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Ein neues Band

von

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Schnee, Taya und Kishia

Zwei weitere Monate sind ins Land gezogen, in denen es ruhig blieb. Trotzdem gab es Veränderungen.

Aleu und Laika erledigen nun kleinere Aufträge für Ruka, da die beiden ihre Gastgeber nicht auf der Tasche liegen möchten. Zudem hat sich Laika in Aleus Zimmer einquartiert. Da dies ein großes Bett besitzt, haben beide genügend Platz zum Schlafen.

Auch Taya verbringt die Nächte seither bei Sharaku, wobei sich das Paar gelegentlich auch ihrer Leidenschaft hingab. Ihr Zimmer verwendet Taya nur noch als gelegentlichen Rückzugspunkt.

Seit einer Woche hat sich der Winter durch Minusgrade angekündigt. In der Nacht hat ein starker Schneefall angefangen. Jetzt liegt fast ein Meter Neuschnee auf dem Boden. Da der Weg vom Schnee befreit werden muss, schippt Sharaku diesen gerade frei.

Mit dicker Winterkleidung, Handschuhen und Mütze bekleidet, hat er gerade, während des Sonnenaufgangs angefangen. Bei jedem Ausatmen entschwebt die verbrauchte Luft aus seinem Mund, als sichtbare Wolke.

Während Sharaku den Schnee zur Seite schiebt, erinnert er sich, wie die anderen erfahren haben, dass er und Taya zusammengekommen sind.
 

Sharaku und Taya betreten den Marktbezirk und kommen auf den, wie üblich gut besuchten, Platz. Schon gleich darauf müssen sich beide einen Weg durch die Menge bahnen. Dabei kommen sie nicht um einige Rempler herum.

Taya, die so was nicht ausstehen kann, wird zunehmend gereizter. Dazu kommt, dass sie Sharaku gebeten hat, sie früher zu wecken, weil sie zu Merle will. „Wie ich so was hasse.”

Gleich darauf nimmt Sharaku ihre Hand und zieht sie zu einem weniger belebten Ort. Nach Erreichen dieser Stelle, versucht er seine Partnerin zu beruhigen. „Versuch es positiv zu sehen. Da dies der kürzeste Weg ist, bist du auch schneller da. Und du bist ja nicht allein.”

„Das weiß ich ja, aber…” Bevor Taya antworten kann, wird sie von zwei bekannten Stimmen unterbrochen.

„Na wenn das nicht Sharaku und seine Geliebte sind.”

„Ihr zwei habt gerade wohl ein Date?” Wobei die letztere Stimme danach lacht.

War Taya gerade noch gereizt, so verdreht sie jetzt genervt die Augen. //Der Spruch ist alt.// Wobei sich aber ein Grinsen bei ihr bildet. Mit einem Schritt steht sie vor Sharaku. Ihre Arme um seinen Hals legend, zieht Taya ihn ein Stück zu sich und kommt ihm gleichzeitig entgegen.

Bevor Ron und Zarrin sich versehen, küssen sich ihre beiden Kollegen. Und das nicht nur kurz. Ron bleibt sein Lachen im Hals stecken und er starrt mit offenem Mund die beiden an. Auch Zarrin ist über dieses Ereignis überrascht, lässt es sich aber kaum ansehen.

//Jetzt geht es mir gleich besser.// Sich von Sharaku wieder lösend, sieht sie zu ihren Kollegen. „Mund zu, die Fliegen kommen schon rein.“ Sofort schließt Ron seinen Mund. „Was war das denn?“

„Ein Kuss.“ Beleidigt blickt Ron zu Sharaku. „Ach ne, das weiß ich selbst.“

„Warum fragst du dann?“ Dieser Seitenhieb kommt ausgerechnet von Zarrin. „Auf jeden Fall freuen wir uns für euch. Was habt ihr gerade vor?“

„Ich bin auf dem Weg zu Merle und Sharaku will einkaufen. Und was habt ihr geplant?“

Noch immer beleidigt schweigt Ron, weshalb sein Partner antwortet: „Man braucht uns am Hafen und danach werden wir sehen. Auf jeden Fall müssen wir jetzt weiter.“ Leicht stößt Zarrin Ron in die Seite. „Komm schon du beleidigte Leberwurst.“ Mit diesen Worten entfernen sich beide.
 

