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Keine Kompromisse

Kaiba gegen die Yakuza
von

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Aufräumarbeiten

~~ Yugi Mutou ~~
 

Seufzend lehne ich an der Seite unseres Polizeiautos, während mir mein Bruder Yami einen festen Verband um den Oberkörper legt.
 

„Es ist zum Glück nur eine leichte Wunde auf der rechten Seite, zwischen der zweiten und dritten Rippe. Du hattest Glück.“
 

Ich deute etwas mürrisch auf seine linke Schulter, die ich vor wenigen Minuten verbunden habe.
 

„Du auch. Etwas weiter rechts und es hätte Deinen Hals getroffen.“
 

Yami zuckt nur mit den Schultern.
 

„Der konnte halt nicht zielen.“
 

Ich schüttle missbilligend den Kopf und deute dann auf den Gefangenen im Inneren des Wagens, der leise Flüche vor sich hinmurmelt.
 

„Was machen wir mit ihm?“
 

„Wir nehmen ihn nachher mit aufs Revier und werden ihn verhören. Mal sehen, wie gesprächig er ist. Pass erstmal auf ihn auf, ich kümmere mich mal um die Kaibas, dahinten scheint ja so langsam Ruhe eingekehrt zu sein. Wir müssen hier auf jeden Fall schleunigst verschwinden, bevor die Jonogami-kai Verstärkung schickt oder sich wohlmöglich noch die Taido-kai hier einmischt.“
 

Ich nicke ihm zu.
 

„Pass aber auf, vielleicht steckt noch jemand irgendwo und wartet auf seine Chance.“
 

Mein Bruder grinst mich nur verschwörerisch an und zieht seinen Colt Python .357 Magnum aus seinem Schulterhalfter.
 

„Soll er doch versuchen. Ich warte nur darauf.“
 

Er wuschelt mir noch kurz durchs Haar und wendet sich dann von mir ab. Ich schau ihm nach, bis er um die Hausecke verschwindet und in die Masa Avenue einbiegt.
 

~~ Yami Mutou ~~
 

Langsam und gemächlich geh ich auf die Limousine zu, die Hände in den Hosentaschen meiner Polizeiuniform vergraben.
 

„Seid ihr noch am Leben?“
 

Meine Stimme ist klar und deutlich, aber ruhig und autoritär. Ein bulliger Anzugträger mit Sonnenbrille kommt mir mit gezogener Waffe entgegen.
 

„Können Sie sich ausweisen?“
 

Ich seufze leise. War ja klar! Dabei bin ich bei den Kaibas eigentlich kein Unbekannter. Ich zieh langsam meine Dienstmarke und meinen Dienstausweis aus der linken Brusttasche und reiche sie an den Bodyguard, der mir irgendwann mal als Roland vorgestellt wurde, weiter.
 

„Wollen Sie auch noch Führerschein und Personalausweis? Oder meine Krankenversicherungskarte?“
 

Der Anzugträger versucht im schwachen Licht der Straßenlaternen meinen Ausweis zu studieren. Warum nimmt er nicht einfach seine Sonnenbrille ab? Es ist mitten in der Nacht! Er gibt mir Ausweis und Dienstmarke mit einem Kopfschütteln zurück.
 

„Danke, das genügt. Sind Sie der Scharfschütze von vorhin?“
 

Ich nicke knapp und deute mit dem Kopf auf die Limousine.
 

„Gibt’s Verletzte? Tote?“
 

Der Bodyguard seufzt niedergeschlagen.
 

„Fahrer tot. Mr. Noah Kaiba an der Schulter verletzt. Ansonsten nur Kleinigkeiten. Krankenwagen des Kaiba Hospitals ist bereits auf dem Weg.“
 

Knapp und informativ, wie es üblich ist bei den Kaibas und ihren Angestellten.
 

„Räumt Seto Kaiba wieder auf?“
 

Ist nicht das erste Mal, dass ich das fragen muss. Neuerdings häufen sich die Alleinaktionen von Seto Kaiba jedoch.
 

„Ja. Allerdings ist er diesmal in Begleitung.“
 

Er lässt ein leises Knurren vernehmen und räuspert sich entschuldigend.
 

