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War

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich wünsche euch ganz viel Spaß mit dem letzten Kapitel ;) Komplett anzeigen

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Ray

In diesem Moment stürzt eine gehetzte Tsunade um die Ecke und ihr panischer Blick bleibt an Tenten hängen. „Tenten, Kami-sama sei Dank! Was zum Teufel ist passiert?! Man hat mir nur gesagt, ich soll so schnell wie möglich hierher kommen? Ich habe alle anderen zurückgelassen, um den Überlebenden Dorfbewohnern zu helfen und die Verwundeten zu versorgen, aber-“ Ihre Stimme verliert sich, als ihr Blick durch die Glasscheibe auf die regungslosen Gestalten von Hinata und Sakura fallen. „Um Himmels Willen, was ist passiert?!“

Tenten lehnt weiterhin erschöpft gegen Neji, während sie der Hokage eine leise Zusammenfassung der letzten Stunden gibt.
 

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Die Augen der Godaime wandern im Sekundentakt von dem kleinen Nebenraum zurück zu Tenten. „Das ist unmöglich! Und- Ich meine... Du hast das wirklich überlebt?“

Die junge Waffenexpertin kaut nachdenklich auf ihrer Unterlippe. „Es war hart, aber sobald mein Körper sich entschieden hat Nejis Chakra anzunehmen statt es abzulehnen, ist es ganz von selbst passiert.“ Sie sieht zu den drei Männern. „Und da jeder von uns bereits Spuren eures Chakras in uns trägt, tendiert unser Körper automatisch eher dazu es anzunehmen. Der Unterschied ist nur...“ Es ist offensichtlich, dass sie es nicht aussprechen will, aber Naruto hat diese Hemmungen nicht, auch wenn seine Stimme vor Eigenhass trieft.

„Dass Nejis Chakra rein menschlich ist. Im Gegensatz zu unserem.“
 

Tsuande öffnet den Mund aber in eben jenem Moment wird Hinata von einer unsichtbaren Gewalt in die Luft gerissen, bis ihre Füße für eine Sekunde nicht einmal mehr ganz den Boden berühren. Sie stolpert zurück auf den Boden und mit einem lauten Schrei, der unheimliche Qualen verrät, explodiert Chakra in der Farbe von Feuer um ihren Körper.

Naruto stürzt fassungslos zu der Fensterscheibe und er nimmt kaum wahr, dass sein eigener Körper zu zittern beginnt, als er mitansieht wie sich Hinata unter der Wirkung seines Chakras vor Schmerzen windet. „Was haben wir getan?! Sie kann das gar nicht überleben! Verdammt, es hatte einen Grund warum Kyuubi nur in einem Neugeborenen versiegelt werden konnte!“

„Naruto- Wir haben nicht Kyuubi in ihr versiegelt, du hast nur einen Teil deines Chakras an sie weitergegeben. Und das kann sie sehr wohl überleben.“ Tenten sieht jedoch selbst besorgt durch die Scheibe, wo Hinata sich schreiend in die langen Haare fährt und wild daran reißt. „Sie hat es schon einmal überlebt.“

Naruto sieht geschlagen zu der besten Freundin seiner Verlobten und obwohl Tenten nie viel mit dem blonden Shinobi zu tun hatte, spürt sie den sichtbaren Schmerz in seinen hellen Augen beinahe so sehr wie ihren eigenen.

„Sie hat mir nicht die Wahrheit gesagt, oder? Darüber wie schwierig ihre Schwangerschaft wirklich war?“

Die talentierte Waffenexpertin sieht seufzend zurück durch das Fenster, wo Hinatas zitternder Körper immer noch mit dem fremden Chakra ringt. „Vermutlich nicht. Aber nur, weil es für sie keine Rolle spielt. Du kennst sie Naruto und das mag für dich schwer zu akzeptieren sein, aber Hinata hat es nie als Opfer gesehen.“ Sie sieht den verzweifelten Mann neben sich fest an, weil sie um ihrer Freundin Willen betet, dass er die Wahrheit in ihren Worten erkennt. „Sondern als das größte Geschenk, das ihr jemals jemand zu Teil werden hat lassen.“
 

Die Tatsache, dass sich in der Sekunde auch bei Sakura die Auswirkungen des Jutsus bemerkbar machen, unterbinden ihr Gespräch wirkungsvoll. Wie bei Hinata, verrät die unnatürlich Farbe des Chakras seine Herkunft. Es ist pechschwarz.

