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Your legacy

(Arbeitstitel)
von

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Kapitel 1

Es gab nirgends einen Gedenkstein für jemanden wie Lelouch. So jemand verdiente solch eine Geste nicht. Bis heute wusste Suzaku nicht, was mit der Leiche des Prinzen, des späteren 99. Kaisers Britannias passiert war. Oder wo C.C geblieben ist. Vielleicht ist sie weiter gezogen, um ein neues Opfer zu finden? Geass war ein Rätsel für ihn. Eines, das er jedoch nicht lösen wollte. Die Magie dahinter war zu schwarz, als dass er es wissen wollen würde.

Ein paar vertrocknete Rosen lagen vor seinem Grabstein. Einem Grabstein mit lobpreisender Inschrift. Dabei war er die Worte nicht wert.

Den Kragen hochschlagend sah er zu Boden, als ein älteres Ehepaar an ihm vorbei ging. Einmal hatte er Shirleys Mutter gesehen. Ein einziges Mal. Die Frau war nicht mehr als ein Wrack. Blass und älter, als sie es eigentlich war. Der Tod von zwei so geliebten Personen brach einem das Herz. Shirley war quirlig, manchmal nervig, aber sie war auf ihre eigene Art so sympathisch und freundlich. Er vermisste ihr Lächeln und die Art wie ihre Wangen diesen zarten Rotton annahmen, wenn Lelouch den Raum betreten hatte.

Der junge Mann hatte einfach diese Ausstrahlung besessen. Jeder mochte ihn, auch wenn man ihn im gleichen Augenblick hassen konnte. Die meisten hatten die wahre Seite Lelouchs nie gekannt. Er war stets der freundliche Kerl mit dem unglaublich hohen IQ gewesen, bis man ihn als mehr als nur den Schüler gesehen hatte.

Ein vertrautes Mauzen ließ ihn zur Seite sehen. „Arthur?“, fragte er sich selbst leise, als er die graue Katze dort sitzen sah. Sie sprang auf den Sims des Grabsteins und rollte sich dort zusammen. Das Verhältnis zwischen ihm und diesen Vieh war als Hass-Liebe zu bezeichnen. Wie oft hatte dieses Mistvieh ihn gebissen? Aber auch … gerettet?

Warum kam dieses Tier hierher? Er hatte immer gedacht, das würden nur Hunde tun… „Arthur.“ Suzaku trat einen Schritt vor, ging in die Hocke und streckte die Hand aus. Die Augen des Katers fixierten ihn, schienen sein Gesicht identifizieren zu wollen, ehe die kleine Nase näher an seine Finger kam und daran schnüffelte. Doch gruben sich keine spitzen, kleinen Fänge in seine Haut. Viel eher schmiegte sich das Tier seiner Hand entgegen, begann zu schnurren und erweckte somit tatsächlich den Eindruck, als würde es ihn vermisst haben. Ein schmales, trauriges Lächeln erschien auf seinen Lippen. Wie gern würde er Arthur mitnehmen, aber er war sich sicher, dass früher oder später die richtigen Schlüsse gezogen werden würden. Und das wollte er vermeiden. Wie sollte er all das erklären? Abgesehen davon wusste er, dass er alles erzählen würde. Und dann wären all die Opfer, die sie beide gebracht hatten, nutzlos. Das wollte er vermeiden.

Das Klingeln seines Handys jedoch riss ihn aus dem nostalgischen Feeling, welches ihn zu überrollen drohte. Mit einer geübten Bewegung zog er es aus der Manteltasche, kappte es auf und hielt es ans Ohr.

„Ich bin’s, Kallen!“ Das war ihm klar, ihr Name stand auf dem Display, doch er sparte sich einen Kommentar diesbezüglich.

„Was gibt’s?“, wollte er wissen und streichelte Arthurs Kopf weiter, während er ihr zuhörte.

