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Nur ein Experiment

oder doch Liebe auf den zweiten Schuss?
von

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Nur ein Experiment.... oder nicht?

Plötzlich fing der Jüngere an zu lachen, ganz leise, sodass Rin erst dachte es wäre ein neuer Hustenkrampf.

„Es… es tut mir leid, Nii-San…“

„Bist du blöd? Warum lachst du jetzt?“

Rins Flammen loderten immer weiter auf und sein Blick war wutverzerrt. Langsam kam Yukio auf ihn zu, griff nach seiner Hand und umarmte seinen Bruder ohne auf die Flammen zu achten, die seinen Mantel versengten.

„Es… es tut mir leid“, sagte er leise lachend „ … Ihr könnt jetzt rauskommen! Das Experiment ist vorbei!“

„Lass mich los! Bist du irgendwie blöd? Was geht hier ab?“

Yukio ließ Rin langsam los und stand mehr oder weniger vor seinem älteren Bruder. Langsam öffneten sich sämtliche Luken, Türen und Fenster und weitere Exorcisten kamen in den Raum.

„Nichts… alles okay… wir erklären es dir später“, flüsterte Yukio leicht schwankend und lächelte.

„Was…du…“ Rin starrte seinen Bruder entgeistert an.

Dieser nickte ihm zu und sagte: „Bringt in zu Herrn Pheles, der wird dir einiges erklären… ich … später den Rest, aber … ich muss bloß kurz…“

Damit brach Yukio zusammen und spuckte wieder Blut. Rin machte einen Satz auf ihn zu und legte den Arm um seinen Bruder, der sich zusammenkrümmte und würgte.

„Y…Yukio?“

Scheiße, was hab ich nur getan?

Rin kauerte sich zusammen und nahm die Hand vor den Mund, um die Tränen zu unterdrücken.

„Es….es ist alles okay, Bruder“, Yukio drehte sich langsam zu Rin um, konnte es aber nicht verhindern und spuckte wieder Blut.

„Es….“, Rin umarmte seinen Bruder und rief „ Tut mir leid! Alles! Und… es tut mir Leid, dass ich nicht mehr tun kann, als dir zu sagen, dass es mir leid tut…“

Langsam nahm Yukio die Hand seines Bruders und drückte sie.

„Sssssh… ganz ruhig Bruder… es ist kein Problem, ich ….hab mich darauf eingelassen“, ein Hustenkrampf unterbrach ihn „es war… alles der Plan und…ich hab ihm zugestimmt… mach dir keine Sorgen.“

Der Jüngere lächelte den Älteren an und strich beruhigend über seine Hand.

„Ich mach mir aber Sorgen“, schrie Rin mit Tränen in den Augen, dann wurde er leiser „Das… ist alles meine Schuld…!“

Yukio lachte leise auf.

„Nein…ist es nicht… Rin, bitte… geh mit den anderen zu Mephisto… und dann komm zu mir… ich …ich erklär dir alles…a..aber ich …ich muss …jetzt erstmal behandelt werden… lange … halte ich das nicht mehr aus…“

Zwei Exorcisten kamen an und hoben Yukio auf eine erste Hilfe Bahre. Rin stand auf und drückte Yukios Hand.

„Okay… bis später… Yukio…“

Dann wurde sein Bruder herausgetragen und Rin stand unglücklich mitten im Raum.
 

Erst als es schon dunkel draußen wurde, schickte man Rin eine Nachricht, dass sein Bruder nun empfangsbereit war. Rin rannte los in Richtung Krankenhaus, ohne sich um den Nieselregen zu kümmern.

Vor der Tür zu Yukios Zimmer verharrte er einen Moment, um wieder zu Atem zu kommen. Dann klopfte er und betrat das Zimmer.

„Yukio…? Hey… wie geht es dir?“

Er ging langsam in Richtung Krankenbett, das neben dem großen Fenster stand. Eine große, zerbrechlich aussehende Person lag dort und drehte sich nun lächelnd zu ihm um. Verbände waren um den Kopf und den Brustkorb gewickelt, am Kinn war ein großes Pflaster angebracht worden.

„Mir geht´s gut danke dir… ich seh bestimmt schlimm aus oder?“

Rin sah seinen Bruder kurz an und blickte dann auf das weiß des Bettlakens.

„Das…ist…schön…“

Das war ich!

