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Verliebt in einen Vampir

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo, an alle die das lesen sollten =D
Es geht auch hier mal weiter, da ich nur ungern eine FF abbreche.
Ich hoffe, die Geschichte gefällt wenigstens ein bisschen und hoffe, dass ich jetzt wieder mehr zum schreiben komme. Aber, ich habe noch ein paar Kapitel auf Reserve.

Liebe Grüße
maryjoa3004 Komplett anzeigen

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Albtraum

Als Lucy an diesem Abend zu Bett gegangen war, hatte sie der Weißhaarigen noch keine Antwort gegeben. Sie hatte diese gebeten, ihr noch etwas Zeit zu lassen. Allerdings würde sie es sich überlegen, bis zum morgigen Tag. Nur wirklich weiter gekommen war sie noch nicht, mit ihrer Entscheidung. Lucy war sich nicht sicher, ob sie zustimmen sollte. Natsu hatte immerhin gesagt, dass sie ohne einen Ausweis nicht das Haus verlassen sollte. Und darum bat sie Lisana ja aber. Zugern hätte die Blondine noch einmal nachgefragt, was genau passieren würde, wenn sie ohne Ausweis in der Stadt unterwegs war. Soweit sie von Natsu wusste, würde man sie für eine Verurteilte halten und in den Gefängnisblock schicken. Doch was würde wohl dort mit ihr passieren? Das hätte sie vielleicht mal genauer nachfragen sollen. Nun konnte sie auch nicht mehr fragen, da es sicher herauskommen würde und sie erzählen müsste, dass Lisana sie mitnehmen wollte. Und ob Natsu ihr das glauben würde, war eine andere Frage. Am besten sie hielt einfach die Klappe und würde Lisana absagen. So konnte sie eigentlich nichts falsch machen. Mit diesem Entschluss legte Lucy sich schließlich hin und schlief dann ein. Zuvor betete sie noch, dass sie am nächsten Morgen nicht wieder so eine peinliche Begegnung mit Natsu im Bad haben würde. Das könnte sie wohl nicht verkraften.

Doch die Nacht sollte nicht traumlos vorüber gehen. Lucys Unterbewusstsein schien noch immer über Lisanas Worte nachzudenken und bescherte ihr so einen unangenehmen Traum.

Sie träumte davon, dass man sie als Mensch erkannte und auch bemerkte, dass sie keinen Ausweis bei sich hatte. Wie Natsu ihr erklärt hatte, wurde sie in ein abgesondertes Viertel gebracht, in dem Vampire lebten, die schon vom Aussehen viel ruppiger wirkten. Ihr wurden Handschellen angelegt und man sperrte sie in eine Zelle. Diese war nicht sehr groß und es war nur eine kleine Bank an der Wand aufgestellt, die wohl als Bett dienen sollte. Die Wände wirkten feucht und es roch auch nicht gerade angenehm. Lucy wollte so schnell wie möglich wieder aus dieser Zelle heraus. Es vergingen jedoch einige Stunden, als sich ihre Zellentür öffnete und ein vermummter Mann herein trat. Sie sah ihn an, doch erkannte sie nichts, da es ziemlich dunkel geworden war. Selbst das kleine Fenster über der Bank sorgte nicht gerade für viel Licht. Da blieb er vor ihr stehen, packte sie an ihrem Handgelenk und zog sie zu sich hoch. Es ging alles sehr schnell. Die Gestalt drückte sie an sich, machte ihren Hals frei und näherte sich mit seinem Kopf diesen. Lucy kniff die Augen zusammen und schrie.

„NEIIIIIN!“, stieß sie panisch aus und setzte sich auf. Verwirrt sah sie sich um und erkannte, dass sie in ihrem Zimmer war. Ihr Atem ging stoßweise und Schweiß rann von ihrer Stirn über das Gesicht. Da wurde die Zimmertür aufgeschlagen und Natsu stand unter dem Türrahmen und sah besorgt zu der Blondine. Schnellen Schrittes ging er zu Lucy ans Bett und setzte sich zu ihr. Vorsichtig nahm er ihre Hand und zog sie sanft an sich, sodass ihr Kopf an seiner Brust lag und er über ihr Haar streichen konnte. Er hoffte, dass er sie so etwas beruhigen konnte, ehe er fragen würde, was denn gewesen war. Natsus Blick ging zur Tür, als er von dort eine Bewegung ausgemacht hatte und erblickte Wendy, welche besorgt zu den beiden blickte. Wendy wollte fragen, ob sie helfen konnte, doch Natsu schüttelte den Kopf und die kleine Blauhaarige nickte verstehend und zog die Tür etwas zu.

