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Ein neues Band

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Vorwort zu diesem Kapitel:
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Morgendliche Ereignisse in Ischido

Auf der Anlage vom Sitz der Wachsoldaten steht Tommas mitten auf dem Appellplatz. Ihm gegenüber stehen zwanzig Wachsoldaten in einer Viererreihe. Alle Anwesenden tragen eine Uniform, bestehend aus einer dunkelgrauen langen Hose in Bootcutschnitt. Diese wird von einem schwarzen Gürtel gehalten. Ebenfalls schwarz sind die Stiefel, welche bis zu den Waden reichen. Die Jacke ist Hellgrau mit schwarzen Rändern und reicht bis zu den Hüften. Sechs silberne Knöpfe, in die ein Eichenblatt gestanzt ist, sind zum Verschließen in einer Reihe. An den Kragenspiegeln befindet sich je ein Wappen. Auf dem linken ist das Wappen von Ischido. In einer ovalen Form ist in der unteren Hälfte ein weißer Hintergrund mit vier blauen Wellenlinien. Auf der oberen Hälfte auf grünem Hintergrund ein schwarzer Hirschkopf mit rotem Geweih. Auf der rechten Seite ist das Wappen vom Kaiserreich Song. Die Grundform ist ein Schild mit runder Spitze und blauem Rand. Der Hintergrund ist ein helles Grün. Auf diesem ist eine Sonne mit linker gelber Hälfte und roter rechter Hälfte, welche sich hinter einem weißen Berg befindet. Auf den Schultern trägt jeder ein farbiges Rechteck. Je nach Rang hat es eine andere Farbe. Beim Kragen erkennt man die hellblauen Hemden. Aufgrund der Temperaturen tragen viele die langärmlige Jacke, einige sogar schon den Mantel. Beim Mantel befinden sich fünf silberne Knöpfe in zwei Reihen. Auf Tommas‘ Jacke sind die Rechtecke sogar zweifarbig. Schwarz und Rot teilen sich den Platz. Zusätzlich befinden sich goldene Ornamente an seiner Uniform.

Der Platz auf dem sie alle stehen liegt zwischen dem Tor und dem Hauptgebäude. In dem fünfstöckigen Gebäude befinden sich neben dem Büro der Offiziere und der Verwaltung auch die Unterkünfte und Speisesaale für die Truppen. Im Untergeschoss liegen die Zellen. Hinter dem Gebäude liegen der Truppenübungsplatz und ein kleineres Tor.

Rechts neben dem Appellplatz befinden sich die Ställe und nicht selten weht der Geruch dieser über das Gelände. Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Schmiede und Waffenkammer. Das gesamte Gelände wird von einer drei Meter hohen und anderthalb Meter dicken Mauer umgeben.
 

Mit seinen tiefblauen Augen blickt Tommas auf eine Liste in seinen Händen. Dabei überlegt er, ob er die Zusammensetzung so belässt oder noch spontan ändert. „Frank und Tim, ihr werdet heute das Hafenviertel übernehmen. Susi, Lu Tang und Marike, ihr seid für den Marktplatz zuständig. Franky und Franko, ihr werdet heute mit Sara und Gajin im Stadtzentrum präsent sein.“ Ein leises Stöhnen unterbricht den Schwarzhaarigen.

Verärgert sieht er zu dem Verursacher. „Lass dein ständiges Gestöhne, Gajin!“ Seine Verärgerung ist deutlich zu vernehmen. „Ihr werdet in dieser Zweieraufteilung gemeinsam eure Runde drehen und gegebenenfalls aufteilen.“ „Ben und Mark, ihr kommt mit mir zum Haupttor. Dort werdet ihr Floh und Andre ablösen. Der Rest hat Bereitschaft und wird später die Anderen ablösen. Informiert euch dafür an den ausgehängten Dienstplänen“, beendet er ohne weitere Unterbrechung die Aufteilung.

Mit der Einteilung fertig, entlässt er die Anwesenden, indem er mit seiner rechten Faust drei Mal leicht auf seine linke Brust schlägt. Alle Anwesenden tun es danach ebenfalls auch, bevor sie sich verstreuen. Nur Ben und Mark treten zu Tommas heran.

Ben ist ein blondhaariger Kitsune und seine Ohren und sein Schweif sind ebenfalls blond. Wobei nur die Spitze seines Schweifes weiß ist. Wie Tommas ist auch Ben 42 Jahre alt, hat aber im Gegensatz zu seinem Vorgesetzten kein einziges graues Haar. Wie viele Wachen tragen Ben und Tommas ein kaiserliches Langschwert. Dieses hat nur eine Klingenseite von 90 Zentimetern und einer Spitze im 45 Grad Winkel. Üblicherweise ist der Griff mit braunem Leder umwickelt und die Scheide dunkelgrau.

Mark gehört zu den Hasari und ist mit seinen Anfang Dreißig der Jüngere von den Dreien. Seine langen blauschwarzen Haare hat er hinten zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Mit seinen gerade mal etwas über 1,80 Meter ist er eine seltene Erscheinung für einen männlichen Vertreter seines Volkes.

Eine weitere Ausnahme ist seine Bewaffnung. In seiner rechten Hand hält er einen Speer mit Framespitze. Die Waffe ist mit 1,94 Meter größer als sein Träger, wobei die Spitze allein schon 50 Zentimeter misst. Auf dem Rücken trägt er zudem vier weitere Wurfspeere von 1,60 Meter Länge.

„Na dann wollen wir mal,“, verkündet Tommas. Gefolgt von den beiden Anderen verlässt er das Gelände. Trotz der frühen Morgenstunde sind schon recht viele Leute wach. Einige sprechen Tommas an und verwickeln ihn immer in kurze Gespräche. Aufgrund seines Aufgabenbereichs ist er natürlich ein stadtbekanntes Gesicht.

„Tommas, warte bitte mal,“, erklingt eine junge Mädchenstimme. Ein achtjähriges Mädchen kommt auf Tommas zu gerannt. Bei ihm angekommen sieht die Schwarzhaarige mit hellbraunen Augen zu ihm hinauf. „Hier, die sind für dich. Die hab ich fast gaaannz allein gemacht.“ Stolz lächelnd hebt sie ein Päckchen über ihren Kopf, welches sie schon die ganze Zeit in ihren Händen hält.

