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Die Versuchung der Schicksalsbande

Sesshomaru X Kagome, Neuzeit
von

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Bogenschießen

Ich beeilte mich die Putzsachen zu holen. Auf dem Weg kam mir meine Mutter entgegen. Sie schien nicht ganz anwesend zu sein und blickte auf einen Punkt in der Ferne. Ob es der Dojo war? Naja, ich würde sie später fragen.

Im Schuppen angekommen, suchte ich eine Heckenschere, wie auch ein Eimer und Lappen, wie auch einen Besen. Schnell füllte ich den Eimer mit Wasser und einem Putzmittel.

Als ich so in den Eimer blickte, wurde ich leicht rot. Ich sah wirklich etwas durchwuschelt aus. Meine Mutter hatte mich auch noch so gesehen… Wie peinlich… Schnell rannte ich wie von der Tarantel gestochen ins Haus, an allen vorbei und ab ins Badezimmer. Ich sah wirklich schrecklich aus… unglaublich… Die Haare standen mir teils sogar zu Berge… Die kleinen Blitze… na super. Sesshomaru hatte wie immer blendend ausgesehen, aber ich? Ich sah aus wie eine Hexe, die in einen Tornado geraten war…

Ich schüttelte meinen Kopf und musste leicht grinsen. Nagut. Ich fühlte mich auch, als wäre ich in einen Tornado geraten… Schnell schnappte ich mir meine Bürste und begann mein Haar zu bürsten. Es würde bestimmt ein paar Minuten dauern, aber Sesshomaru würde das verkraften. Rache war süß. Wer kein Sex wollte, musste auch akzeptieren, dass sich Frau dann wieder hübsch machte.

Dann wurde ich kurz trübselig, aber verwarf es schnell. Er würde mich bestimmt nicht einfach verlassen. das könnte der gar nicht, so sehr wie er mich brauchte. Okay vielleicht war das etwas übertrieben, aber es stimmte doch auch wieder, sonst würde er sich bestimmt nicht erniedrigen lassen, als Tempeldiener durch die Gegend zu laufen.

Hoffentlich gab es Fotos. Wenn ja, würde ich mir eins aufhängen. Sesshomaru, der Tempeldiener. Eine Schuld bei meinem Opa… Wow. Ich sollte meinen Opa danach fragen. Was gab es denn bitte, was Sesshomaru begleichen müsste? Ich meine… er war selbstständig. Sein eigener Herr. Und er hatte massig Geld. Also was bitte musste es sein?

Ich griente wieder und zwickte mir selbst in die erröteten Wangen. „Ach Sesshomaru…“, hauchte ich und berührte meine immer noch geschwollenen Lippen. Wir waren wild gewesen und doch… hatte er es nicht übertrieben. Vielleicht sollte ich uns dort ein Liebesnest machen. Sex im Freien hatte etwas… Jeder Sex mit ihm hatte etwas. Es war immer etwas Besonderes. Schon aus dem Grund, dass ich, wenn er kam, ein Blick auf einen anderen Mann werfen durfte.

Schnell wusch ich mir noch das Gesicht, bevor ich wieder in meiner Tempeltracht herausging und meine Putzsachen schnappte. Und ab ging es. Jetzt würde geschruppt werden, auch wenn ich mir Sesshomaru nicht bei so einer Arbeit vorstellen könnte… Würde er so etwas überhaupt hinbekommen? Ich betrachtete die Schere und rollte die Augen. Wetten, dass er die haben wollte? Wenn überhaupt, er hatte ja Krallen…, und nicht das Putzmittel? Ich hasste es gegen mich zu wetten, aber ich wusste, dass ich gewinnen würde. Ich stellte ihn mir in dem Sinne schon wie eine Diva vor. So nach dem Motto: ‚Aber meine Haut? Sie könnte Schrumpeln! Mach du das lieber, bei dir macht es keinen großen Unterschied, aber meine Makellose Haut…. Uhhh…‘ oder: ‚Aua aua, mein Nagel ist abgebrochen. Ich kann das nicht machen!‘

Ich gebe ja zu, diese Gedanken waren maßlos übertrieben, aber… den feinen Herrn putzen sehen? Der würde nicht mal so einen Werbespot drehen…

Langsam schritt ich gen Dojo, während ich mir ins Fäustchen lachte und eine irrsinnige Idee nach der nächsten hatte. Man es gab viele Gründe, warum er nicht putzen würde.