Auch Tsunades ehemalige Schülerin kann in ihrer Qual einen lauten Schmerzensschrei nicht zurückhalten. Sie kniet und hat die Hände vors Gesicht geschlagen, aber als sie sie wegnimmt und die Augen aufschlägt, stolpert Sasuke in nie gekanntem Entsetzen einen Schritt von der Scheibe zurück. Ihre Augen sind so schwarz wie seine und – was ihm noch viel schlimmer erscheint – genauso leer.
 

Hinata hört dagegen für einen Moment auf zu schreien, aber sie sinkt erschöpft auf die Knie und ihr ganzer Körper zuckt weiterhin in dem Kampf, den er gegen sich selbst führt.

„Tenten, bitte sag mir, dass ihr einen Plan dafür habt, wenn es nicht funktioniert.“ Der blonde ANBU erkennt seine eigene Stimme in ihrer Heiserkeit kaum wieder.

„Ja, aber wir können nur hoffen, dass sie noch klar genug denken können, um sich an unseren Ersatz-Plan B zu erinnern.“

„Und der wäre?“, will Neji besorgt wissen. Denn auch wenn er vor Erleichterung, dass Tenten lebend in seinen Armen steht, immer noch dankend auf die Knie fallen möchte, zerrt die Qual seiner Cousine ebenfalls stark an ihm.

„Herauszufinden, ob es irgendetwas Gutes an sich hatte, dass Sasuke und Naruto ihre Freundschaft jahrelang dadurch zum Ausdruck gebracht habt, dass sie ständig aufeinander losgegangen sind. Wenn sie das nutzen können, um ihren Chakrakreislauf kurzzuschließen, ist das vielleicht genug um ihren Körper lange genug auszutricksen, um das fremde Chakra als ihr eigenes anzunehmen.“

„Wie soll das funktionieren“, flüstert Sasuke heiser.

Yukis Mutter öffnet den Mund, aber Hinatas befremdlich rau klingende Stimme dringt zuerst zu ihnen durch.

„Sa-kura!“
 

Sie beobachten erstaunt, wie Sakura daraufhin aufhört sich zu winden und den Blick ihrer unnatürlich dunklen Augen tatsächlich auf Hinata richtet. Der zierliche Körper der blauhaarigen Clanerbin ist weiterhin ringsherum von Narutos orangefarbenem Chakra umgeben, aber sie stützt angestrengt die Arme auf den Boden, in einem letzten Versuch ihren Körper soweit unter Kontrolle zu bringen, dass sie sich näher zu Sakura bewegen kann. Es scheint sie all ihre Kraft zu kosten, aber Hinata vergräbt ihre Zähne hart in ihrer Unterlippe und zieht sich tatsächlich einen guten Meter in die Richtung der knienden Haruno, bis sie den Arm nach ihr ausstrecken kann.

Sie beobachten erstarrt, wie Sakura ihrerseits darum ringt ihre Arme zu heben, aber in dem Moment, in dem sich die Fingerspitzen der beiden Frauen berühren, nimmt ihnen ein gellendes Licht die Sicht und das Beben der entstehenden Explosion reißt sie beinahe von den Füßen.
 

Trotz ihres geschwächten Zustandes löst sich Tenten stolpernd von Neji und stürzt zuerst durch die Tür. Sie fällt neben Hinata auf die Knie und greift zitternd nach dem Handgelenk der regungslosen Clanerbin, während Tsunade noch vor Sasuke zu Sakura hechtet.

Tenten schluchzt zuerst auf. „Ich habe einen Puls! Sie lebt! Tsunade?“

„Ja! Ja! Sakura auch!“

Die grenzenlose Erleichterung über diese erlösende Nachricht treibt nicht nur den Frauen Tränen in die Augen.

