Zum Inhalt der Seite

Keine Kompromisse

Kaiba gegen die Yakuza
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Verwirrungen

~~ Seto Kaiba ~~
 

Dieses kleine Yakuza-Hündchen bringt tatsächlich Leben in die Villa, allerdings sollte ihn wohl jemand warnen, dass meine Dienstmädchen mehr auf dem Kasten haben, als man ihnen ansieht.
 

„Nozomi. Lass es ihm durchgehen, ja? Ich brauch diesen Yakuza-Bengel noch.“
 

Ich kann sehen, wie ihre rechte Hand verdächtig nah an ihrer fast unsichtbaren Rocktasche liegt, von der ich weiß, dass sie dort immer ihre überaus handliche Pistole Glock 26 beherbergt. Ihre Hand ballt sich sekundenlang zu einer Faust und umfasst dann wieder die Kaffeekanne, die sie noch in immer ihrer linken Hand hält.
 

„Sehr wohl, Master Seto.“
 

Ich sehe, wie der Yakuza-Bengel eine Augenbraue hebt und einen verwirrten Blick zwischen mir und Nozomi hin- und herwirft. Soll ich ihn aufklären oder mich weiterhin darüber amüsieren, wie er meine Angestellten unterschätzt? Letzteres hört sich verlockender an.
 

„Ich danke Dir, Nozomi. Schenk ihm einen Kaffee ein und zieh Dich bis auf weiteres zurück.“
 

Sie seufzt leise, schenkt dem Yakuza-Bengel einen Kaffee ein und verbeugt sich leicht vor mir.
 

„Wenn Sie mit dem Frühstück fertig sind, rufen Sie mich bitte, ich werde mich dann mit Sakura um das Abräumen kümmern.“
 

Ich nicke ihr kommentarlos zu und sie verschwindet mit einem letzten bösen Blick auf den Yakuza-Bengel durch eine Seitentür in Richtung Küche.
 

„Was war das denn gerade?“
 

Ich falte meine Zeitung sorgfältig zusammen und lächle den Yakuza-Bengel kalt an.
 

„Du solltest wirklich vorsichtig sein mit Deinen Äußerungen. Du scheinst zu vergessen, für wen diese Mädchen arbeiten. Nicht jede mag es, so schamlos und plump angeflirtet zu werden, wie Du es bei Nozomi getan hast. Einige meiner Mädchen sind sich nicht zu schade, derartige Anmachungsversuche aufs Härteste zu bestrafen. Das gilt besonders für Nozomi. Und lass Dich nicht durch ihren Namen täuschen, der Hoffnung bedeutet, denn wer sich mit ihr anlegt, für den besteht keine Hoffnung.“
 

Das kleine Yakuza-Hündchen wirft mir nur einen überaus verwirrten Blick zu und scheint wirklich nicht zu begreifen, wie nah er gerade dem Tod gewesen ist. Wie äußerst amüsant.
 

„Häh?“
 

Ich schüttle nur amüsiert den Kopf, lege meine Zeitung neben mir an den rechten Rand des Tisches und greife stattdessen zu meiner Kaffeetasse, um endlich mein morgendliches Frühstück zu beginnen. Soll sich dieser Typ doch den Kopf über meine Worte zerbrechen. Was kümmert es mich? Aber vielleicht lässt er in Zukunft seine billigen Anmachsprüche, die er vermutlich dort draußen auf der Straße aufgegabelt hat. Meine Angestellten haben wahrlich Besseres verdient.
 

„Seto?“
 

Ich werfe Mokuba einen fragenden Blick zu, er zieht seine Stirn in leichte Falten.
 

„Geht es Noah gut?“
 

Ich nicke beruhigend.
 

„Keine Sorge, Mokuba. Noah ist über den Berg und sollte im Laufe des Nachmittags hier eintreffen. Mach Dir keine Gedanken mehr deswegen, ja?“
 

Er seufzt erleichtert und schnappt sich wieder eine Weintraube aus einer Schüssel.
 

„Okay.“
 

Ich greife nach der guten Butter, leider zeitgleich mit dem Yakuza-Hündchen, so dass ich anstatt der Butter seine rechte Hand erwische, die schon auf der Butterglocke liegt. Wie in Zeitlupe dreh ich mich zu ihm um und starre ihn wütend an. Er zuckt nur beiläufig mit den Schultern.
 

„Ich war schneller.“
 

Ich kralle meine perfekt manikürten Fingernägel in seinen Handrücken, er zieht seine Hand ruckartig zurück.
 