Vielleicht auch deswegen, weil es seine Autorität untergraben würde. In seiner Zeit nahm bestimmt nur ein Mönch den Putzlappen zur Hand… hmm…

Ich schielte zurück zum Haus, doch dann schüttelte ich energisch den Kopf, sodass mein Haar hin und her peitschte. Lieber nicht. Er würde mich lynchen, wenn er erfuhr, dass ich nur darüber nachgedacht hatte, meinen Opa noch eine Schuld einzufordern. Manchmal… überkam es mich einfach.

Leise knirschte der Kies unter meinen Sohlen, während ich die letzten Schritte machte. Ich öffnete das Dojo und da sah ich sie…

Meine Mutter – der Bogen gespannt… - bereit… zum Schuss. Ich blickte zu den Zielscheiben und dann wieder zu ihr. Sie schien mir so verändert… ausgetauscht. Das konnte doch gar nicht sein oder? Meine Mutter mit Pfeil und Bogen. Am liebsten wäre ich zu ihr gegangen, doch ich hielt ein. Ich konnte es einfach nicht glauben. Sie… mit Bogen…

Nicht nur der Bogen war gespannt, sondern auch meine Nerven. Sie schien mir so anmutig… Ich fand ja damals schon Kikyou sehr gekonnt… aber meine Mutter… Als wären sie eins. Dann ließ sie nach einer gefühlten Ewigkeit los. Der Pfeil war schnell und traf sein Ziel präzise. Ich keuchte erschrocken. Mir fielen bestimmt gerade die Augäpfel raus… Sie hatte getroffen… In der Mitte. Meine Mutter! Sie hatte noch nie einen Bogen in der Hand!

Ich machte einen Schritt über die Dielen. Eine Platte knarrte und ich konnte erkennen, wie meine Mutter erstarrte. Sie sah zu mir rüber und schien nicht recht zu wissen, was sie tun sollte.

„Kagome…“, stotterte sie unsicher und sah sich um. Suchte sie eine Erklärung dafür? „Ich… das war nur Glück…“

Ich schüttelte den Kopf. „Mum… schlechte Lüge…“, murmelte ich und ging zu ihr. Auch wenn sie die falsche Kleidung trug… ihr stand der Bogen wirklich gut.

Sie taxierte mich mit ihren Blicken und biss sich auf die Unterlippe. Sie wusste echt nicht, was sie sagen sollte. Gut, dann musste ich wohl den ersten Schritt machen.

Ich ging zu ihr und lächelte sie leicht unsicher an. Wer konnte es mir verübeln? Sesshomaru sah ich nicht, was mich etwas irritierte.

„Du bist wirklich gut. Wo hast du das gelernt?“

Sie sah mich verdutzt an und sah sich noch einmal um, bevor sie seufzte. Sie versuchte gar nicht zu lachen oder zu spaßen. Anscheinend suchte sie nur die richtigen Worte. „Naja. In der Schule. Ich war in einem Kurs. Und von meiner Mutter, deiner Großmutter.“, hauchte sie und strich über den Bogen. „Ein Erbstück.“

Ich sah sie verblüfft an. Anscheinend lag es in der Familie. Wahrscheinlich war Kikyou sogar in gewisser Weise ein Vorfahre… Naja Mikos halt?

„Oh.“, meinte ich.

Sie schien ablenken zu wollen, denn sie drückte mir den Bogen in die Hand. „Jetzt du. Bestimmt kannst du es viel besser als ich.“, lächelte sie leicht und hielt mir einen Pfeil hin.

Ich schluckte und schien jetzt die mit den Problemen zu sein… Also ja ich hatte einen Bogen benutzt… Aber meist einen kurzen und nicht einen so langen… Naja… Ich würde ihr zeigen, was ich drauf hatte… auch wenn ich bestimmt nicht so hübsch dabei aussah…

Eifersucht quoll in mir hoch. Ich stellte mich hin und zog. Es war gar nicht leicht… bei meiner Mutter sah es eben noch so leicht aus… Wo hatte sie die Muskeln her? Ich zog, visierte und ließ los… - peinlich – Der Pfeil flog… und … wow… er zischte nicht mal und schaffte vielleicht 3m, bevor er im Gras landete und mit seinen Federn mein Versagen bekundete. Ich wurde knall rot und sah sie peinlich berührt an. Wirklich peinlich… Was für eine Vorstellung!

