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Mountains and Seas

Bergglück und Meerglück
von

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The Kings Speech

"Mein Herr, Euer Vater erwartet Euch bereits." begrüßte mich die Wache. Genervt verdrehte ich die Augen, ich hatte mir schon gedacht, dass mein übereilter Abgang heute morgen noch Konsequenzen haben würde. Ich hatte es heute morgen nicht mehr in dem kleinen Raum mit den vielen wichtigen Leuten aus unserem Clan ausgehalten, die nur immer und immer wieder die selben Sachen durchkauten aber zu keinem Entschluss kommen konnten. Es war definitiv an der Zeit etwas zu ändern, und ich hatte mir bereits etwas überlegt "Bring uns zu ihm!".

Ruki lief schnellen Schrittes neben mir her, sein Unbehagen war ihm deutlich anzumerken, etwas an dem er definitiv noch arbeiten musste. "Meinst du er hat schon etwas von der Sache mitbekommen und bestraft mich jetzt weil ich nicht direkt zu ihm gegangen bin?" flüsterte mir der Kleinere zu.

Ich musste schmunzeln, nach außen hin tat er immer so taff und stark aber in Wirklichkeit steckte in ihm ein ehrliches Herz, welches sich schneller Sorgen machte als es der Blonde jemals zugeben würde.

"Nein, das denke ich nicht. Ich selbst habe mich heute morgen in seinen Augen wohl ziemlich unpassend benommen, denke dass der Wind eher daher weh." Ich klopfte Ruki auf die Schulter, der mich gerade mit einem besorgten Ausdruck im Gesicht ansah. "Mach dir doch nicht immer gleich solche Sorgen, das wird schon. Außerdem haben wir mit ihm wichtigeres zu besprechen als mein Benehmen am Morgen."

Kurze Zeit später, als wir gefühlt die halbe Burg durchquert hatten standen wir vor einer großen Flügeltür, die in den Audienzsaal meines Vaters führte. Die Wache, die uns begleitet hatte öffnete uns und wir traten gemeinsam ein.

"Ah Akiyama da bist du ja endlich, wo hast du dich nur wieder herum getrieben?" wurde ich sogleich von Hoori begrüßt, aus seiner Stimme konnte ich seine Gemütsregung nicht heraus hören.

Als wir vor ihm stand verneigten wir uns, Ruki deutlich tiefer als ich, und sahen dann zu ihm auf. Wie gewöhnlich saß er auf seinem Thron in seiner vollen Kampfausrüstung inklusive Helm, wie er es in letzter Zeit zu pflegen schien. Seine riesigen Hörner thronte wie eine Krone auf seinem Kopf und seine Schwingen breiteten sich leicht geöffnet um seine Schultern, um noch imposanter, als er eh schon war zu wirken. Der Adlern den er immer bei sich hatte saß auf seinem Arm und wurde mit kleinen Fleischbröckchen gefüttert. Für mich war dies schon mal ein gutes Zeichen, dieser Beschäftigung ging er nur nach, wenn er gerade in keine ernsteren Angelegenheiten verstrickt war.

"Du treibst dich in letzter Zeit wieder öfters herum, wir sollten mal wieder über deine Ausbildung sprechen." er sah mich ernst an. "Wie läuft dein Kampfunterricht, hast du bereits gelernt wie man mit dem Speer umgeht? Fische soll man damit wohl am besten fangen können" sprach er weiter, ich ahnte, dass er auf etwas hinaus wollte.

"Ich denke gut. Ich weiß nicht, ob man mit einem Speer Fische fangen kann aber für Rehe und Wildschweine eignet er sich ausgezeichnet." antwortete ich knapp, um über meine Ausbildung zu reden war jetzt nicht die Zeit.

Noch ehe mein Vater weiter nachhaken konnte setze ich gleich weiter an "Vater, Ruki und ich müssen dir etwas wichtiges mitteilen. Heute morgen auf seinem Rundflug hat Ruki von einem weiteren verschollenen Fischer erfahren." ein entsetztes Aufkeuchen ging durch die Reihen der Anwesenden "In einem kleinen Dorf im Süden direkt am Meer es war wie bei den anderen vier, die Reste des Bootes sind an Land gespült worden aber kein Anzeichen, wie es dazu gekommen ist. Es hat weder einen Sturm noch sonst etwas, was dieses Ereignis erklären könnte stattgefunden. Die restlichen Frischer, die zur gleichen Zeit auf dem Meer waren konnten keine Beobachtungen diesbezüglich machen."