„Wir hatten einen Routineeinsatz. Normale Patrouilleneinsätze. Erinnerst du dich an den Überfall von vor drei Wochen auf einen Militärtransporter?“

„Ja.“

„Wir haben die gestohlenen Komponenten gefunden. Sie haben daraus Kightmares zusammengebaut. Verschiedene Teile wurden einfach miteinander verbunden. Es sieht aus, als würde den Underground-Hengsten ihr Platz zu klein werden.“

„Hm…“

„Was sollen wir machen?“

„Noch ist nichts passiert, oder?“

„Bis auf Grafitties, die zeigen: Zero help us ist natürlich alles in Ordnung.“ Warum klang sie auf einmal so angegriffen? Hatte sie mit Lelouch auch so gesprochen?

Ihm lag diese Position nicht. Er war nicht der Typ für große Inszenierungen oder große Showauftritte. Reden schwingen und auf Metaphern aufbauen. Er konnte sich selbst nicht so sehr verteufeln wie Lelouch es getan hatte. Sie beide waren charakterlich so unterschiedlich gewesen, dass es ihm unglaublich schwer fiel, überhaupt ansatzweise so zu denken, wie Lelouch es getan hatte. Suzaku war noch nie ein guter Schauspieler gewesen.

„Wenn es im Underground brodelt, wird es an die Oberfläche kommen. Willst du, dass es bis zu Nunnally vordringt?“

Das war das einzige, mit dem man ihm nahe kommen konnte. Suzaku liebte Nunnally wie seine eigene Schwester. Und nach all den Jahren war sie auch so etwas für ihn geworden. Er würde noch heute ohne zu zögern für sie sterben. Wenn es sein müsste, würde er hier und jetzt sein ohnehin bleiernes Herz aus der Brust reißen, wenn es die junge Frau retten würde…

„Ich werde mir etwas einfallen lassen.“

„Einfallen lassen?“, wiederholte Kallen seine Worte und das Unverständnis in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Nahezu alle wären enttäuscht, wenn er nicht in der Lage wäre, mit einem Masterplan auf zutrumpfen. In was sollten die Menschen noch Vertrauen haben, wenn selbst ihr perfektes Symbol nicht in der Lage war, ein solch eigentlich simples Problem zu lösen?

Suzaku jedoch antwortete nicht. Er klappte das Handy mit einem tiefen Seufzen zu und richtete sich aus der Hocke auf.

Die Mütze tief in die Stirn ziehend, verließ ein weiteres, verzweifeltes Seufzen seine Lippen, ehe er die Sonnebrille auf der Nase höher schob. Es war Winter, nicht einmal hell und er trug eine Sonnenbrille… Dieses Versteckspiel war schrecklich und so ermüdend. Nicht einfach der sein zu dürfen, der man war…

Manchmal wünschte er sich die alten Tage zurück und verfluchte C.C dafür, dass sie Lelouch diese Kraft gegeben hatte. Eine Kraft, um alles zu verändern.

War es nun wirklich besser? So, wie es jetzt war, war es da tatsächlich besser?

Wir waren zwei Seiten einer Münze, die als Währung ausgedient hat. Nun bin ich eine Münze ohne zweite Seite.

Er führte seinen Weg zurück zu der dunklen Wohnung weit abseits der Stadt in den Ghettos. Zwar waren dort die Bauarbeiten im vollen Gange und man wollte das schäbige Image dieser Stadtteile aufpolieren, aber es war immer noch ein besseres Versteck für ihn, als wenn er sich hier in der Nähe niederlassen würde.