„Er hatte ja wirklich recht…“, stellte sie erstaunt fest und hielt sich die Hand vor den Mund.

„Wer hatte recht?“, zischte ich und tänzelte erregt von einem Bein auf dem anderen. „Das war nur Zufall!“, erklärte ich ernst und schnappte noch einen Pfeil… den ich nach besten Bemühen im Rasen versenkte… Wie weit war denn bitte diese Stecke? 10m??? Bestimmt der Bannkreis! Genau! „Ahhh… der Bannkreis.“

„Bannkreis?“, fragte sie und zwinkerte mit den Augen. „Der von dem Bogen?“

„Ja! Er stoppt den Pfeil.“, bestand ich ernst und drückte ihr den Bogen in die Hand. „Wirklich!“

Sie sah mich leicht überlegen an… wow… was für ein Blick. Die stampfte mich mit ihren Augen in den Boden. Autsch… Meine Mutter…

„Soll ich?“, fragte sie etwas neckisch, legte den Pfeil an und spannte den Bogen… um mehr als das doppelte als ich. Sie nahm die gleiche Position ein, zielte und ließ den Pfeil von der Sehne schnellen. Musste ich noch was sagen? Ein verdammter Treffer… Das konnte doch wirklich nicht sein!

„Ich…“, stotterte ich und sah schuldbewusst zur Seite. „Hab sonst immer nur kürzere Bögen genommen…“

Sie sah mich tadelnd an. „ich dachte der Bannkreis?“

„Nein… Nicht der Bannkreis.“, murmelte ich und schluckte. Ich spielte mit meinen Fingern und sah sie an, wie sie dort stand. Total verändert.

„Wie hast du überlebt in der Vergangenheit?“, fragte sie mich prüfend. Ich spürte einen leichten Stich. Anstatt, dass sie mich für erwachsen hielt, schien ich immer kleiner zu werden vor ihren Augen.

„Inu Yasha hat mich beschützt.“, murmelte ich. „Aber ich hab oft getroffen…“

„Oft?“, hakte sie weiter nach.

„Naja… die Magie hat den Rest erledigt.“

Sie hob eine Braue. War das meine Mutter? Ich sah hin und her. Anscheinend ja… Was war nur? „Unglaublich… Du hast anscheinend nichts geerbt von deinen Eltern, was Bogenschießen angeht.“

Ich zwinkerte kurz. Häh???

„Papa konnte es nie. Du weißt wie tuffelig er war!“

Sie seufzte traurig und schloss die Augen. „Ich sollte dir wohl die Wahrheit erzählen, was?“

„Wahrheit?“, fragte ich jetzt nach. Was lief hier denn bitte? Kaum war  Sesshomaru in der Nähe, veränderten sich alle in meinem Umfeld.

„Ja. Über deinen wahren Vater.“

Stille. Ich hörte das Gras im Wind rascheln und die Vögel. Mir war die Kinnlade runtergefallen, während sie in den Rasen galant hüpfte und die Pfeile einsammelte. Anscheinend schien sie nicht sofort weiter reden zu wollen. Oder wollte sie es wirken lassen?

„Wer ist mein Vater?“, krächzte ich und spürte, wie mein Hals sich zuzog.

„Hoori… war dein Vater.“, meinte sie und sah mich traurig an. „Er hat es nie erfahren.“

