Zum Inhalt der Seite

Rise of the Guardians

Fire and Ice
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Da ging mir ein Licht auf.

"Soll das etwa heißen..."

"Dass es nicht mehr lange dauern wird bis alle dich wieder sehen können? Wahrscheinlich nicht."

"Wahrscheinlich?"

"Naja, ich muss North noch von den Umständen berichten.. Und dieser Trank war eigentlich bloß eine Ausnahme bei mir. Er muss jeden Vollmond getrunken werden, wenn der Mond ganz oben steht und auf einen hinab scheint. Der Mond entscheidet, ob du gesehen werden wirst oder eben nicht. Wenn man es vergisst, auch wenn es nur ein Mal war, muss man auf den nächsten Vollmond warten, aber diesen Zyklus über wird man wieder unsichtbar sein."

"Können wir dann bitte zu North?"

Ich war plötzlich aufgeregt. Ich war so in Selbstmitleid versunken dass ich gar nicht daran gedacht habe dass es dor draußen jemanden gibt der das alles selbst durchgemacht hat. Und das nicht nur einen halben Abend, sondern ganze dreihundert Jahre. Plötzlich schämte ich mich.

Betreten schaute ich zu Boden. "Es tut mir leid, Jack."

Ich spürte wie sich seine Arme um mich legten und mich in eine Umarmung zogen. Sein Kinn bettete er auf meinem Kopf.

Leise lächelnd schlang auch ich meine Arme um ihn, dankbar für den Halt, den er mir gab.

Nach einer kurzen Unendlichkeit lösten wir uns voneinander.

"Du kommst jetzt erst mal zu mir. Und wenn du morgen ausgeruht bist, gehen wir North besuchen."

Ich nickte müde und nahm die Hand, die er mir hinhielt.
 

Er wohnte im obersten Stock eines Mehrfamilienhauses. Ich fragte mich unwillkürlich ob die Hüter auch Bankkonten hatten um die Miete zu bezahlen. Und woher sie dann das Geld hatten. Sie werden für ihren Job schließlich nicht bezahlt oderso.

Seine Wohnung hatte nur 3 Zimmer. Ein kleines Badezimmer, eine Küche, in der auch ein kleiner Holztisch mit drei Stühlen stand und in der alles ziemlich sauber und ordentlich war, was mich wunderte. Ich fand Jack war eher der unordentliche Typ. Wenn er nicht gerade die Schuluniform trug, hatte er immer bloß ein Sweatshirt und Jeans an.

Und dann sein Zimmer. Es war ziemlich groß, größer als mein eigenes, aber es stand sehr wenig drin. An der rechten Wand befand sich ein weißer Schreibtisch mit einem schwarzen Schreibtischstuhl. Der Tisch sah Jack schon ähnlicher: Schulutensilien lagen ziemlich durcheinander darauf verteilt. Sein Mathebuch lag noch aufgeschlagen da, mit einem gähnend leeren Blatt davor. Ich kannte das – Mathehausaufgaben machten einfach keinen Spaß.

Daneben stand ein großer weißer Schrank.

Und an der anderen Seite des Raums stand sein Bett an der Wand. Das Bettzeug lag ungemacht darauf.

"So, das hier ist mein Reich. Es ist nicht so eindrucksvoll wie Norths Quartier oder der Bau vom Osterhasen, aber immerhin ist es ruhig und gemütlich.", sagte er und grinste mich an.

Ich lächelte zurück. "Jack, es tut mir leid."

Sein Grinsen wich einem verwirrtem Blick.

"Dass ich vorhin so gemein zu dir war. Das hattest du nicht verdient. Ich hab in Selbstmitleid gebadet und nicht nachgedacht und-"

Ich verstummte als er mich in seine Arme zog. Ich versuchte die brennenden Tränen wegzublinzeln.

"Hey, du hast keinen Grund dich zu entschuldigen", murmelte er in meine Haare. "Ich verstehe das. Ruh dich jetzt einfach aus. Ich schlaf auf dem Boden."

Er ließ mich los und holte ein T-Shirt und eine Pyjamahose aus dem Schrank und gab sie mir.

Im Badezimmer zog ich mich schnell um, und kroch danach unter die Bettdecke. Sie war angenehm weich und roch wundervoll nach Jack.

Ich fühlte mich geschützt, aber trotz allem konnte ich nicht schlafen. Ich sah mich um, konnte mangels Licht jedoch nicht erkennen, wo Jack sich befand geschweige denn, ob er noch wach war.

"Jack?", flüsterte ich.

"Ja?", fragte er. Er schien auch nicht schlafen zu können.

"Was wird jetzt aus mir?"

Stille.

"Jack?", fragte ich wieder.