Kurz darauf wussten auch die anderen Bescheid. Später hat Sharaku erfahren, dass eine Wette gelaufen ist, welche Floh gewonnen hat. Sie ließ es sich nämlich nicht nehmen, sich bei dem frischen Paar zu bedanken. Immerhin befand sich eine größere Summe im Topf. Nur Ruka, Merle und Tommas haben sich an dieser nicht beteiligt.

Sharaku wird aus seinen Gedanken gerissen, als ein roter Blitz an ihm vorbeisaust. Gleich darauf landet etwas im Schnee. Ein Blick in die Richtung des Geräusches zeigt einen roten Fuchsschwanz, welcher aus einem frisch aufgeschüttelten Schneehaufen herauslugt.

//Alle Jahre wieder.// Aufmerksam beobachtet Sharaku das folgende Geschehen. Nur wenige Sekunden später springt Taya wieder aus dem Haufen. Auf ihrem Kopf und im Fell ist der weiße Schnee gut zu sehen.

„Kalt, kalt, kalt.“ Auf der Stelle hüpfend, schüttelt Taya den Schnee wieder ab. Dass sie friert, verwundert Sharaku nicht im Geringsten. Nicht nur, dass sie barfuß ist, sie trägt auch nur einen orangefarbenen Schlafanzug. Und dieser schützt nicht vor den Minusgraden.

Leicht zitternd rennt Taya wieder an Sharaku vorbei. An der Türschwelle macht sie aber wieder kehrt. Wieder bei Sharaku angekommen, küsst sie ihren Freund kurz. „Morgen Sha.“ Sofort macht sie erneut kehrt und verschwindet endgültig im Haus. Kopfschüttelnd, aber mit einem Lächeln kommentiert Sharaku dies still.

„Du hast wirklich eine bezaubernde Freundin.“ Verwundert dreht sich Sharaku zu der fremden Männerstimme. Nur wenige Schritte entfernt steht ein Ookami mit langen blauschwarzen Haaren, schwarzen Ohren und einem schwarzen Schweif. Mit einem vom Alter gezeichneten Gesicht und einem grünen und einem blauen Auge, unterscheidet er sich von dem anderen schwarzhaarigen Ookami, dem er schon begegnet ist.

//Das glaub ich jetzt nicht.// Überrascht, erstaunt, wütend, verwirrt, sich über seine Gefühle nicht sicher, starrt Sharaku den Fremden an. Bis auf das Alter stimmt die Beschreibung mit der überein, welche seine Mutter im Buch verwendete. Die Beschreibung über den Ookami, in den sie sich verliebte und von dem sie schwanger wurde. „Kishia?“ Sharakus Stimme klingt nicht annähernd so fest, wie er wollte.

Leicht lächelt der alte Ookami. „Ja, dann weißt du also wer ich bin?“ Freude und etwas Hoffnung schwingen in der Stimme mit.

Die Schippe fallen lassend, senkt Sharaku seinen Kopf. Dadurch kann Kishia nicht die Mimik von ihm erkennen, bemerkt aber das leichte Beben seines Körpers. „Ja, ich weiß wer du bist.“ Noch immer ist ein leichtes Zittern in seiner Stimme.

Langsam geht Sharaku auf Kishia zu. Kurz bevor Sharaku ihn erreicht, hebt er seinen Blick. In diesem spiegelt sich alles andere als Freude wider. Ehe Kishia es sich versieht, trifft eine rechte Faust sein Gesicht. Von der Wucht stolpert Kishia zwar, kann aber verhindern, dass er stürzt. „Du elender Mistkerl. Wie kannst du es wagen, einfach so aufzutauchen? Und das nach all der Zeit.“ Hasserfüllt ist seine Stimme und nur mit Mühe kann Sharaku verhindern zu schreien.

Erneut geht er auf den Ookami zu, packt ihn am Kragen. „Verschwinde wieder dahin, wo du hergekommen bist. Was immer du dir erhoffst, wird sich nicht bewahrheiten.“ Von Kishia ablassend, dreht Sharaku ihm den Rücken zu. „Ich wünschte du wärst tot, aber du liebst es anscheinend, andere zu enttäuschen.“ Ohne einen weiteren Blick oder ein Wort stapft Sharaku zur Tür. Kaum, dass er im Haus ist, fällt die Tür krachend ins Schloss.

Sich die Wange reibend, blickt Kishia zur Tür. //Das lief ja besser als erwartet.// Trotz des Schmerzes lächelt er.



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