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Broken Soul

von

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Die Geschichte von Aaron und Nessanie


 

Kapitel 26 - Die Geschichte von Aaron und Nessanië

 

 

Lange nachdem sich die Angreifer zurückgezogen hatten, war man noch immer damit beschäftigt Verletzte zu bergen und all jene, deren Häuser zerstört worden, in Notunterkünften oder bei Freunden und Verwandten unterzubringen. Thor, Loki und ihre Mitstreiter berieten sich mit Odin und dem Rat über das weitere Vorgehen, während Jane und Pepper weiterhin in den Heilkammern mit halfen. Bloß von Darcy fehlte jede Spur.

Sie lief im parkähnlichen Garten des Palastes umher, gemeinsam mit Aaron, ihrem Bruder. Die beiden Geschwister hatten sich zurückgezogen, um in Ruhe zu reden. Denn zu besprechen gab es einiges!

"Also…", begann Darcy nach Minuten der betretenen Stille,"…Du warst nicht in Frankreich, nehme ich an?" Aaron lachte verlegen und strich sich ein paar rotbraune Strähnen aus dem Gesicht.

"Doch schon. Damit hat der ganze Schlamassel ja angefangen!", seufzte er und sah seine kleine Schwester traurig an. Er hatte seine Familie nicht anlügen wollen, doch damals war ihm nicht wirklich eine andere Wahl geblieben.

"Dann erzähl mir doch mal von dem Schlamassel!", bat Darcy und boxte Aaron spielerisch an die Schulter. Ihr Bruder lächelte abwesend und holte tief Luft, als wolle er sich kurz sammeln…

 

Aaron stutzte als er sich in der von vielen als romantischste Stadt der Welt beschriebenen Ortschaft umsah.

Paris!

Er hatte sich förmlich den Arsch aufgerissen und nun hatte Aaron tatsächlich das Praktikumsplatz bei einem der besten Köche Frankreichs ergattert.

Vor dem Amerikaner hob sich der Eiffelturm in die Höhe. Aaron musste den Kopf in den Nacken legen, um das Bauwerk komplett betrachten zu können. Ein wunderbarer Anblick! Dann sah er auf seine Uhr und gab ein unwilliges Geräusch von sich. Bald musste er sich an seinem neuen Arbeitsplatz einfinden. Aaron hätte sich viel lieber weiter die Stadt angesehen.

"Bringt ja nix…", meinte er zu sich selbst. An seinem ersten Arbeitstag zu spät kommen, würde bei seinem neuen Chef wohl weniger gut ankommen. Also los!

Kaum hatte er sich umgedreht, um loszugehen, spürte er einen dumpfen Aufprall an seinem Brustkorb und man hörte einen hellen Aufschrei. Nur Aarons schnell zugreifende Hände verhinderten, dass die Person, die in ihn hinein gerannt war, nicht auf dem Boden landete.

 

"Lass mich raten, es war deine Elfe, in die du da reingerannt bist?", kicherte Darcy und schlug sich eine Hand vor dem Mund, um nicht allzu laut zu lachen. Das hörte sich ziemlich nach den typischen Romantic-Comedy Filmen an. Eine Frage lag ihr dann aber doch auf der Zunge:

"Wie kommt eine Lichtelfe aus Alfheim nach Paris?"

"Oh, das ist eine lustige Geschichte! Bei den Elfen ist es nämlich so, dass…"

 
 

…Elfen, die die Grenze zum Erwachsen sein überschritten, den Wunsch äußern konnten, eine Zeit lang in einer anderen Welt leben zu dürfen. Nessanië hatte dies getan und nun lebte sie schon eine Weile auf der Erde. Sie fand Menschen unterhaltsam und erfrischend. Vielfältiger in ihren Lebenswegen als es Elfen, Vanen oder Asen waren. Viel Zeit hatte sie nicht mehr in dieser Welt. Die Elfe seufzte. Dabei hatte sie Aaron doch erst kennengelernt! Sie fand ihn witzig. Sehr charmant war er gewesen, seit sie sich vor einer Woche getroffen hatten. Seitdem hatten sie sich fast jeden Tag gesehen, denn Nessanië hatte sich angeboten ihm Paris zu zeigen. Heute war jedoch alles anders...sie hatten ein "Date", wie viele Menschen eine solche Verabredung nannten.

Mit zitternden Händen strich sie sich das Kleid glatt und bemühte sich, entspannt zu lächeln, als sie Aaron auf sich zukommen sah.

 

"Okay, du hast dich also mit ihr verabredet...", begann Darcy wieder in Aarons Erzählung zu fahren. Das Ganze war schon höchst kurios. Eine Elfe, die einen Menschen datete.

"Naja, wir sind dann schon noch einige Male ausgegangen. Am Anfang war sie für mich einfach eine süße, witzige, gebildete junge Frau..." Aarons Miene wurde wehmütig, denn nun dachte er an den Tag, der alles verändert hatte...

 

Mehrere Monate waren seit ihrem ersten Date vergangen und Aaron und Nessanië sind ein Paar geworden. Inzwischen war dem angehenden Koch eines klar geworden: Er liebte sie!

Nessanië war sein Gegenstück, seine liebste Freundin, seine ärgste Feindin und das schönste Geschöpf unter der Sonne. Heute wollte er alles auf eine Karte setzen!