„Verfluchter Mistkerl! Du bist ein verdammt schlechter Verlierer, Du Arschloch!“
 

Ich greife mir einfach die Butter, ohne ihm einen Kommentar zu gönnen. Ein Seto Kaiba verliert nicht und wenn er zuerst die Butter haben will, dann kriegt er sie auch, aber das muss dieses Hündchen wohl noch lernen.
 

~~ Katsuya Jonouchi ~~
 

Dieses verfluchte Arschloch! Erst verwirrt er mich mit seinen blöden Kommentaren und dann klaut er mir auch noch die Butter, obwohl ich sie zuerst erwischt hatte. Neben mir höre ich Hiroto leise kichern und ich werfe ihm einen wirklich mörderischen Blick zu.
 

„Hiroto! Das ist nicht witzig!“
 

Er kichert noch immer vor sich hin und grinst mich dann breit an.
 

„Komm schon, Katsuya, mach hier nicht so einen Aufstand. Wir sind hier nur zu Gast und sollten froh sein, dass wir überhaupt was zum Essen bekommen und dann auch noch solche Leckereien. Erinnere Dich daran wie oft Du auf das Essen verzichten musstest, weil Du Dich mal wieder mit Deinem Vater angelegt hast oder erinnerst Du noch an die Sache mit dem geklauten Spanferkel, für das Dein Vater Dich hart bestraft hat? Die Nar….“
 

Mein Herz verkrampft sich bei diesen Worten und ich spüre wie sich mein mörderischer Blick verfinstert, was auch Hiroto aufzufallen scheint, denn er wird ruckartig still.
 

„Noch ein Wort und Du bist tot, Hiroto.“
 

Meine Stimme klingt selbst in meinen Ohren eisiger als sonst, was allerdings auch kein Wunder ist. Immerhin war Hiroto gerade dabei im Beisein eines halben Kindes über meine lange Narbe auf meinem Brustkorb zu reden. Es macht mir nichts aus, wenn Kaiba davon erfährt, aber für seinen kleinen Bruder ist diese Geschichte nicht gerade geeignet.
 

„Sorry, bin schon still.“
 

Ich entspanne mich langsam wieder und atme einmal tief durch.
 

„Schon klar.“
 

Ich greife nun nach der Butterglocke, die Kaiba wieder zurückgestellt hat und ignoriere seinen fragenden Blick und den ebenso neugierigen Blick seines kleinen Bruders.
 

„Dein Vater hat Dich hungern lassen?“
 

Seufzend schau ich auf den Jungen mit den langen schwarzen Haaren, der auf den Namen Mokuba hört und nicke leicht.
 

„Manchmal, als ich noch jünger und vor allem schwächer war. Keine große Sache. Ich hab mir mein Essen dann auf der Straße zusammengeklaut, manchmal auch direkt von Vaters reich gedeckten Tisch, wie das Spanferkel, das ich ihm direkt vor der Nase weggeschnappt habe, als er es einen Moment unbeachtet ließ. Er hat es zwar rausbekommen und mich bestraft, aber dafür hatte ich die Möglichkeit auf ein richtiges Festessen mit meinen besten Freunden.“
 

Wenn man davon absieht, dass mein damals bester Freund Hirutani derjenige war, der mich an meinen Vater verpfiffen hat, nur um seine eigene Haut zu retten. Tze, dieser feige Hund. Ich wünsche mir wirklich, dass er noch lebt, damit ich ihm erneut ein Messer in die Brust rammen kann, für all die vielen Male, in denen er mich betrogen und hintergangen hat.
 

„Wie hat Dein Vater Dich bestraft?“
 

Mokubas Blick wirkt nachdenklich und sorgenvoll. Und kurz schaut er auf seinen großen Bruder, wendet den Blick aber sofort wieder ab. Ich runzle leicht die Stirn. Kann es sein, dass Mokuba von den Narben auf dem Rücken seines großen Bruders weiß? Und von den Narben auf seinen Oberschenkeln? Ein Fuß wird mir plötzlich in mein rechtes Schienbein gerammt, ich unterdrücke mit Mühe und Not einen empörten Aufschrei.
 

Kaiba! Dieses Miststück! Meine Güte, ich hab doch schon kapiert, verdammter Idiot!
 

