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The Angel who kills

Azrael Chronicles
von

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The man who is like a father

„Du siehst aus, als könntest du eine Mütze voll Schlaf vertragen.“

Azrael murrte gegen die Tischplatte, auf der sein Kopf auf seinen verschränkten Armen ruhte, während vor ihm ein Glas Orangensaft und ein überfüllter Aschenbecher stand.
 

„Ich schwöre bei allem was mir heilig ist: Ich werde nie wieder Babysitter für irgendein Balg spielen. Niemals wieder. Und wenn der Boss sich auf den Kopf stellt und anfängt zu singen.“, gab er von sich, bevor er gähnte und sich wieder aufrichtete, um nicht wirklich noch auf einem Tisch in einer schäbigen Bar am Arsch der Welt einzuschlafen.
 

„'Balg' ist gut, Junge. Du bist nur zwei Jahre älter als er.“

„In Sachen Lebenserfahrung bin ich ungefähr vierzig.“, konterte Azrael und zündete sich erneut eine Zigarette an, bevor er sich nach hinten lehnte und die Beine überschlug, ehe er den Rauch seiner Zigarette in Kreisen in die Luft ausstieß.
 

Der Mann hinter der Theke sagte nichts dazu, sondern ging stattdessen weiter seiner Tätigkeit nach, was Azrael dazu veranlasste aus der schmutzigen Fensterscheibe nach draußen zu blicken.

Dass man durch die Scheibe überhaupt noch nach draußen blicken konnte, fand er schon bewundernswert. Er konnte sich nicht erinnern, dass die Fenster in diesem Schuppen jemals geputzt worden waren.
 

Andererseits gab es draußen auch nichts zu sehen, was besonders interessant gewesen wäre.

Einöde war so ziemlich alles was man sah, und das spannendste waren immer noch die vorbeifahrenden Autos auf der Autobahn, die aufgrund der Entfernung allerdings nur die Größe von Ameisen hatten.

Die Bar 'Sunny' lag in einem Dorf umringt von Grünflächen und Wäldern, war allerdings nie gut besucht. Meistens war Azrael der einzige Gast.

Was zum Großteil wohl auch daran lag, dass das Dorf die letzten Einwohner vor ungefähr zwanzig Jahren gesehen hatte, und seitdem unbewohnt vor sich hinrottete.
 

Das Schild, das von der Autobahn zum 'Sunny' wies, war schon seit Jahren unleserlich, und war irgendwann abgebrochen, weshalb sich nun niemand mehr hierher verirrte.

Im Grunde begrüßte der Blonde das sehr, da er wirklich keinen Wert darauf legte, gestört zu werden. Auf der anderen Seite tat ihm der Barbesitzer meistens leid. Würde er nicht ab und zu vorbei schauen, würde dieser vermutlich überhaupt kein menschliches Wesen zu Gesicht bekommen.
 

„Du magst ihn.“, kam es nach einer Weile der Stille und Azrael sah den alten Mann mit der Glatze fragend an, ehe er ein „Wen?“ von sich gab.

„Na, das 'Balg'.“

Er schnaubte und zeigte dem Alten den Vogel, ehe er seinen Orangensaft in einem Zug leerte und das Glas auf den Tisch knallte.

„Du wirst wohl langsam alt und tattrig. Ich bin zu so was nicht fähig.“, murrte er, während er wieder an seiner Zigarette zog und den Rauch ausstieß.
 

„Gut, das habe ich dir irgendwann einmal gesagt. Aber das heißt ja nicht, dass ich unbedingt recht haben muss.“

Azrael's Augenbraue wanderte in die Höhe, während ein spöttischer Laut seine Lippen verließ.

„Sag bloß, du hast dich geirrt, Alter?!“

„Sei nicht so frech, Junge. Jeder Mensch irrt sich mal.“, murrte der Alte und er zuckte mit den Schultern, bevor er aufstand und hinter die Bar ging, um sich noch ein Glas Orangensaft zu holen.
 

