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Ist das wirklich Liebe?

- Wir lieben uns nicht! -
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Der heiße Sand von Shimoda II

Der Sand unter ihren Füßen fühlte sich heiß an. Noch war es erträglich, doch später würde man wie auf glühenden Kohlen laufen. Um diese Uhrzeit schien der Strand sehr voll zu sein. Es gab kaum ein freies Plätzchen. Sie konnten von Glück sprechen, dass sie doch noch eine geeignete Stelle fanden, wo sie sich zwischen den anderen Strandbesuchern nieder lassen konnten.

"Also ich will sofort ins Wasser!", sagte Hanami und zog sich das Kleid aus, unter dem sie ihren roten Bikini trug. Kai und Natsu schlossen sich ihr an und rannten um die Wette zum Wasser.

„Kommt ihr mit?“, fragte Karu die beiden übriggebliebenen, während sie sich ihres Kleides entledigte.

„Ich bleib hier. Will mich erst bisschen sonnen“, erwiderte Tomoko und setzte sich auf die ausgebreitete Decke. Sie trug einen weiß-blau-gestreiften Bikini, den sie sich extra für diesen Urlaub gekauft hatte.

Karu nahm das nickend zur Kenntnis und sah kurz zu Reita, bevor sie zu den anderen ging. Er hatte Karus Frage gar nicht beantwortet. Wollte er sich etwa mit ihr gemeinsam sonnen?

Tomoko beobachtete Reita von der Seite, als er sich das T-Shirt über den Kopf zog. Er war schlank, doch sein Körper hatte bereits Anzeichen von Muskeln. Als sie das letzte Mal schwimmen waren, sah er noch spindeldürr aus, aber jetzt... Das hatte er sicher dem Sport zu verdanken. Das regelmäßige Training zahlte sich aus.

Während Tomo ihn gedankenverloren anstarrte, merkte sie gar nicht, wie er ihren Blick auffing. Röte schoss ihr in die Wangen, als ihr endlich bewusst wurde, dass er sie ertappt hatte. Sie wich reflexartig seinem Blick aus, als hätte er sie bei etwas Verbotenem erwischt.

Eigentlich hätte sie einen dummen Spruch von ihm erwartet wie „Was starrst du denn so?“, aber komischerweise sagte er rein gar nichts. Sie wusste mal wieder nicht, was er denken könnte und bevor sie noch einmal in seine Richtung sah, vernahm sie aus dem Augenwinkel, wie er sich langsam entfernte. Innerlich seufzte sie und ließ sich zurück auf die Decke fallen.

Vor ihren Augen breitete sich der strahlend blaue Himmel aus. Nur ein paar kleine Wölkchen, weiß wie Zuckerwatte, schmückten ihn und segelten wie Schiffe auf dem weiten Ozean davon. Sie tauchten auf, verschwanden wieder, und kehrten nie mehr zurück. Ob ihre Freundschaft genauso verschwinden würde, ohne Wiederkehr? Für einen kurzen Augenblick bereute sie es, dass sie ihm ihre Gefühle gestanden hatte. Hätte sie diesen Schritt bloß nie gemacht, wäre alles wie früher – unkompliziert. Doch dann erinnerte sie sich an den Kuss. Er (!) hatte sie geküsst. Und schon schwand die Reue und das Unbehagen, und an dessen Stelle trat leise die verborgene Sehnsucht und Hoffnung.
 

Minuten verstrichen und Tomoko spürte etwas Kaltes auf ihrem Bauch. Zu diesem Zeitpunkt waren ihre Augen geschlossen, sodass sie sich vor Schreck abrupt aufsetzte. Grade wollte sie denjenigen verfluchen, der sie so erschreckt hatte, als sie Reita vor sich aufragen sah.

„Hier.“

Er hielt ihr ein Eis am Stiel hin.

„Erdbeere magst du doch am liebsten.“

Tomoko nickte , überrascht von seiner Geste, und nahm das Eis entgegen.

„Danke“, murmelte sie und packte es aus.

Reita hatte schon immer eine zurückhaltende Art gehabt. Oft wusste man nicht, was er dachte oder fühlte, sodass es den Eindruck erweckte, er wäre allem und jedem gegenüber gleichgültig. Aber eigentlich war er sehr aufmerksam. Reita schien alles von ihr zu wissen. Er kannte jedes Getränk, Eis und was sonst nicht alles, was sie gern hatte. Und vor allem überraschte er sie jedes Mal aufs Neue, so wie damals auf dem Jahrmarkt, als er ihr den riesigen Bären gescheckt hatte.