Schweigend saß der Vampir da, hielt Lucy einfach im Arm und streichelte über ihren Kopf, in der Hoffnung, sie so etwas zu beruhigen. Es schien auch zu funktionieren, da das Beben ihres Körpers langsam nachließ und auch ihr Schluchzen wurde weniger. Die junge Frau beruhigte sich allmählich, doch ließ der Pinkhaarige sie noch nicht los. Er wollte sie wissen lassen, dass er da war und dass er ihr helfen wollte.

„Geht es wieder?“, fragte Natsu nach einer Weile ruhig nach und spürte, wie die Blondine ihren Kopf bewegte. Er glaubte, dass es ein Nicken war. „Was war denn los? Hat dich etwas erschreckt?“, wollte er wissen, würde es aber auch verstehen, wenn sie es ihm nicht sagen wollte. Doch konnte er ihr nicht helfen, wenn er nicht wusste, was die Ursache für ihren Schrei war.

„Ich habe geträumt“, brachte sie schließlich mit bebender Stimme heraus und verkrampfte sich wieder etwas. Doch Natsu streichelte auch über ihren Rücken. Der Traum war vorbei und Lucy brauchte keine Angst mehr zu haben. „Ich war in der Stadt und man hat erkannt, dass ich ein normaler Mensch ohne einen Ausweis bin. Darauf wurde ich weggebracht und habe Handschellen angelegt bekommen“, erzählte sie weiter und ihr kamen erneut ein paar Tränen. „Dann kam plötzlich ein Mann in meine Zelle und wollte mich beißen!“, schrie sie gegen die Brust Natsus und krallte sich mit ihren Händen in sein Hemd, als sie weitere Tränen übermannten. Der Pinkhaarige konnte verstehen, dass es Lucy Angst gemacht hatte. Wer hätte da denn auch keine Angst verspürt und wäre schreiend aufgewacht?

„Es ist alles gut, Lucy…“, sprach Natsu wieder und setzte seine Streicheleien fort. „Es war nur ein Traum… Es ist vorbei“, versuchte er sie wieder zu beruhigen. Es schmerzte ihn, wenn er sie so leiden sah. „Keiner hier wird dich beißen oder dies auch nur zulassen“, versprach er der Blondine, welche daraufhin in seine Augen sah.

„Wirklich?“, fragte sie nach und suchte in seinen Augen nach einer Bestätigung, welche sie auch erhielt, zu der er auch noch einmal nickte. Schwach lächelte Lucy ihn an und lehnte ihren Kopf wieder an seine Brust. Für einen Moment glaubte sie, dass sein Herz schnell schlug, als vorher, doch bildete sie sich dies wahrscheinlich ein. Sein Herzschlag war so beruhigend und sie fühlte sich in diesem Moment so geborgen und sicher. Sie wollte ihn nicht mehr los lassen. Doch wollte er aufstehen und sie wohl wieder allein lassen, also hielt sie ihn fest und sah in bittend an. Er sollte noch nicht gehen, sie noch nicht wieder allein lassen. Sie wollte noch etwas diese angenehme Wärme spüren und dieses Gefühl von Geborgenheit noch etwas haben. Natsu konnte diesem bittenden Blick nicht wiederstehen und setzte sich wieder zu ihr auf das Bett. Kurz darauf legte sich die Blondine hin und Natsu legte sich etwas neben sie. Vorsichtig legte er seine Hand an ihre Wange und streichelte sacht mit seinem Daumen darüber. Lucy schloss ihre Augen und genoss dieses sanfte Gefühl von Zärtlichkeit und Wärme, welches er ihr vermittelte. Dank ihm konnte sie wieder einschlafen und sie glaubte, dass sie seine Lippen an ihrer Stirn gespürt hatte, ehe sie eingeschlafen war.
 