„Auf jeden Fall magst du ihn.“

Warum der Alte ihn damit nicht in Ruhe lassen konnte, und stattdessen versuchte ihm etwas einzureden, wollte er gar nicht verstehen. Aber es ging ihm minimal auf die Nerven.

„Tu ich nicht.“, kam es gleichgültig über seine Lippen, während er wieder seinen Tisch ansteuerte.

„Dann hast du sicher kein Problem damit, wenn ich ihn umlege.“
 

„Dann wirst du deines Lebens nicht mehr froh.“

Er hatte es ausgesprochen, bevor er darüber nachgedacht hatte und verzog das Gesicht, ehe er über die Schulter zu dem Alten sah, der ihn mit einer gehobenen Augenbraue amüsiert angrinste.

„Siehst du?“

„Das sagt gar nichts. Ist mir so rausgerutscht.“, murrte er und verschränkte die Arme vor der Brust, nachdem er das Glas auf dem Tisch abgestellt hatte.

„Das macht die Sache nicht unbedingt glaubwürdiger.“

„Halt einfach die Klappe!“, stieß der Blonde aus und biss die Zähne zusammen, während er sich wieder auf seinen Stuhl fallen ließ.
 

„Spricht man so mit seinem Ausbilder?“

„Wenn er Scheiße redet, ja.“, kommentierte Azrael trocken, musste bei dem empörten Schnauben des Alten jedoch grinsen, ehe er ihm den Blick zuwandte.
 

Eduard McCullen, war sein Ausbilder gewesen. Die Nummer Zwei, nachdem er den Ersten und dessen Gefolge ausgelöscht und nur Azrael verschont hatte.

Vielleicht lag es daran, dass Azrael damals erst sieben Jahre alt gewesen war, und der Alte eine Schwäche für Kinder hatte, aber er verschonte ihn.

Stattdessen nahm er ihn mit, brachte ihm alles bei was er wusste, brachte ihm Lesen und Schreiben bei und ließ ihn irgendwann in China zurück, während er vom Erdboden verschwand.
 

Azrael hatte nie nachgefragt, warum er einfach verschwunden war und ihn zurückgelassen hatte. Es spielte auch keine Rolle mehr. Man konnte die Vergangenheit nicht ändern, und es war auch nicht so, als ob sie sich ewige Treue geschworen hätten.

Stattdessen hatte er sich seinen eigenen Weg gesucht, und war auf Astrit getroffen.

Eines hatten alle seine Ausbilder gemeinsam: Sie hatten ihn irgendwie aufgegabelt.
 

Nach Astrit's Tod war Ed wieder aufgetaucht. Sie waren sich kurz in Russland begegnet, und Azrael hatte den alten Mann laufen lassen, auch wenn sein Befehl anders gelautet hatte.

Aus irgendeinem Grund war ihr Kontakt seitdem nie abgerissen, und er war auch nicht sonderlich überrascht gewesen, als der Alte auf einmal in Südkorea auftauchte.

Er sei jetzt fünfundsechzig und zu alt für diesen ganzen Scheiß, hatte er gesagt. Er würde sich nun zur Ruhe setzen und die reichen Trottel sollten sich Andere suchen, die ihre Probleme lösten.
 

Ed fuhr einen alten, verbeulten und rostigen blauen Chevie, auf dessen Ladefläche genug Platz für seine drei Hunde war. Altersschwache Tiere, die nicht einmal genug Zähne mehr im Maul hatten, um Trockenfutter zu kauen.

Die Bar war der ganze Stolz des Alten, auch wenn er nicht wirklich viele Leute zu Gesicht bekam. Und eigentlich hätte er wegen der fehlenden Gäste schon längst dicht machen können, wenn Azrael ihm nicht ein Angebot unterbreitet hätte.
 

Er bezahlte die Miete für diese Bruchbude, wenn Ed im Gegenzug seine Waffen und den Wagen reparierte.

Auch wenn seine Waffen Spezialanfertigungen waren, war Ed immer noch ein Profi und konnte schwerwiegende Schäden daran reparieren, was er selbst nicht konnte. Und im reparieren von Autos war er erst recht eine Niete.

