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Die lange Reise zurück ins Glück

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine lieben!

Entschuldigt wieder, das lange Warten. Die letzten paar Wochen waren einfach verrückt @.@
Meine Arbeit hat meine Zeit komplett beansprucht, so das ich gar nicht dazu gekommen war das Kapitel fertig zu schreiben.

Aber endlich ist es soweit! Bin schon gespannt auf eure Reaktionen HÖHÖHÖ
Um mich für eure Geduld Dankbar zu erweisen, habe ich als Erinnerung der letzte Teil des vorherigen Kapitels nochmal eingefügt ;)

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Die Rückkehr

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Beim letzten Mal …

 

-„Shouta?“

Als ich ihre Stimme meinen Namen rufen hörte, öffnete ich leicht die Augen.

Ich weiss nicht, ob es am Regen lag oder an der Art wie sie mich in diesem Moment ansah.

Doch in diesem Moment, war es als würde der Regen den ganzen Nebel, der sich in meinem Kopf gebildet hatte, wegwaschen. Und alles erschien mir wieder Sinn zu ergeben.

Nach und nach kamen allmählich, alle Erinnerungen zurück.

Als würde mein Leben sich, wie ein Spielfilm, vor meinen Augen abspielen.

Meine Augen weiteten sich und ich ballte die Hände zu Fäusten.

Da fiel mein Blick erneut auf das Mädchen vor mir.

<Aiko…>

Besorgt trat Aiko näher zu mir und musterte mein Gesicht mit zusammengekniffenen Augen:

-„Was ist los? Geht es dir nicht gut? Shouta, antworte mir doch“

Im nächsten Moment zog ich sie einfach in meine Arme und drückte sie ganz fest an mich.

Dabei vergrub ich mein Gesicht, in ihre nassen Haare und versuchte so meine Tränen zu verbergen.

-„Oi…Shouta? Was ist denn?“, hörte ich sie mich erneut fragen.

Ich spürte dabei, wie sie zögerlich ihre Hände auf meinem Rücken legte.

Schweigend legte ich meine Arme enger um sie, atmete ihren Duft ein und schloss meine Augen.

<Aiko…Wie habe ich dich je vergessen können.>

 

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Wie geht es nun wohl weiter? Hat Shouta tatsächlich alle seine Erinnerungen zurück?

Wie werden alle darauf reagieren? Ändert sich jetzt wieder alles zwischen ihnen?

 

Viel Spass beim Lesen :P

 

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Aiko

 

Noch immer verwirrt, über das Verhalten von Shouta, erwiderte ich die Umarmung sehr zögerlich.

Was war denn plötzlich in ihn gefahren?

Erst als ich meine Hände auf seinen Rücken legte, bemerkte ich das er am ganzen Körper zitterte.

<Habe ich etwas Falsches gesagt?>

Nein es musste, sicherlich am Regen liegen und unseren durchnässten Kleidern. Oder?

Die Temperaturen waren ausserdem, besonders in der Nacht, noch nicht gerade die wärmsten.

Ich versuchte mich nach einigen Minuten, langsam aus der Umarmung zu befreien, doch Shouta drückte mich gleich wieder an sich.

-„N-noch nicht…Bitte“, flüsterte er leise mit gebrochener Stimme.

Meine Augen weiteten sich und ich legte dieses Mal, meine Arme sanft um seinen Hals.

Shouta weinte?

Ich hatte ihn, bisher noch gar nie weinen sehen.

Der Gedanke daran, liess mein Herz in meinem Brustkorb schrumpfen. War etwas passiert?

Vielleicht war ich so in meiner eigenen Welt vertieft gewesen, dass ich gar nicht bemerkt hatte, ihn mit meiner Art verletzt zu haben. Oder war vielleicht das Training schlecht gelaufen?

-„Shouta…“, flüsterte ich leise und legte eine Hand sachte auf seinen Hinterkopf.

Ich konnte fühlen, wie sich in meinem Hals ein grosser Kloss bildete.

Mit geschlossenen Augen, begann ich ihm durch die Haare zu streicheln.

