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Happy Christmas Trouble🍰❄⛄

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey^^
Hier ist Mia^^ tja, ich erzähl jetzt nicht lange um den heißen Brei herum, viel Spaß^^ Komplett anzeigen

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8 Dezember

8 Dezember
 

I'm the cake...
 

Mia
 

Wer sagt schon nein, bei einem Jobangebot von 100 Euro die Stunde? Ich zumindest nicht, da ich ohnehin auf der Suche nach einem gut bezahlten Teilzeitjob gewesen war, kam es mir gerade recht. Noch dazu in einer Konditorei, wo meine Stärken doch ohnehin beim Backen lagen. Jedenfalls war ich davon hochbegeistert gewesen und hatte sofort zugesagt. So kam es dazu, dass ich heute mit der schriftlichen Zusage des Chefs in der Hand, in der Backstube des kleinen Ladens, wo gerade handgemachte Kuchen mit Glasur dekoriert wurden, stand.
 

"Wie war noch gleich ihr Name?", erkundigte sich die kleine, pummelige Frau vor mir freundlich und schielte mich dabei mit ihren runden Knopfaugen über die Eulenbrille hinweg an. "Mia Traeth und sie sind…?", stellte ich mich ebenso höflich vor, wobei ich ihren Blick erwiderte. Leider wurde mir erst nach der Frage bewusst, dass es sich bei der Frau um meine Chefin handeln musste. Hastig begann ich zu stammeln: "Ich meinte natürlich, Frau Grouwnter, ich bin die Neue, äh… ich meine was soll ich tun?" Ein leichtes Lächeln huschte über das Gesicht der Frau, doch ich machte mich vorsichtshalber auf nichts Gutes gefasst… Meinen letzten Job, bei einer Computerfirma, hatte ich auch wegen meinem schnellem Mundwerk verloren, obwohl es in diesem Fall nicht alleine Schuld gewesen war, sondern auch noch eine beträchtliche Menge an Alkohol. Genauer gesagt hatte ich betrunken meinen Chef angerufen und ihm erklärt, er sei ein altes Walross, was gefälligst mal die Füße, beziehungsweiße Flossen in die Hand nehmen sollte, um mich von der Party abzuholen. Am nächsten Morgen wachte ich mit Migräne und einem Kündigungsschreiben im Briefkasten auf. "In deiner Probezeit wirst du vorläufig nur 40 Euro pro Stunde verdienen. Deine Schicht beginnt um 9 Uhr morgens und endet um 12 Uhr. Zwischendurch hast du noch eine fünf Minutenpause um halb 11.", fasste sie meinen Plan zusammen, während sie mit dem Zeigefinger die Uhrzeiten in die Luft zeichnete. Ich nahm ihre Erklärungen mit einem Nicken zur Kenntnis und sprach dann wieder auf meine zuletzt gestellte Frage zurück: "Wie lautet meine erste Aufgabe?" Ruckartig hielt sie mir eine Tüte unter die Nase und erklärte: "Zieh die Kleidung an, die ich dir rausgelegt habe. Du findest sie in der Umkleidekabine, gleich um die Ecke. Dann reden wir weiter." Mich beschlich eine üble Befürchtung, als ich ihr listiges Grinsen sah.
 

Mit tellergroßen Augen starrte ich das Etwas an, als ich es unter der Bank fand. Sollte das da, tatsächlich Kleidung sein? Das konnte doch nicht der Ernst der Frau sein! Vorsichtig piekte ich einmal hinein. Es gab mühelos nach! Zögernd leckte ich einmal mit der Zunge darüber und erstarrte auf der Stelle. Das sah nicht nur so aus, das war eine Torte! Eine Torte, so groß wie mein ganzer Oberkörper mit zwei Löchern an der Seite, für zwei Arme und jeweils eins oben und unten. Entweder, dass war ein schlechter Witz, oder aber… Das konnte doch nicht sein… Allerdings schien mir die alte Frau nicht gerade wie jemand, der gerne Witze riss… ich würde wohl oder übel das Ding überziehen müssen. Seufzend ergab ich mich meinem Schicksal und streifte mir meinen Pullover über den Kopf, um dieses komische Ding auf seine Kleidungstauglichkeit zu testen.
 

