Zum Inhalt der Seite

Du scheinst so anders, wie ich

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nahe der Stadt

Es war noch früh als ich meine Augen öffnete. Die Sonne ging gerade auf und ich hörte auch schon die ersten frühen Vögel zwitschern. Ein herrliches Gefühl der inneren Ruhe durchflutete mich als mir die, noch kühle, Morgenluft um die Nase strich. Ich mochte den leichten Wind. Er trug mir den frischen Duft des Waldes, den ich so liebte, in die Nase. Ich sog ihn tief ein und atmete langsam wieder aus. Ich erhob mich um mich zu strecken. Ein lautes KNACKS in meiner Hüfte machte sich bemerkbar. Naja, auch ich werde nicht jünger. Bei dem Gedanken stahl sich ein Lächeln auf mein Gesicht, ich war zwar nicht alt, aber meine Hüfte tat immer als ob. Ich schaute über die Schulter ob ich jemanden geweckt habe, nein, hatte ich zum Glück nicht. Wenn sie wüssten wo ich hin wollte würde ich wieder nur verächtliches Schnauben ernten. Das musste nicht sein. Ich wusste, dass ich hier her trotz allem immer zurückkommen würde, sie waren immerhin mein Rudel.
 

Ich machte mich auf den Weg zu meinem Ziel. Ich wusste, dass es, oder besser gesagt er, noch lange nicht wach sein wird. Ich hatte noch Zeit. Ich setzte mich in Bewegung, durch die Wälder Konohas. Nach nicht allzu langer Zeit bemerkte ich, dass ich Durst hatte. Ich bog nach links ab und ging noch eine Weile in gemütlichem Tempo bis ich zu dem gesuchten Fluss kam. Er war weder sonderlich groß noch imposant, aber das Wasser war glasklar und floss so ruhig vor sich hin, dass man sich in seiner Oberfläche spiegeln konnte. Ich trank so viel ich konnte ohne dass mir schlecht wurde. Ich wusste, dass der Tag heute lang werden würde. Woher ich das wusste? Das wusste ich wiederrum nicht, es war einfach eine Ahnung. Ich hoffte, dass sich diese Ahnung nicht bestätigte, aber leider konnte ich mich oft auf mein Bauchgefühl verlassen. Als die Wellen wieder verschwunden sind, wurde die Oberfläche wieder spiegelglatt. Mein Gesicht wurde sichtbar im Fluss. Es war eigentlich ein ganz normales Gesicht wie ich fand. Ein Geräusch ließ mich aufschrecken. Schnell schaute ich mich um, um die Quelle des Geräusches zu finden. Es war nur ein Hase. Ich schnaubte über mein schreckhaftes Verhalten. So war ich nur wenn ich meinen Gedanken nachhing. Ich hatte keinen Hunger, deshalb ließ ich den Hasen ziehen. Ich blickte noch einmal auf die idyllische Kulisse hinter mir und machte mich auf den Weg.
 