Naruto rutscht erschöpft neben Tenten zu Hinata, greift zögernd nach der Hand seiner bewusstlosen Verlobten und verschränkt ihre kühlen Finger vorsichtig mit seinen.

Sie lebt. Sie lebt. Er wiederholt es immer wieder in Gedanken wie ein Mantra, denn mehr kann er in diesem Moment nicht erfassen. Alles was zählt ist, dass sie am Leben ist.
 

Auch Sasuke ist neben Sakuras regungsloser Gestalt auf die Knie gesunken, aber er wagt es noch nicht sie anzufassen. Das Bild, wie sein dunkles Chakra ihren zierlichen Körper eingehüllt hat, frisst sich durch seine Gedanken wie Säure.

Selbst zu seinen schlimmsten Zeiten hat er immer versucht sie zu beschützen. Am meisten vor sich selbst. Und ausgerechnet nach all den Jahren darin versagt zu haben, ist eine Schuld, die ihn nie mehr loslassen wird.
 

Doch bevor der dunkelhaarige Clanerbe in nie gekannten Schuldgefühlen ertrinkt, fährt Hinata ohne jede Vorwarnung keuchend nach oben, die Byakugan sichtbar aktiviert und das Chakra so prominent in ihrem Körper, dass es für die anderen spürbar ist. „Was-?!“

Sie legt sich eine Hand über die Augen und schweigt einen langen, beunruhigenden Moment, den dennoch niemand zu unterbrechen wagt, bevor sich ihr Körper mit einem tiefen Atemzug entspannt. Als sie die Hand langsam wegnimmt, sind die markanten Adern aus ihrem Gesicht verschwunden und der Ausdruck in ihrer Mimik spiegelt jenen Sanftmut wieder, für den sie bekannt ist. Doch dann fällt ihr wachsamer Blick auf die noch bewusstlose Sakura und sie rutscht schnell auf ihre Knie. „Geht weg von ihr!“
 

In der Sekunde, in der Sakura aufwacht, bewegt sich auch Hinata und die Bewegungen der beiden Frauen geschehen so schnell, dass nicht einmal die Hokage sie genau verfolgen kann. Aber ihre Chakren vibrieren spürbar im ganzen Raum. Sie sind kaum aus dem Blickfeld der Anderen verschwunden, als Hinata Sakura schon gegen eine der Wände drückt.

In der ersten Sekunde wehrt sich die Haruno gegen den festen Griff ihrer Freundin, doch als sich der Blick ihrer Augen klärt, erstirbt ihr Widerstand augenblicklich und auch ihr Chakra verebbt. Hinata lässt sie langsam los und erwidert den verwirrten Blick der talentierten Medic-nin mit einem beruhigenden Lächeln, bis auch der letzte Rest der Anspannung aus Sakuras Haltung weicht.

„Ookay, das wird ein kleines bisschen Zeit brauchen.“

Hinata streicht sich locker eine lose Haarsträhne aus der Stirn. „Bis wir uns daran gewöhnt haben? Ach was.“

Sakura sieht von Hinata zu Tenten und mit einem Schlag erhellt ein sorgenfreies Grinsen ihr Gesicht. „Ist euch klar, was das bedeutet? Wir haben es tatsächlich geschafft!“ Sie reißt Hinata in eine überschwängliche Umarmung und im selben Moment steht auch Tenten bei ihnen und schlingt die Arme schluchzend um sie beide.
 

Die emotionale Umarmung der drei Frauen treibt sogar Tsunade ganz versteckt die eine oder andere Träne in den Augen und sie tritt noch vor den Männern an die talentierten Kunoichi heran. Sakura hebt zuerst den Kopf und schließt ihre ehemalige Meisterin übermütig in ihre Umarmung mit ein.

„Tsunade!“

Die begnadete Godaime schnieft selten gerührt. „Meine Mädchen! Da sieht man euch nach fünf verfluchten Jahren wieder und schon steht das ganze Ninjareich Kopf!“

„Wir haben dich auch vermisst, Tsunade“, schmunzelt Sakura.