Mit einem erwiderndem Lächeln kniet sich Tommas zu der Kleinen herunter. „Da kannst du wirklich stolz auf dich sein“, lobt er das Kind erheitert, während er ihr kurz über ihr Haar streichelt. Nachdem Tommas das Päckchen entgegennimmt, rennt die Kleine wieder zu ihrer Mutter. Diese steht nur wenige Meter neben dem Geschehen und hat wie ihre Tochter schwarzes Haar, welches ihr bis zum Rücken reicht. Winkend verabschiedet sich die Kleine, während ihre Mutter sich kurz verbeugt. Danach entfernt sich das Mutter-Tochter-Gespann.

Neugierig wirft Tommas einen Blick auf den tuchumwickelten Inhalt. Kekse, stellt er erfreut fest. Mit Vorfreude nimmt er einen der Haferkekse und kostet ihn gleich. Wirklich lecker, registriert Tommas, während er genüsslich kaut.

Dass er zwei Untergebene dabei hat, beachtet er nicht weiter, als er einen weiteren Keks in den Mund steckt. Weitere Kekse essend sind die Drei wieder unterwegs, um endlich ihr Ziel zu erreichen.
 

Im Torbogen des großen Stadttores von Ischido halten zwei Wachsoldaten der Stadt aktuell Wache. Dabei handelt es sich um Floh und Andre, welche auf ihre Ablösung warten. Andre ist ein schwarzhaariger Mann Anfang Dreißig. Seine Haare sind an den Seiten kurz geschnitten. Den Rest hat er zu einem Man Bun gebunden. Er sitzt auf einem Holzschemel mit dem Rücken zur Wand. Neben ihm lehnt ein Claymore an selbiger Wand.

Andre gegenüber steht Floh an die Wand gelehnt. An ihren Hüften befinden sich zwei leicht geschwungene Kurzschwerter. Gelangweilt wickelt sie mit ihrem rechten Zeigefinger ihr hellbraunes leicht gelocktes Haar um diesen. Ihr volles Haar reicht ihr bis kurz über die Schultern. Genauso gelangweilt schaut sie durch das geöffnete Tor nach außen.

Der Torbogen in dem sie stehen hat eine Höhe von neun Metern, damit auch größeres Gerät hindurch kommt. Passend dazu ist dieser auch sechs Meter breit. Da die gesamte Stadtmauer eine Dicke von fünf Metern hat, trifft dies auch auf das Tor zu.

„Mir ist langweilig“, gibt Floh ihren Gemütszustand kund.

„Aha“, ist die desinteressiert klingende Stimme von Andre als Antwort zu hören.

„Mir ist echt langweilig!“, bekräftigt die Frau ihre vorherige Aussage. Dabei dreht sie ihren Kopf in die Richtung von ihrem Kollegen.

„Ist mir doch egal“, bemerkt Andre noch immer mit Desinteresse. Nebenbei holt er eine beigefarbene Pfeife aus seiner linken Brusttasche.

„Mir ist sooo laaangweilig“, erklärt Floh erneut, aber diesmal mit kindlich verstellter Stimme, durch das Verhalten ihres Partners nun etwas angestachelt.

„Hm.“ Zu mehr lässt er sich nicht hinreißen. Nebenbei nimmt er aus einem kleinen Lederbeutel am Gürtel etwas Tabak heraus. Diesen stopft er dann in die schlichtgehaltene Pfeife.

„Ignorierst du mich jetzt etwa?“, will Floh mit übertriebener Entrüstung wissen.

„Als ob dies möglich wäre“, erwidert Andre anklagend. Dabei sieht er Floh kurz mit seinen braunen Augen an. Dadurch sieht er das kurze Zucken ihres Mundwinkels.

„Du bist so gemein zu mir“, klagt Floh mit weinerlicher Stimme, während sie theatralisch ihre Hände auf ihre Brust legt.

„Damit musst du leben“, lässt der Ältere unberührt sein Gegenüber wissen. Dieses Verhalten von Floh kennt er schon zur Genüge. Besonders wenn diese sehr müde ist. Was wiederrum nicht bedeutet, dass es ihn nicht doch nerven kann.

Gespielt beleidigt plustert die Jüngere ihre Wangen auf. Ihre Hände lässt sie in die Taschen ihrer Hose gleiten. Über die kurze Ruhe die herrscht ist Andre erfreut. Besonders da diese nicht lange anhalten wird. Mit einem kleinen orangen Hitzekristall bringt er den Tabak zum glimmen. Der Kristall hat eine Pyramidenform von zwei mal zwei Zentimetern und ist an einem vier Zentimeter langen Stab befestigt.

Während er einen Zug nimmt, bemerkt er wie Floh abwesend mit ihrem rechten Zeigefinger ihre hellbraunen Haare umwickelt. Im Stillen beginnt er mit einem Countdown, welcher bei Fünf beginnt.

Bei Vier beißt sich Floh leicht auf ihre Unterlippe. Gleich darauf stößt sie sich vom Mauerwerk ab und Andre ist bei Drei. Mit der Zwei verschränkt die Frau ihre Arme hinter dem Rücken. Während Floh nun zu ihm sieht, ist Andre bei der Eins.

„Er kommt zu spät“, klagt Floh aufrichtig und nicht wie zuvor gespielt. Leise seufzt der Schwarzhaarige, auch wenn seine Kollegin recht hat. „Er hat keine feste Uhrzeit genannt“, antwortet er nun doch. „Und du weißt, es kann immer zu Verzögerungen kommen“, schließt er sachlich ab. Gleichzeitig will er Floh mit dieser Aussage auch etwas beruhigen.

Leise murrt Floh daraufhin. „Ich weiß, aber ich bin tot müde und will nur noch ins Bett.“ Zur Unterstreichung ihrer Aussage gähnt sie herzhaft. Damit steckt Flo auch Andre an, welcher nun ebenfalls gähnen muss.

Nach einer kurzen Stille meldet sich Floh erneut. „Duuu, Andre?“

„Kannst du mich nicht für heute in Ruhe lassen, bitte“, fleht Andre leicht. Er selbst ist genauso erschöpft wie seine Partnerin und hat nun wirklich keinen Nerv für eine aufgekratzte Floh.

„Tust du mir dafür auch einen kleinen Gefallen?“, will Floh mit hoffnungsvoller Stimme wissen. Skeptisch sieht Andre daraufhin zu Floh. Er bezweifelt dass sie sich daran hält, aber die Hoffnung stirbt zum Schluss. „Und du lässt mich danach auch in Ruhe?“, will er sicherheitshalber noch mal wissen.

Heftig nickt die Angesprochene mit dem Kopf. „Ganz großes Soldatenehrenwort!“ Dabei legt sie den ausgestreckten Daumen, Zeige- und Mittelfinger ihrer rechten Hand an ihre linke Schulter. „Na schön, was willst du von mir?“, stimmt er ergebend zu.

