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Blinddate 2

Schicksalsfeuer (Sessh X Sayo )
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So und noch eins :D
Bestimmt kommt es nicht gleichzeitig on xD
wäre auch zu schön um wahr zu sein, rofl XD Komplett anzeigen

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Lucas

 Langsam folgte ich den beiden hochgewachsenen Männern und setzte mich zu Kamui, der die bewusstlose Leila immer noch streichelte, obwohl sie langsam wach wurde und ihm bestimmt eine verpassen würde, wenn er nicht auf sich Acht gab. Hoffentlich würde sie erst uns allen zuhören und nicht gleich weiter um sich schlagen wie eine verrückte, denn dass würde bestimmt dauern, bis wir sie gefesselt am Boden hätten. Warum musste sie nur eine so impulsive Persönlichkeit besitzen und konnte nicht wie jedes andere liebe nette Mädchen sein? Ach stimmt ja… es ist ja meine Geschichte und da gibt es keine normalen Frauen, die mal keinen Mist bauen. Ich hasse mein Leben langsam wirklich...

Vorsichtig schlug Leila ihre braunen Augen auf und brauchte etwas Zeit um zu verstehen, wo sie hier lag und bei wem sie auf dem Schoß saß. Leicht rot blickte sie erst Kamui sprachlos an und dann sah sie zu mir herüber, wobei ihre Augen dunkler und unnachgiebiger wurden.

„Hab ich den Kampf verloren?“, fragte sie verwirrt und schielte zur Seite zu den Anderen, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatten. Erschrocken setzte sie sich auf und sah die beiden Männer wütend an, die ihren Sieg ruiniert hatten. Der dunkle Drache in Menschengestalt und dieser Andere, der vielleicht ihr Bruder war. Ihr Blick wurde wieder wilder und wütender. Das konnte doch nicht gut gehen, wenn sie so weiter machte... Kamui hielt sie schnell fest mit seinen Armen, die er um ihren Körper wie die Schere eines Hummers presste, sodass sie sie nicht mehr bewegen konnte und zog sie enger an seinen warmen und maskulinen Körper in der Hoffnung, dass sie ihre Gegenwehr aufgab und erstmal zuhörte, bevor sie losschlug.

„IHR SCHWEINE! Wie konntest du mir das nur antun? Wieso hast du meine Rache verhindert, auf die ich so lange gewartet habe? Du hast doch keine Ahnung, du elender Mistkerl, was ich in meinem scheiß Leben schon durchgemacht habe!“, herrschte sie den etwas zusammenzuckenden Lucas an und wollte nach ihm schlagen, doch Kamui war schneller und hielt ihre Hand fest, die sie aus seiner Klammer befreit hatte. Sie blickte ihn daraufhin so finster an, dass einem das Blut in den Adern gefror. Sie wollte los stürmen und weiter kämpfen, das spürte ich innerlich, während sie immer wieder an seinen Händen versuchte zu reißen, die einfach nicht nachgaben. Nichts konnte sie aufhalten, wenn sie einmal in Rage war, zumindest kam es mir so vor und machte mir höllisch Angst.

Immer mehr strampelte sie in seinen Armen wie ein kleines Kind, das unbedingt ein Spielzeug haben wollte, auch wenn es hier wohl der Speer war, mit dem sie Leviathan durchlöchern wollte wie Schweizer Käse.

„Hey, bitte beruhige dich doch!“, meinte Lucas händeringend, doch sie hörte ihm nicht zu, da sie ihn wohl für einen ihrer Feinde abgestempelt hatte. Sie war einfach nicht mit ihrem Kopf da und wusste bestimmt auch nicht, wie sie mit ihrer Niederlage umgehen sollte...

Wir waren alle verzweifelt und mit den Nerven am Ende, doch dann tat Kamui etwas, was mich total aus der Bahn warf. Er küsste sie einfach auf die Lippen! Ich spürte die Wärme und wurde rot, als ich ihn dabei beobachtete, wie er fest seine Lippen auf ihre presste und somit ihr Wutgeschrei unterdrückte, welches einem kurzen wohligen Seufzer wich.

Sie starrte ihn ungläubig an und keuchte schwer, als er die Lippen von ihren nahm, die etwas geschwollen waren und beim Atmen stark bebten.

„So. Jetzt bist du wieder bei Sinnen, oder? Die wollen nichts Böses dir antun. Höre ihnen doch einfach mal zu, bevor du zu haust. Dann könntest du eine große Überraschung erleben, die dir bestimmt gefallen wird! Vertrau uns doch einfach nur dieses eine Mal… bzw. vertraue mir. Hab ich dir je etwas schlimmes antun wollen? Nein. Also versuch es einfach... Bitte. Danach kannst du immer noch alles auseinander nehmen. Nur warte ab, bis sie sich dir erklärt haben…“

Sie nickte schon etwas ruhiger und sah ihn hochrot an, während sie mit einem Finger über ihre Lippen strich, wo seine Lippen kurz zuvor gewesen waren. Es war bestimmt ihr erster richtiger Kuss gewesen, welchen Kamui ihr rücksichtslos gestohlen hatte. Eine Ohrfeige hätte wohl die gleiche Wirkung gehabt, aber ich hielt lieber den Mund, als noch etwas Falsches zu sagen, wodurch es noch mehr eskalierte.