-„Weine bitte nicht…Wenn du weinst…muss ich auch weinen okay? Rede mit mir, was ist los?“

Shouta schien sich durch meine Worte und meine Geste endlich zu beruhigen.

Ich konnte vernehmen, wie er zwei Mal tief einatmete ehe er von mir abliess.

Durch die Dunkelheit und den herabfliessenden Regen, konnte ich seine Gesichtszüge nur schwer erkennen. Mit einer Hand an seinem Nacken, wandte er seinen Kopf ab und nahm meine Hand. Zärtlich aber bestimmend, zog er mich hinter sich her:

-„Wir sollten erst Mal zurück ins trockene finden“, sagte er mit ruhigerer Stimme als zuvor.

Schweigend, folgte ich ihm, denn auch mir war es lieber erst Mal wieder im trockenen zu sein.

Nach einigen Minuten, kamen wir endlich in unserer Nachbarschaft an und näherten uns Shoutas Haus. Er bot mir an, gleich mit ihm hinein zu kommen.

 -„Du solltest hier warten, bis der Regen nachlässt“, erklärte er mir und hielt mir die Türe auf.

-„I-ich will dir keine Umstände bereiten.“, antwortete ich leise.

Shouta winkte ab und schenkte mir ein charmantes Lächeln:

-„Überhaupt nicht. Komm schon rein“

Ich lächelte verlegen, bevor ich das Haus betrat und meine Schuhe am Eingang auszog.

Augenblicklich verzog ich das Gesicht und zog mir die nassen Socken von den Füssen.

-„Wir sollten uns beide schnellstens trockene Sachen anziehen.“

Mit belustigtem Gesichtsausdruck, stupste er sanft meine Nasenspitze mit seinem Zeigefinger an.

Verlegen senkte ich den Blick und wippte mit meinen Füssen nervös auf dem Boden hin und her.

-„I-ich hab leider nichts anderes dabei, das sauber wäre. Also warte ich lieber hier“

Shouta hob verwundert seine Augenbrauen und setzte schliesslich ein spitzbübisches Lächeln auf.

-„Ich kann dir sicherlich etwas von mir borgen. Vorübergehend“

Das Blut stieg mir so rasch ins Gesicht, dass ich einer Tomate glich.

-„I-ich…O-okay“, brachte ich bloss stotternd hervor.

Lachend stieg Shouta die Treppen hinauf, in Richtung seines Schlafzimmers.

Nervös begann ich mich im Raum umzusehen. Es war schliesslich eine Weile her, als ich das letzte Mal in seinem Haus drin gewesen war. Damals musste ich durchs Fenster flüchten, um nicht entdeckt zu werden. Bei der Erinnerung verzogen sich meine Mundwinkel, in ein nostalgisches Lächeln. Das war alles noch vor seinem Unfall.

-„Aiko? Kommst du?“, Shoutas Stimme holte mich aus meinen Gedanken.

Zögerlich lief ich die Treppen hinauf und blieb vor der Türe seines Zimmers stehen.

Erst jetzt fielen mir seine leicht geröteten Augen und Wangen auf. Ich schluckte leicht, entschied mich aber dafür ihn nicht darauf anzusprechen. Welcher Junge sprach schon gerne darüber.

Mit einem schwachen Lächeln, drückte mir Shouta ein paar Kleidungsstücke und ein Badetuch in die Hände. Für eine Sekunde streiften sich unsere Hände und ich zuckte leicht zusammen.