Ich schluckte. „wie?“

Sie kam aus dem Gras. Ich vernahm eine Träne auf ihrer Wange. Anscheinend fiel es ihr auch schwer. Sie deutete auf den Bogen. „Leider hat dein Liebster das Bild gerade. Naja. Ihm gehörte dieser Bogen. Wir trafen uns unter dem großen Baum. Vor einem Wettkampf. Wir wetteiferten immer wieder um die Plätze. Meistens schlug er mich. Nagut, jedes Mal. Wir… trainierten zusammen, denn ich wollte von ihm lernen, noch besser zu werden. Er beschützte mich immer, wo er konnte. Er war gütig und lieb. Und Irgendwann passierte es.“, murmelte sie und hielt inne. „Bienchen und Blümchen halt… Bestimmt nichts Neues für dich… Auch wenn das glaube kein Kind von seinen Eltern hören will…. Naja… eines Tages… kam er nicht zu unserem üblichen Treffpunkt.“, flüsterte sie schon fast. Ich ging zu ihr. Sie weinte wirklich. Ich zog sie in die Arme, während sie leise schluchzte: „Sein Tempel brannte… er war zerstört. Es sah nach einem Kampf aus, der Bäume entwurzelt und Steine zertrümmert hatte… Das Einzige was noch da war… war sein Bogen. Sein Lieblingsbogen… Ich hab immer über ihn gelacht, dass er mit so einem Bogen schoss… Es sieht ja eher wie Deko aus….ich…“

Ich streichelte ihren Rücken. Sie weinte und drückte mich. „Das mit dir hab ich erst eine Woche später erfahren… Ich … Vater hatte es auch gemerkt und Mutter… deine Großeltern… Am Ende habe ich jemanden geheiratet, den ich gar nicht wirklich liebte… Die Gefühle kamen, aber… ich tat es für dich. Damit du ein gutes Leben hattest… und auch er starb… wegen mir…“, fluchte sie und zitterte.

Meinte Mutter… Auch ich fing an zu weinen. Wahrscheinlich wie ein Schlosshund. Sie hielt mich fest. „Mama…“

„Ich … wollte nie wieder einen Bogen in die Hand nehmen… Nie wieder. Denn es erinnerte mich an ihn, wie er mich übermütig ansah… und sagte, versuch es noch mal. Sein Lachen… Er war ein Freigeist, wie du… Wenn er sich was in den Kopf setzte, verwirklichte er es auch um jeden Preis.“

Ich schluckte und drückte sie. Mehr konnte ich gerade nicht. Es war als riss man mir den Boden weg. Mein Vater… Ich hatte ihn nie kennen gelernt. Eine große Lüge…

„Sein Bogen hat mich anscheinend die Jahre über beschützt… Sesshomaru-sama meinte, dass die Macht von ihm ausginge.“

Ich nickte nur und sah zu dem Bogen. Warum hatte Sesshomaru das Bild? Ich wollte das Bild sehen…. Meinen Vater….

„Warum hat Sesshomaru das Bild?“, fragte ich jetzt doch vorsichtig und sah ihr tief in die Augen.

„Er versucht etwas herauszufinden… Er ist ein guter Mann…“, hauchte sie und knuddelte mich kurz.

„Wirklich?“

„Ja… Er hilft mir sehr.“, schmunzelte sie mit ihrer verheulten Grimasse.

Ich überlegte kurz, bevor ich die Luft einzog. Sesshomaru… Was tat er nur? Was war mit ihm, dass er auf einmal zum Samariter wurde?

„Mama?“, fragte ich vorsichtig und sah sie an. „Würdest du mir das Bogenschießen richtig zeigen?“ Ich weiß, ich versuchte abzulenken… Aber ich wollte gar nicht weiter darüber nachdenken. Ich konnte nur von Sesshomaru direkt erfahren, was er vorhatte. Meine Mutter über ihn fragen, sollte ich nicht. Auch wenn er mich überging, würde ich damit nicht anfangen. Sesshomaru würde mir sehr viel erklären müssen. Ich schielte zu dem schönen Bogen… er schien mir beinahe vergoldet zu sein. Mein Vater musste eitel gewesen sein… Ob er wem den Bogen geklaut hatte oder selbst so viel Macht gehabt hatte?

Warte… Macht? Ich zwinkerte mit den Augen. Auch wenn ich manchmal etwas naiv und dumm war… So dumm war ich nicht. Darum versuchte er Nachforschungen anzustellen… Mein Vater. Was ist er gewesen? Ich atmete tief ein. Sehr viel zu erklären. Das stand fest. Wohin er wohl ging zum Fragen?

„Kagome?“, fragte meine Mutter und winkte vor meinem Gesicht mit ihrer Hand. Trug sie etwa einen Handschuh?

„Ähhh ja…“, keuchte ich.