Das Bett wölbte sich an der Seite leicht nach unten. Er hatte sich also dahin gesetzt. Er legte sich neben mich, über die Decke.

"Lena, du bist immer noch du. Ich denke, North und die anderen werden verstehen, dass du noch einiges zu regeln hast. Der Mond wird es auch verstehen. Du wirst wie immer zur Schule gehen, deine Mutter wieder sehen. Es wird sich nichts ändern. Vorerst."

"Du meinst, solange nicht bemerkt wird, dass ich jetzt anders bin?"

Er schwieg kurz.

"Ja. Du wirst für immer so aussehen wie jetzt. In dem Alter. Irgendwann wird es jemand bemerken, und dann wird es Zeit sein, sich zu verabschieden."

"Okay."

"Denkst du, du kommst damit klar?"

"Ich muss es. Aber es wird trotzdem die Hölle. Weißt du, ich habe mir immer vorgestellt, wie ich, Jess und Matti zusammen alt werden. Das die Kinder der beiden und mein eventuell-Kind dann immer zusammen spielen würden, während wir auf der Veranda sitzen und Tee trinken und über den ungepflegten Rasen unserer Nachbarn reden. Das wird jetzt nicht möglich sein, das verstehe ich, und muss ich akzeptieren. "

"Der Rasen des Nachbarn? Komm schon, was besseres ist dir nicht eingefallen?", neckte er mich.

"Ach, halt doch die Klappe", erwiderte ich lachend und piekste ihn in die Seite.

"Das hast du nicht getan!", drohte er mir, zog die Decke weg und fing an mich zu Tode zu kitzeln.

"Jack... Lass mich..... Atmen...", presste ich lachend hervor.

Er ließ von mir ab und ich atmete hörbar ein und aus. Mann, war ich aus der Puste.

"Das wirst du noch bereuen Jack Frost!"

Ich merkte wie er sich auf die Seite legte und mich ansah. "Werd ich das?"

Ich konnte sein dämliches Grinsen beinahe spüren.

"Allerdings."

"Ich freu mich schon drauf."

Verspottete der mich etwa? Das ließ ich nicht auf mir sitzen. Mit einem "Na warte!" warf ich mich auf ihn, setzte mich rittlings auf ihn drauf und kitzelte und piekste erbarmungslos jedes Stück Bauch das ich erreichen konnte.

"War das etwa schon alles?", fragte er lachend. Dann urplötzlich lag er über mir, und mir stockte der Atem. Ein wenig Mondlicht kam durch das Fenster hinein, und ich konnte die Konturen seines Gesichts gerade so erkennen. Einen kurzen Moment verharrten wir in dieser Position – schweigend.

Dann gab er ein leises Lachen von sich und rollte von mir runter.

"Das war aber eine schwache Rache, Lena Blackburn", schalt er mich.

"Halt die Klappe", erwiderte ich wieder. Man, hatte ich ein schwaches Arsenal an Erwiderungen.

"Du hast ein sehr schwaches Arsenal an Erwiderungen." Konnte der etwa Gedanken lesen?!

Wahrscheinlich nicht, aber ich dachte trotzdem – für alle Fälle - mit aller Kraft: Du. Blöder. Angeber. Und warf gleichzeitig ein Kissen nach ihm.

Es traf ihm zu meiner Befriedigung mitten im Gesicht.

"Dass du eine gute Kissenwerferin wusste ich nicht, wo ist deine Urkunde?"

"Frostbeule!"

Er lachte. Es tat gut mit ihm rum zu albern. Es verlieh mir einen Funken Normalität. Ein Wort, das in letzter Zeit ein wenig fremd geworden ist. Ich meine, ich hatte Jack und seine Welt kennengelernt. Und in seiner Welt war alles alles andere als "normal". Und jetzt war ich wohl selbst ein Teil dieser Welt.

"Jack, danke. Danke für alles", sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ich legte meinen Kopf an seine Schulter und schlang den Arm um ihn. Ich wollte plötzlich nichts weiter als in seinen Armen zu schlafen.

Kurz bevor ich einschlief, flüstere er noch: "Ich werde immer für dich da sein." Vielleicht träumte ich aber auch schon.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  cindy-18
2016-07-05T22:49:23+00:00 06.07.2016 00:49
schreib bitte schnell weiter
Von:  cindy-18
2016-07-05T22:49:23+00:00 06.07.2016 00:49
schreib bitte schnell weiter
Von:  cindy-18
2016-07-05T22:49:22+00:00 06.07.2016 00:49
schreib bitte schnell weiter
Von:  cindy-18
2016-07-05T22:49:22+00:00 06.07.2016 00:49
schreib bitte schnell weiter


Zurück