-„Hier, dieses Sweatshirt und die Jogginghose, sollten dir schon passen. Du kannst dich im Badezimmer umziehen. Ich habe dir ein Tuch, um dich abzutrocknen noch beigelegt.“

Er deutete mit einem kurzen nicken, in Richtung Badezimmer. Ohne etwas beizufügen, verschwand ich durch die Türe. Als ich diese hinter mir verschloss, begann ich sofort mir die nassen Kleider auszuziehen und diese auf die Heizung zu legen. Es würde guttun, endlich in warme und trockene Kleider schlüpfen zu können. Ich seufzte leise und roch leicht an dem Sweatshirt, denn mir Shouta geliehen hatte. Es roch so sehr nach ihm. Nachdenklich trocknete ich meine Haare mit dem Tuch ab, bevor ich in seine Sachen schlüpfte. Vorhin, da hatte er sich ziemlich komisch benommen. Woran es wohl liegen könnte? Auch sein Blick hatte sich irgendwie verändert. In Gedanken versunken, nahm ich mein Haargummi von meinem Handgelenk und band mir die feuchten Haare zu einem hochgelegenen Pony zusammen. Anschliessend begab ich mich wieder aus dem Badezimmer.

 

Shouta

 

Gerade als ich aus meinem Zimmer kam, lief mir Aiko entgegen, die sich im Badezimmer umgezogen hatte. Ungewollt, musterte ich sie kurz ehe ich mich zwang sie nicht wie ein alter Perversling anzustarren. Ich wandte verlegen meinen Blick zur Seite und versuchte meine Gedanken wieder zu ordnen. Bis kurz zuvor, hatte ich komplett vergessen wer dieses Mädchen vor mir war. Doch jetzt …

Alles was ich wollte, war sie in den Arm zu nehmen. Sie zu küssen. Ihr sagen das ich mich wieder an alles erinnerte. Meine wahren Gefühle offenbaren. Doch ich konnte nicht einfach so mit der Türe ins Haus fallen. Schliesslich, waren die letzten Monate für alle eine grosse Umstellung gewesen. Da konnte ich nicht erwarten, dass wir jetzt alle uns so verhielten als sei nie etwas gewesen. Nervös steckte ich mir die Hände in die Hosentaschen und versuchte krampfhaft den Blick von ihr abzuwenden. Wie sollte ich es allen am besten sagen?

-„Alles okay? Du hast doch kein Fieber“, fragte mich Aiko besorgt und legte mir daraufhin ihre kühle Hand auf die Stirn. Die Ärmel des Sweatshirts, hatte sie hochgekrempelt, weil es ihr offensichtlich zu gross war. Mit geschlossenen Augen schüttelte ich den Kopf. Ihre Berührungen fühlten sich gut an.

-„Nein alles gut. Lass uns Tee trinken, das wärmt uns sicher Zusätzlich auf“, antwortete ich und lief schliesslich an ihr vorbei. In diesem Moment schlug mein Herz so schnell, das es aus dem Brustkorb zu springen drohte. Ich hörte bloss ihre Schritte hinter mir, die mir bis zur Küche folgten.

Während ich die Tassen vorbereitete, setzte sich Aiko an den Küchentisch.

Ich konnte ihre beobachtende Blicke auf meinen Rücken spüren.

-„Shouta? Du weisst, wenn es dir nicht gut geht, kannst du es mir sagen“

Mit einem schwachen Lächeln auf meinen Lippen, sah ich über meiner Schulter zu ihr.

-„Du machst dir ja ganz schön viele Sorgen um mich. Pass auf oder ich komme auf irgendwelche Gedanken, was das bedeuten könnte“

Weshalb ich diese Worte aussprach, war mir selber ein Rätsel. Flirtete ich gerade mit ihr?!

Aiko’s Augen weiteten sich und sie öffnete den Mund überrascht. Ich schluckte leicht und wandte mich dem Wasserkocher zu, der aussergewöhnlich lange brauchte um heiss zu werden!

<Los mach schon!>

Nervös begann ich mit den Fingern auf dem Küchentresen zu trommeln.

-„Uhm. Es ist nur, du benimmst dich seit wir aus der Schule raus sind, irgendwie komisch. Entschuldige, falls ich zu viele Fragen stelle oder nur sicher gehen möchte das es meinem besten Freund gut geht“, nuschelte sie und ich konnte ihr schmollendes Gesicht regelrecht vor mir sehen.

Ein leises Lachen entfuhr mir und ich liess den Kopf kurz hängen.

<Richtig … beste Freunde … das waren wir bisher …>, dachte ich mir und stellte mich gerade hin.