„Ach Nii-San! Hör auf dir Vorwürfe zu machen! Du bist an nichts Schuld…“, Yukio krümmte sich zusammen, als die Schmerzen einsetzten. „Komm und setzt dich oder leg dich neben mich, dann erzähl ich dir alles, damit du mir glaubst, dass es nicht deine Schuld war.“

Er rutschte ein Stück zur Seite und verzog den Mund, als die Schmerzen erneut einsetzten. Rin kletterte vorsichtig neben ihn und setzte sich an die Bettkante. „Okay…“

Yukio lächelte seinen Bruder an und drehte sich zu ihm, dann begann er zu erzählen, wobei er leicht rot im Gesicht wurde:

„Also erstmal muss ich mich entschuldigen,…dass ich mit dir… dass wir miteinander geschlafen haben… aber es musste sein. Herr Pheles wollte austesten, wie stark du dich unter Kontrolle hast und da dies Fähigkeit immer abnimmt, je gefühlsgeladener du bist.. und ich der einzige bin, der dir familiär wirklich nahe steht… blieb mir keine andere Wahl. Wie gesagt, es war ein Test, um zu sehen, wie stark deine Kontrolle über die Flammen Satans sind. Und es ist gut, dass erst am Ende deine Flammen Besitz von dir ergriffen haben.

Es tut mir leid, dass ich das alles spielen musste und dich damit hintergangen habe. Aber sonst hätte der Plan nie funktioniert.“

Er zuckte vor Schmerzen zusammen.

„Aaargh… Und du bist nicht Schuld an den Verletzungen! Ich habe den unterschrieben, dass ich selbst für alle kommenden Schäden haften werde… und mich vertraglich verpflichtet, bei diesem Test mitzumachen… und deshalb bin ich auch schuld… verzeih mir bitte…“

Rin starrte seinen Bruder verwirrt an. „Fühlst…du denn gar nichts …. für …“

Himmel, was sag ich denn da?

Schlagartig wurde Yukio rot und sah weg. „I..ich…nun…ich…ich…eh…“

„Nun sag schon“, drängte Rin und sah seinen Bruder intensiv an.

„I..ich“, begann Yukio, drehte sich dann rasch zu seinem Bruder um, küsste ihn sacht und zuckte vor Schmerzen zurück.

„Dann ist gut“, erwiderte Rin lächelnd, während ihm die Röte ins Gesicht schoss, „aber du solltest dich jetzt erst einmal ausruhen.“

Erschöpft lehnte sich Yukio zurück und blickte zu seinem älteren Zwilling hoch.

„Nur noch eins… Nii-San, was …sind deine Gefühle, wegen…der Sache?“

„Ich …find´s okay. Ich hätte Mephisto nie verziehen, wenn du… das nicht auch gewollt hättest.“

„Oh… okay.“

Mit anderen Worten, er empfindet gar nichts für mich, will mich aber nicht verletzen, ach Nii-San.

Rin streichelte sacht über den Kopf seines Bruders und lächelte.

„Du kannst.. jeder Zeit zu mir kommen…“

„Ist gut… kommst du mich wieder besuchen, Bruder?“

Yukio drehte sich auf die Seite und schaute aus dem Fenster.

„Ja klar, wenn du möchtest komm ich jeden Tag“, Rin lächelte traurig und zog sich dann zurück und rutschte ein Stück zur Seite.

Schweigen erfüllte den Raum.

„Rin? Was ist los?“

„Es…tut…so weh dich anzusehen… t…tut mir leid. Du sagst zwar das es nicht meine Schuld ist, aber trotzdem… immerhin habe ich dir das angetan … und dich dazu n..n..noch be-“ Leise fing der Ältere an zu weinen und schaut auf seine Hände.

Yukio drehte sich um und zog ihn sacht in seine Arme, wobei er die Schmerzen ignorierte.

„Rin! Hör bitte auf die Vorwürfe zu machen! Es ist nicht deine Schuld, bitte hör auf… U..und was meintest du mit be-?“

„I..ich hab … dich doch total…s..schlimm …be..beleidigt…“

„Ich dich doch auch, Bruder..:“

Yukio drückte Rin sacht an sich und strich ihm die Tränen weg.

„A..aber es tut mir so verdammt leid!!“

„Nii-San! Es … tut mir viel mehr leid! Was ich da alles gesagt habe… ich hab dich so stark beleidigt, damit du ausrastest… so etwas hätte ich nie zu dir gesagt… oder dich dazu aufgefordert, mich zu schlagen…“

„Yukio!“, Rin krallte sich an die starken Schultern seines Bruders „erhol dich so schnell wie möglich… bitte…“

Yukio zuckte leicht zusammen: „Ha….haa…aaah… mach ich aber… Bruder … es tut gerade etwas weh…“

„Waaah! Tut mir leid“, murmelte Rin und ließ erschrocken los.

Yukio lächelte ihn sanft an und nahm seine Hand. „Keine Angst, bald bin ich wieder fit.“

Mit der freien Hand strich er die letzte Träne sanft aus dem Gesicht des Dämons und langsam fing auch dieser an zu lächeln. Plötzlich musste Yukio wieder husten und Rin verzog das Gesicht.

„Yukio? Br..brauchst du irgendwas?“

„Nein…nein.. alles was ich brauch ist hier“, flüsterte dieser und drückte sacht die Hand seines Zwillings.

