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Abendröte&Morgendämmerung

von

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Von Fohlen und Ballkleidern

Das 9. Kapiel und ich warte auf Kommis *gg*
 

eure

Kisso
 

Kapitel IX. (Von Fohlen und Ballkleidern)
 

Die braune Stute hat sichtlich Schmerzen. Immer wieder schnaubt und wiehert sie laut auf. Pan, der neben ihr kniet, streicht ihr sanft über den Rücken. In einer Sprache, die Baitai nicht verstehen kann redet er beruhigend auf das Tier ein. Dieses scheint sich wirklich zu entspannen und atmet etwas ruhiger. Er steht auf und dreht sich zu Baitai um, danach verlässt er die Box des Pferdes.

"Es wird noch einige Zeit dauern, bis das Fohlen zur Welt kommt. Möchtest du nicht lieber zurück zu Alora gehen?" "Nein, wenn es euch nicht stört würde ich gerne hier bei euch bleiben. Ich finde das viel Aufregender." Pan setzt sich mit einem Seufzer ins Heu neben Baitai. "Na dann." sagt er und lässt sich genüßlich zurück fallen. Er verschränkt die Arme hinter dem Kopf und schließt die Augen.

"Erzählt ihr mir etwas über Elben Pan?" fragt Baitai bettelnd und legt sich neben ihn ins Heu. "Was willst du denn wissen?" "Na ja, eigentlich alles. Ich weiß gar nichts über euer Volk. Bei uns sind die Elben nur so etwas wie Legende, meine Mutter hat mir immer Geschichten über euer Volk erzählt. Aber am meisten würde mich interessieren, ob es stimmt dass ihr ewig lebt und nie sterbt." "Ja, das stimmt. Ein Elb kann nur sterben wenn er im Kampf getötet wird oder an gebrochenem Herzen zu Grunde geht. "Gebrochenem Herzen?" "Ja, wenn seine Liebe zu einer Person unerfüllt bleibt, kann er sterben." "Und was wäre wenn sich ein Elb, sagen wir in einen Menschen verliebt?" "Nun ja, wir Elben können die Unsterblichkeit aufgeben, für einen Menschen den wir aus vollem Herzen lieben, so wie z. B Arwen es getan hat." "Und kann das jeder Elb tun, auch Prinz Legolas?" "Natürlich könnte der Herr das auch tun, aber er darf nicht. Schließlich ist er der künftige König von Düsterwald und somit muss er ewig leben, aber warum interessiert dich das eigentlich?" "Ach, nur so."

Das klägliche Wiehern der Stute unterbricht das Gespräch der beiden und Pan eilt wieder zu ihr.
 

~***~
 

"Alora? Alora? Wo seit ihr? Alo... Ach hier seit ihr, ich habe euch schon überall gesucht. Ist alles in Ordnung?" Langsam setzt er sich neben sie. Er hätte sich gleich denken können dass sie hier ist, denn schon als Kind liebte sie den Wald und die freie Natur.

Ihr Blick ruht auf einem alten Baum und mit ihren Gedanken ist sie weit empfernd. "Sag mal Endymion, warum siezt du mich eigentlich?" Etwas überrumpelt von dieser Frage antwortet er: "Ich dachte, dass ihr das so wollt. Nach allem was ich euch angetan habe." "Ach, auf einmal nimmst du Rücksicht auf mich? Hör zu, ich habe dich geküsst und sogar schon nackt gesehen, also lass diese verdammte Förmlichkeit." "Wie ihr.., wie du willst." Schweigend sitzen sie auf der kleinen Bank. Endymion rutscht etwas näher an sie heran. Alora bemerkt dies jedoch und springt erzürnt auf. "Wage es nicht mich anzufassen! Du wirst mich nie mehr berühren, verstanden!" "Was ist den hier los?"

Beide fahren herum und sehen König Elessar vor sich stehen. "Nichts Mylord." meint Endymion. "Ich muss nach Manua sehn, entschuldigt mich." mit hastigen Schritten eilt er davon. Alora lässt sich mit einem Seufzer wieder auf die Bank nieder. "Darf ich?" fragt Aragorn höflich. "Natürlich." er setzt sich in einigem Abstand neben sie.