Statt sofort zu antworten, begibt sich Floh zu ihrem Kollegen. Bei Andre angekommen, beugt sie sich zu ihm herunter. Ihr Gesicht befindet sich nahe an der linken Gesichtshälfte des Sitzenden. In dieser Position nimmt Floh deutlich den süßlichen Geruch des glimmenden Krautes wahr. Andre beäugt die Aktion von Floh zwar skeptisch, sagt aber diesbezüglich nichts.

In ruhe nimmt Andre erneut einen tiefen Zug aus der Pfeife. Genau diesen Moment hat Floh abgewartet. „Mach mir ein Kind“, haucht sie mit verführerischer Stimme und ernstem Ton in sein Ohr.

Erschrocken verschluckt sich Andre an dem gerade eingeatmeten Rauch. Kräftig muss er mehrmals husten. Indessen kann Floh ihr Lachen nicht unterdrücken. Verärgert starrt Andre Floh an, nachdem er sich beruhigt hat. „Willst du mich umbringen?“, will er mit kratziger Stimme wissen.

Die Gefragte zeigt ihm frech die Zunge. „Damit musst du leben“, erwidert Floh Andre mit den gleichen Worten wie etwas zuvor. Herausfordernd sehen sich Beide nun an.
 

Tommas und seine Begleiter biegen gerade um eine Hausecke. Noch ungefähr 15 Meter trennen sie vom Tor, doch verärgert muss Tommas sehen, wie sich Floh und Andre gereizt gegenseitig anstarren. Dabei hat natürlich niemand der Beiden den Durchgang im Blick. Seine Schritte beschleunigend eilt er zum Tor. Auch Ben und Mark müssen ihr Tempo erhöhen, um mit dem Hauptmann Schritt zu halten.

„Was ist hier schon wieder los?“, will Tommas mit strenger und harscher Stimme wissen. Erschrocken stellen sich Andre und Floh hektisch stramm in Richtung des Sprechers. „Hauptmann!“, kommt es simulant von den Beiden. Auch legen die Zwei fast gleichzeitig ihre rechte Faust auf ihre linken Brust.

Einen Augenblick mustert Tommas die Beiden streng. „Gab es irgendwelche besonderen Vorkommnisse?“, will er geschäftlich wissen. „Nein Hauptmann. Nach Sonnenuntergang bis jetzt hat Niemand das Tor passiert“, gibt Andre die geforderte Auskunft zügig preis.

Zufrieden nimmt Tommas diese Information auf. „Gut, dann könnt ihr jetzt eure Schicht beenden.“ Diese Worte hören Andre und Floh sehnsüchtig. Tommas hat sich indes schon zu Ben und Mark umgedreht. Deren Aufmerksamkeit liegt nun ganz auf Tommas.

„Aaaaahhhh!“ Erschrocken zucken alle Anwesenden bei dem spitzen Schrei von Floh zusammen. Besonders Ben hat reflexartig seine Hände auf seine Ohren gelegt. Natürlich drehen sich alle zu Floh hin, um den Grund für ihren Schrei zu erfahren.
 

Sie sind schon eine Weile unterwegs und haben den Wald vor einigen Minuten verlassen. Nun sind weit und breit Wiesen und kleine grasbedeckte Hügel zu sehen. Büsche und Bäume stehen hier und da vereinzelt oder in Gruppen umher. Der Weg auf dem sie laufen scheint ein viel benutzter zu sein. Man erkennt es deutlich wegen dem Kies, auf welchem sie wandern. Auch im Wald bestand der Weg schon aus Kies.

Seit ihrem Aufbruch hat keiner von ihnen Dreien bisher etwas gesagt. Allerdings ist es kein unangenehmes Schweigen, eher eine entspannte Stille. Deutlich spürt Aleu den Wind, welcher ihr über den Körper weht. Im Wald spürte sie diesen nicht so deutlich, wenn man die Lichtungen auslässt. Aber gerade den Wind zu spüren ist für die Ookami ein tolles Gefühl.

Einer Sache ist sich Aleu nun aber sicher. Sie hatte es bei ihrem Aufeinandertreffen bereits vermutet, nun hat sie aber Gewissheit. Sharaku ist ein Alpha. Auch wenn die junge Frau sich nicht sicher ist, welchen Begriff Menschen oder Kitsune dafür verwenden. Er bestimmte wann sie aufbrachen und führt seit diesem Zeitpunkt die Gruppe an. Selbst Taya versuchte zu keinem Zeitpunkt selbst voranzugehen, trotz dass sie den Weg und das Ziel kennt, wohin sie wollen. Die Kitsune läuft gemütlich hinter Sharaku her, mit etwa drei Schrittlängen Abstand. Sie selbst läuft ebenfalls ein bis zwei Schritte seitlich hinter Taya. Vor allem aber spürte sie instinktiv seine Ausstrahlung, welche ihr Erfahrung und Dominanz vermittelte.

Jedenfalls steht Sharaku als älteres Männchen eh über ihr, was die Rangordnung betrifft. Bei ihrem Volk ist diese klar definiert. Schon allein deshalb fühlt sie sich schlecht, Sharaku so unhöflich angestarrt zu haben. Er scheint ihr zwar nicht böse zu sein, macht es für sie aber kein Unterschied, auch wenn sie deswegen erleichtert ist.

Taya selbst hat der Schwarzhaarige dafür auch verziehen, ihn geschlagen zu haben. Entweder ist Sharaku ein gutmütiger und nachsichtiger Alpha oder Taya ist sein Weibchen. Auch bei den Ookami verzieh man den jeweiligen Lebensgefährten schnell. Immerhin binden sich Ookamis ein Leben lang mit einem Anderen. Dies würde erklären, weshalb Sharaku der Kitsune so einfach vergeben hat.

Wo sie gerade bei der Kitsune ist, hat es sie selbst überrascht, wie schnell sie ihr vertraut hat. Zugegeben, als Taya auf dem Boden saß und sie so offen angelächelt hat, musste Aleu an Kiara denken. Besonders als sie ihren Kopf auch noch leicht schräg hielt. Dies hat Kiara auch ständig gemacht. Immerhin haben sie Beide rote Haare und rotes Fell. Auch wenn es Unterschiede zwischen ihnen gibt.

Bei Kiara verläuft das Weiß an ihren Ohren hinten bis nach unten. Bei Taya sind es nur die Spitzen. Auch hat Taya sehr feine Gesichtsmerkmale. Drei sehr dünne Linien auf jeder Wange. Bei Kiara sind es kleine Dreiecke, welche nach hinten etwas breiter werden. Kiara hat auch etwas dunklere Haut als Taya. Sie selbst und Taya haben in etwa den gleichen hellen Hautton.