Aber diese Renovierungen schienen tatsächlich eine Mitschuld an der Bandenrivalität zu haben. Zwar haben die Gangs sich gegenseitig seit Jahren bedroht und Mitglieder gegnerischer Organisationen getötet. Das war schon immer so. Aber wenn Kallen recht mit dem hat, was sie ihm schilderte, dann wird der Platz langsam zu gering, um sich gegenseitig zu dulden. Es ging eben immer um territoriale Ansprüche – die Welt würde sich nie ändern…

Die Schultern hochziehend, vergrub er die Hände in den Taschen und ließ seinen Blick zwischen den Menschen hin und her gleiten. Die Einkaufspassage war immer voll. Egal welche Tag- oder Nachtzeit. Seitdem das Wort ‚Frieden’ durch die Köpfe der Menschen geisterte, war eine unnatürliche Leichtigkeit in die Welt eingezogen. Die Menschen ließen ihre Vorsicht fallen und wurden angreifbarer als zuvor. Was auch immer in den Undergrounds los war, es würde die Menschheit hart treffen. Soviel war klar. Aber seinem Hirn wollte keine Lösung für das Problem in den Sinn kommen.

In dem Moment streifte sein Blick eine junge Frau.

Ich kenne diese Augen. Er hatte sie so oft gesehen. Dieses helle Braun… Doch schüttelte er den Kopf. C.Cs Haar war grün. Leuchtend Grün! Doch hier sah er nur glänzendes Schwarz. Abgesehen davon würde sie sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Weder in ihrer Form, noch in einer Verkleidung. Es war absurd, so verzweifelt nach Hinweisen zu suchen. So verzweifelt daran festhalten zu wollen, dass er nicht der Mörder war, für den er sich selbst hielt. Zwar hatte er C.C nicht getötet, aber er hatte das Produkt ihres Einflusses getötet! Einen Menschen, den er geliebt hatte. Einen Freund…

Es war nur eine kurze Berührung ihrer Arme, eine Berührung, wie sie immer in überfüllten Passagen passierte und doch durchzuckten ihn Bilder. Mit einem Mal blieb er stehen, fühlte sich gelähmt und gleichzeitig verspürte er den Drang fort zulaufen. Weit weg. Weg von allem! Er sah blauen Himmel. Ein paar Wolken. Grüne Wiesen.

Es war die ländliche Seite Japans. Ein Ort, an den sich die Städter selten verirrten. Der Internetempfang war grauenhaft, die Fernsehapparate veraltet und es gab kein Kabelfernsehen. Abgesehen von der schlechten Telefonverbindung und den geringen Möglichkeiten der Berufswahl, war es der absolute Horror für jemanden aus der …

„Suzaku.“ Ihre Blicke trafen sich erneut für einen kurzen Moment, doch da war es bereits vorbei. Die Menschen um ihn herum flossen weiter durch die breite Passage, liefen um ihn herum und nahmen ihn nicht wirklich wahr. Was war das?

Er hatte das bereit in der Vergangenheit gespürt. Das erste Mal als er Zero festgenagelt und beinahe erschossen hätte. Als Zero direkt vor der Waffe seines Lancelots stand. Nur waren es damals nicht solche Eindrücke gewesen.

„Kann es…!“ Er wandte sich um, doch von der schwarzhaarigen Frau war nichts mehr zu sehen.

„Nein… Nur Wunschdenken.“ Anders konnte er es nicht erklären. Seine Verzweiflung trieb ihn bereit in Tagträume, die er unmöglich mit irgendwas anderem erklären konnte, als Angst. Angst zu versagen und nun klammerte er sich an etwas, was niemals sein konnte. C.C war weg, Lelouch war weg – die Welt war eine andere als noch vor vier Jahren. Und er müsste endlich beginnen, nach vorn zu gehen anstatt immer stehen zubleiben und zurückzusehen.
 

„In Zusammenarbeit mit der Regierung?“

„Nunnally erbat ein Gespräch. Du hast immerhin dazu beigetragen.“

Manchmal fragte Suzaku sich wirklich, ob Kallen nicht bereits wusste, wer er war. Spielte sie vielleicht nur mit? So, wie alle seit Jahren ein Spiel spielten?

