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Wie Frühling und Herbst

von

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„Hmhm...“

Thranduil zuckte leicht zusammen, Kalera aber erschrak so sehr, dass sie stolperte, vorwärts fiel und an Thranduils Brust landete.

„Was soll das werden?“

Sich ertappt fühlend wandten sich beide, sowohl der Kronprinz als auch die Menschenfrau, der Stimme zu, die sie in ihrer Zweisam

keit gestört hatte.

„Gornarbelethas!?“, entfuhr es Thranduil.

„Ja, Bruder.“ Der Angesprochene grinste hämisch.

„Was machst du hier?“, wunderte sich der Ältere. Gornarbelethas war doch nie in den Ställen...

„Die Frage ist wohl eher, was du hier machst“, konterte der Jüngere geschickt und deutete auf Kalera.

Da wurde Thranduil erst wirklich bewusst, dass die Menschenfrau noch immer an seiner Brust lag, und er die Arme um sie geschlungen hatte – ein unbeabsichtigter Reflex, als sie gestürzt war. Der Kronprinz musste sich alle Mühe geben, nicht augenblicklich rot zu werden; er stellte Kalera wieder auf die Beine und zupfte sein Hemd zurecht. Er war seinem Bruder doch wirklich keine Rechenschaft schuldig, oder? Und daher entgegnete er mit nach Auskunft fordernder Stimme: „Was willst du?“ In seinen Ohren klang es doch etwas schroffer und unhöflicher als beabsichtigt, doch weder Kalera noch Gornarbelethas zeigten eine dementsprechende Reaktion.

„Vater will dich sprechen“, rückte Gornarbelethas dann schließlich doch heraus. „So schnell wie möglich“, fügte er mit einem Seitenblick auf die Menschenfrau hinzu.

Dies entging Thranduil natürlich nicht; er wandte sich an Kalera und bot ihr seinen Arm an. „Mylady?“

Doch noch bevor sie reagieren konnte, fuhr Gornarbelethas dazwischen. „Alleine! Vater will dich alleine sprechen!“ Auch seine Aussage fiel ziemlich ruppig aus, sogar für seine Maßstäbe.

Thranduil blickte von Kalera zu Gornarbelethas und wieder zu Kalera. „Verzeiht, Mylady, entschuldigt mich. Ich bringe Euch noch zurück zu Eurem Gemach.“

„Nicht nötig, das übernehme ich“, mischte sie Gornarbelethas schon wieder ein. Und ohne Thranduils Reaktion abzuwarten, bot er Kalera seinen Arm an. „Wenn ich bitten darf...“

Als Kalera sich zögernd bei ihm einhakte, versetzte das Thranduil einen Stich und einen Augenblick lang fühlte er furchtbare Wut auf seinen Bruder in ihm aufflackern.

Doch dann drehte sich Kalera zu ihm um, sie ließ Gornarbelethas' Arm los und knickste vor dem Kronprinzen, nur um ihm dann die Hand zu reichen. „Ich danke Euch“, ließ sie ihn wissen und steckte ihm heimlich, ohne dass Gornarbelethas es merkte, einen Zettel zu.

Thranduil verneigte sich ebenfalls und mit einem besorgt-ermahnenden Blick an Gornarbelethas verließ er die Ställe Richtung Thronhalle.
 

Als Thranduil die Thronhalle betrat, merkte er schon von Weitem, dass etwas nicht ganz in Ordnung war. Sein Vater stand etwas abseits vom Thron und unterhielt sich mit einem seiner Kundschafter, so leise, dass selbst Thranduils Elbenohren nichts hören konnten, doch die Miene des Königs zeugte von Besorgnis.

Als Oropher Thranduils Anwesenheit gewahr wurde, beendete er das Gespräch sofort und schickte den Kundschafter hinaus.

„Ihr wolltet mich sprechen, Vater?“, fragte Thranduil angesichts des offensichtlichen Ernstes der Lage und verneigte sich.

„Ja, mein Sohn“, antwortete der König. „Es tut mir aufrichtig Leid, dass ich mein Wort brechen und dich zu mir bitten muss, aber deine Dienste als Kronprinz des Düsterwaldes werden jetzt benötigt.“ Sein Blick war nur eine weiteres Zeichen dafür, dass es sich um eine wichtige Angelegenheit handeln musste.

„Natürlich, Vater“, erwiderte Thranduil. „Ich wisst, dass ich Euch stets jeden Dienst erweisen würde.“

Oropher kam auf ihn zu und legte ihm dankbar die Hand auf die Schulter. „Komm, mein Sohn, wir haben einiges zu besprechen.“



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