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Gamer. Chatter. Lover!

von

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Social

Von einem schlechten Omen durch die Schultür geleitet, ging es auch schon weiter mit Chris Pechsträhne. Als sie gerade die Schulflure nach ihrem Schließfach erkunden wollte, fiel ihr ein vollbusiges Blondchen ins Auge. Zunächst schien nicht viel dabei zu sein. Chris war alles, aber bestimmt nicht voreingenommen. Sie schloss ihre Metalltür auf und beobachtete das Geschehen weiterhin aus dem Augenwinkel heraus. Mrs. Plastik sah abwertend zu dem auf dem Boden liegenden Jungen hinab. Ein bloßer Blick reichte und Chris wusste was hier gespielt wurde. Es war eine typische Täter-Opfer-Situation. Unsicher betastete der Junge die Schranke, da denen er sich zuvor angelehnt hatte, und versuchte sich so Stück für Stück aufzurichten.
 

„Bitte, Amber…das ist wirklich nicht komisch. Ich kann rein gar nichts ohne meine Brille sehen.“ Der Junge sah offenbar wirklich nichts. Als die Blondine mit dem armen Jungen ‚Schnapp-dir-deine-Brille‘ spielte, trafen seine Hände auch nicht einmal im Entferntesten die ungewöhnlich gewölbten Brillengläser.

„Bitte, ich bin mir sicher, dass wir dieses Problem lösen können. Wie wäre es mit einem Tauschgeschäft? Meine Brille gegen die Kekse, die mir meine Mutter gebacken hat.“ Schlug er ihr weiterhin vor, doch alles was er erntete war verpönendes Gelächter ihrerseits.

„Diese kalorienhaltige Zuckerbombe? Nein, danke!“ Im hohen Bogen warf sie das Brillengestell auf den Boden. Damit verschwand sie.

Seufzend schmiss Chris ihre Spindtür ins Schloss und half dem Jungen auf. Er schien recht froh über ihre Hilfe zu sein, doch stütze er sich nach wie vor an den Spinden ab.

„Warte eine Sekunde.“ Gesagt, getan. Auf der Suche nach seiner Brille durchkämmte Chris den Flur.

Hier ist es ziemlich rutschig. Ob sie vielleicht hinter den Wasserspender geraten war? Chris verlor keinerlei Zeit, bückte sich und quetschte ihr Gesicht praktisch schon an die Wand hinter dem Wasserspender. Es kam, wie es nun mal kommen musste. Da lag sie: Eingequetscht zwischen Flusen und Staub. Nur noch ein paar Millimeter. Das war alles nur die Schuld von ihrem Vater gewesen! So eine soziale Ader sah ihr gar nicht ähnlich. Finde Freunde hatte er gesagt, sie helfen dir den Schulalltag zu überstehen. Nein, im Endeffekt war es nicht seine Schuld. Es war die Schuld dieses Blondchens gewesen.

Endlich! Chris gespreizte Fingerspitzen umschlossen den Bügel. Erleichtert atmete sie aus. Doch ihr kleiner Erfolg wurde sofort gestört als sie spürte wie jemand hinter ihr stand. Chris setzte die Brille auf ihren Kopf und drehte sich auf ihren Vorderfuß herum. Überraschenderweise waren es Alexy und Armin, die ihr auf helfen wollen.
 

„Hey, du trägst eine Brille?“ Stellte Alexy amüsiert fest und nahm die Brille von Chris Kopf, um sie selbst aufzusetzen. „Woah, du siehst ja so gut wie gar nichts ohne dieses Ding.“

„War klar, dass dir nur das an ihr auffällt, Bruderherz. Schau mal, ihr Shirt.“ Meinte Armin nur und deutete auf das im blutunterlaufenden ‚You died‘, dass auf ihrem T-Shirt geschrieben stand.

Alexy rückte ein wenig zu seinem Bruder und flüsterte Armin zu, als sei Chris eine FBI-Agentin: „ Ist das irgendein bestimmter Code für den Weltuntergang, oder so?“

Armin fuhr sich nur mit einer Hand über sein Gesicht. Manchmal zweifelte Armin wirklich an die Intelligenz seines Bruders: „Das ist aus dem neuen Dark Souls II, Idiot.“

„Erde an Armin, Sie sprechen schon wieder nerdig, Erde an Armin: Bitte kommen, over.“ Der Blauhaarige hielt seine Hand vor den Mund und tat so als sei es ein Funkgerät, während er zu seinem Bruder sprach.

„Das ist nicht witzig, Alexy. Irgendeine hat dem Jungen dort drüben seine Brille geklaut und dann hinter den Wasserspender geworfen.“ Chris deutete nur auf das kleine Häufchen Elend, das blind auf Chris Rückkehr wartete. Beschämt kratzte sich Alexy nur seinen Hinterkopf und gab Chris die Brille zurück. Mit einem flüchtigen Winken verabschiedete sie sich von den beiden Jungen und ging zurück zu dem Brillenträger. Als sie ihm seine Brille wieder aufsetzte, brachte er ihr ein freundliches Lächeln entgegen.
 

„Vielen Dank für deine Hilfe. Das war total nett von dir. Mein Name ist Kentin und wer bist du? Ich glaube dich noch nie vorher hier gesehen zu haben.“ Der schmächtige Junge reichte Chris die Hand, die sie ein wenig skeptisch schüttelte.

„Ich bin Chris. Freut mich dich kennen zu lernen. Wirst du immer so von deinen Mitschülern behandelt?“ Wollte Chris weiterhin wissen.

„Oh nein. Nicht von allen. Hauptsächlich schikaniert mich nur Amber mit ihren Freundinnen. Aber ihnen wird das Lachen schon noch vergehen.“ Meinte der Junge und richte das Brillengestell auf seiner Nase.
 

Wie meinte er das?
 

Das Klingeln störte ihre Unterhaltung und der Junge huschte schnell ins nächste Klassenzimmer. Als sie schließlich auch endlich ihr Klassenzimmer gefunden hatte, war sie schon ganze 10 Minuten zu spät.
 

„Was fällt Ihnen ein, junge Dame? Sie besuchen erst einen Tag diese ehrwürdige Einrichtung und glänzen schon mit Abwesenheit. Das bedeutet Nachsitzen, junge Dame!“ Chris wusste nicht genau, was mit dieser schrulligen alten Dame nicht stimmte, aber am ersten Tag Nachsitzen zu müssen war übel. Wie sollte sie das ihrem Tag erklären? Als hätte der Teufel von ihm gesprochen erreichte Chris im Unterricht eine Nachricht. Zum Glück hatte sie ihr Handy auf lautlos gestellt, sonst hätte sie gleich noch einmal Nachsitzen dürfen.
 

Hey Chris,

kannst du nach der Schule noch schnell ein paar Besorgungen erledigen? Zum Abendessen kommt ein Arbeitskollege mit seiner Frau und seinen Kindern vorbei. Du weißt, was das bedeutet ;)

Lg, Dad.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yinyin24
2015-11-16T07:43:16+00:00 16.11.2015 08:43
Oh je so fängt der erste Schultag für Chris an. Amber ärgert ein hilflosen Schüler... miese dafür hat Chris neue Freunde gefunden. Nur das Nachsitzen am ersten Tag geht gar nicht. Ich bin mir sicher daß Chris es meistern wird. Danke für die coole Story. Deine Yinka <3


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