Nachdem Natsu sicher gegangen war, dass Lucy eingeschlafen war, stand er vorsichtig auf und verließ das Zimmer wieder. Er hatte sich hinreißen lassen und nicht darüber nachgedacht, als er ihr diesen Kuss auf die Stirn gegeben hatte. Er hob seine Hand an seinen Kopf und schüttelte diesen leicht. Das durfte nicht wieder vorkommen. Er sollte besser aufpassen, was er machte.

„Natsu-san?“, hörte er Wendys Stimme und drehte sich erschrocken um. „Warum willst du es nicht zulassen?“, fragte sie und war sich sicher, dass der Pinkhaarige wusste, wovon sie sprach.

„Es wird nicht gehen“, lächelte er schwach. „Wir sind zu unterschiedlich“, erklärte er ihr noch und ging dann wieder auf sein Zimmer. Wendy allerdings war sich sicher, dass seine Antwort nicht der Wahrheit entsprach. Zumindest nicht der ganzen. Die Jüngere würde aber nicht aufgeben, bis Natsu endlich zu seinen Gefühlen stand. Er hatte doch immer von ihr gesprochen und jetzt, wo sie bei ihm war, war er nicht ehrlich zu sich selbst. Irgendwie musste man ihn doch aus der Reserve locken können!
 

Am nächsten Morgen wachte Lucy allein in ihrem Bett auf. Sie sah sich kurz um und dachte an die letzte Nacht zurück. Dieser Albtraum, wie Natsu bei ihr war und sie beruhigte. Ihr Herz schlug gleich schneller, als sie daran dachte, dass er bei ihr geblieben war, bis sie eingeschlafen war. Kurz fasste sie sich an die Stirn und dachte darüber nach. War es Einbildung oder war es real gewesen? Nein, für eine Einbildung fühlte es sich viel zu echt an. Dann hatte Natsu ihr wirklich einen Kuss gegeben… Wenn auch nur auf die Stirn. Lucys Herz machte einen kleinen Sprung, als sie weiter daran dachte. Aber…vielleicht dachte sie sich gerade zu viel dabei. Allzu große Hoffnungen sollte sie sich vorerst keine machen. Immerhin hatte er ihr gesagt, dass er die Liebe nicht an sich heran lassen wollte. Aber vielleicht konnte sie diese Einstellung ändern.

Als aber ihr Magen knurrte, fasste sie zunächst den Entschluss, dass sie duschen gehen sollte und danach wohl erst einmal etwas frühstücken ging. Anschließend konnte sie sich immer noch den Kopf darüber zerbrechen.

Sie schlug die Bettdecke beiseite und schlüpfte in ihre Hausschuhe, welche Wendy ihr ebenfalls besorgt hatte. Dann ging sie zum Schrank und öffnete diesen. Die Sachen, die darin waren, hatten wirklich ihren Geschmack und die Blondine fragte sich, woher Wendy wohl gewusst hatte, was ihr gefiel. Also nahm sie sich eine hellbraune dreiviertel Hose und ein weißes Top, frische Unterwäsche und Handtücher aus dem Schrank und verließ kurz darauf ihr Zimmer, um das Bad anzusteuern. Dabei fiel ihr Blick auf die Tür von Natsus Zimmer. Er hatte ihr ja gesagt, dass sein Zimmer bei ihrem lag, weshalb er wohl auch so schnell bei ihr war, als sie aus dem Schlaf geschreckt war. Er war immer in ihrer Nähe und konnte auf sie aufpassen, wenn sie schlecht schlafen sollte. Dieser Gedanke beruhigte sie und sie ging weiter. Im Bad angekommen, war es an diesem Morgen nicht ganz so warm, wie es am Vortag war. Sie war also allein. Dabei wollte sie sich doch bei Natsu bedanken, dass er sie beruhigt hatte. Nun, dann würde sie das eben später erledigen. Erst einmal duschte sie und machte sich zurecht, damit sie es rechtzeitig zum Frühstück schaffte. Ihr Magen knurrte wieder und machte so erneut auf sich aufmerksam. Wenn man Hunger hatte, war das doch ein gutes Zeichen, oder? Das hieß doch, dass es einem nicht schlecht ging.