Aber die willensstarke Sanin ignoriert die gutmütige Stichelei ihrer ehemaligen Schülerin gekonnt. „Ich bin so froh, dass es euch gut geht!“
 

Schließlich reißt es auch die Männer nach und nach aus ihrer Starre, die von einer Mischung aus unfassbarer Erleichterung und anhaltender Besorgnis geprägt ist.

Es ist Naruto, der zuerst an seine Verlobte herantritt.

„Hinata-“ Seine Stimme bricht fast unter all dem Schmerz, aber die schöne Clanerbin fährt wortlos zu ihm herum, greift nach seinem Kragen und streckt sich auf ihre Zehenspitzen, bis sie an seine Lippen heranreicht. Und mit einem Kuss von ihr löst sich der Großteil seiner Sorgen schlagartig in Rauch auf.
 

Sakura stellt das Ganze noch einen Ticken überschwänglicher an, fällt dem perplexen Uchiha-Erben ohne Vorwarnung um den Hals und schlingt ihm übermütig die Beine um seine Hüften. „Du kannst mich später anschreien, aber jetzt, küss mich!“

Er hat mehr aus Reflex die Hände an ihre Hüften gelegt, um sie festzuhalten, aber als sie ihre Lippen hart auf seine legt, braucht er nicht lange, um ihrer Aufforderung nachzukommen.

Dennoch löst er sich zu früh von ihr. „Sakura-“

Aber die talentierte Medic-nin unterbricht ihn, indem sie ihre Stirn zärtlich gegen seine legt. „Es tut mir leid“, flüstert sie leise, immer wieder, bis er sie schließlich mit einem ungestümen Kuss zum Schweigen bringt.

„Mach das ja nie wieder“, verlangt er rau. „Und ich werde dafür sorgen, dass du nie mehr eine solche Entscheidung treffen musst.“

Sie nickt und birgt ihren Kopf an seiner Schulter, um zu verstecken wie nah ihr seine Worte gehen. „Ich liebe dich“, sie flüstert es ihm zu wie ein leises Geständnis und erntet eine seltene Erwiderung seinerseits, während er sie fest in seinen Armen hält.

„Ich dich auch.“
 

Tenten nimmt Nejis stützende Umarmung dankbar an, um sich unauffällig an ihn zu lehnen. Sie ist immer noch sichtlich angeschlagen und natürlich ist ihm das nicht entgangen.

Aber bei dem Glücksgefühl, das sie im Moment berauscht, ist ihr ihre körperliche Schwäche vollkommen egal.

„Jetzt könnte wirklich alles gut werden.“

Als Neji seinen fürsorglichen Halt um sie verstärkt, schließt sie erschöpft die Augen, aber das Lächeln auf ihren Lippen ist von solcher Erleichterung geprägt wie sie sie seit Jahren nicht mehr empfunden hat.
 

Aber auch wenn Narutos Erleichterung ebenso grenzenlos ist wie die der anderen, lässt ihn eine Sorge dennoch nicht los und er sucht verunsichert Hinatas Blick.

„Was ist mit deinem Herzen? Hinata?“

Das Herz rutscht ihm erneut in die Hose, als seine Verlobte unsicher eine Hand auf ihren Brustkorb legt und überrascht die Stirn runzelt. „Mein Herz-“ Sie sieht hilfesuchend zu Sakura und diese tritt augenblicklich an sie heran und aktiviert besorgt ihr Chakra.

Da Sakura mit dem Rücken zu ihnen steht, können die anderen nicht sehen, wie sich ihre Augen fassungslos weiten und sie einen bedeutungsvollen Blick mit Hinata tauscht, bevor sie sich blitzschnell umdreht und dem perplexen Naruto schluchzend um den Hals fällt. „Du hast sie gerettet!“

Der blonde ANBU legt stirnrunzelnd den Arm um seine zitternde beste Freundin, sucht aber den Blick seiner Verlobten. „Hinata-“ Aber die Liebe, die klar in ihren hellen Augen steht, nimmt ihm den Atem.