„Beigetragen zum Frieden, also musst du auch helfen, ihn zu halten.“

„Ja, wahrscheinlich hast du recht.“

Ihm ging noch immer nicht diese Begegnung am Nachmittag aus dem Kopf. Klar denken konnte er ohnehin schon lange nicht mehr…

Eine Hand legte sich auf seine Schulter und als er aufsah, blickte er in Kallens blauen Augen, die durch das Visier des Helms leicht violett erschienen.

Violett…

Wie gern würde er diese amethystfarbenen Augen wieder vor sich sehen, die ruhige, tiefe Stimme hören. Er hatte Lelouch immer gern zugehört und …

Leicht schüttelte er den Kopf, um den Gedanken loszuwerden, der sich in seinem Kopf manifestieren wollte. Das hier war nicht der Moment, um sich in unbekannte Tiefen ziehen zu lassen.

„Ich werde mich auf ein Gespräch einlassen. Ich will, dass du dabei bist.“

Beinahe wäre ihm ein ‚möchte’ über die Lippen gekommen, doch besann er sich auf Lelouchs befehlenden Ton. Doch musste Suzaku wirklich wie er sein? Um diese Rolle zu spielen? Zero war nur ein Symbol, keine Figur. Und doch … Etwa in ihm sagte ihm, nein, schrie ihm entgegen, dass er nicht nur diese Maske tragen konnte, um Zero zu sein. Lelouch hatte diese Figur geformt und so gehörte auch alles dazu, was sie ausmachte. Man änderte eine Puppe auch nicht, nur weil eine andere Person damit spielte. Immerhin war … Zero und das Zero Requiem und alles … einfach … Lelouchs Vermächtnis.

Ich scheine mehr für dich zu leben als für mich. Weißt du das? Weißt du es zu schätzen, dass ich alles für deinen … Wunsch aufgegeben habe? Ein Leben für zwei ist … ermüdend, Lelouch. Wie gern würde er ihm diese Worte ins Gesicht sagen, dabei war ihm bewusst, dass er nicht einmal ein Grab hatte, um zu weinen. Natürlich hatte er Tränen vergossen, als die Klinge ihr Opfer gefunden hatte. Aber das hieß nicht, dass das für ihn vorbei war. Er weinte sich noch immer in den Schlaf. Dabei wusste er nicht einmal mehr, warum. War es Trauer über den Verlust der einzigen romantischen Beziehung, die er jemals zu einem Menschen gehabt hatte? Euphemia war die erste Person, zu der er eine Art Liebe empfunden hatte. Nach ihrem Tot war nur Hass da gewesen. Natürlich hatte er Lelouch geliebt – aber wie einen Freund. Und Nunnally wie eine Schwester. Liebe auf diese romantische Art war nie eine Erfahrung gewesen, bis er diese hübsche, junge Frau getroffen hatte.

Oder war es Verzweiflung, die er spürte.

Angst?

Trauer?

Oder all die Gefühle auf einmal, sodass sein Körper nicht wusste, wohin mit all dem als es in Tränen zu packen? Selbst jetzt, jetzt in diesem Moment, verspürte er eine tiefe Traurigkeit und einen Kloß in seinem Hals, den er nicht herunterwürgen konnte.

„Zero. Hörst du mir zu?“

Hatte sie mit ihm gesprochen? Er hatte sie nicht gehört.

„Was?“ Anstatt einer Entschuldigung für seine Unaufmerksamkeit glitt ihm diese patzige Frage über die Lippen und er bereute es in dem Moment, indem er es selbst realisierte. Das war nicht richtig…