"Wir sind uns schon einmal begegnet nicht?" Fragend sie Alora ihn an. "Ja, vor einem knappen Jahr. Ihr habt in einem Wirtshaus gearbeitet und habt einen meiner Männer beinahe totgebrügelt, weil er euch berührt hat, nicht?" Leise, fast schon unhörbar flüstert sie: "Ja, Herr." "Was haltet ihr davon euch für heute Abend schön machen zu gehen.?" "Ich verstehe nicht..." "Na ja die Festlichkeiten beginnen doch heute Abend. Wenn ihr wollt kann euch ja meine Frau behilflich sein.. Ich werde Arwen nachher auf euer Zimmer schicken, damit sie auch hilft." Die Festlichkeiten? Warum soll sie daran teilnehmen? Sie ist doch nur eine kleine Sklavin, ohne jegliche Rechte. Als hätte er ihre Gedanken gelesen sagt König Elessar: "Wisst ihr, es wurden Vertreter aller Königshäuser eingeladen und schließlich seit ihr die Prinzessin von Angmar und müsst als solche euer Land vertreten." En Lächeln huscht über Aloras Wangen. "Prinzessin"; "Ihr Land vertreten"; das hat schon lange niemand mehr zu ihr gesagt. Zuletzt ihr Vater. Aber er hat recht, schließlich fließt ihn ihren Adern genauso viel blaues Blut wie in denen der Anderen. "Gut. Danke." bringt sie heraus und schreitet dann unsicher in ihr Zimmer.
 

~***~
 

Einige Zeit später klopf Aragorn an die Tür der Schlossbibliothek. Ohne auf Antwort zu warten tritt er in den großen Raum ein. Auf einem gemütlichen Stuhl, zwischen hunderten von Büchern, sitzt Legolas. Auf seinem Schoß liegt ein geöffnetes Buch, diesem schenkt der Prinz jedoch keinerlei Beachtung. Seine Augen blicken hilflos und verzweifelt zum Fenster hinaus. Ein Lächeln huscht über Aragorn's Gesicht, sein Freund ist sichtlich durcheinander, immerhin scheint draußen die herrlich warme Sonne und der Prinz der Elben sitzt in diesem kalten, stickigen Zimmer und starrt lustlos vor sich hin

"Hat es dich also auch endlich einmal erwischt alter Freund." "Wie?" Legolas blickt sich um. " Ach du bist es Aragorn. Wie meinst du das?" "Na ja, das sieht doch ein Blinder dass du dich in Alora verliebt hast." " Ich? Unsinn." Kurz herrscht Stille, dann beginnt Legolas wieder. "Und selbst wenn, was nicht ist, wäre es unmöglich. Mein Vater würde nie zulassen, dass ich sterblich werde und sie ist außerdem mit Endymion verlobt." Die letzten Worte spricht er etwas leiser.

"Mein Freund wenn du dich von so kleinen Nebensächlichkeiten aufhalten lässt hast du sie wirklich nicht verdient. Du musst kämpfen! Hast du ihr überhaupt schon gesagt was du für sie empfindest?" Langsam schüttelt Legolas den Kopf. "Na dann tu es! Am besten heute Abend." "Aber ich..." "Nichts aber und jetzt sollten wir uns auch ankleiden gehen, meinst du nicht auch?"
 

~***~
 

Währenddessen sitzt Alora in ihrem Zimmer, auf dem Bett. "Liebt ihr ihn?" Immer wieder muss sie an diese Worte denken. Warum hat Legolas sie das gefragt? Natürlich liebt sie ihn nicht mehr. Nach allem was er ihr angetan hat. Den Verrat an ihr und ihrem Reich, kann und will sie ihm nicht vergeben. Ihre Gedanken schweifen ab. Weit weg, in eine andere Zeit, an den Tag zurück der ihr Herz brach und nie wieder verheilen lies.
 

Es war Krieg. Alora hatte alle Mühe ihr kleines Herr und die wenigen Überlebenden aus der Hauptstadt zusammen zu halten. Doch etwas lies sie hoffen. Gab ihr die Kraft welche sie so nötig hatte. Machte sie stark. ER. Die ganze Zeit kämpfte er an ihrer Seite, machte ihr Mut und rettet oft ihr Leben, ohne auf sein eigenes zu achten. In dieser Zeit begann sie ihn noch mehr zu lieben, als sie es ohnehin schon tat. Auch sie hätte ohne weiteres ihr Leben für das seine gegeben.