Oh man… hör doch auf sowas zu sagen… ich … kann nicht mehr…Yukio...

„Alles ist gut… jetzt …“, murmelte Yukio und schloss die Augen.

„Was …wie meinst du das denn?“

Rin schaute seinen Bruder fragend an und lächelte, als dieser rot wurde.

„Yukio? …Wenn du … was machen möchtest… mach es einfach…es ist okay…“

Der Jüngere schlug schlagartig die Augen auf und erstarrte. „W..was?! A..aber Nii-San!“

„Mach schon“, Rin lächelte ihn aufmunternd an.

Langsam drehte sich Yukio zu ihm und beugte sich über ihn. Er strich langsam mit dem Daumen über die Wange seines Bruders und lächelte.

„Nii-San…“

Huh? Auf einmal tut ihm wohl nichts mehr weh…

Dann fing Yukio an zu husten und rutschte von seinem Bruder.

„Denkst du echt… dass ich das jetzt machen würde? Sieh dir doch an, wie schwach ich bin!“

„Schon okay… versprichst du mir, dass wir das nachholen?“

Rin beugte sich leise lachend über seinen Bruder.

„Wa..was!?“

„Was denn? Wird einfach schnell wieder gesund“, verschmitzt grinste ihn der Dämon an. Der Exorcist rollte sich wieder auf ihn und nagelte ihn mit der letzten Kraft am Bett fest.

„Nii-San.“, er lächelte grimmig „Du meintest das wir das nachholen… ich verlange eine Erklärung!“

„Du bist so niedlich wenn du dich freust…deshalb.“

„Ni-niedlich? Ist das alles was du mir zu sagen hast? Rin das ist keine Erklärung!“

Yukio schaute ihn immer bedrohlicher an und beugte sich tiefer.

„Für mich schon… da du sonst ja immer so ernst und traurig aussiehst.“

„F..für dich? …I..ist das so?“

Yukios Griff lockerte sich und er sah weg.

„Ja… aber…versprich mir das du schnell wieder gesund wirst, ja?“

Für einen Moment… dachte ich…dass Nii-San… ach quatsch …

„Ja…“, sagte Yukio schnell und küsste seinen Bruder. Dann drehte er sich mit dem Rücken zu ihm und lief rot an. Rin betrachtete lächelnd, wie sich sein Bruder zusammenrollte.

„Soll ich gehen?“, fragte er leise.

„Ja“, meinte Yukio, schüttelte aber den Kopf. „Bitte bleib.“

Rin rückte an seinen Bruder heran und legte sacht den Arm um ihn, wodurch Yukio sich erschreckte.

E..er umarmt mich…

„Ist das okay für dich, Yukio?“

Als Antwort drehte sich dieser um und griff nach den Händen seines Bruders. Rin drückte sie leicht, verschränkte dann die Finger mit seinen und lächelte.

Langsam kuschelte sich Yukio an ihn und schloss die Augen.

Ob er das wirklich nur wegen mir macht?

Rin drückte ihn an sich und beobachtete, wie sich das Gesicht seines jüngeren Zwillings entspannte und der Atem ruhiger und regelmäßiger wurde.

„Schon besser“, flüsterte er um seinen Bruder nicht zu wecken.

Endlich ist er nicht mehr so verkrampft… Y..Yukio…

Die ersten Mondstrahlen fielen in das Zimmer und auch Rin entspannte sich. Langsam zog er seinen Bruder dichter und küsste ihn auf die Stirn. Yukio seufzte leise, worauf Rin ihn auf die Wange küsste.

Yukio kuschelte sich näher an sich und der Ältere erkannte, dass sein Mund leicht offen stand.

Ja… ich tu´s…

Sanft beugte sich der Ältere herab und küsste seinen Bruder auf den Mund. Dieser erwiderte den Kuss leicht und öffnete ein Auge. Rin zog ihn dichter an sich und Yukio strich im sanft durch die Haare.

Ganz langsam tastete sich die Zunge des Jüngeren vorwärts und fand die des Älteren.

Dicht umschlungen blieben sie eine Weile liegen.

„Rin?“

„Mmh?“

„Ich liebe dich.“

Rin wurde schlagartig wieder rot und lächelte dann.

„Ich … ich liebe dich auch“, flüsterte er es ganz leise, sodass nur Yukio es hören konnte. Dann klammerte er sich an ihn und küsste ihn und zum ersten Mal seit langem hatten beide Brüder das Gefühl zuhause zu sein.
 

Aneinander gelehnt schliefen sie Arm in Arm ein und bemerkten nicht wie Mephisto erschien, sich grinsend über sie lehnte und sagte: „Dann habe ich wohl zum ersten Mal eine Wette verloren, junger Exorcist.“

Damit verschwand er im Dunkeln.



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