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Die Rache einer Hexe

oder: Das Loch im Raum-Zeit-Kontinuum
von

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Ein Nachschlag

Warme Sonnenstrahlen trafen ihr Gesicht. Es waren die Ersten des Morgens. Müde streckte sich Anuhea und gähnte herzhaft. Dann schwang sie sich aus dem Bett und marschierte Richtung Bad. Sie wollte heute erst noch etwas meditieren, bevor sie zum Frühstück ging. Sie zog ihre Socken und das Shirt, welches sie zum Schlafen von Lavi geborgt hat, aus und stieg in die Dusche. Sie griff nach der Seife und roch wieder daran. Sie dachte an diese Spezial-Carbonara ihrer Mutter. Sie schnippelte anstatt Speck irgendeine salamiartige Wurst da rein. Sie vergaß immer den Namen. Aber die war etwas würziger. Und dann ordentlich Rosmarin rein. Oh, wie lecker...
 

Sie stellte das Wasser auf kalt und ließ eine Ladung über ihren Kopf laufen. So konnte das echt nicht weitergehen mit ihr. 'Keine Tagträume mehr über Essen!', schimpfte sie mit sich selbst. Wusch sich hastig, aber dennoch gründlich und wickelte sich dann in ein Handtuch.
 

Wieder stand sie vor dem Stapel Anziehsachen, die ihr Lenalee am ersten Morgen gebracht hatte. So langsam war ihr Outfit ziemlich durch. Und auch während des Kampfes mit Kanda hatten diese ganz schön gelitten. Ein Ärmel hatte eine Blutspur und die Jeans 2 große Grasflecke von der Aktion, wo sie auf ihm saß. Erst jetzt fiel ihr auf, wie vulgär das überhaupt gewesen war und lief etwas rot an. 'Du bist echt eine Gurke! Als hätte da jemand etwas Anzügliches bei gedacht!' schüttelte sie über ihren eigenen Gedankengang den Kopf.
 

Sie entschied sich für eine dunkle Hose und eine weiße Bluse. Das sah für sie noch am Neutralsten aus. Dann verließ sie ihr Zimmer Richtung Meditationsraum. Erst auf dem Weg fiel ihr auf, dass ihre Haare noch feucht an ihr herunter hingen. 'Naja, um die Uhrzeit wird ja eh noch keiner unterwegs sein!', damit bog sie um die Ecke und stand nun genau vor dem Raum der für Meditationen reserviert war. Als sie ihre Schuhe abstellte, fiel ihr noch ein weiteres Paar auf. Allerdings waren es keine Straßenschuhe, wie ihre, sondern eher eine Art Hausschuh. Sie wunderte sich, wer um diese Zeit schon meditierte. Allerdings war sie zu faul, ihren Seelenblick anzuwenden. Schließlich würde sie ja mit Öffnen der Tür erfahren, wer dort seine Zeit verbrachte.
 

So schob sie sich in den leicht abgedunkelten Raum und erkannte ihren Kontrahenten von gestern in der einen Ecke. Sie blickte kurz zu ihm, er schien jedoch in der Meditation vertieft zu sein. So setzte sie sich in die andere Ecke und begann auch zu meditieren. Bald schaltete ihr Geist vollständig ab und so erschreckte sie sich leicht, als Kanda aufstand und zur Tür ging. Sie spürte seinen Blick auf sich, zwang sich jedoch dazu, nicht aufzuschauen.
 