Nervös spielte Aaron mit der kleinen Samtschachtel in der Hand. Nach diesem Abend würde alles anders sein. Entweder war er dann der glücklichste oder der deprimierteste Mann der Welt.

Das Klingeln an seiner Tür lies Aaron aufschrecken. Er hatte sie für heute zu sich eingeladen, um etwas Schönes zu kochen... und ihr einen Antrag zu machen.

"Hey Liebes!", begrüßte er Nessanië und gab ihr einen kurzen, zärtlichen Kuss. Das größte Problem für ihn stellte die Kontrolle seiner Nervosität dar. Aaron war sich sicher, dass sie merkte wie er zitterte. Da registrierte er, wie seine Freundin ihn erwartungsvoll ansah.

"Entschuldige, mein Engel. Was hast du gesagt?", gestand er und führte Nessanië zum Tisch, wo er bereits das Essen vorbereitet hatte.

"Ich wollte wissen, was du schönes gekocht hast, aber das hat sich ja nun geklärt!", sie gab ihm einen zarten Kuss auf die Wange.

"Das riecht wunderbar! …Wollen wir?", sie gestikulierte in Richtung Tisch.

Jetzt war es soweit!

Anstatt sich hinzusetzten, ging Aaron vor Nessanië  auf die Knie. Sie schien zu ahnen, was nun passierte, denn ihr Atem stockte.

"Nessa, Liebes. Ich liebe dich! Du weißt wie sehr. Ich kann mir nichts Schöneres auf der Welt vorstellen als morgens an deiner Seite aufzuwachen, meine Freude mit dir zu Teilen und dich in meinem Leben zu wissen. Du bist mein Sonnenlicht, ich möchte mein Leben mit dir verbringen. Willst du an meiner Seite sein?"

Aaron holte noch einmal tief Luft.

"Willst du mich heiraten, Nessanië?"

Als er zu seiner Geliebten hochsah, merkte er wie ihr Tränen über die Wangen liefen. Allerdings nicht ausschließlich vor Rührung, dass erkannte man an ihrem Blick. Mit einem Schluchzen wandte sich die Elfe ab.

" Ich ... Aaron, alles in  mir schreit danach deine Frage mit Ja zu beantworten, aber...", sie wischte sich hektisch  die Tränen aus dem Gesicht und sah zu Aaron, dessen Gesicht eine Maske aus Unverständnis und  Trauer war.

"…ich war nicht ehrlich zu dir, mein Lieber. Und mit so einer Lüge kann man kein neues Leben beginnen!" Nessanië strich sich ihre Haare zurück und tippte erst ihr rechtes Ohr an, dann das linke, bevor sie sich zu Aaron auf den Boden kniete. Dieser musterte sie eingehend und sog laut Luft ein, als er ihre spitz zulaufenden Ohren sah.

"Ich bin kein Mensch, Aaron!"

 

"Oha! Und dann?" Darcy sah ihren Bruder groß an. Aaron wuschelte ihr durch die Haare und lachte leise.

"Dann hat sie mir alles erzählt Von Yggdrasil, Asen, Elfen...alles! Anfangs tat ich mich schwer ihr das zu glauben, weißt du. So etwas klingt schlichtweg... unfassbar. Doch nachdem ich durch den Besuch weiterer Elfen den endgültigen Beweis hatte... nun ich liebte sie trotzdem! Diese Gefühle verschwinden nicht einfach. Allerdings gab es noch eine Sache, die uns im Weg stand"

"Dass sie zurück nach Alfheim musste?"

"Ja, genau das! Also bin ich mit ihr gegangen..."

"…und hast uns erzählt du würdest endgültig nach Frankreich auswandern!", stellte Darcy betrübt fest. Damals war es sehr schwer für sie gewesen, ihren großen Bruder gehen zu lassen. Sie war zu der Zeit achtzehn gewesen und hatte in einer Phase gesteckt, wo sie seine Unterstützung gut hätte gebrauchen können.

"Bitte denke nicht, dass ich das leichtfertig entschieden habe. Aber wenn du einmal jemanden findest, der dein Gegenstück ist und mit dem du dein Leben teilen willst, wirst du vielleicht verstehen, wieso..."

Darcy sah verlegen zur Seite. Im Grunde hatte sie diese Person bereits gefunden... Eine Frage brannte ihr aber noch auf den Lippen.

"Und das  Baby ist...?"

"Unsere Tochter... Caranoriel!“

„Und ihr habt sie mit hierher gebracht, weil…?“

„Elfenkinder sind in den ersten Lebensmonaten auf die Nähe ihrer Mütter, oder zumindest einem Elternteil, angewiesen. Ein naher Verwandter würde vielleicht auch reichen und Cara hat die Zeit fast erreicht, in der sie nichtmehr zwangsläufig bei Nessanië sein muss, aber wir wollten das Risiko nicht eingehen!“

Seine kleine Schwester sah ihn groß an. Sie war nun eine Tante. Für sich beschloss sie, das Kind zu bitten, sie nie Tante zu nennen. Nicht dass sie nicht die Tante des Elfenmädchens sein wollte, doch es klang so betont erwachsen und irgendwie...alt. Aber - und das musste Darcy zugeben - die Kleine hatte einen süßen Namen. 



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