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Ein neues Band

von

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Aleus Gespür

Nachdenklich sitzt Tommas mit einer Tasse Kaffee in seinem Büro. Das Verhalten von Ben am Tor gegenüber der jungen Wolfsfrau beschäftigt ihn. Immerhin ist dies sonst nicht die Art von ihm auf Fremde so zu reagieren.

Er selbst hatte kein ungutes Gefühl gehabt, als er die Frau gesehen hatte, doch wenn ihr Aufenthalt Ärger mit sich bringen sollte, will er es doch lieber im Voraus wissen und nicht überrascht werden.

//Das Problem ist nur, dass Ben etwas feindlich auf die Wolfsfrau reagiert hat, obwohl er sie persönlich nicht kennen zu schien. Zudem hat er gemeint, dass es eine private Angelegenheit ist und hat mir auch versichert, dass es keinen Einfluss auf seine Arbeit nehmen wird. Wenn aber andere Kitsunen ebenfalls so reagieren, könnte es im schlimmsten Fall zu Handgreiflichkeiten und Verletzten kommen.// Ein unzufriedenes Brummen ist von Tommas zu hören.

Mit einem Blick auf den Papierstapel seines Tisches nimmt er das obere Blatt. Nach dem er es gelesen hat, ist ein weiteres Brummen von Tommas zu hören. //Schon wieder eine Beschwerde von Marike über Gajin, da er während der Arbeit mit anderen Frauen beschäftigt ist. Wenn seine Leistungen nur nicht so gut wären, könnte ich mehr unternehmen als ihn nur ermahnen es zu unterlassen.//

Während er den Stapel abarbeitet, leert er seine Tasse nebenbei. Erst ein Klopfen an seiner Tür lässt ihn in seiner Tätigkeit stoppen. „Herein!“ Mit seinen blauen Augen mustert er den Soldat, welcher eingetreten ist. „Was gibt es?“

Vor Tommas Tisch nimmt der Soldat Haltung an. „Jäger berichten im Osten über ungewöhnliche Aktivitäten von Wölfen in großer Zahl. Nach den Fußspuren der Tiere schätzen sie deren Zahl auf mindesten 30.“

Mit einer Handbewegung entlässt Tommas den Soldat und lehnt sich nachdenklich zurück. //Es sind also zu viele, als das sich die Jäger selbst darum kümmern könnten. Aber sie sind keine direkte Bedrohung für die Stadt, wenn sie im Wald bleiben. Ignorieren kann ich es auch nicht, da solche Meldungen sich langsam häufen und es schon Tote gab. Eine Sondergenehmigung aus der Hauptstadt zu beantragen dauert auch wieder ewig. Dann muss ich wohl Ruka die Sache anvertrauen.//

Einen Blick auf den Papierstapel lässt ihn seufzen. //Aber erst muss ich den Papierkram erledigen. Vorher brauche ich aber noch einen Kaffee.// Mit seiner leeren Tasse verlässt Tommas sein Büro.
 

Es ist bereits Mittag, als Sharaku sein Zuhause betritt. Ein Blick ins Wohnzimmer zeigt ihm, dass es sich die beiden Frauen dort gemütlich gemacht haben.

Taya liegt auf der schmalen Couch mit dem Kopf über die Lehne gelegt und ihre Hände gefaltet auf ihrem Bauch ruhend. Aleu liegt seitlich auf der breiteren Couch, wobei ihr Kopf auf einem Kissen ruht.

Als die beiden Sharaku bemerken, blickt Taya ihn kurz lächelnd an, bevor sie wieder die Augen zum Dösen schließt. Aleu blickt Sharaku etwas länger an, selbst als dieser nach oben verschwindet.

„Taya, kann ich dich was Persönliches fragen?“ Als Antwort erhält sie nur ein zustimmendes Geräusch. „Seid Sharaku und Du eigentlich ein Paar?“

Erschrocken dreht sich Taya zu Aleu. Allerdings hat sie vergessen, dass die Couch schmal ist und deswegen macht sie erst mal eine unliebsame Bekanntschaft mit dem Fußboden. Mit geröteten Wangen sieht sie vom Boden zu Aleu auf. „Nein sind wir nicht, wieso fragst du?“

Doch Aleu geht nicht auf die Frage ein. „Aber, du wärst gerne mit ihm zusammen, stimmts?“ Verlegen sieht Taya zur Seite. „Ja, das wäre ich.“

Nun setzt sich Aleu aufrecht auf die Couch. „Dann sag es ihm. Sag ihm, was du für ihn empfindest.“ Aufmunternd sieht Aleu zu Taya.

Nun setzt sich Taya ebenfalls aufrecht hin. „Ich kann nicht!“ Fast flüsternd kommen die Worte über Tayas Lippen.

„Verstehe, aber wenn du zu lange wartest, könnte es irgendwann zu spät sein.“ Der traurige Klang, welcher in Aleus Stimme mitschwingt, lässt Taya aufhorchen. Nachdem sie Tayas fragendem Blick begegnet, fährt sie fort. „Es gab da jemanden, in den ich verliebt war, er war mein bester Freund, allerdings hatte ich mich auch nicht getraut ihm meine Gefühle zu gestehen. Das kann ich jetzt auch nicht mehr, da er nicht mehr am Leben ist.“

Bevor Taya dazu was erwidern kann, ist Aleu schon aufgestanden und hat das Wohnzimmer verlassen. Nachdenklich bleibt Taya auf dem Boden sitzen, während Aleu die Treppen nach oben geht.

