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Hundswut

Der 27. Fall Lord Sesshoumarus
von

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Epilog

Seine Lordschaft bemerkte durchaus die überraschten Blicke – der Hundekrieger am Privattrakt ebenso wie aller, die ihm begegneten. Natürlich verweigerte ihm niemand den gebotenen Respekt, aber als er in die Halle kam und sich offenbar genau den Dienstwechsel der Hofdamen ausgesucht hatte, fand er sich Auge in Auge mit fast vierzig Dämoninnen, die ihn anstarrten, dann sich eilig verneigten.

Etwas zynisch erklärte er: „Die Gerüchte über meinen Tod waren etwas übertrieben um einen Hochverräter zu überführen. Das war alles. Geht!“

Eilig stob der bunte Schwarm auseinander, während sich der Sohn des Hauses langsam auf den Weg über den Hof machte. Nun, immerhin schien bislang niemandem seine gewisse Schwäche aufgefallen zu sein.

Dort drüben war die Heilerhütte, in der Neigi offensichtlich schon wieder Menschen versorgte. Nun ja. Dem alten Heiler konnte er schlecht etwas über seine Behandlung erzählen, das würde ihm nur Ärger mit seinem verehrten Vater einbringen. Und immerhin, der hatte ihn von dieser Nadel befreit, wenn auch nach einer haarsträubenden Fehldiagnose.

Und Sakura kniete drüben im Privatgarten. Was machte sie denn da? Ah ja, Vater hatte Neigi ja gestattet bestimmte Gewürzkräuter dort anzubauen, die Platz benötigten aber eine Hundenase nicht störten. Der Heiler brauchte immer mehr Platz, da immer mehr Patienten kamen. Als ob es so wichtig wäre Menschen am Leben zu erhalten. Sie vermehrten sich doch permanent.
 

Sakura zupfte sorgfältig Unkraut, als sie ein Prickeln im Kreuz spürte, das sie erkannte. Jemand stand hinter ihr und betrachtete sie. Hier, im Privatgarten, konnte es sich nur um ihren Lehrer oder ein Mitglied der fürstlichen Familie handeln und so wandte sie sich auf Knien um, vorsorglich bereits weiter verneigend.

Sie erkannte die schwarzen Schuhe vor sich. Zum Einen war sie erfreut, dass es Seiner Lordschaft wohl gelungen war die Krisis zu überwinden – zum Anderen, was wollte er hier von ihr?

„Ich fasse zusammen,“ sagte er sachlich: „Du hast mich gegen meinen Willen berührt, mich ausgezogen und mit kalten Tüchern traktiert. Du hast meinen Mund gewaltsam geöffnet und mir gegen meinen Willen Tropfen verabreicht, ja, meine eigene Mutter dazu gebracht dich zu unterstützen.“

Ja, das stimmte, dachte sie, während ihr Herz immer rascher schlug. Das war kaum zu leugnen. Und er hatte schon für weniger getötet. Viel weniger. Geleistete Dienste waren bei ihm keine Lebensversicherung, das hatte sie doch immer gewusst...

„Ferner hast du mitgeholfen mich über deinen Schoss zu zerren, mich festgehalten....“ Was war denn jetzt los? Er konnte wittern, dass sie panische Angst bekam, ja, Todesangst. Hm. Vielleicht hätte er doch mit dem positiven Teil anfangen sollen? Nun, dann jetzt: „Du hast mein Fieber gesenkt, hast zu einem Zeitpunkt, an dem du annehmen musstest, dass ich nichts mitbekomme die notwendige Höflichkeit bewahrt, du hast aufgepasst, dass außer meinen Eltern und euch Heilern niemand mich zu Gesicht bekommt. Du hast mitgeholfen mich...zu unterstützen aus dieser Lage zu gelangen.“ Nein, helfen hätte er nicht über die Lippen gebracht. „Steh auf.“

Sakura gehorchte, wenngleich mit zitternden Knien. Der letzte Teil seiner Aussagen gab ihr ein wenig Hoffnung, aber sie war sicher, dass eine Strafe noch folgen würde. Wohl nicht der Tod, vielleicht schützte sie da doch der Befehl seines Vaters. Aus den Augenwinkeln erkannte sie, dass die Stelle, an der sie standen, vom Haupthof des Schlosses aus einsehbar war, und die ersten Menschen und Dämonen stehenblieben um zu sehen, was passierte. Oh je... Sie blickte lieber zu Boden, spürte zusammenzuckend die Hand Seiner Lordschaft unter ihrem Kinn, die sie zwang den Kopf zu heben, dann weiter glitt über ihre Wange. Wollte er ihr den Kopf abreißen? Wortwörtlich?
 