Aleus Blick wandert auf Tayas unteren Rücken. Bevor sie aufgebrochen sind hat die Rothaarige zwei Kampfmesser von ihrem Rucksack genommen und sich diese am Rücken, kurz über ihren Hüften befestigt. Die Scheide und die Griffe beider Messer sind schwarz. An dieser Position behindern die Waffen die Kitsune nicht in ihrer Bewegungsfreiheit.

Auch Sharaku trägt eine Waffe, genauer gesagt ein Katana an seiner linken Seite. Dieses besitzt einen weißen Griff und eine grasgrüne Scheide. Auch in ihrem Dorf gab es ein paar, welche diese Waffe nutzten.

Wo sie ihren Blick schon mal auf Sharaku hat, traut sie sich nun, ihn etwas genauer zu mustern. Er ist einen ganzen Kopf größer als beide Frauen. Er trägt eine schwarze lange Hose, welche von einem schwarzen Gürtel gehalten wird. Dunkelbraune Wanderstiefel schützen seine Füße. Als Mensch spürt er deutlicher die Kälte, weshalb er eine ockerfarben Jacke trägt. Seine Hände stecken in schwarzen fingerlosen Handschuhen.

„Wir sind bald da“, erklingt plötzlich Sharakus ruhige Stimme. „Endlich eine warme Dusche“, erwidert Taya erfreut seine Aussage.

Die Aussage von Sharaku macht Aleu nun etwas nervös. Sie hat nicht ohne Grund Städte und größere Siedlungen gemieden. Und im Normalfall hätte sie das Angebot von Taya und Sharaku auch nie angenommen. Sie kennt die Beiden erst wenige Stunden und trotz ihrem freundlichen Verhalten ihr gegenüber, fehlt das Vertrauen in die Beiden.

Weshalb sie nun doch mit ihnen unterwegs ist, liegt an ihrer Gabe. Sie hatte bis auf Taya und Sharaku noch nie mehrmals dieselben Personen durch ihre Gabe gesehen. Es war auffällig zu oft. Allerdings ist die Gabe ein Geschenk von Tor und Fenris. Die Bilder, welche ihr durch die Gabe gezeigt werden, sind diejenigen, welche ihr die Wolfsgötter zeigen. Und diese würden sie nicht ohne Grund auf Taya und Sharaku aufmerksam gemacht haben. Aleu hat keine Ahnung warum, aber sie vertraut Tor und Fenris. Das hat sie schon immer und das wird sie auch immer tun.

Bevor ihr Ziel in Sicht kommt, kann Aleu die salzige Meeresluft riechen. Nebenbei bemerkt sie, wie Taya zufrieden tiefe Atemzüge nimmt. Die Kitsune scheint den Meeresduft sehr zu mögen. Als sie ein Gefälle erreichen, kann Aleu die Hafenstadt von diesem aus sehen.

Und die Stadt ist groß. Umgeben wird sie von einer Mauer, welche die Form von einem ovalen Halbkreis hat. Dies reicht von einer Küstenseite zur anderen. Am ehesten kann die Ookami die Form mit einem Ei, welches der Länge nach halbiert wurde, vergleichen. An den beiden Enden befindet sich je ein Tor. Diese sind aber kleiner als das in der Mitte der Form.

Der komplette Teil der Stadt, welche am Wasser liegt, scheint ein einziger großer Hafen zu sein. Zumindest aus dieser Entfernung. Unzählige Schiffe liegen am Hafen vor Anker und weitere nähern oder entfernen sich.

Aber auch außerhalb der Stadt sieht die Wölfin viele Felder und ein paar Gehöfte. Die meisten Felder sind in Goldfarben getaucht. Dies bedeutet wohl, dass das dortige Getreide vor der Ernte steht.

Es dauert nicht lange und die Gruppe steht vor dem Stadttor. Die Mauer wirkt nun weit größer als von der Ferne, Aleu schätzt die Höhe zwischen 15 und 20 Meter. Das Tor besitzt auf beiden Seiten massive, zwei Meter dicke Doppeltore, welche mit Stahlstreben verstärkt sind. Im Inneren des Tores erkennt sie auf beiden Enden Fallgitter an der Decke.

Während Aleu das Tor bestaunt, nähert sich Sharaku einer braunhaarigen Frau. Wie alle anderen Anwesenden steht diese mit dem Rücken zu den Neuankömmlingen. Um auf sich aufmerksam zu machen, legt Sharaku seine rechte Hand auf die linke Schulter der Frau.

„Aaaaahhhh.“
 

Erschrocken zuckt Sharaku bei Flohs Schrei zusammen, hat er mit so einer Reaktion ihrerseits absolut nicht gerechnet. Für Taya und Aleu ist der schrille Schrei noch schlimmer. Taya hat einen Satz nach hinten gemacht und ebenfalls kurz erschrocken aufgeschrien. Ihre Hände liegen auf den Ohren, dennoch halt ein Klingeln in diesen wieder. Aleu hingegen ist auf die Knie gesunken, dabei ist ihr ein Winseln entwichen. Der Versuch ihre Ohren zu schützen hat wie bei Taya nicht funktioniert. Ein langer Pfeifton halt in ihren Ohren wieder, welcher aber stetig abnimmt.

Floh selbst hat sich nach ihrem Schrei umgedreht, während ihre linke Hand auf ihrem Herzen ruht und versucht sich wieder zu beruhigen. Dabei sieht sie Sharaku leicht vorwurfvoll entgegen. „Ach du bist es nur“, stellt Floh fest, während sie ihre Atmung beruhigt. „Erschreck mich doch nicht so.“

„Tschuldige, aber seit wann bist du so schreckhaft Floh?“, will er leicht belustigt wissen, wobei er sich nicht die Mühe macht, dies zu verbergen.

„Das liegt nur daran, dass ich müde bin“, rechtfertigt sich Floh. Ihr selbst ist dieser Aufschrei etwas peinlich, besonders durch die Anwesenheit ihrer Kollegen. Floh blickt in die Richtung von Taya, um diese ebenfalls zu begrüßen, als sie eine dritte Person noch immer kniend entdeckt. Und damit hat sie eine Möglichkeit von sich selbst abzulenken, aber auch aus Neugier. „Wen habt ihr denn da Süßes mitgebracht?“, will sie von Sharaku wissen. Aleu bemerkt, dass sie damit gemeint ist und richtet sich wieder auf.

