Nicht das wieder so was passiert wie heute Mittag, da habe ich bestimmt nicht noch mal Lust drauf!“, knurrte Shizuo und legte den Futon ab. „Jetzt leg dich hin und schlaf gefälligst.“

Wieder dieses nervige Lachen seitens des Informanten. Aber diesmal beschloss Shizuo es einfach zu ignorieren und legte sich stattdessen in sein eigenes Bett. Demonstrativ löschte er das Licht und zwang Izaya dazu sein Lager im dunkeln aufzuschlagen. Damit schien dieser aber nicht die geringsten Probleme zu haben.

Kurz hörte Shizuo es noch rascheln, dann die Stimme des Informanten. „Dann schlaf mal gut, Shizu-chan~.“

„Halts Maul!“

Noch ein kurzes Kichern, dann war auch tatsächlich Stille. Shizuo seufzte innerlich auf. Hoffentlich blieb das auch so.
 

†~†~†~†~†~†~†
 

Izaya hatte keine Ahnung wo er sich befand, aber es war dunkel, sehr dunkel... Was war hier los? Wo war er? Und wie spät war es?

Das letzte an was er sich erinnern konnte war, dass er sich schlafen gelegt hatte, wie zum Teufel war er hier her gekommen?

Er kniete auf dem Boden und tastete sich vorsichtig mit den Händen voran. Es schien fast so als wäre er in einem Badezimmer. Jedenfalls konnte er kalte Fliesen unter seinen Händen spüren. Außerdem meinte er das leise Tropfen eines Wasserhahns zu hören, sicher war er sich da aber nicht.

Langsam stand der Informant auf, mit einer Hand an der Wand um sich zu orientieren und in diesem Moment ging das Licht von allen Seiten an und blendete ihn. Schützend hielt er sich die Hände vor die Augen und versuchte etwas zu erkennen.

Erst als das Licht herunter gedreht wurde konnte er tatsächlich etwas erkennen.

Seine Knie wurden weich und er wäre um ein Haar wieder zurück auf den Boden gestürzt, wenn ihm ein starker Arm nicht umfangen hätte.

Ein unangenehmes Gefühl der Angst fuhr ihm in die Glieder, als er zu dem blonden Monster aufblickte, welches genauso aussah wie Shizu-chan.

Aber Shizu-chan würde ihn niemals so charmant angrinsen wie Delic es gerade tat. Er würde ihm auch nie so sanft über die Wange streichen...

Ein leichter Schauer lief ihm den Rücken hinunter als die Finger des Dämons seine Haut berührten und verfluchte sich für dieses Gefühl. Wieder einmal wurde ihm bewusst was für ein verdammter Verräter sein Körper doch war.
 

„Wie schön, du hast mich anscheinend vermisst“, sagte Delic und verstärkte sein Grinsen nur noch.

Izaya presste die Augen zusammen und drückte mit seinen Händen gegen die Brust seines Gegenübers.

„Nein, niemals!“, brauste er auf, zuckte jedoch zusammen als Delic die Hand in seinen Schritt wandern lies.

Ein leises keuchen verlies seine Lippen. Er hatte garnicht gemerkt wie erregt er war, aber als Delic begann sein bereits erigiertes Glied zu reiben lies es sich kaum mehr leugnen. Ein Stöhnen, welches sich nicht mehr unterdrücken lies, entwich ihm und er versuchte trotzallem noch von dem Dämon zu entkommen. Ohne Erfolg...
 

Izaya schloss seine Augen und spürte wie Delic sich vor beugte um über seinen Hals zu lecken.

Jeder Gedanke an Gegenwehr erstarb nach und nach in dem Schwarzhaarigen. Es fühlte sich einfach viel zu gut an. Tausende von Schmetterlingen breiteten sich in seinem Bauch aus und ein bekanntes Ziehen durchfuhr seinen Unterleib.

Der Blonde löste sich wieder von ihm und Izaya öffnete seine Augen. Überrascht blinzelte er kurz als er in das Gesicht, welches dicht vor seinem schwebte, schaute.

„Shizu-chan?!“, entfuhr es ihm, woraufhin ihm der Angesprochene einen verärgerten Blick zu warf.

„Wer sonst Floh?“, wollte er wissen und haschte nach seinen Lippen. „Hab ich dir nicht gesagt du sollst endlich die Klappe halten?“, hauchte er, bevor ihre Münder regelrecht miteinander verschmelzten. Hart trafen ihre Zähne aufeinander.
 

Während sie sich küssten wanderte die Hand des ehemaligen Barkeepers unter sein Hemd und streichelten sanft über seine Haut. Solche vorsichtigen Berührungen hätte er dem Blonden nicht mal zugetraut. Er dachte alles was Shizu-chan mit seinen Händen anfasste musste unweigerlich seiner Zerstörungswut zum Opfer fallen. So konnte man sich irren. Unglaublich sanft streichelte er ihm über die Seite und Izaya entfloh ein leises Keuchen zwischen ihren Lippen.