Hiashis älteste Tochter legt lächelnd den Kopf schief, während Sakura einen Schritt von ihm zurücktritt „Mein Herz wird immer schwach sein, Naruto, aber heute hat mich die Kraft deines Chakras gerettet.“

Er hört was sie beide sagen und glaubt es doch nicht. Er hat gesehen, was sein Chakra mit ihr gemacht hat und mit Heilung hatte das nicht das Geringste zu tun.

Doch ohne dass er seine Zweifel und Selbstvorwürfe in Worte fasst, spiegeln sie sich in seinen Augen und das ist mehr als genug, um sie Hinata zu verraten. Die schöne Clanerbin wippt blitzschnell nach vorne auf ihre Zehenspitzen legt beide Hände an seinen Nacken und bettet ihre Stirn sanft gegen seine. „Naruto, sieh mich an! Du hast mich gerettet! Und nichts davon ist deine Schuld! Im Gegenteil! Hörst du mich? Ich liebe dich!“

Sie verbirgt mit ihren Fingerspitzen, dass er in seiner unsagbaren Erleichterung vereinzelte Tränen weint „Ich liebe dich!“ und küsst den Rest seiner Verunsicherung fort.
 

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Doch als sie wenige Minuten später zu siebt den Bunker verlassen, holt sie die Realität wieder ein. Die ersten Sonnenstrahlen der Morgenröte durchbrechen gerade die Dunkelheit und heben die grausame Blutröte, die die Wiesen vor ihnen tränkt, nur noch deutlicher hervor.

Der Anblick der zahllosen Leichen, darunter viele der Hyuuga mit denen sie die letzten fünf Jahre ihres Lebens geteilt haben, treibt jeder der drei Frauen mehr oder weniger verborgen die Tränen in die Augen.

Aber es ist eine vertraute Stimme, die sie zuerst herumfahren lässt.

„Hinata!“

„Kiba!“

Als sie ihr ehemaliger Teamkamerad überschwänglich in die Arme schließt, verliert auch die junge Clanerbin endgültig ihre eiserne Beherrschung und erwidert seine Umarmung emotional.

„Fünf Jahre waren nicht abgemacht, Schätzchen.“

„Tut mir leid“, schnieft Hiashis älteste Tochter lächelnd und lässt sich auch von ihrem zweiten, schweigsamen Teamkameraden umarmen.

Es ist nicht nur Hinatas ehamaliges Team mit ihrer Sensei angereist und zwischen all dem Tod, gibt es ein emotionales Wiedersehen bei den Konoha-nins.
 

„Du hast dich kein bisschen verändert“, stellt Tenten schmunzelnd fest, als sie sich aus der Umarmung ihres ehemaligen Teamkameraden löst, der nach all den Jahren immer noch das bezeichnende Grün trägt.

Lee wippt grinsend nach vorne und senkt seine Stimme, aber der erheiterte Blick auf seinen anderen früheren Teamkameraden verrät seine Absicht. „Ich wusste immer, dass du unseren sturen Eisklotz irgendwann weich kriegen würdest.“

Die talentierte Waffenexpertin lacht amüsiert „Ach Lee, du hast mir wirklich gefehlt.“, während ihr bester Freund getreu seiner überschwänglichen Art als nächstes einer lachenden Sakura um den Hals fällt, die sich zuvor mit Kakashi unterhalten hat.
 

Aber das aufgeregte Wiedersehen ist getrübt durch den Geruch von Blut und Asche, der immer noch in der Luft liegt und sie die Schrecken der letzten Stunden nicht für eine Sekunde vergessen lässt.

Hinata löst sich zuerst von der Gruppe ihrer Freunde und tritt an Shinzos Frau heran, die ihr am nächsten steht, um die Ältere in eine trostspendende Umarmung zu schließen. Die Konoha-nins können nicht verstehen, welche bedauernden Worte Hinata ihrer entfernten Verwandten im Vertrauen zuflüstert, aber der Anblick der Hyuuga, die an diesem einen verhängnisvollen Tag ihren Mann und ihren einzigen Sohn verloren hat, ist ein erschreckend ernüchternder.

Viele der mitgereisten Konoha-nins haben in Zusammenarbeit mit den überlebenden Hyuugas bereits angefangen die Gräber für die Gefallenen auszuheben.