„Sorry“, hängte er hinterher. „Du solltest gehen.“

„Aber…“

„Ich melde mich bei dir.“

Was er jetzt brauchte, war Ruhe und die Einsamkeit, die er seit Jahren für sich gewählt hatte. Zuvor war er zwar auch nie der geselligste Typ gewesen, hatte sich mit Freuden aus allen großen Festivals herausgehalten, aber jetzt wollte er sich nur noch verkriechen und allein sein. Selbst an Selbstmord hatte er den einen oder anderen Gedanken verschwendet. Doch war dies keine Option. Wahrscheinlich war sein Wille zum Leben so stark, dass er niemals sterben würde. Er konnte es einfach nicht. Nicht, weil es seine sondern Lelouchs Entscheidung für ihn war. Leben. War das ein Leben, das er nun führte? Es war kein Leben, es war Folter, eine unnötig ausgedehnte Zeitspanne, der er nicht entkommen konnte. Eine Bürde, die er tragen musste. Es war nicht fair. Alles hatte man ihm aufgehalst und dann hatte man ihn allein gelassen. Und das fühlte sich einfach nicht richtig an!

„Ok…“

Die Tür schlug ins Schloss und er nahm die Maske von seinem Gesicht, atmete tief durch. Es kam ihm stets so vor, als könne er hinter diesem Ding nicht atmen… Dabei war es so einfach. Atmen war so einfach, so natürlich. Leben sollte auch natürlich sein. Sterben … auch.

Erlischt der Bann eines Geass, wenn die Person tot ist? Die, die den Befehl gab? Nur gab es niemanden, der diese Frage für ihn beantworten könnte. Aber was war, wenn dem so war? Würde das dann heißen, dass Lelouch?

Sei nicht dumm, mahnte er sich gedanklich selbst und legte das Kostüm ab, um sich in seine eigenen Kleidungsstücke zu hüllen. Der Gedanke ist absurd. Du hast ihn selbst erstochen, gesehen wie er gefallen und letztlich gestorben war. Nunnally hatte geweint und…

Er schüttelte den Kopf. Sollte das jetzt die ganze Zeit so weiter gehen? Dass er sich an etwas klammerte, das nicht real sein konnte?

„Ich will das alles nicht mehr!“

Er wollte alles, nur nicht das hier. Er wollte das Lächeln sehen, das Funkeln in den Augen, wollte im Schach verlieren – weil er es einfach nicht konnte – und er wollte … wieder glücklich sein. Nur er konnte diese Verantwortung nicht einfach abwälzen, so wie Lelouch es getan hatte. Warum konnte man die Zeit nicht zurückdrehen und dann einfach anhalten? Da gab es so viele Momente, die er erneut erleben wollte. So viele Emotionen, die er noch einmal fühlen wollte…

Aber nicht das hier!

„Hilf mir! Hilf mir!“

Wie sollte er anderen helfen, wenn er selbst absolut hilflos war? Suzaku brach in die Knie, vergrub das Gesicht in den Händen und spürte das bereits vertraute Brennen in seinen Augenwinkeln und später die warme Spur der Tränen auf seinen Wangen. „Du hättest mich auch töten sollen, Lelouch…“
 

„Bist eine ganz schöne Heulsuse geworden, was?“

Er fuhr zusammen und ließ die Schlüssel fallen. Sich zur Seite wendend erblickte er das bekannte Grün, welches er ein paar Tage zuvor so verzweifelt gesucht hatte. Und es waren wirklich diese braunen Augen gewesen… Dieselben sahen ihn nämlich jetzt an. Es war ein Teil von C.Cs Natur einfach so … zu sein. Sie schien erst für jemanden Sorge zu tragen und eine Art Freundschaft zu entwickeln, sobald Pizza im Spiel war oder ein Vertrag. Wie sie wirklich zu Lelouch gestanden hatte, wusste er noch immer nicht. Waren die beiden nur Vertragspartner? Dafür jedoch war die Nähe zwischen ihnen beinahe unübersehbar gewesen. Und Suzaku wurde das Gefühl nicht los, dass C.C etwas für den verstorbenen Prinzen empfunden hatte. Zu ihm jedoch war sie … so distanziert und kühl wie immer. Einige Aspekte einer Persönlichkeit konnte man nicht ändern.