Zögerlich drehte ich mich zu ihr um und stützte mich mit den Händen am Küchentresen ab.

-„Es geht mir gut. Wirklich. Mach dir jetzt nicht mehr solche Sorgen. Oder dir wachsen noch weisse Haare zu den ganzen Sorgenfalten auf deinem Gesicht. Ba~ka“

Aiko sah mich mit funkelnden Augen an, welche sich zu Schlitzen formten. Mit einem Grinsen streckte ich ihr die Zunge raus und wandte mich wieder dem Wasserkocher zu, der bereits zu piepsen begonnen hatte. Nach dem beide Tassen mit heissem Wasser gefüllt waren, stellte ich diese auf dem Küchentisch ab. Innerlich versuchte ich einen tiefen Atemzug zu nehmen, ehe ich mich ihr gegenübersetzte. Aiko sah mich immer noch, mit enggezogenen Augenbrauen an.

-„Ich hoffe Kräutertee geht in Ordnung. Es ist das einzige was wir Momentan haben“, sagte ich.

Gerade als ich den dampfenden Rauch von der Tasse wegblasen wollte, trat mir Aiko mit dem Fuss gegen den Knöchel. Ich zuckte vor Schmerzen zusammen und verzog das Gesicht.

-„Aua! Wofür war das denn?!“, knurrte ich wimmernd.

Aiko verschränkte die Arme vor ihrem Oberkörper und sah mich Vorwurfsvoll an:

-„Du evadierst meine Fragen. Dazu nimmst du meine Sorgen nicht ernst. Shouta, du kannst dir vielleicht selber etwas vormachen, aber ich weiss doch, dass etwas nicht stimmt. Dein Blackout vorhin an der Haltestelle…“

Ehe sie weitersprechen konnte, streckte ich ihr meine Handfläche entgegen und stellte meine Tasse auf dem Tisch ab. Aiko presste die Lippen zusammen und musterte mich besorgt.

 

Aiko

 

Ich war wohl zu weit gegangen. Shouta hatte schon mehrere Male versichert, das alles in Ordnung wäre. Trotzdem liess mich das Gefühl nicht los, das etwas anders war. Bestimmt, hatte ich ihn nun verärgert. Aber irgendwas musste in ihm vorgehen, denn er verhielt sich nicht wie üblich. Das spürte ich. Shouta’s Augen waren auf meine fixiert. Schweigend sahen wir uns einige Sekunden an, ehe er ein schwerer Seufzer von sich gab. Shouta, fuhr mit seinen Fingerspitzen die Muster entlang, welche auf seiner Tasse aufgedrückt waren. Vielleicht irrte ich mich wieder, doch er wirkte dabei nervös.

-„Du lässt nicht locker was?“, fragte er mich resigniert.

Zögerlich schüttelte ich den Kopf und nippte leicht an meiner Teetasse und versuchte nun seinem Blick auszuweichen. Shouta stützte plötzlich seine Ellbogen auf dem Tisch ab und verschränkte die Arme ineinander.

-„Sag mal, kannst du dich noch an das Wettrennen erinnern, welches wir uns damals mit Yamato geliefert haben? Ich behauptete, dass, derjenige der als letzter vom Spielplatz aus beim Laden meiner Mutter ankommen sollte, müsste den anderen ein Eis spendieren.“

Verwundert hob ich mein Blick und traf dabei auf seine Augen, die mich mit einem undefinierbaren Ausdruck ansahen. Ich blinzelte einige Male und versuchte mich daran zu erinnern.

Versuchte er schon wieder meinen Fragen auszuweichen?

-„Dabei war es bloss meine Art euch schneller in den Laden zu locken, da ich wusste das uns dreien bereits ein Eisbecher erwartete. Ihr wart dann so wütend auf mich, dass Yamato beinahe mein Eis mit aufgegessen hätte“, fügte er noch lachend hinzu.