„Denkst du an ihn?“

„Wen?“

„Sesshomaru. Deine Augen haben geglitzert. Und das nicht nur wegen den Tränen.“

„Erwischt.“, meinte ich schnippisch und verdrehte die Augen. „Manchmal wünschte ich, ich würde ihn verstehen.“

„Glaub mir. Das ist für ihn bestimmt auch so. Keiner versteht den anderen, außer man redet darüber. Weißt du… ich glaube er liebt dich sehr, auch wenn er es nicht zu gibt. Warum sollte er mir sonst helfen, wenn es nicht auch dir hilft?“

Ich biss die Zähne zusammen, Mama…. „Naja… Vielleicht mag er dich?“

„Auch möglich. Aber jetzt komm. Lass uns dir beibringen, wie man mit Pfeil und Bogen umgeht. Deine Ahnen würden sich im Grab umdrehen.“

Ich grinste unschuldig. „Das haben sie wohl schon längst, so wie ich mich manchmal in der Vergangenheit angestellt hab als Miko..“

Sie verdrehte die Augen und wischte sich die Tränen weg. „Dann wird es Zeit.“ Ohne Umschweife reichte sie mir den Bogen. „Nimm Haltung an. Ich bin eine strenge Lehrerin.“

„Hai.“, antworte ich schnell und lächelte sie an. Wahrscheinlich hätte meine Mutter sich in der Vergangenheit besser als ich geschlagen… Ich nahm die Haltung an und vernahm nur ein schockiertes zischen. Vorsichtig schielte ich zu ihr. Wow. Ich hatte ja noch anfangs den Glauben gehabt, keine totale Versagerin zu sein, aber jetzt… Sie sollte kein Motivationscouch werden… „was?“

„Deine Beine… Dein Arm… dein Rücken… Soll ich weitermachen? Und das als das Kind der besten Bögenschützen Japans.“

Ich erstarrte. War das ihr ernst? Ich hoffte ja nicht. Dann wäre es wirklich peinlich. Ich stand unbeholfen da, bis meine Mutter sich neben mich stellte ohne Pfeil und Bogen. Ich schielte zu ihr und versuchte sie nachzuahmen. Ein Nicken, doch dann kam sie ernster Miene auf mich zu und stupste mich überall an. Autsch. Die war aber rabiat.

„So. und halten.“

„Wie, halten? Nicht schießen?“, fragte ich verwirrt und versuchte den Bogen gespannt zu halten. Mein ganzer Körper zitterte. Ich spürte so viele Muskeln… Wo kamen die bitte her?

„Halten. Üb das erstmal. 10 Sekunden halten, lockerlassen und wieder spannen.“, meinte sie ernst und zuckte mit den Schultern. „Bogenschießen benötigt Geduld und Durchhaltevermögen.“

Ich verzog die Lippen. „Ich weiß…“

„Das Ziel ist das wichtigste. Dein Vater meinte immer, es gäbe viele Faktoren. Einer ist die Person selbst, ein anderere ist sein Wille und dann der Wille der Natur. Eins werden. Sich lenken lassen von seinem Inneren. Sein Pfeil traf immer, egal welches Ziel oder wie klein. Vielleicht hätte ich wissen sollen, dass er nicht normal war, aber auch wenn, wäre es mir egal gewesen.“, murmelte sie. „Wie es auch dir egal ist. Und schon deswegen musst du trainieren. Die Ruhe bewahren und nicht immer durchdrehen, wenn er gegen den Strom schwimmt.“

„was meinst du?“

„Du versuchst es zu erzwingen. Wenn er gegen den Strom schwimmt, willst du ihn mit einem Anker binden, doch das verschlimmert es meistens immer. Ein Mann wie er, lässt sich nicht einfach einfangen. Sieh dir Tiger im Zoo an. Weil wir Menschen sie nicht haben können, sperren wir sie ein, damit wir ihnen nahe sein können. Doch die Tiger sind nicht glücklich, aber uns ist das egal. Anfangs wehren sie sich und fauchen, doch irgendwann schweigen sie. Wir glauben, sie sind gezähmt, doch wenn wir uns ihnen nähern würden, würden sie sich auf uns stürzen.