An einem Abend schlugen sie ihr Lager abseits, in den hohen Bergen von Angmar auf, um nicht vom nahenden Feind im Schlaf überrascht zu werden. Alora und er teilten sich ein Zelt. Sie lag schluchzend in seinen starken Armen und er hielt sie fest. Einfach nur fest. Er wusste wie sehr sie litt und das sie alles versuchte was in ihrer Macht stand um Angmar noch zu retten. Wie sie seine Nähe liebte! Diese Wärme und Sicherheit die nur er ihr geben konnte, in dieser schweren Zeit. So als könnte ihr nichts und niemand etwas tun, weil er sie beschützen würde für immer. Für immer? Sicher, denn er würde sie immer lieben und sie nie verlassen, genau so wie auch sie es nie täte.

Sie schlief schließlich erschöpft ein. Am nächsten Morgen wurde sie unsanft aus den Schlaf gerissen. Pferdewiehern und Schreie drangen in das Zelt. Schnell sprang sie von ihrem Lager um hinaus zu eilen. Wo war Endymion? Warum hatte er sie nicht geweckt? Doch ihr blieb keine Zeit darüber nachzudenken. Die Sonne stand schon hoch über der Erde, so dass sie geblendet wurde. Als sich ihre Augen an das grelle Licht gewöhnt hatten glaubte sie ihnen nicht zu trauen.

Überall liefen fremde Männer herum, viele Männer, die ihre Leute angriffen. Sie mussten alle im Schlaf überrascht worden sein, da niemand eine Waffe bei der Hand hatte um sich zu verteidigen. Suchend blickte sich Alora um, wo war Endymion? Kämpfte er vielleicht etwas abseits oder war er gefangen genommen worden? Und wo war Baitai, ihr kleiner Bruder den sie beschützen musste. "Da! Die Prinzessin! Holt sie euch!" Alora fuhr herum und konnte erkennen, wie sich drei Männer ziemlich schnell auf sie zu bewegten. Wie vom Blitz getroffen drehte sich herum und lief in ihr Zelt zurück.

Ihr Schwert! Wo zum Teufel war es?! Nirgends konnte sie es entdecken. "Sucht ihr vielleicht das hier?" hörte sie eine tiefe Männerstimme hinter sich sagen und drehte sich um. Die drei Männer standen in ihrem Zelt und einer von ihnen hielt... IHR SCHWERT! "Woher habt ihr das?" schrie ihn Alora an und stürzte sich auf ihn. "Gebt das her!" Nach einem kurzen Gerangel, bei dem die Männer klar überlegen waren wurde Alora gefesselt und aus dem Zelt geführt.

Alle anderen Zelte waren schon vollkommen, oder teilweise, niedergebrannt. Überall lagen Tode umher. Die Männer führten sie weiter und sie musste über ihre toten Untertanen, ihre Freunde und Soldaten steigen, bis sie ruckartig anhalten. Alora blickte auf und sah sich einem großen, bärtigem Mann gegenüber stehen, der hämisch lächelt. "Das ist also Prinzessin Alora Dalla von Angmar, es ist mir eine Ehre euch kennenzulernen." Er wollte ihre Hand nehmen doch sie entzog sie ihm angeekelt.

Mit fester Stimme fragte sie: "Wo ist Endymion? Was habt ihr mit ihm gemacht?" "Ist das eure größte Sorge?" Sie funkelte ihn böse an und nickte stumm. "Na gut, wie ihr wollt." Er drehte sich zur Seite und rief über seine Schulter hinweg. "Endymion! Sie will euch sehen, also kommt her." Durch den Trupp bannte sich ein Mann einen Weg und blieb mit gesenktem Blick kurz vor Alora stehen. Diese war außer sich vor Freude, ihren Geliebten wieder zu sehen. "Endymion! Du lebst! Den Göttern sei dank!" Voller Freude wollte sie ihn umarmen, als ihr erst bewusst wurde das ihre Hände gefesselt waren. "Ja er lebt, ist wohlauf und frei, da er ein kluger Mann ist Alora. Ihr könntet auch frei sein. Es ist ganz einfach." "Wie meint ihr das?" "Nun ja Prinzessin, schließt euch uns einfach an und übergebt mir die Krone von Angmar, dann seit ihr frei und könnt gehen wohin ihr wollt." "Das werde ich niemals tun! Lieber sterbe ich, als euch Angmar zu überlassen." "Zwingt mich nicht es zu tun. Kommt schon. Ihr seit doch nicht dümmer als Endymion mir berichtet hat." "Was?" "Na ja, er erzählte mir heute Morgen, dass ihr eine sehr kluge Frau wärt." "Heute Morgen?" "Ja, als er uns den Weg zu eurem Lager zeigte, nicht Endymion?"