Reita setzte sich zu ihr auf die Decke, viel näher als er sollte. Ihre Schultern streiften sich kurz, doch das ließ ihn nicht davon abhalten, seine Sitzposition beizubehalten. Das störte sie nicht, auch wenn es sie etwas irritierte.

Tomoko beschäftigte sich mit ihrem Eis und versuchte diese qualvolle Nähe zu ignorieren. Ihre Erwartung, er würde ihr von nun an aus dem Weg gehen, bestätigte sich somit nicht. Die einzige Frage, die sie sich jetzt stellte war: Warum eigentlich?

„Du, Reita?“, setzte Tomoko langsam an und blickte hinaus aufs Meer, wo ihre Freunde im Wasser tobten. „Das, was ich vorhin gesagt habe, dass wir keine Freunde sein können... Vergiss das. Ich hab's nicht so gemeint.“

Selbst wenn er nicht dasselbe für sie empfand, selbst wenn es so weiter gehen würde wie bisher, sie könnte diese Freundschaft nicht beenden. Das ging einfach nicht. Eine Tomoko ohne Reita konnte es einfach nicht geben.

Sie spürte, wie er sie ansah und konnte dem Drang nicht widerstehen, seinen Blick zu erwidern. Dabei kamen sich ihre Gesichter so nahe, dass Tomokos Herz für einen Schlag aussetzte.

„Tomoko...“, fing Reita an und wollte grade noch etwas wichtiges hinzufügen, als plötzlich Kai angerannt kam und sich zwischen die beiden drängte, obwohl da kaum ein Lüftchen zwischen passte.

„Na ihr Turteltäubchen“, sagte er grinsend, legte wie selbstverständlich seinen Arm um Tomokos Schulter und sah beide abwechselnd an, als wollte er ihre Reaktion abschätzen. „Ihr habt euch schon ein Eis gekauft. Ich glaube, ich will auch eins.“ Gesagt, getan.

Kai ergriff Tomos Handgelenk, in dem sie immer noch das Eis hielt, und zog es an seine Lippen. Tomoko sah ihn bestürzt an und verspürte das erste Mal in ihrem Leben den Drang, ihm eine zu knallen. Gleichzeitig regte sich etwas in Reitas Gesicht, das sie nicht deuten konnte. Bevor Tomoko sich von Kai lösen konnte, klatschte Reita sein Eis leicht gegen Kais Wange. „Hier, kannst meines haben.“

„Hey, was soll'n das?“ Während Kai sich das klebrige Eis von der Wange wischte, erhob sich Reita und zog Tomoko ebenfalls auf die Beine.

„Lass uns schwimmen.“

Tomoko war zunächst etwas perplex, doch sie fing sich schnell wieder und musste dann schallend lachen. Wahrscheinlich hatte nicht einmal Kai mit dieser netten Aktion gerechnet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Silbery
2015-05-05T14:45:26+00:00 05.05.2015 16:45
Menno, ich hoffe es geht bald weiter, ich bin schon sehr gespannt und neugierig :-)
Von:  HazelEyedButterfly
2015-04-29T20:38:38+00:00 29.04.2015 22:38
Arggh...dieser Kai gefällt mir echt immer weniger XD
Bin schon gespannt was beim nächsten Kapitel passiert :o Vielleicht endlich das Geständnis von Reita? *_*

Sorry das ich so spät schreibe war in den Ferien.
Hoffe es geht bald weiter :D Bin bei meiner auch schon dabei zu schreiben XD

LG _BrokenWings_
Antwort von:  May_Be
02.05.2015 16:02
Danke für deinen Kommi *___* vielleicht überwindet er sich endlich ;D...

Bin schon gespannt auf deine Fortsetzung!

LG
May_Be
Von:  Tasha88
2015-04-23T21:41:41+00:00 23.04.2015 23:41
genau an der spannensten Stelle >.<
ich bin wirklich gespannt, wie es weiter geht ^^
Antwort von:  May_Be
02.05.2015 16:03
Hehe ich lass es spannend damit ihr weiterhin dabei bleibt :D
Von:  MissImpression
2015-04-23T21:06:35+00:00 23.04.2015 23:06
Kai grrrr +.+ unpassend, störend, doooof
Es hätte so schön werden können... Vielleicht im nächsten Kapitel? :3
Antwort von:  May_Be
02.05.2015 16:04
Alles ist möglich :D
Armer Kai XD wird von allen gehasst. Er möchte doch auch ein bisschen Liebe ;)


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