Sesshomaru ist genauso. Wenn du ihn einsperrst, wird er sich dir vielleicht schneller ergeben, aber sobald er könnte, würde er fliehen.“

Ich schluckte und ließ die Arme sinken. „aber.“

„Nimm Haltung an.“, hauchte sie. Ich folgte leicht widerwillig. „Sieh auf die Scheibe. Es ist ein Ziel, was du erreichen willst. Mit Gewalt schaffst du es nicht. Du brauchst Geduld und Training. Gib Sesshomaru das Gefühl, dass er frei ist. Sperr ihn nicht ein. Er gibt sich Mühe, dass seh ich ihm an, doch überforder ihn nicht. Ja? Es wird alles gut, nur gib ihm Zeit, damit er weiß, was er will und nicht nur was du willst.“

Ich nickte und schloss die Augen. Ich zog den Bogen noch etwas straffer und sah das Ziel an. Mein Ziel… Was war mein Ziel? Ich wollte glücklich sein… mit Sesshomaru… Vielleicht hatte sie recht… Ich ließ ihm keine Ruhe. Ich bedrängte ihn regelrecht. Inu Yasha war anders gewesen… Sesshomaru… ein wildes Tier? Sie hatte ja schon etwas recht. Ich sollte ihm seine Freiheiten lassen. Er war vor mir geflohen. Ich atmete tief ein und sah die Scheibe an. Ein Versuch noch.

Meine Mutter verharrte still neben mir, während ich das Ziel fixierte. Ich…. Nein… nicht ich… Sesshomaru und ich… wir. Ich ließ den Pfeil los. Er flog und…. Er traf!!! Auch wenn es nicht die Mitte war.

„Glückwunsch. Aber üb weiter.“, meinte sie und zwinkerte mir zu. „Üb dich in Geduld, du Hitzkopf.“

Ich streckte ihr neckisch die Zunge raus. „Wenn er der liebe Mann war, muss ich es ja von dir haben.“

Sie sah mich schockiert an und kicherte dann leicht. Dieses Geräusch jagte mir Schauer über den Rücken. Wow … Das Geräusch hatte ich echt noch nie von ihr gehört…

„Vielleicht bist du meine nächste Zielscheibe? Lauf.“, hauchte sie und riss mir den Bogen aus der Hand. Wie schnell spannte sie bitte den Bogen? Ich sah hin und her.

„Nicht dein Ernst!“

„Finden wir es doch raus.“, meinte sie mit ruhiger Stimme.

Ich schluckte. „Mum!“, keuchte ich und sah sie schockiert an. Zum Glück konnte ich mich aber schnell wieder beruhigen, als sie die Sehne wieder entspannte.

„Spaß.“, hauchte sie kalt und sah zu dem Besen. „Sauber machen?“

„Klar…“, flüsterte ich und verharrte noch an Ort und Stelle, bis sie den Bogen weggeräumt hatte. Erst dann schnappte ich mir den Mob und begann zu schruppen, während sie das Grünzeug wegschnitt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
nom nom ^^ das wars für heute :P Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-03-24T11:10:03+00:00 24.03.2019 12:10
Voll vergeigt das mit denn Bogen schießen.
Von:  Biancacojocaru
2016-08-03T23:08:51+00:00 04.08.2016 01:08
Du bist echt unglaublich 2 Kapiteln gleich echt wahnsinn es war mir wieder eine große Ehere deine weiter Kapiteln zu lesen ich liebe deine Geschichte und bin gespannt was noch dabei raus kommen wird mach weiter so LG Bia
Von:  Lexischlumpf183
2016-08-03T17:34:06+00:00 03.08.2016 19:34
Geht sehr schön weiter, wann gibt's mehr? :D
Antwort von:  Kibo-kamichan
03.08.2016 19:41
Wenn alles gut geht morgen 🙂 schreibe nach der spätschicht wieder ein kapiteln und les es morgen früh noch mal durch. 🙂 ideen sind genug 🙂 p.s. Sessh besucht den boss 🙂 morgen!
Pos. Gut das man vorab freigeben kann... Den geprüft würde mich nichts lol
Von:  fahnm
2016-08-03T12:42:17+00:00 03.08.2016 14:42
Ein Super Kapitel.
Mach weiter so
Von:  lillifee
2016-08-03T10:52:36+00:00 03.08.2016 12:52
MEHR *_*


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