Ed nahm das Angebot an, und besorgte ihm als 'Bonus' andere Waffen oder Dinge, die er brauchte.

Man brauchte nur die richtigen Verbindungen.
 

„Mensch Junge, lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!“

Der Blick des Blonden wanderte zu dem Barbesitzer und er hob fragend eine Augenbraue. Ihm war nicht aufgefallen, dass er irgendwas erzählen sollte, weshalb er den Alten fragend ansah.

„Erzähl mir was über den Kleinen. Ich seh hier draußen nicht besonders viele Leute.“

„Und da denkst du, dass Geschichten über das Balg dich über deine Langeweile hinweg trösten?“, kommentierte er spöttisch und drückte seine Zigarette nach einem letzten Zug im Aschenbecher aus.

„So langweilig kann er nicht sein, wenn er es mit dir aushält.“
 

Azrael schnaubte und schnalzte mit der Zunge, während er wieder die Arme vor der Brust verschränkte.

Warum er überhaupt noch Kontakt zu seinem ehemaligen Ausbilder hatte, fragte er sich in solchen Momenten immer wieder.

Die meiste Zeit behandelte ihn der Alte wie ein Kleinkind, das dumme Dinge tat und manche Dinge nicht verstand. Und er hasste es!
 

„Er ist nervig. Er kocht 'ausgewogene' Ernährung. Er putzt meine Wohnung, und zu allem Überfluss bügelt er meine Klamotten. Außerdem schlafen wir auch noch in einem Bett, weil ich es noch nicht geschafft habe das Gästezimmer freizuräumen.“, erzählte er dem Alten also etwas über seinen Mitbewohner.

„Bist du dir sicher, dass du auf einen zwanzig-jährigen aufpasst?“

„Ja, wieso?“

„Klingt für mich eher, als wärst du verheiratet.“
 

Er warf mit den hässlichen Stoffblumen, allerdings ohne Vase, die auf dem Tisch standen, nach dem Alten.

Natürlich wich dieser mit Leichtigkeit aus, auch wenn er behauptete Rheuma zu haben und nicht mehr so schnell zu sein wie früher.

„Spar dir deine blöden Kommentare.“, knurrte er vor sich hin und steckte sich erneut eine Zigarette an.
 

Das Letzte was er brauchte waren dumme Kommentare seines ehemaligen Ausbilders bezüglich Yong Tae.

Dass seine Beziehung zu dem Jüngeren nicht unbedingt normal war, war sogar ihm aufgefallen, obwohl er in Sachen Zwischenmenschlichkeit nicht unbedingt eine Leuchte war.
 

„Na, aber wenigstens kommt ihr miteinander klar.“, kommentierte der alte Mann und Azrael murrte, was man als Zustimmung oder Verwünschung auslegen konnte, je nachdem, wie es einem gerade beliebte.

Ob man das wirklich 'gut miteinander auskommen' nennen konnte, stand allerdings auf einem anderen Blatt. In erster Linie versuchte er den Jüngeren nicht zu lynchen, wenn dieser wieder etwas verbockte. Und Yong Tae versuchte im Gegenzug, ihm alles recht zu machen.

Was also im Prinzip so eine Art Teufelskreis war.
 

„Aus irgendeinem Grund klebt er an mir und scheint nicht mehr wirklich Angst vor mir zu haben.“, murrte der Blonde vor sich hin, ehe er nach seinem Glas griff und ein paar Schlucke daraus trank.

„Vielleicht sieht er in dir keine Bedrohung.“

„Danke, das schmeichelt mir wirklich sehr.“, kam es sarkastisch über seine Lippen, während er mit den Augen rollte.

Genau das wollte doch ein Auftragskiller hören: Dass man ihn nicht als Bedrohung ansah!
 

„Ich meinte eigentlich damit, dass er dir wohl vertraut. Irgendwas hast du an dir, dass sein Vertrauen gewonnen hat. Vielleicht bist du doch kein hoffnungsloser Fall.“, gab der Alte trocken von sich und Azrael murrte wieder.