„Wie kommt‘s, dass es ausgerechnet Katsuya Jonouchi ist?“
 

Die Antwort darauf würde mich wirklich interessieren.
 

„Da müssen Sie meinen Boss fragen, war nicht meine Idee.“
 

Ich nicke verstehend. Seto Kaiba hat so einige Geheimnisse, aber er wird schon wissen was er tut. Zumindest war es bisher immer so. Er tut nie etwas Unüberlegtes.
 

~~ Seto Kaiba ~~
 

Fluchend steck ich mir meine Waffe wieder zurück in die Manteltasche und kicke dem Yakuza-Abschaum, der vor mir auf dem Boden liegt und sich nicht mehr rühren kann, in die Rippen. Ich hasse es, wenn die Leute vor mir davonlaufen und ich ihnen hinterherjagen muss. Feiglinge, allesamt!
 

„Kein Arsch in der Hose, aber Hinterhalte planen und sich mit uns anlegen wollen!“
 

Ich wende den Blick von dem toten Typen ab und marschiere mit schnellen Schritten zurück durch die Seitenstraße in Richtung Masa Avenue. Unruhig beschleunige ich mein Tempo, so dass ich am Ende fast rennend die Hauptstraße betrete.
 

„Kaiba. Alles klar?“
 

Ich wende meinen Blick kurz nach links, der Yakuza-Bengel Katsuya grinst mich frech an.
 

„Sicher. Und selbst?“
 

Er zuckt grinsend mit den Schultern und deutet mit dem Kopf über eben diese.
 

„Messer in der Brust. Wenn er überlebt, übermittelt er meinem Vater eine Botschaft. Wenn nicht…“
 

Er macht eine wegwerfende Handbewegung und ich verstehe. Eine Überlebungschance ist vermutlich ziemlich gering. Ich wende mich von ihm ab und steuere auf Noahs Limousine zu und bemerke sofort den Polizisten, der sich zu Roland gesellt hat und mir nun entgegen kommt.
 

„Kaiba.“
 

„Mutou.“
 

Keiner von uns verschwendet viel Zeit mit Begrüßungen. Wir sind uns schon einige Male in ähnlicher Situation begegnet.
 

„Bekomm ich ne Erklärung?“
 

Er deutet kurz mit dem Kopf auf den Yakuza-Bengel, der sich neben mich gestellt hat und unruhig von einem Fuß auf den anderen tritt. Scheinbar gefällt es ihm nicht sonderlich, einem Polizisten gegenüberzustehen.
 

„Später. Gibt`s Gefangene?“
 

Er zeigt mit dem Daumen über seine Schulter.
 

„Einer. Yugi kümmert sich um ihn.“
 

Der Yakuza-Bengel lässt ein Seufzen vernehmen und scharrt unruhig mit den Füßen.
 

„Kann ich ihn sehn? Also den Gefangenen? Vielleicht kenn ich ihn und kann euch nen paar Infos geben.“
 

Mutou wirft mir einen fragenden Blick zu, ich verschränke meine Arme und zucke leicht mit den Schultern.
 

„Deine Entscheidung.“
 

Er seufzt, wirft noch einen kurzen Blick zu dem Yakuza-Bengel und dreht sich dann um.
 

„Folg mir.“
 

Der Yakuza-Bengel Katsuya schaut mich kurz mit einem etwas unsicheren Blick an und folgt Mutou dann in eine Seitenstraße. Roland kommt unterdessen auf mich zu und deutet eine leichte Verbeugung an.
 

„Boss. Mr. Noah ist bei Bewusstsein, hat aber starke Schmerzen. Krankenwagen sollte in wenigen Minuten hier sein.“
 

Ich nicke knapp.
 

„Wie geht’s Mokuba?“
 

Roland seufzt leise.
 

„Den Umständen entsprechend gut. Er hat sich gut um Mr. Noah gekümmert, er ist aber ziemlich erschöpft und vor wenigen Minuten eingeschlafen. Ich hab ihn erstmal in die Limousine gelegt. Den Fahrer hab ich allerdings vorher rausgeholt.“
 

„Gut. Sorg dafür, dass er nachhause kommt. Ich kümmere mich hier um den Rest. Fuguta und Kemo sollen Noah ins Krankenhaus begleiten und sich ebenfalls behandeln lassen. Sobald Noah versorgt wurde, will ich, dass er heil nachhause gebracht wird. Ich will keinen erneuten Überfall. Verstanden?“
 

Er nickt.
 