Langsam kamen mir die Bilder von damals wieder vor Augen. Bei der Erinnerung musste auch ich kurz lächeln. Doch als ich ein Schluck meines Tee’s nehmen wollte, erstarrte ich in meiner Bewegung. Mit grossen Augen sah ich zu meinem gegenübersitzenden. Shouta lächelte mir zu und schien meine Reaktion abzuwarten. Wie konnte er sich daran erinnern?! Er hatte doch alle Erinnerung verloren. Ausser….

Shouta konnte sich ein leises Kichern, bei meinem verblüfften Gesichtsausdruck nicht verkneifen.

Schweigend stand er von seinem Platz auf um nach einer Packung Kekse zu greifen. Mit zitternden Beinen stand ich auf und ging einige Schritte auf ihn zu. Konnte es wirklich sein? Mein Puls musste gerade auf Höchststufe schlagen. Ich biss mir kurz auf die Unterlippe bevor ich zu reden wagte:

-„Shouta?“, fragte ich mit unsicherer Stimme.

Mit rasendem Herzen wartete ich darauf das er sich zu mir umdrehte. Als sich unsere Blicke endlich trafen, konnte ich endlich erkennen, was diese Änderung gewesen war. Sein Blick war nicht mehr so leer und verloren, sondern seine Augen leuchteten wieder.

Ich fühlte wie die Tränen sich in meinen Augen sammelten. Shouta lächelte schüchtern, aber eine gewisse Traurigkeit huschte ihm über das Gesicht.

-„Du hast ganz schön lange gebraucht Dumpfbacke, ich wusste nicht wie...“

Ich liess ihn den Satz gar nicht erst beenden. Ohne zu überlegen, warf ich mich ihm um den Hals.

 

Shouta

 

Als Aiko ihre Arme plötzlich um meinen Hals schlang, um mich zu umarmen verlor ich beinahe das Gleichgewicht. Zum Glück konnte ich die Balance wiederfinden und erwiderte die Umarmung anschliessend. Dieser Moment dauerte aber nicht lange. Die Umarmung wurde von Aiko selbst unterbrochen. Denn, so schnell sie sich an mich geworfen hatte, so schnell begann sie mir bereits Seitenhiebe zu verpassen.

-„Du… Idiot! …“

-„Aua!“

-„Wie lange schon?!“

-„Aiko warte…“

-„Was fällt dir ein!...Bleib stehen Yoshida du Feigling!“

Immer wieder duckte ich mich, um ihren Schlägen auszuweichen. Sie jagte mich praktisch durch die ganze Küche. Als wir um die Kücheninsel liefen, griff sie nach einer Flasche, welche sie nach mir werfen wollte. Zum Glück, konnte ich sie noch davon abhalten. Ausser Atem und angespannt, fuhr ich sie an:

-„Baka! Willst du mich etwa umbringen?!“

Aiko’s griff um den Hals der Flasche verfestigte sich, doch ihre Gesichtszüge wurden sanfter.

Ich erkannte, dass sie leicht zu zittern begann und ihr wieder Tränen in die Augen schossen.

-„D-du…du erinnerst dich also? An alles?“, fragte sie mich mit zerbrechlicher Stimme.

Meine Haltung entspannte sich etwas und zögerlich begann ich in ihre Richtung zu laufen.

-„Ja verdammt. Ich erinnere mich wieder, an alles. Ich verstehe es selber noch nicht. Vorhin im Regen da…da kam einfach plötzlich alles wieder hoch“, antwortete ich ihr ruhig. Aiko schniefte leicht und wischte sich die Tränen weg. Plötzlich sah sie mich mit strengem Blick an. Ich zuckte leicht zusammen und wich zurück:

-„Was ist meine Lieblingsfarbe?“, fragte sie mich plötzlich mit ernster Miene.

Verdutzt, blinzelte ich einige Male und legte den Kopf schief. Verwundert hob ich eine Augenbraue und musterte sie unsicher. Das war jetzt doch etwa ein Scherz?