Um kein sozialer hoffnungsloser Fall zu sein, kamen die Versuche des Alten ein paar Jahre zu spät, fand er.

Andererseits brauchten wohl auch alte Leute noch irgendwas, das sie anstreben konnten, also hielt er die Klappe und beschloss, die Fantasien des Alten nicht dem Erdboden gleich zu machen.

Lang lebte der vermutlich sowieso nicht mehr, also warum ihn deprimieren?
 

„Du solltest dich von deiner Freundin trennen und was mit ihm anfangen.“

In hohem Bogen spuckte der Blonde den Orangensaft aus, den er gerade im Mund hatte, und hustete erbärmlich, bevor er wieder Luft bekam, und seinem ehemaligen Ausbilder einen Blick schenkte.

Yong Tae wäre vermutlich in die nächste Ecke gesprungen und im Staub gekrochen. Der Alte jedoch grinste bei dem Blick nur und zuckte mit den Schultern.
 

„Du liebst sie doch eh nicht. Du benutzt sie bloß, um an irgendwelche Informationen zu kommen. Und Sex habt ihr auch keinen.“

„Das willst du woher wissen?“

„Du würdest nicht hier sitzen, wenn sie die Flügel schon gesehen hätte.“

Ein Punkt für den Alten, was Azrael zum knurren brachte.
 

„Ernsthaft. Bekomm deine Fantasien unter Kontrolle, oder schmeiß irgendwelche Tabletten dagegen ein. Ist ja abartig.“

„Ihr schlaft in einem Bett.“

„Na und? Es schlafen mehrere Leute auf der Welt in einem Bett, und haben trotzdem nichts miteinander.“

„Das ist nicht dasselbe.“

„Doch.“
 

Warum er überhaupt so eine sinnlose Diskussion mit dem Barbesitzer führte, wusste er selber nicht genau. Was er aber wusste war, dass die Vorstellungen des alten Sacks echt daneben waren.

„Nein. Es ist schon ziemlich ungewöhnlich, dass du dich verletzen lässt, um irgendjemanden zu beschützen, den du angeblich nicht leiden kannst. Vor allem wenn man bedenkt, dass er lediglich ein 'Auftrag' ist.“

„Ich erledige meine Aufträge immer gründlich.“, murrte er und fluchte, als in genau diesem Moment sein Handy begann zu klingeln.
 

Auch ohne auf das Display zu schauen, erkannte er an dem Lied 'Lucky Strike' von Maroon 5, dass es Yong Tae war, weshalb er das grüne Symbol berührte und ein „Was ist?“, ausstieß.

Er hoffte für den Jüngeren, dass er einen guten Grund hatte ihn anzurufen, und nicht lediglich den, dass er wissen wollte was er zum Abendessen kochen sollte. Sonst würde er ihn lynchen.

Oder ihn zumindest den Pool mit seiner Zahnbürste schrubben lassen.
 

„Kannst du mich abholen?“

Die Augenbraue des Blonden wanderte nach oben, denn er fragte sich gerade, wo er den Jüngeren bitte abholen sollte, wenn dieser zu Hause hockte. Oder es zumindest sollte.

„Wenn du mir jetzt sagst, dass du die Wohnung verlassen hast, obwohl ich dir gesagt habe, das nicht zu tun, bekommst du richtig Ärger.“, knurrte er in das Handy und nahm einen Zug von seiner Zigarette, deren Rauch er in einem Stoß wieder in die Luft beförderte.
 

„Na ja, mir war langweilig und da...bin ich halt zu Yung gegangen.“

„Dann kannst du wohl auch alleine zurückgehen. Ich bin nicht dein Chauffeur.“

Seine Laune sank mit jedem Wort von Yong Tae noch eine Stufe tiefer in den Keller, und er hielt es für keine gute Idee jetzt zurückzufahren, da er dem Jüngeren sonst vermutlich den Hals umdrehen würde.
 