Bevor Sharaku oder Taya Floh antworten können, ist ein abfälliges Schnauben zu hören. „Sieh einer an was sich da aus dem Wald getraut hat!“, erklingt Bens Stimme im abfälligen Ton. Dabei legt er seine linke Hand auf den Griff seines Schwertes, während er abfällig zu Aleu blickt.

Erschrocken weicht Aleu einige Schritte zurück, während fast sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht weicht. Für Ben und Taya ist ihr leises Wimmern deutlich zu hören. Hecktisch hebt und senkt sich der Brustkorb der Ookami, während sie gebannt auf die Hand von Ben starrt, welche noch immer auf dem Schwertgriff ruht.

Ben blickt kurz überrascht, aufgrund der Reaktion der Ookami, macht aber keine Anstalten seine Hand zu bewegen. Dies alarmiert Taya, welche Ben verärgert anstarrt. Ihre beiden Hände wandern unverzüglich hinter ihren Rücken zu den Griffen ihrer Kampfmesser. Dabei geht die Kitsune etwas in die Hocke, während sie ihren Oberkörper leicht nach vorne neigt.

„Who, who, was geht denn jetzt mit euch ab?“, will Floh erschrocken wissen. Selbst Tommas ist über die plötzliche drohende Eskalation erstaunt. Dabei weiß er nicht mal, um was es hier genau geht. Nur dass plötzlich zwei Kitsune, welche er gut kennt, dabei sind ihre Waffen zu ziehen.

„Sag mir jetzt nicht du bist eifersüchtig, dass ich dich nicht auch süß finde“, wendet sie sich Floh an Ben. Ihr kläglicher Versuch die Situation aufzulockern scheitert. Ihr ist auf die Schnelle auch nichts Besseres eingefallen und die Situation überfordert ihren erschöpften Geist.

Die ganze Situation wird auch nicht besser als Mark seinen Speer in beide Hände nimmt und die Klinge Richtung Boden zeigt. Es ist keine aggressive Haltung seinerseits, sondern signalisiert nur seine Kampfbereitschaft. Doch lässt genau dies offensichtlich Panik in der jungen Wölfin aufsteigen. Hektisch wandert der Kopf der verängstigten Wölfin in alle Richtungen, um eine mögliche Fluchtrute zu suchen.

„Das reicht jetzt!“, zischt Tommas beherrscht seine beiden Untergebenen an. Normalerweise hätte er diese lauter zurechtgewiesen, doch dies hätte der Wölfin den Rest gegeben, welche gerade inmitten einer Panikattacke steckt.

Vor allem stand es gerade wirklich vor einer Eskalation. Ihm ist nicht entgangen, wie Sharaku besorgt zu der Rotbraunhaarigen sieht, seine linke Hand aber selber bereits seine Schwertscheide umgreift. Das Letzte was er gebrauchen kann ist dass die Wachsoldaten und Rukas Söldner sich am Tor bekämpfen. Dies hätte schnell die Runde gemacht und die Bewohner verunsichert. Immerhin sind beide Parteien in der Stadt hoch angesehen. Und im schlimmsten Fall würden sich schnell zwei Lager bilden. Es tut Tommas zwar leid wegen der jungen Frau, aber die Sicherheit und Ordnung der Stadt haben für ihn Vorrang. Selbst in seinem Überlegen kommt dies an erster Stelle. Erst danach einzelne Personen.

Natürlich reagieren Ben und Mark entsprechend auf Tommas, wobei Ben erneut abfällig schnaubt. Auch Taya gibt ihre Haltung auf, nachdem die beiden Männer es tun. Scheiß voreingenommener Affe!, flucht die Rothaarige in Gedanken, nochmal kommst du mir nicht davon.

Sharaku begibt sich indes behutsam und langsam auf Aleu zu. Dabei beobachtet er ihre Reaktion sehr genau. Gerade jetzt erinnert ihn das Verhalten von Aleu sehr an damals. Die erste Panikattacke, welche Taya damals hatte war ähnlich. Nur dass sie nicht auf Flucht, sondern auf Angriff getrimmt war.

Bei Aleu angekommen, kniet er sich vor ihr hin. Ihre weißen Ohren zucken ständig umher, während sie noch immer ihren Kopf in alle Richtungen dreht. Es scheint fast so, als stecke sie in einer Art Schleife und warte nur auf einen weiteren äußeren Impuls, um zu fliehen. In ihren dunkelblauen Augen sind die Pupillen stark geweitet, sodass man kaum noch das Blau sehen kann.

Als Taya neben ihn tritt, hebt sie ihre Hand um Aleu zu berühren. „Nicht“, flüstert Sharaku leise, um eine Berührung zu verhindern. Er kann nämlich nicht abschätzen, wie die panische Aleu auf eine Berührung reagieren wird.

Mit Andre kommt eine weitere Person zu ihnen. Dieser hat beim Gehen seine Pfeife entleert. Dabei hatte er noch viel ungenutztes Kraut in dieser. „Hast du etwas dabei?“, will er von Sharaku leise wissen, als er bei ihm ist. Gefragter braucht einen Moment um zu verstehen, was Andre meint. Mit langsamer Bewegung kramt er ein kleines Päckchen aus seiner Jackentasche.

„Ich mach das!“, bestimmt Andre, „Du solltest einen klaren Kopf behalten.“ Mit ausgestreckter Hand wartet er, bis der Jüngere ihm das Päckchen gibt. Es erhalten, öffnet Andre das gewachste Papier und füllt den Inhalt, welcher ein weißes Pulver ist, in seine Pfeife. Mit dem Funkenkristall bringt Andre das Pulver zum glimmen.

Einen Augenblick wartet er ab, bevor er einen Zug nimmt und den Rauch in Richtung von Aleus Kopf bläst. Dies wiederholt er noch einige Male. Merklich verlangsamt sich die Kopfbewegung von Aleu. Auch das wilde Zucken ihrer Ohren endet. Regungslos steht die Ookami nun da, ohne etwas Bestimmtes zu fixieren.

„Scheiße haut das Zeug rein“, murmelt Andre. Trotz der Situation blickt Sharaku belustigt zu Andre, dessen Pupillen nun ebenfalls geweitet sind. Aus dem Augenwinkel erkennt er, dass sich nun Floh der Gruppe nähert.

Sich wieder auf Aleu konzentrierend, bekommt er gerade mit wie diese mehrmals mit den Augen blinzelt. Ihre Pupillen sind nun nicht mehr ganz so geweitet, aber haben auch noch keine normale Größe angenommen, was auch dem Mittel zuzuschreiben ist.