„Jawohl, Sir.“
 

Roland dreht sich um und marschiert zurück zur Limousine, ich wende mich ab und gehe in Richtung Seitenstraße, in der Mutou und der Yakuza-Bengel verschwunden sind.
 

~~ Katsuya Jonouchi ~~
 

Ein wenig erschrocken starre ich auf den Gefangenen, der fluchend und mit Handschellen gefesselt, auf dem Rücksitz der Polizistenkarre sitzt.
 

„Hiroto?“
 

Mein bester Freund schaut erschrocken hoch und drückt sich fast die Nase an der Autoscheibe platt.
 

„Katsuya? Was machst Du denn hier?“
 

Ich seufze leise und streich mir mit einer genervten Handbewegung durch die Haare.
 

„Dasselbe wollte ich Dich grade fragen!“
 

Er zuckt mit den Schultern.
 

„Hatte ich ne andre Wahl? Du warst ja nicht da. Und Du kennst doch Hirutani, der duldet keine Widerworte. Und Dein Vater schon gar nicht.“
 

Erneut seufze ich und werfe einen unsicheren Blick auf die beiden Zwillingsbullen, die mich argwöhnisch beobachten.
 

„Und nun sitzt Du ziemlich in der Klemme. Keine Ahnung ob mein Vater Dich hier rausboxen kann oder will.“
 

„Machst Du Dir etwa Sorgen?“
 

Ich werfe ihm einen mürrischen Blick zu.
 

„Klar! Du bist mein bester Freund.“
 

Hiroto lacht lustlos.
 

„Und warum kriege ich keine Erklärung für Dein plötzliches Verschwinden?“
 

Ich zucke mit den Schultern.
 

„Hast Du doch gesehen. Musste erstmal meine eigene Haut retten und dann war da halt das hier.“
 

Ich mache mit der Hand eine Kreisbewegung, die das ganze Szenario hier umfasst.
 

„Also war’s ne spontane Entscheidung?“
 

Grinsend schau ich meinen besten Freund an.
 

„Kennst mich doch. Wann hab ich je lange über Entscheidungen nachgedacht?“
 

Er tut so, als müsse er sehr angestrengt überlegen und schüttelt dann grinsend den Kopf.
 

„Noch nie, soweit ich mich erinnern kann. Allerdings tust Du nie etwas ohne Grund. Und so wird es auch dieses Mal so sein. Also vertrau ich einfach mal darauf, dass Du weißt, was Du tust.“
 

Ich nicke ihm entschlossen zu.
 

„Glaub mir, das weiß ich verdammt genau.“
 

„Darf ich die Unterhaltung mal kurz unterbrechen?“
 

Ich dreh mich zu den beiden Cops um und schau den kleineren, der sich mir als Yugi Mutou vorgestellt hat, fragend an.
 

„Ja?“
 

„Mich würde interessieren, warum ein Mitglied der Jonogami-kai sich gegen seine eigenen Leute stellt und dann auch noch mit den Kaibas zusammenarbeitet?“
 

Ich komm nicht dazu, die Frage zu beantworten, denn der Grund, warum ich das hier mache, taucht gerade hinter ihm auf und wirft mir einen tötlichgiftigen Blick zu, der wohl deutlich machen soll, dass ich gefälligst die Klappe zu halten habe, ansonsten würde er mich ungespitzt in den Boden rammen und mir zusätzlich noch den Kopf abhacken. Ich deute mit dem Zeigefinger auf ihn.
 

„Der da weiß wieso. Ansonsten, kein Kommentar.“
 

Ich bin zwar kein Seto Kaiba, aber seine Standartworte kenn ich in- und auswendig.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lunata79
2015-02-02T07:27:30+00:00 02.02.2015 08:27
Hey, diese FF habe ich grade gefunden. Hatte diese wohl vergessen, zu lesen. *schäm*
Diese Story ist auch einfach nur toll, auch wenn sie von Grund auf anders ist.
Hoffentlich schreibst du hier auch irgendwann weiter. Wäre schade, um diese toll FF.

Lg
Lunata79


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