Auch die wenigen Hyuuga, die sich versteckt gehalten haben, sind scheinbar aus ihrem sicheren Versteck hervorgekommen, um ihre Verluste zu beklagen. Nur die Kinder sind nicht zu sehen und scheinbar ist jemand mit ihnen zurückgeblieben.
 

Gaara tritt leise an Hinata heran, als sie einen Moment in ihren tröstenden Bekundungen inne hält und bewundert im Stillen die tadellose Haltung der jungen Clanerbin.

„Wenn du willst, dass ich ein paar Worte sage-“

Das sanfte Lächeln auf ihren Lippen verdeutlicht ihm einmal mehr, warum Naruto der schweigsamen Frau so tiefe Gefühle entgegen bringt.

„Ich danke dir, Gaara, aber es ist mein Clan. Ich habe sie in diesen Krieg geführt, ich habe sie stundenlang einen nach dem anderen sterben sehen und jetzt werden wir sie gemeinsam zu Grabe tragen und beklagen.“

Der Kazekage nicht zustimmend und verbittet sich selbst jegliche abgedroschene Beileidsbekundung, von der er sich sicher ist, dass sie sie in den nächsten Stunden noch oft genug hören wird. „Wenn es irgendetwas gibt womit ich dir irgendwie helfen kann, dann lass es mich bitte wissen.“

Sie wendet den Blick langsam von dem verbrannten Gras ab und dreht sich ganz zu ihm. „Da ist wirklich etwas, um das ich dich bitten möchte.“

Sunas Kage zieht minimal eine Augenbraue in die Höhe. Hinata Hyuuga ist nicht dafür bekannt, jemanden um einen Gefallen zu bitten. Das Einzige worum sie ihn je gebeten hat, war es ihren Aufenthaltsort und die Existenz ihrer Kinder geheim zu halten. Trotz allem steht seine Antwort schon seit Jahren fest. „Alles, was du brauchst.“

Er folgt ihrem wachen Blick zu einer jungen Hyuuga in ihrem Alter, die blutüberströmt und verletzt eindeutig als einen der wenigen verbliebenen Krieger zu identifizieren ist und die dennoch unaufhaltsam durch die Reihen ihrer trauernden Verwandten huscht. Sie ist ihm schon vorhin ins Auge gefallen, als er erkannt hat, dass unerschütterlicher Kampfgeist das einzige ist, was die zierliche Kunoichi noch auf den Beinen hält.

„Würdest du sie mit nach Suna nehmen, bis sie sich erholt hat?“

Er versucht es nicht zu zeigen, aber die ruhige Bitte überrascht ihn. „Du weißt, dass ich tun werde, worum du mich bittest.“ Er spricht auch das gedachte aber nicht aus, aber er redet schließlich mit dem neuen Oberhaupt des Hyuuga-Clans.

„Sie wird noch wochenlang medizinische Versorgung brauchen, die sie hier nicht bekommen kann. Aber es gibt Umstände, die es verhindern, dass sie nach Konoha zurückkehren kann, um die ich mich zuerst kümmern muss. Außerdem bezweifle ich, dass sie überhaupt dorthin zurückkehren will.“

Gaara sucht die mitgenommene Gestalt erneut im Meer der geschundenen Gesichter. „Ich werde mich um sie kümmern.“

Hinata nickt dankbar, schmunzelt dann aber ganz leicht. „Ich danke dir. Aber fairerweise sollte ich dich wohl vorwarnen, dass sie es dir nicht einfach machen wird dieses Versprechen zu halten.“

Jeglicher Anflug von Amüsement weicht spurlos aus ihren schönen Zügen, als sie mehrere Schritte nach vorne macht und sich mit erhobener Stimme an ihre Verwandten wendet und mit ihrer stillen Autorität bedeutungsschwere Stille einfordert.