Mein Kopf konnte nicht roter sein, als ich aus der Umkleidekabine heraus trat, doch die Frau strahlte begeistert, als sie mich sah: "Ich wusste doch, dass es dir stehen würde! Du siehst einfach lecker aus, obwohl, warte…. Die Hose zerstört das ganze Outfit! Zieh das hier stattdessen an und dann raus mit dir und verteil Flugzettel!" Sie warf mir einfach ein rosiges Tutu und einen Stapel Flugzettel auf denen die Konditorei abgebildet war, zu und verschwand einfach, ohne dass ich einen Wiederspruch hätte äußern können. Mir blieb also nichts anderes übrig, als zu tun, was sie gesagt hatte.
 

Peinlicher ging es nun wirklich nicht mehr… Ich stand, zur Salzsäule erstarrt, mitten auf der Straße, einen Stapel Flugzettel unter dem Armfestgeklemmt. In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken und ich hatte inzwischen das Gefühl, als würde eine gesamte Achterbahn hindurch brausen. Der Geruch nach Mehl, welchen ich im Augenblick immer mit mir herum trug, machte mich noch verrückt, so intensiv war er und es fehlte nicht viel, bis ich angefangen hätte, an meinem Kostüm mit Frustnaschen zu beginnen. Der Wunsch, sich einmal kurz in die Seite zu beißen, mittlerweile so groß geworden, dass es in meiner Nase kribbelte, als hätte ich gerade meine Nase über frisch geöffnetes Sprudelwasser gehalten. Ich spürte, wie mir das Wasser im Munde zusammen lief, doch ruckartig vertrieb ich den Gedanken daran mit einem Kopfschütteln. Ich musste mich konzentrieren… Wenn mich so einer meiner Freundinnen sah, konnte ich einpacken. Am besten, ich sah einfach keine Leute an, so konnte sie mich später auch nicht wiedererkennen, wenn ich ihnen mal über den Weg laufen würde. Andererseits… wie sollte ich Flugzettel verteilen, wenn ich niemanden ansah… Aber, wenn ich jemanden ansehen müsste, würde ich vermutlich vor Scham im Boden versinken. Aber wenn ich keinen einzigen Flugzettel verteilen würde, würde ich auch den Job nicht bekommen. Wie ich es auch drehte und wendete, ich würde auf die Leute zugehen müssen… Ich atmete einmal tief durch, dann nahm ich meinen ganzen Mut zusammen, ging auf eine Frau mit einem 2-3 jährigen Mädchen an der Hand zu und drückte der Frau einen der Flugzettel in die Hand: "Bitte schauen sie doch einmal bei unserer Konditorei für Schleckermäulchen vorbei." Die Frau nickte und wollte gerade weitergehen, als ihr Blick nach unten glitt und sie: "Entschuldigen sie bitte…", murmelte. Verwirrt folgte ich ihrem Blick und wäre vor Schock fast hinten über gefallen. Das kleine Mädchen brach sich Stücke von meinem Kostüm ab und steckte sie sich in den Mund. "Du bist lecker, Torte!", schmatzte sie und sah mich mit großen Kulleraugen an. Die Frau wurde rot, hob ihre Tochter hoch und entschuldigte sich abermals: "Verzeihen sie… Ich versprechen, ich werde für den Schaden aufkommen! Wie viel macht das?" Doch ich machte nur eine abwerfende Handbewegung: "Vergessen sie es einfach." Ich zwinkerte ihr ein letztes Mal zu und wandte mich dann hastig ab, um hinter der nächsten Hauswand zu verschwinden.
 

Seufzend lehnte ich mich dann an die Mauer. Eines war klar… Egal, wie viel ich bei dem Beruf verdiente, ich würde auf keinen Fall bis zum Ende meines Lebens eine wandelnde Reklametorte für einen Laden namens Konditorei für Schleckermäulchen sein. Heute würde mein erster und letzter Arbeitstag sein. Ich zog einmal tief die Luft ein, wobei mir der Geruch von warmer Schokolade in die Nase stieg. Vermutlich war meine Schokoglasur gerade dabei von der vielen Sonne zu schmelzen… Nachdenklich strich ich mit dem Zeigefinger über den Rand der Torte und steckte ihn mir in den Mund. Wirklich gar nicht mal so übel… Auf ein paar Bissen mehr oder weniger kam es nun doch auch nicht mehr an.
 

Ich war gerade dabei, mir ein großes Stück in den Mund zu schieben, als ich hörte, wie sich meine Chefin räusperte: "Miss Traeth… Sie sind gefeuert, wegen Sachbeschädigung an einem Gegenstand im Wert von 400 Euro!" Teuer war das verfluchte Ding also auch noch…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke für's lesen, bis morgen^^
LG Komplett anzeigen

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