„Ach, nur das Übliche halt, ein bisschen davon, ein bisschen hiervon, der übliche Yakuza-Mist eben. Nichts Besonderes.“
 

Naja, wenn man eine riesige, von einem echten Samuraischwert zugefügte, Narbe, die sich zudem auch noch quer über den ganzen Oberkörper zieht, als nichts Besonderes bezeichnen kann. Ich kann froh sein, dass ich noch lebe. Die Narbe selbst stört mich eigentlich nicht weiter, nur die Tatsache, dass es nicht mein Vater selbst war, der diese Bestrafung durchführte, nein, es war ausgerechnet Hirutani, der Vaters Befehl zu seiner vollsten Zufriedenheit und ohne zu zögern ausführte.
 

Ich hab mir viel Zeit gelassen, um meine Schulden bei ihm zurückzuzahlen, was vielleicht daran gelegen haben mag, dass er wirklich mal mein bester Freund war, damals.
 

„Hier kann Dein Vater Dir nichts mehr antun, mein Bruder wird Dich schon beschützen.“
 

Ich verschlucke mich fast an meinem Brötchen, das ich mir gerade in den Mund gesteckt habe, werfe einen amüsierten Blick auf besagten großen Bruder und schüttle dann lachend den Kopf.
 

Das wage ich zu bezweifeln, Mokuba! Für Deinen Bruder bin ich genauso ein Yakuza-Abschaum wie mein Vater und sicher nicht mehr wert als eine Kugel in den Hinterkopf, wenn diese ganze Sache mit der Jonogami-kai erledigt ist. Aber keine Sorge, Kleiner. Dessen bin ich mir voll bewusst und ich bin außerdem hier, um euch vor meinem Vater zu beschützen, nicht umgekehrt, okay?“
 

„Du meinst wohl wir. Ich bin aus demselben Grund hier wie Du, Katsuya.“
 

Ich klopfe Hiroto auf die Schulter und nicke zustimmend.
 

„Seite an Seite?“
 

„Back to Back.“
 

„Wie rührend.“
 

„Klappe, Kaiba, davon verstehst Du nichts!“
 

Ich werfe ihm einen bösen Blick zu und wende mich wieder an seinen kleinen Bruder.
 

„Mach Dir keine unnötigen Sorgen, wir passen schon auf, dass mein Vater Dich nicht in die Finger bekommt. Und wenn wir dabei draufgehen, dann ist das nur ein Beweis dafür, dass wir zu schwach waren, nichts weiter. Nur die Starken überleben dort draußen, das wird in der Geschäftswelt der Kaibas sicher nicht anders sein, stimmt‘s?“
 

Mokuba nickt seufzend und wirft erneut einen kurzen Blick auf seinen großen Bruder. Und ich frage mich, wieviel der Kleine tatsächlich weiß. Vielleicht sollte ich ihn mal in einem stillen Moment fragen, ohne dass Kaiba etwas davon mitbekommt. Mich würde wirklich interessieren, woher die ganzen Narben auf Seto Kaibas Körper stammen, auch wenn ich mir schon denken kann, wer sie ihm zugefügt hat. Im Grunde kommt dafür nur dieser Gozaburo in Frage. Wer sonst hatte je diese Macht über Seto Kaiba?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wer sich fragt, wie die Dienstmädchen von Kaiba aussehen, der kann in die Charakterbeschreibung schauen, dort tauchen Sakura und Nozomi ebenfalls auf, zusammen mit zwei weiteren Dienstmädchen, die ebenfalls noch eine kleine Rolle in dieser Geschichte spielen werden. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Onlyknow3
2015-05-22T03:19:42+00:00 22.05.2015 05:19
Ein sehr Informatives und ruhiges Kapitel, mit antworten zwische den Fragen für Mokuba. Seto hat es auch Faustdick hinter den Ohren wenn seine Angestellten mit versteckten Waffen durch sein Haus maschieren was ich beim derzeitigen Besuch des Hausbesitzers angebracht ist.
Mach weiter so, bin echt gespannt wie das da noch alles kommt und wie sich Seto und Joey zusammen raufen.

LG
Onlyknow3
Von:  Lunata79
2015-05-21T11:33:20+00:00 21.05.2015 13:33
Nettes Kapitel. Und so viel ertragenes Leid.
Und mich interessiert ebenfalls, wieviel Mokuba wirklich weiß.
Von:  Herzloser
2015-05-20T21:55:59+00:00 20.05.2015 23:55
ich mag deine FF :3
Von:  Niua-chan
2015-05-20T21:22:29+00:00 20.05.2015 23:22
Wie kann man Kindern nur Leid antun?



Zurück