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Broken Soul

von

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Bekanntschaften


 

03 – Bekanntschaften
 

 
 

Warum sie?

Dieses Mädchen?

Sie sollte die Hüterin seiner Magie sein?

Dieses halbe Kind war doch nichts besonderes, oder?

Loki verstand die Welt nicht mehr. Lyneth hatte Thor die Kette mit seinen Kräften gegeben damit dieser sie jemanden gab, den er als würdig erachtete.

Und er hatte sie diesem Mädchen gegeben! Diesem kleinen Mädchen  mit den schönen blauen Augen und einem ansteckenden Lächeln.

„Hi!“, hatte sie gesagt und ihn einfach nur angegrinst.

Loki starrte nur perplex zurück. Er war es gewohnt, dass man vor ihm zurückwich, ihn angriff oder drohte. Aber eine einfache und herzliche Begrüßung hatte er lange nicht gehört. Er wusste nicht so ganz, wie er darauf reagieren sollte. Ihre offene Art verwunderte ihn. Es wäre wohl das Beste, ihren Gruß zu erwidern, fand er.

„Hallo“, es klang schon fast schüchtern. Thor musste sich Mühe geben, damit seine Kinnlade nicht auf den Tisch krachte. Er selbst hatte es ebenfalls lange nicht gesehen, dass man Loki einfach wie einen ganz normalen Menschen begrüßte. Aber so war Darcy eben. Immer lächelnd, immer fröhlich. Außer man griff sie an…dann wurde man getasert.

„Du bist der Ziegenhelmtyp, oder?“

„Bitte was?“, Loki war noch verwunderter als ohnehin schon. Ziegenhelmtyp? War das eine Anspielung auf seinen Helm? Zugegeben, es war schon eine etwas witzige Bezeichnung. Lokis Mundwinkel zuckten verdächtig.

„Ich bin Loki, geboren in Jötunheim, aufgewachsen in Asgard und ja, ich bin derjenige, der damals New York angegriffen hat.“, er wartete schon darauf, dass das Lächeln aus ihrem Gesicht verschwinden und Angst oder Wut an dessen Stelle treten würden, doch nichts dergleichen geschah. Darcy grinste einfach weiter.

„Sei froh, dass es dir nicht gelungen ist, sonst würde ich dich wohl hassen!“, sagte sie leichthin, jedoch noch immer lächelnd. Dann wandte sie sich um und stellte die Einkaufstüten auf der Küchentheke ab. Thor und Jane standen nur da und sahen die junge Studentin mit offenem Mund an. Thor fing jedoch bald an zu grinsen.

>Jane hatte nicht unrecht. Darcy ist genau die Richtige um Lokis Kräfte zu bewachen. Endlich mal jemand der ihn nicht wie eine explodierende Zeitbombe behandelt<

Doch auch Loki verblüffte die Anwesenden, indem er Darcy folgte und ihr dabei half, die gekauften Lebensmittel zu verstauen.

„Du hast mir noch nicht gesagt, mit wem ich das Vergnügen habe.“, meinte er, als sie ihm ein paar Tetrapacks Milch in die Hand drückte und auf den Kühlschrank deutete.

„Ich bin Darcy Lewis. Janes Praktikantin!“

„Was ist eine… Praktikantin?“, Loki zog verwundert die Augenbraue in die Höhe und sah über die geöffnete Kühlschranktür.

„Ich arbeite für sie, assistiere ihr bei bestimmten Dingen und sammle so Erfahrung für mein Studium. Naja eigentlich nicht wirklich, weil Jane Astrophysikerin ist und ich Politikwissenschaften studiere, aber ich brauchte ein paar zusätzliche Punkte…was zur Hölle ist so komisch?“ Während Darcys Redeflut hatte sich Loki mit verschränkten Armen an die Theke gelehnt und lächelte nun  amüsiert.

„Ich finde dich amüsant.!“, sagte er schlicht und wandte sich zum gehen.

„Essen gibt es in ‘ner Dreiviertelstunde!“, rief ihm Jane noch hinterher, ehe er im oberen Stockwerk verschwunden war. Dann sah sie Darcy verblüfft an.

„Was zur Hölle war das  denn gerade?“

„Was meinst du?“

„Mein Bruder ist sonst eher skeptisch bei Fremden, vor allem wenn es sich um Menschen handelt. Aber dir gegenüber war er… naja normal!“, mischte sich nun auch Thor in das Gespräch ein, nachdem er aus der „Was-zur-Hölle-ist-gerade-passiert“-Starre erwacht war.