Man merkte, dass die Sonne schön langsam aber sicher die Bewohner des Waldes aus dem Schlaf kitzelte. Naja eigentlich merkten nur wir, die Bewohner dieses Waldes, etwas davon. Die Menschen die in der Stadt wohnten interessierte das nicht. Als ich näher zur Stadt kam, stiegen mir ihre merkwürdigen Gerüche in die Nase. Vor allem der der Menschen. Ich mochte diesen Geruch nicht. Wäre der Drang ihn zu sehen nicht stärker, wäre ich vermutlich hier wieder umgekehrt. Ich reckte meine Nase ein Stück höher. Irrte ich mich ? Nein, ganz sicher nicht. Ich roch ihn, ganz sicher. Der Geruch war schwach, was bedeutete er war nicht sehr nahe. Ich folgte der Duftspur. Ich hatte mich noch nie vorher gezeigt, und ich hatte nicht vor das zu ändern. Deshalb blieb ich im Dickicht des Waldes, das mich trotz meiner Größe gut verbarg, stehen, als ich ihn nicht nur riechen sondern auch sehen konnte. Ein wohliges Gefühl durchfuhr mich als ich sah, dass seine Blessuren schon fast verheilt waren. Ich war immer wieder froh, wenn ich keine neuen Verletzungen an ihm sah. Ich mochte diesen Menschenwelpen, weshalb es mich immer wieder zu ihm zog. Ein leichter Luftzug wehte seinen Geruch zu mir. Er roch so lieblich wie nur ein Welpe riechen konnte. Ich kannte das von unseren Welpen im Rudel. Sie waren zwar nervig wenn sie auf dir herumsprangen und die ins Ohr zwickten, aber der wundervolle Geruch machte alles wieder gut. Ich verließ die Gedanken an mein Rudel und legte mich, möglichst leise, auf den Boden. Ich betrachtete ihn wieder. Er war für einen Menschenwelpen seines Alters normal groß wie ich fand. Er hatte blonde Haare, die ihm immer strubblig vom Kopf abstanden und ihm vorne ins Gesicht fielen. Wenn das Sonnenlicht, so wie jetzt, in seinen Haaren tanzte, glänzte das Haar in vielen Facetten. Seine Augen waren von einem strahlenden Blau, das mich an den wunderschönen Fluss erinnerte. In diesen Augen konnte man sich verlieren, so faszinierend waren sie zumindest für mich. Sie waren tief und rein. Die Augen eines Welpen eben. Die Nase hatte nichts besonderes an sich. Sie war nicht groß, eher stubsig und sie nahm so wenig war. Das war aber nicht seine Schuld. Die Nasen der Menschen waren generell äußerst unterentwickelt, vergliche man sie mit einer Nase der Unseren. Auf den Backen hatte er Schnurhaare. Das war das einzige das ihn, äußerlich, von den anderen Welpen seines Alters unterschied. Ich fand dieses Gesicht wirklich niedlich, aber es störte mich etwas daran. Er sah traurig aus. Das tat mir am meisten weh. Ich beobachtete ihn schon eine Weile, deshalb wusste ich, dass ihn die anderen Dorfbewohner mieden oder sogar verachteten. Sie nannten ihn "Monster" oder "Dämon". Das war der Grund seiner Einsamkeit und auch der Grund warum er jetzt hier am Spielplatz alleine war. Naja alleine war er ja nicht, ich war ja da, aber das wusste er nicht. Ich wusste seinen richtigen Namen. Er hieß Naruto Uzumaki.
 

Ich würde so gerne ein paar Schritte aus dem Dickicht gehen und mich zu ihm legen, einfach nur um ihn zu zeigen, dass er nicht alleine ist. Aber das würde ich nicht tun, so sehr es mir weh tat. Zu groß war die Angst dass mein Rudel ihm was antun würde, obwohl er ihnen nie etwas getan hat. Sie mochten die Menschen nicht, eigentlich hassten sie sie. Ich verstand den Grund auch. Ich selbst hasste sie auch lange Zeit. Sie waren nur auf sich bedacht, scherten sich einen Dreck um ihr Mitmenschen, geschweige denn um andere Tiere oder um die Natur. Im Gegenteil. Sie beuten die Natur, nach allen Regeln der Kunst, aus ohne auch nur einen Gedanken an Wiedergutmachung zu verschwenden. Sie gehen mit der Welt um als ob sie nur ihnen gehört, dass andere Lebewesen auch ein schönes friedliches Leben wollen, ist ihnen egal. Aber was soll man von einer Rasse, die bereit ist ohne mit der Wimper zu zucken sich zu bekriegen, auch erwarten. Ich verzog das Gesicht bei diesen Gedanken. Seit ich aber Naruto kenne, habe ich gemerkt, dass nicht alle so sind wie die Menschen die meine Eltern ermordet haben. Er war öfters im Wald, alleine, und hat noch einem Tier etwas getan. Die großen Bäume in Konohas Wäldern bekamen öfters ein paar Schläge von ihm ab, wenn er wütend war, aber das war nicht so schlimm. Ich blickte wieder zu ihm. Mein Rudel konnte nicht verstehen warum ich die Menschen nicht hasste. Von den weniger intelligenten Mitgliedern wurde ich sogar schon als Verräterin bezeichnet. Ich hatte mein Rudel noch nie verraten, das wussten die Älteren zum Glück auch, weshalb sie nie Gehör bei ihnen fanden. Ich hatte den Menschen nicht vergeben dass sie meine Eltern ermordet haben, aber Naruto konnte nichts dafür. Er war auf seine Weise anders und ich auf meine. Wir passten beide nicht in das Bild unseres "Dorfes" und wurden gereizt bis aufs Blut. Es gab nur einen Unterschied. Ich weiß, dass mich mein Rudel braucht, und das dringend. Naruto weiß nicht von wem er gebraucht werden soll. Ich wusste nur, dass ich ihn irgendwie brauchte, für mein Herz.
 

Mein Gedankengang wurde unterbrochen, als ich merkte, dass drei weiter Jungen auf dem Spielplatz auftauchten. Ich kannte sie nicht, aber sie hatten einen selbstsicheren und spöttischen Gesichtsausdruck. Das gefiel mir gar nicht. Der Größte von ihnen hatte eine Haare zusammen gebunden. Er fing an Naruto anzupöbeln:

"Hey du Monster, verzieh dich von unseren Spielplatz!"
 