„Wir haben heute alle Jemanden verloren. Männer und Frauen. Mütter und Väter. Söhne und Töchter. Schwestern und“, sie schließt für einen winzigen Moment die Augen, „Brüder. Es gibt keinerlei Worte, die einem solchen Verlust angemessen sind und nichts, dass unseren Schmerz lindern kann. Sie werden uns an jedem Tag unseres Lebens fehlen und wir werden sie nie vergessen. Aber wir haben zu ehren, dass sie alle als freie Männer und Frauen gestorben sind, die in tiefer Überzeugung ihr Leben gaben, um ihre Familie zu schützen. Wir verdanken ihnen, dass wir noch hier stehen und wir versprechen dieses Geschenk nicht zu vergeuden. Sie werden für immer ein Teil von uns sein und wir werden ihre Erinnerung bewahren, solange wir leben.“

Ohne dass sie sie mit einem weiteren Wort dazu auffordern muss, beteiligen sich die verbliebenen Hyuuga mit ihrem jungen Oberhaupt an der traditionellen Chakrabündelung. Doch statt wie zum Anlass des Festes in den Himmel, leiten sie die gesammelte Energie dieses Mal in den umgegrabenen Boden.
 

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Tenten löst sich zuerst aus der Umarmung mit ihren engsten Freundinnen und wischt sich energisch die letzten Tränen von den Wangen, aber es ist Hinata, die mit einem hörbar erleichterten Seufzen die Augen schließt. „Sie kommen.“

Auch aus Sakuras Körper scheint endlich auch der Rest der Anspannung zu weichen. „Endlich.“

„Was-“ Doch dieses Mal beantwortet Tenten die verständnislose Frage Narutos ohne eine weitere Aufforderung.

„Ihr wisst nicht, wie es ist mit dem Gedanken leben zu müssen, dass man seine Kinder vielleicht nie wiedersehen wird.“

Ähnlich wie am ersten Tag der Männer im Dorf der Hyuugas durchbricht ungetrübtes Kinderlachen die angespannte Stille. „Mama!“ „Mama!“

Es ist ein herzzereißender Anblick, wie die drei Frauen, die in den letzten Stunden so unerschütterlich gewirkt haben, haltlos auf die Knie sinken, um ihre Kinder fest in die Arme zu schließen.
 

„Kinder?! Aber- niemand hat was von Kindern gesagt!“

„Kiba!“ Ino stößt dem Inuzuka unsanft ihren Ellenbogen zwischen die Rippen.

„Was?!“

„Halt gefälligst die Klappe, du Baka, du ruinierst den Moment!“
 

Tenten hebt ihre Tochter auf ihre Schultern und sieht schmunzelnd zu Sakura und Hinata. „Alles was jetzt noch kommt, sollte doch ein Kinderspiel werden, oder?“

Sakura wirbelt ihren lachenden Sohn übermütig durch die Luft, bevor sie sich grinsend eine lose Haarsträhne aus der Stirn wischt. „Klar, wir werden nur heimkehren und eine Revolution im Hyuuga-Clan anzetteln.“

Hinata nickt zustimmend und küsst beide Zwillinge auf die Stirn. „Ein Kinderspiel.“

Die Männer treten gemeinschaftlich an ihre Familien heran und trotz des ertragenen Leides und des Kummers der letzten Stunden, eint die Frauen in diesem Moment ein zuversichtlicher Gedanke, den Naruto in ehrliche Worte kleidet, während er einen der Zwillinge auf seine Schulter setzt und einen Arm vertraut um Hinata schlingt. „Was auch kommt, wir werden es gemeinsam meistern.“
 

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Nun, hier bin ich wieder.

Pünktlich zum Ende dieser Geschichte.

Obwohl wir alle wissen, dass es noch lange nicht das wirkliche Ende ist.

Wie es mit den Helden unserer Geschichte weitergeht?

Nun, das weiß noch niemand so genau...

Aber vielleicht findet ihr ja jemanden, der bereit ist euch auch diesen Teil der Geschichte zu erzählen.

Ich für meinen Teil werde euch hier verlassen.

Ich danke euch, dass ihr mich auf dieser Reise begleitet habt und hoffe, dass sie all das enthielt, was ihr euch erhofft habt...