„Nun ja.. könnte daran liegen, dass nicht alles an meiner Haltung DU VERBRECHER  schreit und ich einfach freundlich sein wollte?“, bot die Studentin als Grund an und sah das Pärchen erwartungsvoll an.

„Ist uns schon aufgefallen, deshalb bat ich dich ja, über seine Magie zu wachen. Ich frage mich nur wieso? Fast alle auf der Erde schrecken bei dem Namen Loki entweder vor Angst oder Wut zusammen. Du aber gar nicht? Wie kommt das?“

Darcy begann nun das Abendessen, Hühnerfrikassee mit Reis, vorzubereiten und dachte dabei kurz nach.

„Hmm….“, machte sie kurze Zeit später.

„Ich weiß es selbst nicht genau. Also… für jemanden der wirklich die Weltherrschaft wollte, hat er sich meiner Meinung nach viiiiel zu wenig Mühe gegeben. Die meisten Regierungsstürze in neuerer Zeit finden hintenherum statt. Durch Manipulation und Volskbeeinflussung, Propaganda und Lügen. Loki wäre zu all dem im Stande gewesen, da bin ich mir sicher, nach allem was du über ihn erzählt hast. Vielleicht ist es nicht die Art von Asen, aber er hätte es leicht gekonnt. Der Weg, den er gewählt hatte, war von vorne herein viel zu einfach nachzuvollziehen. Es war mehr Aufmerksamkeit, die er wollte und die hat er bekommen…ich …keine Ahnung aber der stereotypische verrückte Bösewicht ist er für mich nicht...“

Thor und Jane standen einfach nur da, sahen erst Darcy an, die fröhlich Gemüse schnippelte und dann einander.

„Aha…“, mehr konnte Jane dazu nicht sagen. Sie fand es zu seltsam, aber so war Darcy eben. Ein bisschen anders als der Durchschnitt.

„Das erklärt immer noch nicht Lokis Reaktion. Ich finde dich amüsant? Das war selbst für ihn seltsam und er sprüht oft mit seinem Charme um sich, wenn er was will.“, Thor verschränkte, ähnlich wie Loki vorher, die Arme vor der Brust und sah  nachdenklich drein.

„Na was er von mir will, können wir uns denken!“, meinte Darcy und hielt dabei die Kette mit dem grünen Stein in die Höhe.

„Ich weiß, du musst sehr vorsichtig sein. Wir haben ihm seine Magie entzogen, seine Silberzunge hat er behalten und ich wette das…“

Silberzunge?  DAS klingt ja abgefahren!“, warf die junge Frau dazwischen.

„… er all sein Repertoire an Redetalent einsetzen würde, um sie wieder zu bekommen.“

„Keine Sorge, Mr. Hammer! Ich gebe ihm seine Magie nicht leichtfertig zurück!“ Darcy drehte sich vom Ofen weg und grinste ihn über die Schulter an.

„Ich verabscheue ihn zwar nicht von vorneherein, aber mir ist klar, dass er  zeitweise ein Riesenarsch war. Der muss ‘ne Menge anstellen, bevor ich da was raus lasse“, beim Reden tippte sie an die Kette und wandte sich schließlich wieder dem Essen zu. Eine Weile herrschte Ruhe, bis Jane plötzlich eine völlig andere Frage in den Raum warf:

„Wem gehört dieses Haus eigentlich?“

„Mir!“, kam die Reaktion von einem Mann, der gerade durch die Eingangstür getreten war.

Groß, dunkelhaarig, Bart, braune Augen und ein selbstbewusstes Grinsen.

„Tony!“, rief Thor erfreut und zog den Neuankömmling in eine typische Halbumarmung, weil richtige Umarmungen ja total unmännlich sind.

Hinter Tony, alias Iron Man, kamen noch weitere Personen ins Haus.

Ein dunkelblonder, muskulöser Junger Mann mit markanten Gesichtszügen, der auf den Namen Steve Rogers (oder Captain America) hörte. Ihm folgte ein etwas kleinerer aber nicht minder durchtrainierter Typ, der einen Bogen in der Hand hielt, ohne ihn war  Hawkeye , oder Clint Barton, selten anzutreffen. Ebenso selten fern von ihm war die rothaarige Schönheit namens Natasha Romanow, oder auch Black Widow zu finden. Als letztes trat ein dunkelhaariger Mann ein, der sich verunsichert umsah. Er schaute drein als wolle er ganz schnell ganz weit weg. Sein Name war Bruce Banner, doch wenn man ihn übermäßig reizte, sollte man in Deckung gehen. Denn dann kam Hulk!

