Zum Inhalt der Seite

Gebrandmarkt

Eine Fullmetal Alchemist Brotherhood - Fanfiction für Peacer
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Tag 1

Tag 1: an dem es Krankenbesuche gibt
 

Der Tag hätte gut anfangen können. Doch Riza wusste, dass diese Chance von Anfang an relativ gering gewesen war. Wie unangenehm es allerdings tatsächlich werden würde, hatte sie nicht voraussehen können.

Anstatt friedlich in Roys Armen aufzuwachen war der Drachen von Oberschwester über sie Hereingebrochen wie eine ganze Horde dieser widerlichen Puppenmenschen. Ihre lautstarke Ansprache, warum es eine absolut hirnrissige Idee war, zwei Leute, die an Infusionsschläuchen hingen in einem Bett schlafen zu lassen, hatte wohl das halbe Krankenhaus mitbekommen. Auf jeden Fall Edward Elric, der es sich nicht nehmen ließ das Krankenbett seines Bruders zu verlassen und den Oberst damit aufzuziehen. Riza war froh, dass man ihm am Vortag seine Handschuhe abgenommen hatte. So musste sie sich keine Gedanken darum machen, dass es hier unkontrollierte Feuer und Tote geben würde, während man sie wieder in ihr eigenes Bett verfrachtete.

Den Jungen anschreiend gefiel er ihr trotzdem wesentlich besser als trübsinnig und depressiv.
 

Als ob der Himmel sie tatsächlich für das kleine Bisschen Nähe bestrafen wollte, tauchte dann der Drachen im Laufe des Vormittags ständig auf. Es schien als hätte sie sich unweigerlich den Zorn der Krankenschwester zugezogen. Während ihr Vorgesetzter in den Augen des weiblichen Pflegepersonals offensichtlich nur das arme ausgenutzte Opfer war, wurde sie gepiesakt und traktiert. Riza war sich sicher, dass es nicht normal war jemandem, dem man am Vortag noch unbedingt eine Bluttransfusion anhängen wollte, alle paar Stunden mit Nadeln zu quälen und röhrchenweise seines Restblutes zu berauben.
 

"Sie sollten sich nicht so aufregen. Wenn Ihr Blutdruck steigt, könnte die Wunde wieder zu bluten beginnen. Vielleicht sollte ich den Arzt holen, damit er Ihnen etwas zur Beruhigung gibt. Ja, das sollte ich wohl tun", plauderte die Krankenschwester fröhlich vor sich hin, als sie zum dritten Mal versuchte die Vene zu treffen.

Nur Rizas jahrelang gestähltes Scharfschützentemperament bewahrte den Drachen vor einem langsamen, schmerzhaften Tod.
 

Die Besucher, die sich einstellten waren eine willkommene Abwechslung.

Jedoch war niemand auf den Muskelberg vorbereitet der kurz nach dem Mittagessen das Zimmer stürzte um alles zu umarmen, was sich darin befand und nicht gesund genug war um ihm zu entkommen.

"Major Armstrong, sollten Sie sich nicht schonen?", rief Riza überrumpelt als sich die starken Arme des Mannes um sie legten und ihr die Luft aus den Lungen presste. "Und warum tragen Sie kein Hemd?!"

"Das Personal gibt ihm kein Oberteil mehr. Er hat seit gestern schon drei zerrissen." Olivier Mira Armstrong trat aus dem massiven Schatten ihres Bruders heraus. "Deshalb läuft diese Peinlichkeit auch schon den ganzen Vormittag über halbnackt durch das Krankenhaus."

Unwillkürlich musste sich Riza fragen, wie viele Menschen sich heute schon unerwartet in der schraubstockartigen Umarmung des Majors wiedergefunden hatten.

"Diese Technik zur Verbesserung der Heilung wurde seit Generationen in der Armstrong-Fam..."

"Klappe Alex und lass' Oberst Mustang los! Der läuft schon blau an! Ich verstehe sowieso nicht, was du hier machst. Ich dachte, du hättest nur geringfügige Verletzungen? Pffff..."

Ohne darauf zu warten, dass ihr jemand den einzigen Besucherstuhl im Raum anbot, ließ sich Olivier Mira Armstrong auf das Möbelstück fallen. Trotz der vielen Verbände trug sie bereits wieder ihre Uniform. "Gratulation Mustang. Der Plan scheint aufzugehen. Nachdem uns noch kein Erschießungskommando vor eine Wand gestellt hat, dürfte sich Grumman in seiner Position behaupten."

"Ich habe nichts anderes erwartet. Auch wenn Sie die Kommandozentrale im Osten für unfähig halten, kann man wohl nicht leugnen, dass hier gute Arbeit geleistet wurde. Aber auch wir haben noch keine Nachrichten erhalten, sondern müssen uns auf die Gerüchte verlassen, die wir hier aufschnappen. Meine Männer sind gerade dabei näheres herauszufinden", antwortete der Oberst.