-„Äh…willst du jetzt echt Wer Wird Millionär, Aiko Edition, spielen oder was soll die Frage?“

Ich verfluchte mich selbst in diesem Moment, so einen sarkastischen Kommentar als Antwort gegeben zu haben. Aiko runzelte die Stirn und machte wieder Anstalten mir die Flasche an den Kopf werfen zu wollen. Augenblicklich hob ich entschuldigen die Hände vor mich hin und machte einen grossen Schritt zurück:

-„Rosa! Deine Lieblingsfarbe ist rosa!“, antwortete ich hastig und sah sie mit grossen Augen an.

Aiko schnaubte und musterte mich unsicher. Sie konnte echt angsteinflössend sein.

<Noch immer hält sie die verdammte Flasche in den Händen!>

Aiko sah mich nachdenklich an und setzte plötzlich ein unheimliches Lächeln auf.

Es löste in mir eine Gänsehaut aus, die ich schon seit einer Weile nicht verspürt hatte.

-„Etwas, das nicht ganz so offensichtlich ist. Verrate mir etwas, was nur du wissen könntest“, verlangte sie schliesslich von mir und verschränkte die Arme demonstrativ vor ihrem Oberkörper.

Ich senkte meine Hände und sah sie ungläubig an. <Sie verarscht mich doch oder?>

Resigniert, stiess ich ein lauter Seufzer aus und lehnte mich schliesslich gegen den Küchentresen.

-„Fein, wenn es dir Beweisen soll das ich mich wirklich wieder erinnern kann“, begann ich und versuchte dabei nicht Beleidigt zu klingen. Nachdenklich kratzte ich mich am Hinterkopf, ehe mir einige Sachen einfielen die ich ihr aufzählen könnte. Verlegen sah ich zur Seite.

-„Du … Wenn du lächelst, da formen sich Grübchen auf deinen Wangen. Es ist kaum erkennbar, doch es ist etwas was ich schon damals an dir bemerkt habe. Dann hast du vier verschiedene Arten zu Lachen. Das fälschliche Lächeln, welches ein nervöses Augenzucken mit involviert. An zweiter Stelle, gibt es noch das laute Lachen, wenn du Aufmerksamkeit erregen möchtest. Nicht zu vergessen, das unheimliche Grinsen, wenn du versuchst deine Wut zu bändigen. Dann, gibt es noch dein ehrliches, herzhafte Lachen. Bei diesem rümpfst du meist die Nase leicht und deine Augen lächeln mit“

Mir war in diesem Moment gar nicht aufgefallen, das während ich die Sachen aufzählte wie ein Idiot vor mich her zu Lächeln begann. Als ich ein kurzer Blick zur Seite warf, um Aiko’s Reaktion zu sehen hielt ich kurz mein Atem an. Sie sah mich mit Tränen überströmten Gesicht an und hatte sich eine Hand über den Mund gelegt. Ich schluckte schwer bei diesem Anblick. Ich hasste es sie weinen zu sehen. Besonders wenn ich der Grund dafür war. Mit langsamen Schritten näherte ich mich ihr und blieb schliesslich vor ihr stehen. Aiko griff nach meinem Sweatshirt und schluchzte leise.

Mit schwerem Herzen strich ihr sanft durch die Haare, ehe ich ihr die Tränen vom Gesicht wischte.

-„Da gibt es noch eine Sache, die nur ich wissen kann…“, sagte ich leise.

Zögerlich, lehnte ich meine Stirn sanft gegen ihre und meine Augen blieben an ihren Lippen hängen.

Es war riskant es in dieser Situation laut auszusprechen. Wahrscheinlich, würde ich von ihr gleich wieder einige Seitenhiebe einkassieren, doch wenn sie mir dann endlich glaubte. War es mir Wert.

-„Deine Lippen schmecken nach dem Erdbeeren Lipgloss, denn du ständig benutzt.“

Leider flüsterte ich die Worte mehr, als das ich es mit Selbstbewusstsein laut aussprechen konnte.

Zögerlich hob ich mein Blick, um zu sehen, ob Aiko mich überhaupt gehört hatte.