Kurz: Die Avengers waren nun alle da!

>Wenn das Loki wüsste, würde er wohl nicht zum Abendessen erscheinen!<, dachte sich Darcy, während sie gerade Gewürze zusammensuchte.

„Hallo, schöne Frau!“, begrüßte Tony sie und grinste sie frech an.

>Jup, … Playboy!<, schoss es Darcy bei seinem Gesichtsausdruck in den Kopf. Die kannte sie schon zur Genüge. Nachdem das große Vorstellen, für Jane und Darcy, beendet war, fragte Bruce:

„Wo ist denn unser Ex-Gott?“

Thor, Jane und Darcy zeigten gleichzeitig mit dem Zeigefinger nach oben, um anzudeuten, dass er im ersten Stock war.

„Soll ich ihn zum Essen holen?“, fragte Tony mit einem spitzbübisch-erwartungsvollem Lächeln, doch Thor verneinte:

„Er weiß nicht, dass ihr hier seid und wahrscheinlich würde er mit einem Satz aus dem Fenster springen, vor Wut und wegen dem, was vor zwei Jahren passierte. Ich werde ihn holen, sofern das Essen schon fertig ist?“, mit dem letzten Satz wandte er sich an Darcy, die ihm einen Daumen nach oben zeigte und grinste.
 

Loki erschrak, als er Stimmen aus dem unteren Stockwerk hörte. Kamen etwa noch mehr Leute her? Wer war das wohl?

Die letzte Dreiviertelstunde hatte er mit Lesen verbracht, denn zum Glück befand sich in dem Zimmer ein Regal, das voll mit Büchern war.

Doch nun konnte er sich nicht mehr konzentrieren.

>Das sind doch nicht etwa die Avengers? Verdammt, wenn die hier sind, kann es nur furchtbar werden< Er rollte genervt mit den Augen und versuchte doch noch, sich seiner Lektüre zu widmen.

Er war gerade geistig wieder in Mittelerde gelandet, als ein lautes Klopfen an der Tür ihn erneut unsanft in die Realität holte.

„Was?“, rief er leicht gereizt. Ein bisschen Ruhe konnte man ihm doch gönnen, oder?

Scheinbar nicht.

„Abendessen ist fertig!“, meinte Thor, kaum dass er die Tür geöffnet hatte. Bei Lokis Blickwäre er am liebsten rückwärts wieder hinausgegangen.

„Die Avengers sind hier, oder?“, zischte er, immer noch in dem Sessel sitzend, mit dem „Herr der Ringe“ Buch in der Hand.

„Ja, sind sie. Tony, also Iron Man, hat uns dieses Haus zur Verfügung gestellt und da S.H.I.E.L.D. dich immer noch als Sicherheitsrisiko für die Menschheit sieht, hat man sie beauftragt hier zu bleiben und…“

„… mich zu bewachen, wie ein wildes Tier, das jederzeit jemanden anfallen könnte!“, fuhr Loki dazwischen.

„Ist ja nichts Neues für mich!“

Hui, da war aber jemand verbittert, fand Darcy, die eben dazu getreten war. Sie fand es nicht okay, dass er sich jetzt den Avengers aussetzen sollte. Das würde nur unnötig Stress geben. Jane war ebenfalls der Meinung gewesen. Irgendwie hatten beide etwas Mitleid mit Loki. Also hatten die beiden Frauen beschlossen, Loki das Essen hochzubringen, zumindest am ersten Tag.

Da stand sie nun, Darcy Lewis, mit einem Teller Hühnerfrikassee in der Hand und stupste Thor mit dem Fuß an, damit dieser die Tür freigab. Der Ase konnte nichts dafür. Er war einfach derbe groß.

„Denk ja nicht, dass das ein Dauerzustand ist!“, meinte Darcy sofort, als sie Lokis Grinsen sah.

„Ich mach das nur, weil ich keinen Bock auf Gezanke gleich am Anfang habe, dafür ist immer noch morgen Zeit. Zum Frühstück kommst du runter in die Küche, klar?“

Immer noch grinsend, nickte Loki. Als die junge Frau schon fast durch die Tür verschwunden war, sagte er noch:

„Danke“, was nicht nur die Studentin verwunderte, sondern auch Thor, dessen Kiefer sich sichtlich Mühe gab nicht auf den Boden zu Krachen.



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