So gut...So gut fühlte es sich an von Shizu-chan geküsst zu werden. Und auch wenn der Blonde ein Monster war, verspürte er hier nicht den Hauch von Angst, wie es bei Delic immer noch unterschwellig der Fall war.

Unverhofft wurde er brutal aus der warmen Umarmung Shizuos gerissen und fand sich in einem freien Fall in absoluter Dunkelheit wieder....
 

†~†~†~†~†~†~†
 

Auf der Seite liegend zuckte der Körper des Informanten plötzlich heftig zusammen. Sein Atem ging schnell und er öffnete seine Augen panisch. Wo war er? Was war passiert?

Er richtete sich leicht auf und blickte sich in dem dunklen Zimmer um. Etwas Licht vom Mond schien herein und er erkannte das er immer noch bei Shizu-chan war.

Erleichtert atmete er auf. Nur ein blöder Albtraum...

Albtraum? Ein seltsamer Traum traf es wohl eher...

Sein Blick wanderte hinauf zu dem Bett, in dem Shizuo friedlich und gleichmäßig atmend schlief. Doch dann senkte er den Kopf und schaute genau in die undurchdringbare Schwärze unter dem Bett.

Sofort überkam ihn ein unschönes Panikgefühl. In dieser Dunkelheit konnte wirklich alles lauern. Auch ein Dämon der es auf ihn abgesehen hatte und nur darauf wartete ihn schnappen zu können.

Ohne noch weiter zu zögern oder gar zu überlegen stand er auf und kroch zu dem Blonden unter die Bettdecke. Im Moment war es ihm egal das Shizuo wütend werden würde. Er konnte es mit diesem Monster schon aufnehmen.
 

Im Bett spürte er die angenehme Wärme die von dem Mann neben ihm ausging und er rutschte etwas näher heran, sodass er seinen Kopf auf seiner Schulter ablegen konnte.

„Shizu-chan ist so schön warm...“, murmelte Izaya und schloss seine Augen.

Hier fühlte er sich sicher. Sicher und irgendwie auch geborgen...

Seltsam das er diese Gefühle bei dem Mann hatte, der ihn sonst nur mit Automaten oder Straßenschildern umbringen wollte.

Eingelullt durch die Wärme und die ruhigen Atemzüge des Anderen glitt Izaya langsam in einen erholsamen und scheinbar traumlosen Schlaf...
 

†~†~†~†~†~†~†
 

Irgendwas stimmte hier nicht...

Ein Gewicht lastete auf seiner Brust und das war absolut nicht normal....und woher zum Teufel kam dieser penetrante Geruch? Er war ihm vage vertraut, konnte ihn aber nicht einordnen.

Im Halbschlaf versuchte Shizuo sich zu drehen, ohne Erfolg. Müde öffnete er seine Augen einen Spalt und stellte als erstes fest, dass die Sonne noch nicht einmal aufgegangen war.

Der Blonde bewegte sich leicht und zuckte vor Überraschung zusammen als neben seinem Ohr ein unzufriedenes murren zu hörte war. Er senkte den Kopf etwas und spürte wie ihn etwas an der Nase kitzelte.

Was zum..?!

Irritiert sah er genauer hin und erkannte den Floh, wie dieser sich regelrecht an ihn kuschelte und dabei mit dem Oberkörper halb auf ihm lag.

Daher auch dieser Gestank...

Doch die weitaus interessantere Frage lautete doch wohl, was machte dieser Kerl in seinem Bett?! Er sollte auf dem Futon liegen und nicht neben ihm, ja schon fast auf ihm drauf!

Er wollte den Jüngeren gerade mit voller Kraft aus seinem Bett befördern als dieser anfing leise vor sich hin zu murmeln.

„Du kannst mir nichts tun...Shizu-chan lässt das nicht zu...“

Shizuo blinzelte überrumpelt. Anscheinend träumte der Informant gerade. Ohne sich dabei etwas zu denken legte er dem Floh die Hand auf den Kopf. Anscheinend hatte dieser des Nachts angst bekommen und war zu ihm ins Bett gekrochen.

Schon irgendwie süß...

Selbst so einer wie er hat Angst vor schlechten Träumen. Das machte den Schwarzhaarigen glatt etwas menschlicher.

Er seufzte lautlos und legte einen Arm um seinen Erzfeind. Nagut, für heute Nacht würde er einfach mal vergessen das er diese miese Ratte hasste. Er ertappte sich dabei das er sogar Mitleid für den Jüngeren empfand. Das war nicht mit seinen sonstigen Gefühlen zu vereinbaren, trotzallem war es so.

Er erinnerte sich an die Angst Izayas als er gedacht hatte das es sich bei ihm um den Dämonen handelte und er musste zugeben das er diesen Ausdruck in den Augen des Anderen nicht noch einmal sehen wollte.

Was war nur geschehen? Was hatte sich geändert?

Während ihm diese ganzen Fragen durch den Kopf schwebten glitt er langsam wieder hinab ins Reich der Träume.



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