Irgendjemand war schlau genug gewesen Neigi zu informieren. Dieser war herangeeilt, blieb jedoch wie die anderen Neugierigen im Haupthof stehen, sicher, dass er sich nur unter Lebensgefahr einmischen durfte. Überdies hegte er die Hoffnung, dass sich seine überaus intelligente Schülerin selbst aus dieser Misere retten konnte.

Nur, was tat Lord Sesshoumaru da?

Aus dieser Distanz sah es so aus, als liebkose er ihr Gesicht, ehe er sich vorbeugte und ihre Wange zu küssen schien. Das war doch unmöglich....?
 

Da sich der Erbprinz mit ungerührtem Gesicht abwandte und auf die Zuschauer zukam, hielten es alle für vernünftiger sich tief zu verneigen und lieber wieder an ihre Arbeit zu hasten. Der alte Heiler blieb, wo er war, richtete sich auch rasch wieder auf, nur, um zu sehen, dass Sakura mit bleichem Gesicht in die Knie gebrochen war, sichtlich um ihr Gleichgewicht kämpfend. Er eilte hinüber, bückte sich und hielt sie.

„Was...was hat er gesagt, meine Schülerin?“ Denn jetzt war ihm klar, dass Seine Eisigkeit natürlich nicht ein Menschenmädchen küsste sondern etwas unhörbar selbst für Dämonen sagen wollte. Wie töricht von ihm selbst. Aber diesen Eindruck hatten wohl alle Zuschauer gewonnen. Armes Mädchen.

Sakura schüttelte etwas den Kopf, froh um den Halt. „Ich...ich verstehe es nicht...“

„Was sagte er?“

Sie war sich eigentlich nicht sicher ob sie das ausplaudern durfte, aber es war ihr Lehrer und er war besorgt: „Lord Sesshoumaru sagte....“

„Ja?“

„Danke.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Spendiert jemand Seiner Lordschaft einen Kurs in Mitarbeitermotivation?
Und Sakura was für ihre Nerven? Nicht nru, dass sie mit der dezenten Bulldoerart ihres Chefs einem Herzinfarkt nahe kommt - jetzt glaubt definitiv das gesamte Schloss, dass sie was mti ihm hat, selbst die, die den Gerüchten nicht so ganz glauben wolten. Und das kann Folgen haben.

Der nächste Krimi hiesst Tod im Turm - sollte aber eher heissen Sess allein zu Haus^^, er wird am nächster Woche kommen, da der Au-Krimi um Izayoi und Inu no Taishou "erst" siebzehn Kapitel hat und noch nicht fertig ist. Tod im Turm ist dann eher wieder ein "klassischer" Mitratekrimi.

bye

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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  Kerstin-san
2020-05-03T15:43:25+00:00 03.05.2020 17:43
Hallo,
 
es wundert mich irgendwie, dass Sesshoumaru trotz reaktivierter Selbstheilungskräfte doch noch so lange braucht, um sich zu erholen.
 
Und das ist so typisch Sesshoumaru xD Was soll sie denn denken, wenn er erstmal anfängt alles aufzuzählen, was danach klingt als hätte sie ihre Grenzen meilenweit überschritten und würde innerhalb der nächsten fünf Sekunden einen Kopf kürzer gemacht werden? Aber dann einfach ein simples "Danke". Awww, ich schmelze gerade etwas dahin :)
 
Liebe Grüße
Kerstin
Von: abgemeldet
2016-05-19T11:56:00+00:00 19.05.2016 13:56
Hallo!
 