Oben angekommen bleibt Aleu bei der offenen Tür zu Sharakus Zimmer stehen. Dieser sitzt mit einem Buch auf seinem Bett. Das Buch ansehend scheint er in Gedanken zu sein, da er Aleus Anwesenheit nicht zu bemerken scheint. Mit einem Klopfen an der Tür macht Aleu sich bemerkbar.

Verwundert sieht Sharaku auf und legt das Buch zur Seite, als er Aleu erkennt. „Kann ich was für dich tun?“

„Ich habe vorhin gespürt, dass dich etwas bedrückt, Sharaku, genau wie gerade eben. Willst du mit Jemandem darüber reden?“

„War das etwa so offensichtlich?“ Will er doch niemanden damit belasten.

Sacht schüttelt Aleu ihren Kopf. „Nein war es nicht, ansonsten hätte Taya es ja bemerkt, nicht wahr?“

„Und wie kommt es, dass du es bemerkt hast, obwohl wir uns noch nicht so lange kennen?“ Interessiert sieht er Aleu an.

„Ich bin in der Hinsicht sehr feinfühlig und spüre so etwas sofort.“

Für einen Moment schließt Sharaku seine Augen, bevor er von seinem Bett aufsteht. Mit ein paar Schritten steht er vor Aleu und legt ihr eine Hand auf ihre Schulter. „Danke für dein Angebot, aber das ist etwas Privates mit dem ich schon zurechtkomme. Vielleicht mal bei einem anderen Problem.“ Er schenkt Aleu ein freundschaftliches Lächeln, bevor er mit ihr sein Zimmer verlässt. Den Rest des Tages verbringen die Drei gemeinsam im Haus, wobei sich die Stimmung deutlich hebt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Cat-girl
2015-02-03T18:06:53+00:00 03.02.2015 19:06
Das Kapitel war jetzt aber auch etwas drückend. Tommas tut mir etwas leid, er hat soviel um die Ohren und trotzdem kämpft er sich dadurch. Ha! Ich bin nicht die Einzige, die sich über Gajin beschwert hat. Sieht so aus, als wäre Marike mit ihm zusammen. Wie hält sie das nur mit dem aus. *zuckt leicht* Die Arme leidet wohl auch unter den ständigen Fliterein, aber seine Arbeit ist wohl zu gut, um ihn zu kündigen. So viel Papier, da würde ich verrückt werden.
Oha, gleich 30 Wölfe! Das sind doch etwas viele für ein gewöhnliches Rudel und wenn es schon Tote gab, dann wäre es wirklich besser, wenn sie schnellst möglich etwas dagegen tun. Die werden nämlich nicht lange im Wald bleiben, fürchte ich. Ruka hat sicher noch Soldaten, die einen Auftrag in der Größe annehmen können.
Bei so viel Kaffee müsste er doch putzmunter sein. Zum Glück behindert Ben's Problem mit Aleu seine Arbeit nicht, das wäre nämlich nicht so positiv. Wenn die gewusst hätten, was da nach Aleu noch alles für scheußliche Dinge kommen, sie hätten sofort was getan. Aber das Schlimmste kommt ja erst später.
Ich finde die Vorstellung so niedlich, wie Aleu und Taya auf den Couchs liegen. Taya's verschlafenes Lächeln sieht so schön aus und Aleu spürt natürlich sofort, dass was ist. Super umgesetzt ihren Charakter. Danke *knuddel*
Aaawww~ Taya traut sich nicht, es ihm zu sagen, aber logisch. Ich könnte das wohl auch nicht. Aber so süß, wie sie von der Couch gefallen ist. Zum Glück hat sie sich nicht wehgetan. Sie war aber auch erschrocken. Aleu hat recht, lieber spät als nie. Das tut mir leid, dass sie es ihrem Laiki nie sagen konnte... Zum Glück bekommt sie dazu noch Gelegenheit.
Aleu hat so ein feines Gespür und würde Sharaku sehr gern helfen. Die Kleine hat wirklich ein großes Herz, genauso habe ich mir das vorgestellt. Das Buch hat ihn wohl doch sehr getroffen, kann ich aber auch super gut verstehen.
Zum Glück hat sich am Ende doch noch alles zum Guten gewendet und sie haben eine bessere Stimmung. Das freut mich und Taya, lass dir nicht all zu viel Zeit.
Ein wirklich schönes Kapitel. Ich konnte mir wieder alles sehr gut vorstellen und ich finde deine Art zu schreiben immer wieder wunderschön. Wie du die Charaktere rüberbringst, total lebendig. Als wäre man direkt daneben. Ich liebe die Geschichte und freue mich natürlich schon auf die nächsten Kapitel.
Antwort von:  Hyuuga
03.02.2015 19:54
Führungspositionen bringen oft Papierkram mit sich. Aber solange er seine Kaffee hat, ist alles in Ordnung. Marike und Gajin sind bei jetzt eher Nebencharaktere, da habe ich nicht wirklich darauf geachtete, wie das aussehen könnte, dank dir kann ich das später womöglich noch verwenden.
Ich versuche deine Charaktere so gut wie möglich umzusetzen, wenn ich diesbezüglich nachlässig werde, sag bescheid. Taya ist in manchen Sachen etwas ungeschickt, macht sie aber um so sympathischer.
Das neuste Kapitel habe ich schon fertig, muss es nur noch einmal überarbeiten. Auch das neue Kapitel von ToL ist fast fertig, fehlt nur noch ein oder zwei Absätze


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