"Das selbe gilt für mich. Ich werde Sie benachrichtigen, wenn ich Informationen bekommen habe." Fragend hob Riza eine Augenbraue. Zwar hatte diese Frau eine tragende Rolle in der Verschwörung zur Rettung Amestris gespielt, doch hatten alle vermutet, dass die Zusammenarbeit damit beendet sein würde. "Aber eigentlich bin ich hier um Sie darüber in Kenntnis zu setzen, dass ich in den Norden zurückkehren werde. Für's Erste gibt es hier für mich nichts mehr zu tun." Sie erhob sich. "Passen sie mir nur auf den Hornochsen hier auf. Jetzt, wo er damit beginnt sich nicht mehr vollkommen wie eine Schande aufzuführen", fügte sie mit einem Seitenblick auf ihren Bruder hinzu. "Aber so wie es aussieht, war das sowieso nur vorübergehend."
 

"Puh", stöhnte Roy, als der Generalmajor das Zimmer verlassen hatte. "Die Frau ist schon beängstigend, wenn man alle seine Sinne beisammen hat."

"Wollte wohl sicher gehen, dass die Konkurrenz ausgeschaltet ist."

"Wahrscheinlich..."

Nun wirkte er wieder niedergeschlagen.
 

Auch in dieser Nacht fanden die beiden Sicherheit in der Nähe des anderen. Schließlich hatte die Oberschwester nichts gesagt, was das Zusammenschieben der Betten verboten hätte.

Doch ungestört verlief die Nachtruhe nicht.

Riza erwachte, als der Oberst sich im Schlaf unruhig hin und herwälzte.

Schweiß stand auf seiner Stirn und für einen Moment sorgte sie sich, dass sich seine Wunden infiziert hatten. Doch als er begann im Schlaf zu sprechen, wusste sie, dass es die Alpträume waren, die ihn quälten. Sie hatte dieselben. Jeder der in Ishval dabei gewesen war und sich einen Rest Menschlichkeit behalten hatte, wurde davon heimgesucht. Die schrecklichen Bilder unauslöschbar ins Gedächtnis eingebrannt.

Vorsichtig griff sie nach seinem Arm. Noch bevor sie ihn wachrütteln konnte, saß er plötzlich kerzengerade in seinem Bett. Die blicklosen Augen weit aufgerissen.

"Ich weiß was ich tun werde."
 


 

_________________________________________
 

Statistik:

- Blutabnahmen: viel zu viele*

- Krankenhausessen: schlecht

- Schlag: verbesserungswürdig

- Konzept des äquivalenten Tausches: widerlegt - wenn man nicht einmal einen Tag Ruhe bekommen konnte, nachdem man die Welt unter Einsatz seines Lebens gerettet hatte, dann stimmte diese Theorie mit Sicherheit nicht


Nachwort zu diesem Kapitel:
* Medizinischer "Fun"-Fakt: tatsächlich kann man das Ausmaß einer Blutung oft erst relativ spät feststellen. Dafür wird der Hämatokrit, der Anteil an Blutzellen am Gesamtblut bestimmt. Verliert ein Mensch Blut über eine Wunde, so verliert er sowohl die Blutzellen als auch die "Flüssigkeit" in der die Zellen schwimmen. Das heißt, dass der Hämatokrit, der direkt nach einer Blutung gemessen ist, noch unverändert sein kann, da beide Komponenten im gleichen Maß verloren gehen. Vor allem der Volumenverlust ist kritisch. Deshalb ist der Körper bestrebt die Flüssigkeit möglichst schnell wieder aufzufüllen und dafür gibt es auch Mittel und Wege. Die Blutzellen nachzubilden dauert allerdings länger. Das Verhältnis ändert sich also. Der Hämatokrit sinkt. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Peacer
2014-10-12T11:57:49+00:00 12.10.2014 13:57
Ich liebe Oberschwester-Drachen und wie sie ihre Patienten im Griff haben. Zumindest meistens. xD
Und dann die Cameo von Ed, haha. Ich habe seine Hass/Respekt Beziehung mit Roy immer geliebt und konnte mir richtig gut vorstellen, wie Ed ihn aufzieht und Roy ihn daraufhin anschreit. Und wahrscheinlich seine Handschuhe vermisst. xD
Armstrong ist auf jeden fall brillant. "Jedoch war niemand auf den Muskelberg vorbereitet der kurz nach dem Mittagessen das Zimmer stürzte um alles zu umarmen, was sich darin befand und nicht gesund genug war um ihm zu entkommen." Da habe ich mich weggeschmissen vor Lachen. Die Armen. xD Und ""Das Personal gibt ihm kein Oberteil mehr. Er hat seit gestern schon drei zerrissen."" Einfach perfekt. Das ist so Armstrong. Auch wie Mira das sagt, und sowieso, Mira ist auch brillant und IC, wie ihr ihr Bruder peinlich ist und sie nicht versteht, warum er überhaupt im Krankenhaus ist und hach. xD
"Diese Technik zur Verbesserung der Heilung wurde seit Generationen in der Armstrong-Fam..." <- Das muss natürlich sein. Ich liebe, wie er jedes Mal mit so einer Familiengeschichte kommt.
Ich mag auch, wie sie ein Schlupfloch in der Regelung finden und einfach die Betten zusammenziehen. Und die Statistik am Ende finde ich ganz amüsant. :)
Ich fand es auch ganz nett, dass du erklärt hast, warum Riza mit Blutabnahmen gequält wurde. Die Krankenschwestern meinen es doch nur gut. xD Wobei ich den Drachen doch im Verdacht habe, sie ein bisschen zu bestrafen. Sie dürfte genug Erfahrung haben, eine Vene bei einer jungen Frau zu finden. xD


Zurück