Alora glaubte dass ihr Herz stehen blieb. Nein! Das konnte nicht sein. Er hatte sie nicht verraten, nicht er! Sie liebte sich, das würde er ihr niemals antun! Sie vertraute ihm, sie liebte ihn so sehr, dass es fast schon weh tat. Er sollte sie verraten haben? Warum? "Alora es ist das beste so..." begann Endymion und wollte sie umarmen. Sie fuhr erschrocken zurück. Nein! Sie wollte nicht das er sie berührt! DER VERRATER! Nie wieder....
 

Durch ein Klopfen an der Tür wird Alora je aus ihren Erinnerungen gerissen. "Herein." Die Tür öffnet sich und Arwen tritt ein. "Oh Lady Arwen. Was kann ich für euch tun?" "Ich hoffe doch stark, dass ich etwas für euch tun kann Alora. Mein Mann meinte ich sollte euch beim Ankleiden behilflich sein." Zielstrebig geht sie auf den Kleiderschrank zu, um ihn zu öffnen. "Na sehn wir doch mal was wir da schönes für euch haben. Legolas wird Augen machen wenn er euch sieht."
 

~***~
 

"Das Fohlen ist wirklich süß! Darf ich Alora holen und es ihr zeigen?" "Natürlich Baitai, aber ich denke sie zieht sich gerade für den Ball um, deshalb lass ihr noch ein wenig Zeit." "Endymion sieh doch mal!" ruft Baitai aufgeregt und läuft freudig auf ihn zu. Der Krieger steht, angelehnt an die Tür des Stalles mit verschränkten Armen vor der Brust dar und schweigt. Baitai zieht ihn mit sich um ihm das Neugeborene zu zeigen. "Es ist wunderschön nicht wahr? Der weiße Fleck auf der Stirn ist doch süß oder? Oder?" "Ja Baitai. Es ist ein schönes Tier." Gelangweilt blickt er auf Pan. "Sag Baitai weißt du wo Abendröte ist?" fragt er dann an den Jungen gewandt. "Ja, sie zieht sich gerade für das Fest um. Vielleicht tanzt sie ja mit dir, so wie früher." "Vielleicht. Komm. Du solltest dich auch umziehen und langsam ins Bett gehen. Keine Widerrede. Komm." "Gute Nacht Pan!" ruft Baitai vergnügt und nimmt Endymions Hand in seine.

Pan dreht sich zu den beiden Pferden um und meint zu sich selbst: "Da wird es Herr Legolas sicher nicht leicht haben. Denn immerhin mag ihn ihr Bruder und er hört sogar auf das war er sagt. Armer Herr Legolas."
 

~***~
 

"So. Fertig. Jetzt seht euch doch im Spiegel an Alora! Ihr seht hinreißend aus."

Unschlüssig geht Alora auf den großen Spiegel, der in der Mitte des Zimmers steht zu und blickt hinein. Sie kann nicht glauben, dass sie das sein soll. Vorsichtig rückt sie etwas näher an den großen Spiegel heran, um sich noch besser sehen zu können. Die Kerzen werfen zwar nur schwaches Licht in den Raum doch kann sich Alora gut erkennen.

Ihren Körper umschmeichelt ein himmelblaues Kleid, das bis zu ihren Knöcheln hinab reicht. Bis zur Taille ist es eng geschnitten, dann fällt es weit aus. Es ist schulterfrei und wird nur von zwei dünnen Trägern gehalten. Der Ausschnitt lässt einen Blick auf ihr makelloses Dekolleté erhaschen. Um ihren schlanken Hals hat sie eine silberne Kette gelegt, die in der Mitte einen Saphirstein hat, welcher ihre Augen zur vollen Geltung bringt. Ihr langes schwarzbraunes Haar ist kunstvoll hochgesteckt. Einzelne Haarsträhne sind geflochten und in anderen sind kleine Blümchen eingearbeitet. Zwei Haarsträhnen schlängeln sich an ihren Wangen herunter, die leicht gerötet sind.

"Ihr seht zauberhaft aus. Findet ihr nicht?" "Doch... ja... finde ich auch." stottert Alora und dreht sich lächelnd zu Arwen um. "Vielen, vielen Dank Arwen!" Arwen nimmt eine hauchdünne blaue Stola vom Stuhl und gibt sie Alora. "Legt die lieber um, wer weiß wie kühl es heute noch wird." Dankbar legt Alora sie um die Schulter. "Kommt gehen wir unsere Männer bezaubern." meint Arwen lachend und zieht Alora mit sich aus dem Zimmer.



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