Aleu ist sichtlich irritiert. Gerade standen die Personen vor ihr noch unter dem Torbogen, als der anwesende Kitsune sie beleidigte, und nun stehen bzw. knieen sie vor ihr. Verwundert blickt die Ookami in die besorgt dreinschauenden Gesichter von Sharaku und Taya. „Was ist los?“, möchte sie schüchtern wissen. Auch fühlt sich die junge Frau etwas benebelt.

„Du warst gerade ziemlich abwesend“, umschreibt Sharaku ihr die Situation. Das Geschehen mussten sie nicht jetzt hier bereden. „Wollen wir dann langsam wieder?“, erkundigt sich der Schwarzhaarige bei ihr.

Schweigend nickt Aleu zustimmend. Nebenbei bemerkt sie, dass ihr die Hals- und Nackenmuskeln etwas wehtun. Sie wird aber davon abgelenkt, als sich eine zarte Hand um ihre Linke schließt. In die Richtung sehend, erblickt sie Taya, welche ihr aufmunternd zulächelt. Mit sanftem Zug übernimmt Taya die Führung.

Als sie so das Tor passieren, blickt Ben erneut verachtend auf die junge Ookami. Traurig senkt die Betroffene ihr Haupt, sodass ihr Pony die Augen von ihr verdeckt. Niemand soll ihren verletzten Ausdruck in den Augen erkennen.

Arschloch!, beschimpft Taya still Ben. Aleus Köperhaltung ist mehr als deutlich ihr Gemütszustand anzuerkennen. Die Ohren hängen ihr seitlich herab und ihr Schweif ist leicht zusammengerollt. Taya muss mehr als sich zusammenreißen, um Ben nicht anzufauchen. Das Fell von ihrem Fuchsschweif ist leicht aufgerichtet, während ihre Pupillen eine ovale Form angenommen haben.

Schnell bedankt sich Sharaku bei Andre für die Hilfe. Dieser nickt ihm zu, während er etwas von Floh gestützt wird. „Wir müssen noch zu Ruka. Man sieht sich“, verabschiedet sich Sharaku auch von dem Rest. Danach beeilt er sich, um zu den beiden Frauen aufzuschließen.
 

Floh blickt der kleinen Gruppe kurz nach, bevor sie sich um Andre kümmert. Andre hat leichte Probleme mit dem Gleichgewicht und würde ohne Hilfe wie ein Angetrunkener umhertaumeln. Zusammen gehen sie langsam wieder zu den Anderen.

Da Andre nicht mehr im Dienst ist, lässt Tommas seinen Zustand auf sich beruhen. „Hauptmann, kannst du dich bitte um Andres großes Schwert kümmern? Ihn und das Ding kann ich nicht zusammen händeln“, will Floh von ihrem Vorgesetzten wissen.

Dass er bestätigend nickt, bekommt Floh nicht mit, da sie gerade in Gedanken abdriftet. Andres großes Schwert. Wobei sie kichert, da ihre Gedanken gerade in die komplett falsche Richtung wandern. Skeptisch hebt Tommas darauf eine Augenbraue.

„Verdammt, ich muss dringend ins Bett!“, beklagt sich Floh. „Das ist eine super Idee“, bekräftigt Andre ihre Aussage. Diese Aussage lässt Floh erneut kichern, bevor sie danach ihren Kopf schüttelt. „Scheiß Kopfkino“, murrt die Brünette leise. Mit Tommas im Schlepptau, welcher das Claymore von Andre bei sich hat, bricht das Dreiergespann auf.
 

Nachdem Sharaku zu den beiden Frauen aufgeschlossen hat, gehen sie schweigend nebeneinander her. Die Zeit nutzt Sharaku, um seine Begleiterinnen kurz zu mustern. Aleu geht nun dicht bei Taya. Die Finger der Frauen sind ineinander verschränkt. Instinktiv scheint sie die Nähe der Anderen zu suchen. An ihrer Körperhaltung hat sich nichts geändert.

Auch Tayas Körperhaltung ist in Unruhe. Die sonst so weichen Gesichtszüge der Kitsune sind nun verhärtet. Die Lippen presst sie fest aufeinander, während sich ihre Ohren bei jedem Geräusch drehen, so als würde sie nach Bedrohungen suchen. Ihr Schweif ist nicht mehr ganz so buschig wie vorhin.

Taya wirft Sharaku einen unsicheren Blick zu. Ihr ist bewusst, dass Sharaku auf das Verhalten von Ben eine Antwort möchte. Dass er sie darauf noch nicht angesprochen hat, rechnet die Kitsune ihm hoch an.

Zudem beschäftigt die beiden Söldner Aleus panisches Verhalten von vorhin. Dass die Ookami ein Trauma erlebt hat, liegt dabei sehr nahe. Der Gedanke dass Aleu von anderen Kitsune dieses verpasst bekommen hat, beschämt sie.

„Taya“, wird die Rothaarige von Sharaku nun doch angesprochen. Dies veranlasst sie stehen zu bleiben und damit auch zwangsläufig Aleu. Abwartend sieht sie Sharaku in seine graugrünen Augen.

„Wieso führst du Aleu nicht schon mal zu uns nach Hause. In der Zwischenzeit gebe ich schon mal unseren Bericht bei Ruka ab.“ Bei dem Wort „nach Hause“ sieht auch Aleu zu Sharaku.

„In Ordnung“, stimmt Taya erleichtert dem Vorschlag zu. „Dann können Aleu und ich uns schon mal frisch machen. Und dann zeige ich ihr ihr Zimmer“, klärt sie ihre nächsten Schritte auf.

Aleu lässt sich erneut mit sanfter Gewalt von Taya führen, als sie sich von Sharaku trennen. Dabei biegen sie in eine sich langsam mit Leuten füllende Straße ein. Kurz nachdem Sharaku sie nicht mehr sieht, wuselt er sich durch seine Haare. Verdammt! Der Tag hat nicht mal richtig begonnen und schon so eine Aufregung, flucht er gedanklich. Tommas und Ruka werden sicher noch eine Erklärung von ihm verlangen. Und im schlimmsten Fall wird ihn Ruka wieder mit den unliebsamsten Aufträgen abstrafen. Der Gedanke an so einen Auftrag lässt es ihm kalt den Rücken runtergehen.

Außerdem muss er sie dringend über die Ookami und deren Verhältnis zu den Kitsune befragen. Ben oder eine der Mädels würde er nicht fragen können. Und Ruka war sehr bewandert und hat auch unzählige Sachbücher.