Als sich unsere Blicke trafen, war es, als würden tausend kleine Ameisen über meine Haut marschieren. Vorsichtig strich ich mit meinem Daumen über ihr Kinn. Gleichzeitig legte Aiko mir sanft eine Hand auf meine Wange. Ich war über ihre Geste überrascht, denn ich rechnete damit das sie zurückweichen würde. Keiner von uns hörte in diesem Moment die Haustüre. Gerade als sich unsere Gesichter näherten, wurden wir von einem kleinlautem: -„Oops“, unterbrochen.

Augenblicklich fuhren wir erschrocken zusammen und entfernten uns voneinander.

Mit grossen Augen und knallroten Gesichtern sahen wir zum Türrahmen.

Ausgerechnet mein Cousin Hyuchi, versuchte sich hinter einer Vase zu verstecken und schien sich schmerzhaft bewusst zu sein, in welche Situation er gerade hereingetreten war.

-„E-entschuldigt. Ich wollte nicht stören“, stotterte er leicht beschämt.

Ich schluckte schwer und begann mir verlegen den Nacken zu massieren. Musste er auch immer in solchen Situationen hereinplatzen?! Ich seufzte leicht und sah ihn mit verengten Augen an:

-„Gut das du da bist, könntest du bitte Aiko nach Hause fahren? Es strömt draussen.“

Mit diesen Worten verliess ich die Küche und begab mich hastig auf den Weg hinauf in mein Zimmer. Ich wagte es nicht Aiko auch nur einen Blick zu zuwerfen. Die ganze Situation war mir äusserst unangenehm. Frustriert liess ich mich dann aufs Bett fallen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

<Argh…verdammter Hyuchi…>

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
TAAAAA-DAAAAAAAAAA

Na ich hoffe es freut euch das Shouta "back" ist :"D
Ich habe mir nämlich, ziemlich viele Gedanken gemacht wie sich das ganze Szenario abspielen soll, wenn Aiko erfährt das er sich wieder an sie erinnern kann. Zum einen dachte ich mir erst, das es voll emotional und niedlich sein sollte. Doch da es sich um die beiden handelt....konnte ein wenig Chaos und Humor nicht fehlen >-<

Entschuldige mich an dieser Stelle, falls es nicht ganz nach euren Vorstellungen entspricht.

Ich werde mich bemühen das nächste Kapitel so schnell wie möglich hochzuladen, welches etwas länger sein wird und auch unsere lieben Nebencharaktere beinhalten wird. Ihr könnt gespannt sein, wie alle anderen auf Shoutas "Rückkehr" reagieren werden.

Bis dahin

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tasha88
2022-02-08T21:19:35+00:00 08.02.2022 22:19
Wo...? Wie...? Aber... Warum? Da war ein Kuss... Fast... Aber... Warum.? Warum. Hast du das getan? Warum, hazel?
Warum quältst du sie?
Und warum quältst du sie?
Das hat so gut begonnen. Er hat sein Gedächtnis wieder, er ärgert sie, sie verprügelt ihn (dass ich das als gut laufen bezeichne sagt doch einiges über mich aus), sie umarmen sich, sie küssen sich... Fast..
Und dann kommst da du!
Okay, da kommt Hyuchi, aber du schreibst diese geschichte, also bist du der Übeltäter!
Ich habe dazu eine Sache zu sagen:
Bring! Das! In! Ordnung! Klar?

So, und jetzt sage ich gute Nacht und bis bald 😘😘😘
Jan dich lieb
Antwort von:  Tasha88
08.02.2022 22:20
Das sollte: und warum quältst du mich? heißen...
Antwort von:  HazelEyedButterfly
09.02.2022 08:11
Es wäre nicht ich, wenn ich die beiden nicht noch etwas zappeln lasse XD
Aber keine Sorge schon bald bald kommen die beiden endlich in die Gänge :P

Du hast es aber gut zusammengefasst: Gedächtnis zurück, er ärgert sie, sie verprügelt ihn beinahe XD
Typisch die beiden halt LOL

Freue mich immer wieder über deine Reaktionen :D
Bis bald und küsschen!




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