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das wars!
Das ist das offizielle Ende von War!
Ich möchte euch allen danken, dass ihr mich durch diese Geschichte begleitet habt und für all die lieben Kommentare mit denen ihr mich unterstützt habt!
Und nur für euch, schreibe ich vielleicht noch einen Epilog...
GLG
Eure Hinarika Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Danimaus
2015-11-21T12:17:22+00:00 21.11.2015 13:17
Nein. Kein Ende ! Bitte . Das ist so toll ich glaub ich werde die ff noch oft lesen die ist so emotional und bildlich geschrieben geoßes Lob .
Von:  Suta98
2015-11-13T18:29:35+00:00 13.11.2015 19:29
Ein tolles Finale
Auch wenn ich doch traurig bin weil ich mich jedesmal auf neue Kapitel gefreut habe.
Mach weiter so hoffe das ich weitere solcher schöner Geschichten von dir lesen kann😊
Von:  XxGirlyxX
2015-11-03T14:04:01+00:00 03.11.2015 15:04
Super! Ein wirklich gelungenes Finale :)
Ich bin froh, das es für unsere Mädels gut ausgegangen ist und sie es alle überstanden haben.
Schade, das es schon vorbei ist, aber es hat mir sehr viel spass gemacht, deine ff zu lesen.
Mach weiter so :)
Glg XxGirlyxX
Von:  blackholmes94
2015-11-03T10:33:54+00:00 03.11.2015 11:33
Wow!!! Das nenn ich mal ein Finale...
Fand es sehr interessant und faszinierend wie du die Veränderungen bei Hinata und vor allem Sakura beschrieben hast! Dieses Spiel mit den Ängsten hast du eindeutig drauf !!!
Ich denke, dass Hinata eine gute Clanführerin wird... aber es wird sicherlich noch Probleme mit dem verbliebenen Clan in Konoha geben
Fand es super süß als sich die alten Teams wiedergesehen haben *.* vor allem Kiba's Reaktion auf die Kinder war zu köstlich ^^ xD
Würde mich auf jeden Fall auf eine Fortsetzung freuen! !!
Liebe Grüße :**
Von:  fahnm
2015-11-02T21:22:48+00:00 02.11.2015 22:22
Tolles Kapitel
Jetzt bin ich auf den Epilog gespannt.
Von:  Scorbion1984
2015-11-02T08:11:03+00:00 02.11.2015 09:11
Tolle Geschichte ,ich danke Dir dafür !!!
Von:  Cosplay-Girl91
2015-11-02T00:01:00+00:00 02.11.2015 01:01
Tolles Ende.
Würde mich sehr über einen Epilog freuen.
wenn du willst, können wir ja die Fortsetzung zusammen schreiben. ..
Mach weiter so .
LG
Von:  Kleines-Engelschen
2015-11-01T21:58:11+00:00 01.11.2015 22:58
absolut der burner schlechthin! bin hin und weg. so eine unglaubliche geschichte und ich finde sie bietet noch so viel mehr! würde mich über einen epilog oder eine fortsetzung riesig freuen. deine geschichten sind einfach grandios!

greetz
Von:  a-z-0
2015-11-01T21:20:26+00:00 01.11.2015 22:20
Hey Hinarika
Das Kapitel war der Wahnsinn !!!
Die drei Freundinnen haben es geschafft ich hatte bei diesem kapitel Tränen in den Augen bis zum geht nicht mehr. Ich bin froh das die familien nun vereint sind.
Du hast wahrhaftig Talent zum schreiben.
Ich würde mich sehr über ein Epilog freuen.
Glg aline
Von:  DarkBloodyKiss
2015-11-01T19:33:14+00:00 01.11.2015 20:33
Hi Nabend ^^

Das Kappi ist der Pure Wahnsinn !!!!!
Da bleibt kein Auge Trocken !!!!!
Es ist richtig toll wie du den zusammenhalt der drei Frauen beschrieben und rüber gebracht hast !!!!!
Du hast ein wahrliches Talent die Gefühle jedes einzelnen rüber zu bringen !!!!!!
Man konnte wirklich sehr schön Mitfiebern !!!!!
Freue mich sehr auf neues von dir !!!!!


gglg & ein sehr tolles rest Wochenende DarkBloodyKiss ^^


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