Der Gedanke an ihre Bibliothek erinnert Sharaku an ein Buch, welches er zufällig mal in der Hand hatte. Und der Begriff Ookami kam darin vor, sofern er sich richtig erinnert. Mit einem weiteren Ziel begibt sich Sharaku nun endgültig in die Richtung von Rukas Anwesen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich empfele nur die Überarbeiteten Kapitel zu lesen. Es wird inhaltliche Abweichungen gegenüber der alten Fassung geben. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
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Von:  Cat-girl
2023-07-01T14:48:28+00:00 01.07.2023 16:48
Wow, das war ein echt aufregendes zweites Kapitel!
Schon der Anfang war wirklich detailreich geschrieben. Die Farben der Uniform harmonieren sehr gut miteinander und auch die Wappen hast du echt schön gestaltet. Wenn sie wieder auftauchen, weiß ich sofort, wer zu wem gehört. Die Umgebung für den Platz konnte ich mir richtig bildlich vorstellen. Dass Gajin ihn unterbrochen hat, war nicht besonders nett. Wenn er nicht aufpasst, wird er zum Ställe ausmisten oder Gebäudereiniger verdonnert.
Hehe, ich weiß gar nicht, ob mir Franky und Franko beim ersten Lesen so richtig aufgefallen sind. Die Namen klingen fast gleich.
Aw, ich kann Tommas‘ Freude über die Kekse richtig nachvollziehen, nach dem Ärger von vorher. Ich hätte meine Untergebenen auch ignoriert, nachher wollen die noch was von den Haferkeksen.
Er hat seine Aufteilung sehr gut getroffen und ich mag seine Nähe zu den Stadtbewohnern. Die wissen, auf wen sie sich verlassen können.

Uh, bei Andre und Floh war im Nachhinein echt was los. Ich mag die Beiden total gern. Sie sind wirklich zwei ganz Sympathische. Ich konnte Floh richtig gut nachvollziehen, dass ihr langweilig war, wenn die ganze Nacht – positiverweise - nichts passiert. Aber zu viel Ärger ist auch nicht so gut. Sie hat sich das Kind im Herzen noch bahrt. Wobei, dass mit dem Kind an Andre war wirklich hinterhältig. Der Arme wäre doch fast erstickt. Uh, das „Feuerzeug“, das er benutzt hat, sah wirklich interessant aus. Du weißt dir für deine Geschichte wirklich zu helfen. Auch die Maße für das Tor haben mir einen guten Einblick gegeben. Zwischen den Beiden scheint eine Art Hass-Liebe zu bestehen. Das passiert, wenn man zu viel Langeweile ausgesetzt wird. Ich frage mich, wie das ausgegangen wäre, währen Tommas und seine zwei Begleiter nicht aufgetaucht. „Oh Hauptmann, es gab keine Vorkommnisse, nur das scheinbar allnächtliche Necken unter Kollegen“, sagt Aleu. Ich mag deine Art zu schreiben richtig gern. Sie ist so frisch und humorvoll. Die Charaktere sind sehr gut durchdacht und individuell.

Awww, Aleus Gefühlswelt und ihre Gedanken hast du großartig dargestellt. Dass sie Sharaku als Alpha wahrnimmt, hat richtig was von einem realen Wolfsrudel. Ich freue mich so sehr darüber, dass du all die besprochenen Daten so gut unterbringen kannst. Ihre Empfindung vom Wind war total nachvollziehbar. Die Umgebung war wieder echt super beschrieben. Und der Grund für ihr Vertrauen zu Taya war ja mal voll süß. Kiara ist so ein schöner Name und die kleine Kitsune sah wirklich total niedlich aus. Ich mag es, dass du die Vergleiche zwischen den Beiden geschildert hast, so kann ich Aleus Gedanken noch besser verstehen.
Uh, bei Rukas Gefolge scheint jeder eine spitze Waffe zu haben.
Übrigens war Sharakus Outfit wirklich toll. Ich mag es, dass du erwähnt hast, dass er als Mensch eher friert, als die beiden Tierähnlichen. Du schreibst sehr lebendig und bildlich, wie in einem Film.

Ich find‘s gut, dass Aleu nicht so aufdringlich ist. Sie wollte ja ursprünglich nicht mit, aber ihre Götter haben ihr Bilder geschickt und sie dazu gedrängt. Ich mag es, dass du ihren festen Glauben an Tor und Fenris eingebunden hast. Du findest für jede Info den richtigen Platz, wodurch es eine plausible Erklärung gibt und ich mag plausible Erklärungen.
Die Hafenstadt macht einen wirklich schönen Eindruck. Ich mag den Vergleich mit dem halben Ei. Du beschreibst das alles so gut. uwa, deswegen hat Floh geschrien, wer rechnet auch mit einer Rückkehr. Und eine müde Floh sollte man nicht so erschrecken. Aber nach dem Schrei sollten jetzt alle wach und topfit sein.
Aw, Aleus Reaktionen hast du wieder total schön eingefangen. Dass sie sich bei dem Schrei hingekniet hat, war eine gute Idee. Ich mag es, dass du alles, was wir haben, so super einbinden kannst.
Das Treffen von Ben und Aleu war aber nicht sehr harmonisch. Der Fuchs war ja richtig abwertend. Ich mags auch, dass den Drei so die Öhrchen geklingelt haben. Klar, als Tierartige hören sie ja auch viel besser.
Das hätte schlimm enden können, wenn Ben jetzt das Schwert rausgelassen hätte. Sogar Mark hätte sich beteiligt, aber ich kann das verstehen. Immerhin geht es um die Sicherheit ihrer Stadt und deren Bewohner. Aleus Reaktion allein auf die Andeutung hat mir wirklich sehr gut gefallen. Du hast die Details richtig gut umgesetzt und sogar noch welche dazu genommen. Dass mit der Schleife war irgendwie unheimlich, ich mag sowas! Aw, Andre der Retter in der Not. Wobei ich mich frage, was er da für ein Pulver hatte – ich kenne mich mit sowas nicht so richtig gut aus.
Aber auch die behutsame Reaktionen von Sharaku auf ihr Verhalten war richtig schöngeschrieben. Schließlic hätte Aleu jetzt auch beißen können. Ich mag ihn wirklich sehr. Und das wird immer spannender. Von Tayas erster Panikattacke möchte ich ern mehr lese, wenn sie gleich auf Angriff gegangen ist. Was da wohl passiert ist.
Ah, du schreibst so wundervoll und charaktermitfühlend. Ich hatte richtig Mitleid mit Aleu, als sie so niedergeschlagen an Ben vorbeigeschlichen ist, Taya hinterher. Die gute Rotfüchsin wäre doch fast geplatzt. Ich freue mich auch total, dass du sogar ein wenig Körpersprache mit eingebunden hast.