„Es tut mir ja leid.“

„Das ist mir ziemlich egal. Sieh selber zu, wie du zurück kommst.“, kam es etwas aufgebrachter von ihm zurück, ehe er einfach auflegte, ohne den Jungen noch etwas sagen zu lassen.

Sein Handy warf er auf den Tisch, während er mit den Fingern auf die Tischplatte trommelte und gleichzeitig versuchte, sich zu beruhigen.

Mit eher wenig Erfolg.
 

„Ruf ihn an.“

Sein Blick huschte zu dem Alten und er schnaubte abfällig, ehe er ihm den Vogel zeigte.

„Wieso sollte ich? Soll er gucken, wie er zurück kommt. Er kam ja auch alleine hin.“, fauchte er.

„Du verhältst dich gerade wie eine betrogene Frau.“, konterte der Alte und Azrael begann mit den Zähnen zu knirschen.

Er war verdammt nochmal sauer, und da halfen die dummen Kommentare des alten Sacks nicht gerade, sein Gemüt zu beruhigen.
 

„Du hast gesagt der Junge sei eher zurückhaltend und würde dich nicht oft anrufen.“

Azrael murrte bestätigend.

„Ich denke, dass er dich jetzt anruft, wird schon einen Grund haben. Also nimm jetzt dein verdammtes Gerät da, und ruf zurück.“
 

Er zuckte aufgrund des Tonfalls zusammen und murrte, ehe er langsam nach seinem Handy griff und die Nummer des Jungen wählte.

Dass der befehlende Ton seines ehemaligen Ausbilders immer noch so eine Wirkung auf ihn hatte, missfiel ihm, aber er kommentierte es nicht, sondern schwieg stattdessen, während er darauf wartete, dass am anderen Ende endlich abgenommen wurde.
 

„Was zum Teufel stimmt nicht?“, murrte er, nachdem Yong Tae abgehoben und sich zögerlich gemeldet hatte.

„Wir werden verfolgt.“

„Verdammte Scheiße, wieso sagst du das nicht einfach gleich?“, stieß er sauer aus, während er im gleichen Moment auf die Beine sprang und sich seine Geldbörse sowie die Autoschlüssel schnappte.

„Du klangst sauer.“
 

Azrael verzog das Gesicht und schwor sich, dem Jungen einen Einlauf zu verpassen, den er in seinem ganzen Leben nicht vergessen würde, wenn sie wieder zu Hause waren.

Er sagte nicht, dass er verfolgt wurde, weil er sich sauer anhörte? Er konnte gerne mal rausfinden wie er sich anhörte, wenn er wirklich richtig sauer war, und dazu fehlte nicht mehr viel.
 

„Wo steckt ihr?“

„Im Einkaufszentrum in einer der Toiletten.“

„Was hab ich dir beigebracht?“, murrte er, während er zu dem Alten ging und dieser ihm grinsend die Waffen reichte.

Das Timing der Reparatur war einfach perfekt, und er war froh, dass der Alte gerade jetzt damit fertig wurde. Natürlich hätte er auch andere Waffen nehmen können, aber seine waren ihm dann doch am liebsten.
 

„Bleib in großen Menschenmengen, weil zielen dann schwerer ist?“

„Richtig. Bewegt euch einfach durch die Leute. Ich schreib dir kurz bevor ich da bin, und erst dann schwingt ihr eure Ärsche nach draußen.“, murrte er, bevor er auflegte und das Handy in eine Jackentasche schob, ehe er den Ausgang ansteuerte.
 

„Azrael!“

Als der Alte ihn rief, drehte er sich um, die Autoschlüssel schon in der Hand, und sah ihn fragend an. Er hatte es verdammt nochmal eilig und hatte jetzt wirklich keine Lust auf noch einen dummen Kommentar.
 

„Sei vorsichtig. Da braut sich irgendwas zusammen.“

Er blinzelte, nickte dann langsam und gab ein „Okay.“, von sich, ehe er die Bar verließ und förmlich in seinen Wagen sprang, nur um dann mit quietschenden Reifen los zu fahren.
 