Lucy betrachtete sich noch einmal im Spiegel und fand, dass sie recht passabel aussah. So konnte sie etwas essen gehen. Als sie aber die Tür öffnete und das Esszimmer betrat, war niemand da. Keine Wendy, kein Natsu, niemand. Auf dem Tisch stand ein Teller, auf welchem ein Sandwich lag, welches eingepackt worden war, damit es nicht austrocknete. Ein Glas, eine Flasche Saft und eine mit Wasser standen ebenfalls dort. Dabei lag ein Brief, welcher an die Blondine gerichtet war. Lucy hob ihn hoch und las ihn sich durch. Natsu war mit Romeo unterwegs, da dieser ihm einen Gefallen getan hatte und Wendy war einkaufen. Sie sollte aber etwas essen, dass Sandwich war für sie. Natsu schrieb noch, dass er eine Überraschung für sie hätte und sie auf ihn warten sollte. Als sie diese Worte las, schlug ihr Herz wieder schneller und sie packte das Sandwich aus, in welches sie auch gleich genüsslich hinein biss. Es war sehr lecker und sie aß auch gleich weiter. Dabei goss sie sich etwas von dem Saft in das Glas und trank einen Schluck.

Sie dachte noch einmal über ihren Traum nach. Sie hatte große Angst gehabt, als dieser Mann ihr immer näher gekommen war. Er hatte sie beißen wollen, was die Blondine nicht gewollt hatte. Doch was wäre, wenn Natsu sie beißen wollte? Würde sie es zu lassen? Oder…würde sie ihn vielleicht sogar darum bitten? Doch sie konnte sich schon denken, dass er sie nicht beißen würde, auch wenn sie ihn darum bat. Immerhin hatte er noch niemanden gebissen und wahrscheinlich würde er es auch nicht anfangen. Schließlich hatte er ihr mitgeteilt, dass niemand sie hier beißen wollte. So gesehen kannte sie die Antwort also schon.

„Oh, guten Morgen, Lucy“, wurde sie schließlich begrüßt. Lucy hatte niemanden kommen hören, so sehr war sie in Gedanken, also drehte sie sich um und erblickte Lisana, welche sie freundlich anlächelte. „Ganz alleine?“, fragte sie nach und Lucy nickte, nachdem sie herunter geschluckt hatte.

„Guten Morgen“, grüßte sie zurück und erinnerte sich an die Frage der Weißhaarigen. „Ja, Natsu ist mit Romeo unterwegs und Wendy ist einkaufen“, teilte sie ihr mit und Lisana nickte verstehend.

„Verstehe“, meinte sie daraufhin und schien über etwas nachzudenken. „Hast du es dir noch einmal überlegt?“, wollte sie dann wissen und Lucy sah sie fragend an. „Na, ob du mit mir in die Stadt gehst“, fügte sie noch an, da ihr der fragende Blick aufgefallen war. „Ganz allein in diesem Haus zu sein, kann schnell öde werden, glaub mir“, redete Lisana auf Lucy ein, welche wieder unsicher wurde.

„Aber ich glaube, es wäre sicherer, wenn ich hier bleibe. Immerhin hab ich keinen Ausweis“, teilte sie ihre Bedenken nun mit, doch winkte die Weißhaarige nur ab.

„Ach was“, grinste sie. „Ich bin doch bei dir, da wird dir nichts passieren. Ich werde es auch keinem verraten, ehrlich“, versprach sie und zog Lucy auch schon mit sich. „Ich konnte noch nie mit jemandem in meinem Alter durch die Stadt laufen und bummeln gehen. Wendy ist eben einfach jünger als ich“, lächelte sie und zog die Blondine weiter mit sich.

„Lisana, ich weiß nicht“, meinte Lucy dann wieder, als sich die Weißhaarige andere Schuhe anzog. Selbst Lucy hatte sie kurzerhand auf die Bank gesetzt und ihr andere Schuhe angezogen, ehe sie sie wieder hoch zog, weiter mit schleifte und die Tür nach draußen öffnete. Die Heartfilia musste erst einmal die Augen zusammenkneifen, da das Sonnenlicht sie so sehr blendete. Als sie sich dann etwas an das starke Licht gewöhnt hatte, öffnete sie ihre Augen wieder vorsichtig und war erstaunt. Wenn sie nicht wüsste, wo sie war, so würde sie glauben, dass sie zu Hause war.

„Das ist ja…“, setzte Lucy an, doch war sie viel zu erstaunt, als dass sie weiter sprechen konnte.