Obwohl es dieses Mal ein unkomplizierter Krimi war, bei dem Sayo nicht allzu sehr überraschte, war die Idee der Geschichte gewohnt originell und sehr schön umgesetzt. Exemplarisch kann man schon den Epilog heranziehen, in dem du Sesshōmaru selbstsicher und unnahbar herübergebracht hast, stets seine Umgebung analysierend und die Umstände so pragmatisch wie möglich sehend. Mir gefiel besonders, dass er sich nach wie vor schwer damit tut, den Menschen eine Berechtigung zuzugestehen, obwohl er einzelne Exemplare (Sakura!) durchaus als nützlich betrachtet. Nun, immerhin konnte sie ihn durch die Witterung überraschen.
Neben den Szenen, in denen er gehandicappt und ausgeliefert war, ja, sogar unter seiner liebsten Mama zu "leiden" hatte, war das hier die Krönung. Auch die Dialoge muss ich loben, weil du gekonnt zwischen gestochen scharf (die lieben Eltern) und verwirrt-unterwürfig (Sakura), sowie lehrerhaft (Neigi) wechselst. Es ist nie langweilig, stets am roten Faden entlang und mit kleinen, raffinierten Seitenhieben versehen.
Die inneren Monologe sind mir wie so oft u.a. das liebste. Mal witzig, wie z.B. bei der Vermehrung der Menschen, was an Kaninchen erinnert; mal glaubwürdig nervös. Ich könnte Sakuras Schockmoment noch ewig oft lesen, weil man sie durch die Zeilen zittern spürte. Tja, da bekommt sie ihre Anerkennung und fürchtet trotzdem um ihr Leben. Oweh, wie der Erbe es macht, es ist beängstigend. (Nicht, dass ihn das stören dürfte...)
 
Viele Grüße, Morgi
Von:  Minerva_Noctua
2015-10-09T10:17:35+00:00 09.10.2015 12:17
Ich liebe diese Sesshoumaru/Sakura-Szenen:D Es war ein Genuss.
Da war er ja mal ehrlich gnädig. Schön. Er wird reifer, huh?
Und er schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe, falls er so weit gedacht hat, dass ihn so viele Schlossbewohner bei der Aktion sehen können.
Fast schade, dass die Eltern das nicht gesehen haben:D
Das war mehr Geschichte als Krimi, aber das stört mich herzlich wenig. Ich liebe die Charaktere und ihre Dynamik.
Nächste Woche fange ich mit dem nächsten Krimi an. Bis dahin wünsche ich dir eine gute Zeit und schönes Wochenende!

Liebe Grüße,

Minerva
Von:  Weissquell
2015-04-28T23:40:21+00:00 29.04.2015 01:40
Hach, Zucker! Jupp, datt Wort wollten wa hören, Sessischnucki. ;-) War ja mal bitte auch angebracht, ey. Immerhin macht sie nur ihren Job und zwar mit Erfolg und alles was ihm unangenehm war wurde ihr aufgetragen. Man muss zugestehen Prinz Eis(en)herz ist fair. Vermutlich ist die Lütte deshalb so in ihn verschossen. (Hey der Norddeutsche kommt grad in mir durch).

Nein im Ernst, die Story hat mir ausgesprochen gut gefallen diesmal. Mag dran liegen dass ich so gerne Sessi quäle und n Hang zum Melodramatischen hab. Das einzige wo ich etwas enttäuscht war, war, dass es tatsächlich Sayo am Ende war. Ich hätte mir am Schluss doch noch mal ne dramatische Wendung gewünscht, aber macht nix. Die Geschichte war auch so sehr gut.
Ma schaun was du so als nächstes ausbrütest. :-)

L.G. Weissi
Antwort von:  Hotepneith
29.04.2015 06:50
Vielen Dank für die ganzen Kommentare. Das war wohl eine kurze Nacht:)

Zum Thema unbekleidet - aus zwei Gründen musste der arme JUnge da so liegen. Ersstens war Nacktheit im alten Japan ncihts Unübliches, denke nur daran, dass erst die Amerikaner im 19. Jahrhundert das gemeinsame Baden des gesamten Dorfes miteinander unterbanden, zum anderen...naja, du hattest recht, sonst hätte es weniger nette Szenen gegeben.
Diesmal lag der Schwerpunkt ja wirklich weniger auf dem eigentlichen Ermitteln als auf den Gedanken des werten Herrn Hundes.

bye

hotep
Antwort von:  Weissquell
29.04.2015 09:42
Nun ja zum Thema Nackzheit.... Sicherlich waren die Herrschaften damals weniger Prüde was Freikörperkultur anging. Allerdings denke ich dass das dennoch immer im Rahmen dessen passierte dass der Betreffende das freiwillig vollzogen hat. Schamgefühl und Würde werden die dort dennoch besessen haben und jemanden gegen seinen Willen zu entblößen, könnt ich mir denken, galt selbst dort als Demütigung, besonders Fürsten gegenüber Untergebenen, egal ob heiler oder nicht.
Antwort von:  Hotepneith
29.04.2015 10:06
Ich habe ja auch nciht behauptet, dass ihm das gefallen hat. Und es gab schon Grund, warum keienr ausser den heilern und der Familie da rein sollte.
Aber, du musst zugeben, mit Decke und Kleiung hätte so manches seinen Doppelsinn verloren....
Von:  Kiushi
2015-04-18T16:13:30+00:00 18.04.2015 18:13
Was ich an einen Geschichten so liebe ist, dass du den Charakteren der Protagonisten treu bleibst. Es passt immer wieder so gut. Ich kann mir die Mangas dazu richtig gut vorstellen :)