„Was?“

„Du hast mich schon verstanden, Zero. Beweg deinen Arsch rein“

Er tat wie ihm geheißen und öffnete die Tür, nachdem er die Schlüssel aufgehoben hatte. Sie trat nach ihm in die minimalistische Wohnung ein und schlug die Tür ins Schloss. „Was ist los mit dir?“

„Nichts. Es ist alles in Ordnung.“

„Hm. Du lügst.“

„Lügen solltest du gewohnt sein. Du hast immerhin den besten Lügner herangezüchtet, den es geben konnte“

„Er war schon immer so.“

„Jetzt lügst du“, hielt er gegen ihre Worte. „Ich kannte ihn.“

„Hm. Du kanntest ihn.“

„Unsere Beziehung zueinander war länger und tiefer als die deine zu ihm.“

„Ich weiß, du hast ihn immerhin erstochen. Tiefe Beziehung, wie wahr.“…

Suzaku schreckte auf und spürte sofort die Kälte des Raumes, die ihn umfing. Er war allein… Es war nur wieder einer von vielen Träumen, die er gehabt hatte. Doch langsam sollte er sich wirklich damit abfinden. Nach vorn gehen… Das Treffen mit Nunnally hatte ihn völlig aus den Bahnen geworfen und die Aufgaben, mit denen er sich konfrontiert sah, waren einfach zu viel. Er konnte einen Knightmare steuern, als wäre es sein eigener Körper. Es machte ihm alles nichts aus – doch das hier. Das war er einfach nicht. Zwar war ihm klar, dass er in Selbstmitleid und Zweifeln zu ertrinken drohte, aber es gab nichts anderes mehr für ihn.

„Es ist nichts geblieben. Nichts…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ximi
2015-01-26T15:02:18+00:00 26.01.2015 16:02
Heii!

Wieder ein wirklich tolles Kapitel. Ich finde es wirklich super, wie du Suzakus Emotionen so glasklar und mitreissend darstellen kannst. Er tut mir immer mehr leid, die ganze Bürde auf seinen Schultern tragen zu müssen.
Wie du in deiner vorgängigen Antwort geschrieben hast, das Ende hat echt fertig gemacht. Irgendwie konnte ich es gar nicht fassen, als ich es mir angeschaut habe. Ich wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte.
Es ist durchaus möglich, dass die Dinge eben nicht so sind wie sie scheinen und genau das hoffe ich jetzt in deiner FF inständig für Suzaku! Ich habe ihn irgendwie immer gemocht, was ja nicht bei allen der Fall ist, die die Serie geguckt haben.
Er hat irgendwie einfach versucht, den richtigen Weg zu finden und ist dabei vielleicht genau wie Lelouch ein bisschen vom Weg abgekommen. Wie auch immer=D

Nochmal: Wirklich tolles Kapitel. Ich hoffe, dass es bald weitergeht!^^

glg ximi
Antwort von:  SanjaAlexei
26.01.2015 19:14
Danke und schön, dass es dir wieder gefällt ^^ Das ist immerhin das Wichtigste, dass es den Lesern gefällt und die Emotionen auch getroffen sind, die man erreichen wollte xD

Im Ending des Animes spricht C.C mit jemanden, als sie auf Heuwagen liegt. Im japanischen Ending wird noch die Person näher gezeigt, die den Pferdekarren lenkt (aus einer Nahaufnahme). Sieht verdammt nach Lelouch aus - das ganze Gesicht und das Grinsen. Daher kommen viele Gerüchte, dass er nicht tot ist. Bin mal auf das Spinnoff gespannt, was für dieses Jahr angekündigt ist xD

Ach, Suzaku ist ein Süßer. Ich konnte ihn erst nicht ab, aber im Verlauf wurde er mir immer sympatischer ^^

Hoffe, das nächste Kapitel gefällt dir auch wieder so gut ^^ Danke noch mal und einen schönen Resttag ;)

LG


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