„Toll, nicht wahr?“, beendete Lisana ihren abgebrochen Satz und zog Lucy weiter mit sich, die sich nun doch etwas mitziehen ließ. Es war wirklich unglaublich. Die Stadt sah genauso aus, wie auf der anderen Seite. Gut, ein paar Gebäude hatten ein seltsames Aussehen, aber das war nicht wirklich störend. Eigentlich unterschied sich doch nichts von der Lebensweise her bei den Menschen und den Vampiren. Wozu also diese Mauer, die die Stadt trennte? Um eine gewisse Sicherheit zu bieten? Lucy konnte es nicht verstehen. Vielleicht würde sie es auch nie verstehen. Doch im Grunde störte sich niemand an dieser Mauer. Man konnte die andere Seite ja besuchen. Ob dieses Recht aber auch für die Vampire galt? Wahrscheinlich schon, immerhin hatte Wendy Lucy ja erzählt, dass die Frau, die sie gerettet hatte, zu den Menschen gegangen war. Ob sie wohl als Mensch für immer auf dieser Seite bleiben durfte?

„Was ist los?“, fragte Lisana nach, da die Blondine so still war. „Ist dir nicht gut?“

„Nein, alles bestens“, erklärte Lucy und lächelte ihre Begleitung an. „Ich habe nur über etwas nachgedacht.“ Wie Lisana wohl darüber dachte? Immerhin war sie doch auch einmal ein Mensch gewesen. Da kam Lucy ein Gedanke.

„Entschuldige bitte, Lisana“, sprach sie die Weißhaarige schließlich an. Diese sah fragend zu ihr und wusste nicht, wofür sich die andere gerade entschuldigt hatte. „Kann es sein, dass du die Schwester von Mirajane bist?“, stellte sie die Frage einfach und Lisana sah sie überrascht an. Anscheinend hatte Lucy Recht, denn so wie ihre Begleitung schaute, war es ein Volltreffer. „Ich kenne Mirajane und sie hat mir einiges von dir erzählt“, sprach die Blondine auch gleich weiter. „Sie hat mir erzählt, dass du gestorben wärst, aber du lebst doch noch… Kannst du nicht zu ihr gehen? Sie ist so allein, da auch euer Bruder verschwunden ist…“

„Mira-nee…“, flüsterte sie leise und kämpfte mit den Tränen. „Geht es ihr… ansonsten gut?“, wollte sie wissen und Lucy nickte. „Das ist schön für sie, aber ich kann nicht zu ihr. Sie wird schon zurechtkommen“, erklärte Lisana und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. „Los komm, da vorne möchte ich dir etwas zeigen“, meinte sie und zog die Heartfilia weiter zu einem großen Platz. Auf diesem stand ein großer Springbrunnen, welcher einfach nur unglaublich schön aussah. Das Wasser glitzerte durch das Sonnenlicht und die Figur, welche eine Meerjungfrau darstellte, hielt einen Krug, in den einige der Wasserstrahlen trafen und somit dafür sorgten, dass das Wasser herauslief und den Kopf der Meerjungfrau benetzte.

„Das ist wirklich schön, Li-!“, brach sie ab, da die Weißhaarige verschwunden war. Verwirrt sah sich Lucy um und wurde leicht panisch. Wo war sie nur hin? Sie sah sich unter den Leuten um, doch konnte sie Miras Schwester nicht finden. Auf ihren Weg hatte sie auch nicht sonderlich geachtet, da sie ja mitgezogen wurde und viel zu sehr darüber fasziniert war, wie schön und ähnlich hier alles der anderen Seite war. Als sie versuchte, den Weg selbst zurück zu finden, stieß sie mit jemandem zusammen und fiel zu Boden.

„Entschuldigen Sie bitte“, bat sie die Person, die sie erst in diesem Moment genauer betrachtete. Es war ein groß gewachsener Mann, mit kurzen blonden Haaren und braunen Augen. An seinem linken Auge hatte er eine Narbe, welche ihn irgendwie gefährlich wirken ließ. Aber das musste ja nicht heißen, dass er irgendwie bedrohlich war, oder? Lucy stand auf und sah den Mann vor sich stumm an. Warum sah er sie komisch an? Sie hatte sich doch entschuldigt, warum ging er also nicht weiter? Ein Grinsen bildete sich auf seinen Lippen und er verschränkte die Arme vor seiner Brust.