Ich befürchte, dass Sakura nicht sonderlich alt werden wird...entweder stirbt sie während einer Ermittlung, oder, was ich eher befürchte, an einem Herzanfall :D
Antwort von:  Hotepneith
18.04.2015 20:58
Danke:) Ich bemühe mich auch immer im character zu bleiben - auch, wenn sie es einem manchmal nciht leicht machen...

hotep
Von:  Flecki49
2015-04-16T20:33:18+00:00 16.04.2015 22:33
Ich liebe dich! Ich liebe dieses Kapitel! Oh mein Gott!
Es tut mir leid wenn ich wie ein kreischendes 15jähriges Fangirl klinge, aber diese Krimis verursachen mir fast genauso Herzrasen wie Sakura. Na gut, wahrscheinlich nicht ganz so schlimm, aber ansatzweise xD
Allein der Satz : "Vielleicht hätte er lieber mit dem positiven Teil anfangen sollen?"... ich hab mich weggeschmissen!
Er ist so knuddelig!
Aber ernsthaft, wie viel Überwindung ihn dieses Danke gekostet haben muss... Er ist doch der Sohn seines Vaters, und wahrhaftig nicht ungerecht.
Sag mal, eine Frage, und entschuldige falls ich es nur wieder vergessen habe, aber wie muss man sich die Größe von Sess zu Sakura vorstellen? 1,80 zu 1,60 oder mehr? Weniger?
*rein aus Interesse*
Ganz viele Grüße und entschuldige bitte die wenigen Kommentare- Ich gelobe Besserung!
Freu mich auf den nächsten^^
Ganz liebe Grüße,
Flecki^^
Antwort von:  Hotepneith
17.04.2015 08:04
Danke.

Nun, ich glaube, ich erwähnte einige Male, dass sie zu ihm aufschauen muss, auch, wenn sie steht. Er ist ja auhc laut Canon deutlich großgewachsen...ja, das könnte so hinkommen. Jedenfalls auch ohne Dämon /Mensch-Verhältnis jemand, den man ungern suaer vor sich stehen hat.
Wobei die Größe normalerweise ja schon desegen keine Rolle spielt, da ja alle vor ihm auf dem Boden rumrutschen.
Am nächsten Krimi bist übrigens du schuld, aber das steht da auch als Einleitung:)


bye

hotep
Antwort von:  Flecki49
18.04.2015 13:03
Ich freue mich, wenn ich dir eine Inspiration sein konnte! Ich liebe diese Krimis =)
*Kekse dalass*
Von:  Saynaya
2015-04-16T18:46:49+00:00 16.04.2015 20:46
Ein sehr gutes Ende für einen perfekten Dämonenkrimi...ich bekomme das grinsen nicht aus dem Gesicht...
Von:  Mimiteh
2015-04-16T18:11:01+00:00 16.04.2015 20:11
Also ich spende sofort für den Kurs. Aber ich fürchte, die Koriphäe, die wir brauchen, um Sess etwas in dieser Richtung beizubringen, könnte ich nicht allein bezahlen xD

Najaaa... Sakuras Ruf ist ja im Schloss eh schon unten durch^^
Aber auch wenn mir relativ klar war, dass Sakura mit ihren Strafphantasien in die falsche Richtung denkt, war der Epilog einfach nur zum Totlachen. Klar, dass jetzt alle, inklusive der Beteiligten falsche Schlüsse ziehen.
Auf jeden Fall hat Sess schon ein neues Wort gelernt: Danke. Klar, dass Sakura nach seiner Ansprache zuvor einem Herzinfarkt nahestand. So sehr sie seine Monologe am Ende eines Falles ja liebt... diese Situation braucht sie ganz bestimmt kein zweites Mal im Leben...
Antwort von:  Hotepneith
17.04.2015 08:05
Danke für den Kommentar.
Ich fürchte nur, dieses anscheinend so schwere Wort wird er kaum mehr herausbringen, - würgen oder was auch immer. Sakura hat mal wieder ein Privileg gehabt- auch, wenn sie diese Privilegien einmal noch ins Grab oder wahlweise den Wahnsinn treiben werden...Bislang hält sie sich ja noch tapfer.

bye

hotep


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