Ach wie ich es hasste wenn er so genannt wird. Naruto drehte sich um und sah zu ihnen. In seinem Gesicht war deutlich die Wut zu sehen. Er streckte die Zunge raus und antwortete ihnen:

"Komm doch her, wenn du glaubst dass du mich vertreiben kannst, echt jetzt."
 

Ich stand auf. Ich wusste dass das keine gute Antwort war, der Junge war immerhin größer als er und eindeutig auf Streit aus. Naruto drehte sich wieder in seine vorherige Position zurück um von der Stange, auf der er saß, zu springen, als die drei Fremden schon auf ihn zu rannten. Noch in der Luft kassierte Naruto einen Kinnhacken ein. Er wurde in meine Richtung geschleudert und kam ziemlich ungut auf dem Boden auf. Ich sah, dass seine Lippe einen feinen Riss hatte und ein kleines Blutrinnsal daraus entsprang. Meine Letzen wanderten nach oben, mein Nasenrücken kräuselte sich. Seine Wunden waren noch nicht mal verheilt, schon bekam er von diesen Idioten wieder welche. Konnten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen ?! Gerade als Naruto aufstehen wollte, wurde er von allen dreien gleichzeitig in den Bauch getreten. Er rollte die Augen noch bevor sie zuklappten und er mit schmerzverzerrtem Gesicht bewegungslos am Boden lag. Die drei Jungen lachten laut über seinen Schmerz. Meine Nackenhaare waren aufgestellt und mein Ohren angelegt. Ich sah wie die drei erneut zum Tritt ausholen wollten. Die heiße Wut durchfloss mich. Ohne vorher drüber nachzudenken, schoss ich aus Gebüsch und drückte die drei weg. Ich hatte sie wohl mit Wucht getroffen, sie fielen nämlich nach hinten als ich vor Naruto zum stehen kam. Die drei hatten die Augen vor Schreck geweitet. Sie wollten wieder aufstehen, als sie erst begriffen, dass ich vor ihnen stand. Mit fletschenden Zähnen und einem tiefen Knurren hatte ich sie vor meinen Pfoten. Hätte ich gewollt, wären sie leichte Beute gewesen. Langsam ging ich auf sie zu und fixierte sie mit meinem Blick. Mir würde keine ihrer Bewegungen entgehen. Nur bewegten sie sich keinen Millimeter. Mein Kopf war zu ihnen herabgesenkt, ich konnte ihren stoßweisen Atem an meinen Tasthaaren spüren. Ein lautes Knurren durchfuhr meine Kehle. Es hatte den gewünschten Effekt, die drei Jungen sprangen wie von der Tarantel gestochen auf und liefen schreiend davon. Tze, solche Memmen.
 

Ich drehte mich um und ging zurück zu Naruto. Als ich ihn sah war mein Wut verraucht und mein Gesicht sah auch dementsprechend aus; keine Zähne waren mehr zu sehen und die Ohren waren auch nicht mehr angelegt. Er hatte sich in der Zwischenzeit nicht bewegt. Ich ging näher zu ihm, senkte meinen Kopf und lauschte. Er atmete. Puh, war ich erleichtert. Jetzt konnte ich seinen wunderbaren Duft intensiv wahrnehmen. Ich leckte ihm mit meiner Zunge über seinen Riss in der Lippe, um das Blut weg zu waschen, als er plötzlich die Augen aufschlug.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war das erste Kapitel meiner ersten Ff.
Falls ihr konstruktive Kritik, Verbesserungsvorschläge oder sogar Anregungen zum Verlauf der Geschichte habt würde ich mich über ein Kommi freuen :)
Ich freue mich natürlich auch darüber wenn ihr mir sagt wie euch der Anfang gefallen hat. :)
Ich entschuldige mich für etwaige Rechtschreibfehler.
Bis dann, lG
eure Ventus Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2015-02-11T21:14:58+00:00 11.02.2015 22:14
Interessanter Anfang.
Von:  debbi_ray
2015-02-09T09:50:00+00:00 09.02.2015 10:50
Schönes Kapitel :) !

Bloß ich wusste nie wie ich mir die "Wölfin" (?) Vorstellen sollte ^^

lg
Antwort von:  Ventus21
09.02.2015 12:13
Ich verspreche das "Geheimnis" bald zu lüften :)
Liebe Grüße und vielen Dank für das Kommi


Zurück