Als die Tür ins Schloss fiel, atmete sie erleichtert durch und streckte ihre Glieder aus. 'Man, hat der eine Ausdauer beim Meditieren! Ich wollte doch nur eine halbe Stunde oder so...', maulte sie in Gedanken. 'Aber ich konnte mir doch nicht die Blöße geben, vor ihm zu kommen und auch wieder zu gehen!', entgegnete sie ihren miesen Gedanken. „Soweit ist es schon mit dir gekommen. Erst halluzinierst du am hellsten Tag vom Essen deiner Mutter und jetzt führst du auch noch Streitgespräche mit dir selbst. Ich brauche echt was zu tun!“, murmelte sie über sich selbst belustigt. Sie trat aus dem Raum, zog ihre Schuhe an und machte sich auf dem Weg zur Kantine. Auf dem Weg hielt sie noch kurz in ihrem Zimmer und zwirbelte ihre, immer noch klammen Haare, zu einem Dutt.
 

Bei Jerry angekommen bestellte sie wieder einmal Zaru Soba. „Jetzt mal ehrlich, ich koch dir, was du willst. Warum ausgerechnet Soba?“, fragte dieser. „Was habt ihr alle gegen Soba? Ich liebe Soba! Und du machst das echt gut. Das nächste Restaurant, wo es ähnlich gute Soba-Gerichte gibt, ist ca. eine Stunde von mir entfernt.“, sie konnte einfach nicht verstehen, warum so abgeneigt gegen die Buchweizennudeln waren. „Na, wenn das so ist und dir mein Soba so gut schmeckt, dann mache ich sie dir gerne!“, man merkte dem Koch an, dass er sich über das Kompliment freute. Das erkannte sie auch, da die Portion deutlich größer ausfiel, als beim letzten Mal. „Damit du mir nicht verhungerst!“, zwinkerte Jerry, als er ihr das Tablett in die Hand drückte.
 

Sie drehte sich zum Speisesaal und stellte fest, dass es keinen leeren Tisch mehr gab. Nun musste sie sich wohl oder übel irgendwo dabei setzen. Da erkannte sie am hinteren Tisch den Blauhaarigen. Sie steuerte den Tisch an und setzte sich an das gegenüberliegende Ende des Tisches, damit so viel Platz wie möglich zwischen den beiden lag. So ein paar Eigenarten Kandas hatte ihr Lavi schon erzählt. Auch war ihr nicht entgangen, dass alle anderen Kantinenbesucher gebannt auf die beiden starrten. Vermutlich warteten sie auf eine Reaktion des Schwertkämpfers.

Da diese immer noch nicht eintrat, als sie vollständig saß, griff sie nach ihren Essstäbchen. Wieder schaute sie auf die Portion. „Wer soll das bitteschön alles essen?“, murmelte sie. „Che. Wie hast du es geschafft, so eine Portion zu bekommen?“, hörte sie ihren Tischnachbarn. Sie war etwas verdutzt. 'Versucht er tatsächlich ein Gespräch anzufangen?', fragte sie sich. „Ich habe Jerry nur gesagt, dass mir sein Soba gut schmeckt. Magst du dir was von mir holen? Das hier schaff ich niemals alleine.“, sie schaute ihn an und sah zu ihrer Überraschung ein kleines, süffisantes Grinsen. 'Er sollte öfters freundlicher gucken. Das steht ihm', ging ihr durch den Kopf, wobei sie beinahe über sich selbst die Augen gerollt hätte.
 

Er rutschte mit seinem Tablett zu ihr rüber, nahm ihr ihre Stäbchen aus der Hand und schaufelte sich eine Ladung auf seinen Teller. „Ich wollte dafür nicht die Stäbchen nutzen, mit denen ich bereits gegessen habe.“, erklärte er, als er der verwirrten Sensenmeisterin diese wieder in die Hand drückte. „Danke für den Nachschlag.“ Sie merkte, dass sie von allen angestarrt wurden. Also tat sie es Kanda gleich, beugte sich über die Schale und begann zu essen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Für diejenigen, die die "Spezial-Carbonara" interessiert. Ich spreche hier von der Chorizo-Carbonara von Jamie Oliver. Jedes Mal, wenn ich Rosmarin nur rieche, läuft mir das Wasser im Mund zusammen ;) Ich musste sie hier einfach erwähnen ;) Komplett anzeigen

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