„Kannst du uns deinen Ausweis vorlegen, Menschenweib?“, fragte er sie sicher und Lucy gefror das Blut in den Adern. Warum? Träumte sie noch immer? War sie eingeschlafen, ohne es zu merken?

„Ich…ich…“, stotterte sie, als ein weiterer Mann hinzukam, dessen langes grünes Haar, nahe den Spitzen zusammen gebunden war.

„Ich glaube, sie hat keinen dabei, Laxus“, wandte er sich an den blonden Mann, dessen Grinsen breiter wurde. „Vielleicht ist sie eine Flüchtige aus dem Gefängnis“, vermutete er und Lucy schüttelte den Kopf.

„Dann hat sie jetzt eben Pech, denn wir bringen sie zurück und dafür wird sie Konsequenzen tragen müssen!“, erklärte er weiterhin grinsend und packte die Blondine am Arm. Lucy wehrte sich, als er sie mit sich ziehen wollte.

„Nein! Lass mich los! Ich bin nicht ausgebrochen!!“, schrie sie verzweifelt und wehrte sich weiterhin, suchte in der Menge weiter nach Lisana. „Ich bin zu Gast hier und habe noch keinen Ausweis!!“, versuchte sie weiter sich zu erklären. Nur kam es wohl nicht so glaubhaft herüber, da ihr bereits Tränen über die Wangen rollten. „Bitte, lasst mich gehen! Ich lüge nicht!“, bettelte sie schon fast verzweifelt und hatte keine Kraft mehr, sich zu wehren, als sie plötzlich nicht mehr weiter gingen.

„Was willst du denn hier?“, fragte Laxus jemanden, doch Lucy konnte niemanden sehen, da der Blonde ihr im Weg stand. Sie versuchte an ihm vorbei zu sehen und erkannte durch ihren Tränenschleier etwas pinkes. Oder ihre Sinne spielten ihr einfach einen üblen Streich.

„Lass sie gehen, sie ist mein Gast“, hörte Lucy dann Natsus Stimme und hatte sich doch nicht geirrt. Schnell wischte sie sich die Tränen weg, doch kamen ihr gleich wieder neue, aber immerhin erkannte sie wieder mehr von ihrer Umgebung. Und tatsächlich, vor ihnen stand Natsu, zusammen mit Wendy und Romeo. Die kleine Blauhaarige sah besorgt zu der Blondine, wofür sich Lucy am liebsten entschuldigt hätte.

„Sie hat keinen Ausweis dabei, also bringe ich sie ins Gefängnis zurück“, erklärte Laxus und zog Lucy etwas nach vorne, welche daraufhin erschrocken aufschrie. Damit hatte sie nicht gerechnet und war somit auch nicht darauf vorbereitet gewesen.

„Ich habe ihren Ausweis eben beantragt“, teilte Natsu dem Größeren mit und hielt ein Schriftstück hoch, doch überzeugte dies den blonden Mann nicht. „Zudem habe ich einen vorläufigen Ausweis für sie bekommen, mit dem sie sich in meinem Namen frei in der Stadt bewegen darf“, fügte er noch an und hielt eine kleine Karte hoch, welche sich Laxus nun doch genauer ansehen wollte. Lucy hoffte, dass er sie endlich los ließ und zufrieden war, da sie nun so etwas wie einen Ausweis besaß. Nun, noch besaß sie ihn nicht.

„Tse! Da hast du ja noch mal Glück gehabt!“, zischte der große Blonde und stieß Lucy zu Natsu, welcher sie auffing, ehe sie zu Boden stürzen konnte. „Wir gehen“, wies Laxus seinen Begleiter an und die beiden verschwanden schließlich. Die Menge auf dem Platz verteilte sich wieder, da es nichts mehr zu sehen gab. Die Heartfilia sah in Natsus Gesicht, da sie sehen wollte, ob er wütend war, doch sah sie es nicht. Er hatte sich umgedreht und nahm eine von Wendys Tüten, ehe er auch schon mit seiner freien Hand die Hand Lucys nahm und mit ihr, Wendy und Romeo zurück nach Hause ging.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-09-08T09:26:31+00:00 08.09.2015 11:26
Tolles Kapitel
Mach weiter so


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