Ach und Floh war wieder die Beste. Man muss sie einfach mögen, zumindest tue ich das. Alle deine Charaktere sind so liebevoll gestaltet und charakterstark. Ich habe selten eine Geschichte, von der ich das behaupten kann. Schön, dass sich Floh um Andre gekümmert hat, sie ist eben doch ein echter Schatz. Das Kopfkino war echt zweideutig, bei Übermüdung kann das wohl mal passieren. hmh, ich finde Kopfkinos dufte.

Der Schlussteil war aber auch sehr aufschlussreich. Du hast einfach so tolle Ideen. Dass Sharaku und Taya ein traumatisches Erlebnis seitens Aleu durch einen Kitsune vermuten, weil sie so auf Ben reagiert hat, gefällt mir. Bei Tor, wenn sie wüssten O.o Auch hat mir hier gefallen, dass Taya auf jede neue Bedrohung gelauscht hat. Ich mag ihren starken Beschützerinstinkt. Ist der bei den Kitsune angeboren oder gab es bei Taya dafür einen Auslöser? Das würde mich auch interessieren. Ich mags auch, dass sie sich so um Aleu bemüht. Taya ist wirklich so eine liebenswerte Kitsune, einfach zum lieb haben und nie mehr loslassen.
Natürlich wird Tommas den Vorfall bei Ruka melden müssen, aber was soll er ihr erklären. Da passt auch die Erinnerung an das Buch wieder gut hinein. Ich find‘s gut, dass er Taya nicht vor Aleu auf ihr Verhalten Ben gegenüber angesprochen hat. Das Gespräch dazu kommt, wenn die Zwei mal unter sich sind. Und wegen der unliebsamen Aufträge kann ich ihn gut verstehen. Ich denke, die gibts bei jedem. Das klingt mir nach Papierarbeiten oder Putzdienst der Räume. Da hätte ich wohl auch keine Lust zu. Oh, dass das kleine Ding von Andre Funkenkristall heißt, finde ich auch eine super Idee. Diese Geschichte steckt voller guter Ideen und sehr sympathischer Charaktere.
Antwort von:  Hyuuga
02.07.2023 17:22
Für die Uniform diente mir mehrer Fotos als Vorlage. Auch bei dem Wappen hab ich mir ein Paar angesehen. Das Gajin eine Strafarbeit bekommt, klingt nach einer guten Idee.
Danke für die Insperation.
Das Franky und Franko fast gleich klingen liegt daran das es Zwillinge sind.

Ben und Floh haben schon eine Dynamik für sich. Was das Pulver angeht, welches Andre von Sharaku bekam, kam es schon in der alten Version vor. Es handelt sich um jenes Beruhigunsmittel, welches Sharaku zu Aleu meinte es gebe noch einen anderen Verwendungszweck. Das Mittel wird aus zwei verschiedenen Pflanzen gewonnen, welche nur dort wachsen. Nähmlich aus die "grüne Mahyn" und der "roten Mondblüte" im Verhältnis 3 zu 1.

Jedes Detail welches du mir zu Aleu gibst wird früher oder später einen Platz finden.
Ich werde mich weiterhin bemühen so Detaireich zu schreiben, damit man es sich weiterhin so gut vorstellen kann. Körpersprache finde ich bei den Tierarten sehr wichtig, weshalb ich jetzt stärker darauf achten werden diese einzubringen.

Was deine Fragen zu Taya betreffen, werden diese noch Thematisiert. Ich will es auch jetzt nicht vorweg nehmen. Also las dich überraschen.
Von:  Cat-girl
2015-01-31T17:55:41+00:00 31.01.2015 18:55

Und auch das zweite Kapitel war wieder wunderschön und sehr erheiternd.
Ich muss sagen, dass ich Ben wirklich sehr gern habe, ich glaube sogar, dass ich verliebt bin. Tut mir leid, Laiki, das passiert häufiger bei mir. *legt fiepend die Ohren an* Aber... Mark sieht auch voll süß aus! Ich mag Typen mit langen Haaren. *träumt* Oha, da sind ein paar Namen dabei gewesen, bei den Soldaten. So niedlich, Tommas hat leckere Kekse bekommen und das kleine Mädchen kann echt stolz auf sich sein. Zu niedlich die Kleine. Ich musste mir doch das Lachen verkneifen, als Floh Andre so belästigt hat. Die Gute nervt wirklich gewaltig, aber sie ist auch hübsch. Ich mag ihre hellbraunen Haare. Außerdem ist so immer etwas los. Das mit dem Kind war aber auch fies, der arme Andre. Dass sie das nur gesagt hat, um ihn zu ärgern, war so offensichtlich. Die Zwei sind ein super Streit-Paar. Wie ein altes Ehepaar. *lacht erheitert* Und da kommen Sharaku, Taya und meine süße Aleu. Wow, Ben kann sich dafür noch umso genauer an die Taten erinnern, so abfällig wie er reagiert hat. Trotzdem mag ich ihn sehr gern. *_* Ein echt süßer Kitsune und kein graues Haar. Wie macht er das nur. Hehe. Zum Glück hat Sharaku die Situation schnell entkräftet, bevor Aleu noch weint, das wäre wahrscheinlich der Fall gewesen, sie ist doch so sensibel. *fiept* Aber schön, dass Taya sie gleich weggeführt hat und sie denkt echt unhöflich über einen KitsunenSoldaten. Aber richtig so, Aleu ist ihre neue Freundin. Ich hätte bestimmt auch nicht gewusst, wie ich hätte das Problem erklären sollen. Jetzt sind sie jedenfalls erst mal weg.
Ich fand das Kapitel wirklich schön, konnte mir wieder alles super gut vorstellen und hab mich amüsiert. Du schreibst immer so schöne Szenen, das heitert auf, wenn ich mal traurig bin. Die Geschichte ist wirklich super schön und ich kümmer mich darum, dass ich sie jetzt schnell nachlesen kann.
Antwort von:  Hyuuga
01.02.2015 10:13
Einige Sachen in diesem Kapitel wahren wieder eher spontan als geplant. So auch Floh und wer außer Floh kann sonst den langweiligen Wachalttag aufheitern.
Da Ben älter als Taya ist, weiß er über so was genauer Bescheid. Dadurch hat er auch eine feste Meinung und ist zu dem auch sturköpfig.
Taya schütz und sorgt sich um Personen, die ihr wichtig sind. So ist sie die junge Kitsune nun einmal.
Während dich meine Szenen aufheitern, tun dies deine Kommentare bei mir. Nimm dir Zeit mit dem Nachlesen, so hast du mehr davon.


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