Die Warnung von Ed beunruhigte ihn. Er kannte den alten Mann nun schon ewig, und dieser hatte mit seinen Warnungen bisher immer recht gehabt.

Wenn Ed sagte, da braute sich etwas zusammen und er solle vorsichtig sein, dann sollte er extrem vorsichtig sein. Bei allem was er tat.
 

Er schüttelte das ungute Gefühl ab, und drückte stattdessen aufs Gas, als er auf die Autobahn und Richtung Einkaufszentrum fuhr.

Wie der Junge es schaffte, dauernd irgendwelche finsteren Gestalten anzuziehen, die ihn danach verfolgten, würde ihm auf ewig ein Rätsel bleiben.
 

Bei genauerer Betrachtung wollte er diesem Rätsel auch gar nicht auf den Grund gehen. Bestimmt hatte es irgendwas mit der naiven Ausstrahlung des Jüngeren zu tun, und dagegen war seines Erachtens leider kein Kraut gewachsen.
 

Nachdem er sich eine Zigarette angesteckt hatte, murrte er.

Wegen dem Schwarzhaarigen würde er noch zu einem richtigen Kettenraucher werden, auch wenn man ihn jetzt schon als solchen bezeichnen konnte.

Kurzzeitig kam er auch auf die Idee, das Geld für die Zigaretten dem Boss in Rechnung zu stellen. Immerhin war es dessen Schnapsidee gewesen, ihm den Jungen aufzuhalsen und somit sein psychisches Wohl zu gefährden. Da war es nur recht und billig, ihm die Kosten dafür in Rechnung zu stellen, auch wenn er an Yong Tae nicht gerade schlecht verdiente.
 

Kaum dass er die Stadtgrenze passiert hatte, wühlte Azrael sein Handy aus der Jackentasche und schrieb eine Nachricht an seinen Schützling.

>5 Minuten. Haupteingang.<



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-06-03T01:54:20+00:00 03.06.2015 03:54
Es stimmt schon irgendwie, dass Yong und Azrael sich fast wie ein Ehepaar schon verhalten. Aber wer zu faul ist sein Gästezimmer aufzuräumen, braucht sich nicht zu wundern, das man ihm so ein Kommentar sagt.
Das scheinbare Eheleben ist doch schön. *lach* ^^
Antwort von: abgemeldet
03.06.2015 07:44
Du bist so eine fleißige Kommentiererin *__*
Das rührt mich jedes mal. Musste mal gesagt werden <3
Ich freu mich echt, dass wenigstens einer die Story verfolgt und dabei anscheinend auch noch Spaß hat xD

Ja, ja das Ehepaar :p Vielleicht wird Azrael ja noch sozial kompetent xDDD Obwohl das irgendwie eine gruslige Vorstellung ist xD
Antwort von: abgemeldet
03.06.2015 13:01
Ich tue, was ich kann. Wenn mir was wirklich gefällt, kommentiere ich auch. Nur die Zeit hat man nicht immer.
Bei meinen FFs habe ich leider selber kaum viele Interessenten. Und Kommentare sind so gut wie kaum vorhanden. Da ich auch nicht auf Kommentare bestehe, ist es mir persönlich auch egal. Zumindest bei meinen FFs.

Um Himmels Willen! Azrael und Sozial. Das mit Yong ist schon sozial genug. XD
Das wäre zuviel persönliche Veränderung für Azrael. Das wäre echt gruselig.^^
Antwort von: abgemeldet
03.06.2015 22:11
Im Prinzip ist es mir auch egal ob ich Kommentare bekomme oder nicht. In erster Linie schreib ich ja weil ich nicht weiß wohin mit meiner abartigen Fantasie, und zum anderen denk ich mir, die Leute die das Lesen werden schon ihren Spaß haben...oder auch nicht xD
Aber Kommis bauen doch manchmal auf. Wenn ich deprimiert bin les ich mir Kommis durch, während andere Leute Ratgeber lesen xDDD

Er wird dann Kindergärtner xD Oder noch besser: Kassierer in einem Supermarkt...wo er die doch so mag :p
Sein Boss wird sich bedanken xD


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