Als ich geendet hatte herrschte Stille in dem bis eben noch belebten Saal, alle Blicke waren auf meinen Vater gerichtet, dieser sah mich nur mit finsterer Miene an.

"Wenn du erlaubst würde ich gerne mit Kai und Ruki dorthin fliegen und nach weiteren Spuren und Beweise für unsere Vermutungen suchen. Das kann nicht so weiter gehen, unschuldige Menschen sterben, es ist unsere Pflicht sie zu schützen!"

Immer noch herrschte Schweigen. Mein Vater überlegte, seine Hand, die bis eben noch den majestätischen Vogel gefüttert hatte verharrte in der Luft. Kurz darauf erhob er sich plötzlich und peitschte mit seinen großen schwarzen Flügeln die Luft um uns herum auf, ein starker Luftzug durchquerte den Saal. "Schon wieder einer?" brüllte er und ballte dabei seine Hände zu Fäusten. "Hat dieser elende Bastard denn noch nicht genug, muss er seine Launen ausgerechnet an den Menschen auslassen, denen ich meinen Schutz geschworen habe? Hat er denn schon alles wieder vergessen?" donnerte er weiter. Einige der Anwesenden sahen sich unruhig um, es war außergewöhnlich, dass mein Vater seine Beherrschung verlor und dies ausgerechnet noch vor dem halben Clan.

"Vater wir haben noch keine Beweise, dass..." versuchte ich ihn zu besänftigen, doch kam ich nicht weiter.

"Ich habe mir lange genug von diesem elenden Fisch auf der Nase herum springen lassen, es wird Zeit für Konsequenzen! Ich werde meinen Kriegsrat zusammen rufen." unterbrach er mich und schnaufte wild dabei.

Noch ein mal versuchte ich es "Vater, noch ist keine Zeit für den Kriegsrat. Wir dürfen keine Fehler machen und übereilt handeln."

"Wir machen Fehler, indem wir noch länger warten, aber die Zeit des Wartens ist vorbei. Nun ist die Zeit des Handelns angebrochen, ein Berg lässt sich nicht vom Wasser ärgern! Was denkt dieser Kerl sich, dass er einfach in meinem Territorium eindringen und machen kann was er will? Das ist reine Provokation und dem werde ich Einhalt gebieten!" donnerte er weiter.

"Aber ein Berg bewahrt immer die Ruhe, selbst wenn das Wasser ihn umpeitscht und ihn droht zu ertränken." eine leise Stimme aus dem Hintergrund drang zu uns durch, eine kleine Person schlängelte sich an den umherstehenden vorbei.

Meine Mutter schritt mit eleganten Schritten nach vorne, ihre weißen Federn schienen sie zu umspielen. "Hoori, hör auf deinen Jungen, es ist sehr weise von ihm erst einmal die Umstände zu erforschen, anstatt voreilige Schlüsse zu ziehen." sie trat neben ihn und legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm.

Auch, wenn meine Mutter die Frau unseres Clanoberhauptes war, war sie dennoch ein sehr angesehenes Mitglied unseres Rates, was nicht mit ihrer Heirat zu tun hatte, viele vertrauten blind auf ihre Meinung. Sie war eben nicht nur die "Frau von...". Und zudem konnte sie eine sehr beruhigende Wirkung auf andere Menschen haben.

Mein Vater schaute sie direkt an, sie tauschten stumme Blicke aus und schienen sich zu verständigen. "Von mir aus." sagte er daraufhin langsam mit deutlichem Zähneknirschen und ließ sich wieder auf seinen Platz sinken. "Akiyama du hast genau fünf Tage Zeit herauszufinden, was hier vor sich geht. Ansonsten werd ich das selber in die Hand nehmen. Du kannst Akito und Yoshio mitnehmen, aber zusätzlich werde ich euch zwei Wachen zuteilen. Mein Sohn wird sich nicht alleine am Rande des Grenzgebietes herum treiben." er verschränkte die Arme, das war sein letztes Wort. "Morgen früh werdet ihr aufbrechen."

Innerlich seufzte ich auf, ausgerechnet das noch, zwei olle Wachen, war ich jetzt wieder in dem Alter in dem man auf Schritt und Tritt beobachtet wurde. Aber ich wusste, dass es nichts bringen würde mit ihm zu diskutieren, immerhin konnte ich Kai und Ruki mitnehmen das war schon mal was. Ruki und ich verneigten uns noch einmal bevor wird den Raum verließen.



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