„okay…“, meinte sie leise und sah zu den Jungs. „Hoffe eure Erklärung hat Hand und Fuß, sonst bring ich euch beide um! Ich mache übrigens keine Witze. Fragt Hachidori, der hat meine Krallen schon öfters gespürt!“

Lucas schluckte leicht zitternd und blickte sich um. Er suchte bestimmt nach Fluchtmöglichkeiten. Es war wirklich die Frage, ob sie damals auch schon so ein unbändiges Monster gewesen war, oder es erst nach dem Verschwinden ihres Bruders so schlimm geworden war. Konnte ein Mädchen oder mehr eine Frau denn wirklich so heftig drauf sein? Ich meine… Sie könnte wohl eine Yakuzabraut werden...

„Willst du wirklich deinen so heißgeliebten Bruder umbringen?“, hauchte er schüchtern und zog die Schultern etwas ein, als wolle er sich in einem Schildkrötenpanzer verstecken.

Sie erstarrte und sah ihn verdattert, wie auch überrascht an. Ihr Mund stand offen, sodass sie bestimmt bald etwas einnisten würde. Sie hatte bestimmt nicht mit so einer Tatsache gerechnet, denn ich konnte beobachten, wie sie sich klammheimlich an Kamui festkrallte, der sie etwas verwirrt dabei beobachtete. 

„Bruder? Lucas?“, fragte sie überrascht und klammerte sich an Kamui fest. Sie verlor ihren ganzen Halt. Bestimmt spürte sie, dass ihre Rache nicht sein musste, weil ihr Bruder lebte, den sie vorhin fast umgebracht hatte.

„Ja. Ich bin es wirklich, Lucas. Leila, ich hab dich wirklich sehr vermisst, auch wenn deine neue Art mir gelinde gesagt, etwas Angst macht…“, meinte er schüchtern und kratzte sich hinterm Ohr, während sie sich aus Kamuis Umarmung befreite und in seine Arme wie ein kleines Mädchen sprang. Er hielt sie schnell unterm Po fest und drückte sie eng an sich, während er knallrot zu Leviathan schielte, der einfach nur lächelnd mit den Schultern zuckte.

Oh. Das wäre bestimmt interessant, wenn er ihr erklärte, dass er was mit ihrem Verlobten angefangen hatte und er sie darum in Ruhe gelassen hatte, da Leviathan anscheinend doch vom anderen Ufer war. Das würde bestimmt noch Theater geben, aber hey, es wäre spannend, auch wenn das Popkorn eindeutig fehlte. Wie würde sie nur reagieren, wenn sie erfuhr, was damals passiert war? Bestimmt eine romantische Liebesgeschichte und sie saß alleine und dachte ihr Bruder war tot, welcher in Wirklichkeit mit ihrem Zwangsverlobten in die Kiste sprang. Ich war mir gar nicht so sicher, ob es heute keinen weiteren Kampf mehr geben würde.

„Das kann doch nicht sein, ich dachte du bist tot?“, fragte sie vorsichtig und versuchte ihre Tränen zu verstecken, doch sie konnte es nicht und weinte herzzerreißend und jaulte wie ein allein gelassener Welpe, der nach seiner Mama rief.

 „Nein. Ich bin nicht tot... Zumindest fühl ich mich noch sehr lebendig. Aber du warst damals auf einmal verschwunden und ich wusste nicht wohin, sonst hätte ich dir was gesagt und wir hätten etwas ausmachen können, wie wir in der Zukunft verfahren...“

„… Ich bin abgestürzt…“, meinte sie leise wimmernd und sah in seine braunen Augen, die voller Liebe und Wärme strahlte. Er würde wirklich alles für seine Schwester tun, damit wenigstens sie glücklich wäre und leben könne.

„Abgestürzt?“, keuchte er jedoch überrascht und sah Leviathan leicht entgeistert an, welcher nur mit den Achseln zuckte und mit seinem Blick beteuerte, dass er von alledem nichts mitbekommen hatte.

„Ich hab es nicht bemerkt…“, meinte er noch einmal zusätzlich und schien an Farbe zu verlieren. In seinen Blick stand eine große Sorge geschrieben, die echt war. Was war nur gewesen?

„Das war, als ihr beiden damals so erbittert gekämpft habt… ich wollte euch helfen und sprang über eine weite Schlucht, wurde aber dann von dem dummen Phönix und wem Anderes im Flug wohl angerempelt und stürzte in die endlose Tiefe…

Er, also der dumme Phönix, hat mich freundlicherweise gerettet, nachdem er mich beinahe umgebracht hatte. Er meint, er hat euch nicht mehr gefunden, als er mit mir wieder in den Himmel aufgestiegen war, aber wer weiß, ob er überhaupt die Wahrheit spricht…“ 

Leviathan und Lucas starrten sich ungläubig an, während sie unzählige Gedanken wohl hin und her schleuderten. Sie waren ein Herz und eine Seele, wenn sie schon sozusagen über Blicke mit einander Reden konnten. Wie lange dauerte es wohl, bis man so eine innige Beziehung aufgebaut hatte?

„Wir haben nichts von alledem bemerkt, wir waren im Kampf zu vertieft gewesen, da keiner nachgeben wollte und jeder halt dich mit heim zu sich nehmen wollte…Es tut uns von Herzen leid, wir hätten dir geholfen, hätten wir das gewusst… So war es damals gar nicht gedacht gewesen… Ich wollte dich damals doch nur beschützen und hatte geglaubt, du wärst noch daheim und würdest deinen Bruder machen lassen…“, meinte Lucas fast flüsternd und hielt Leviathans Hand fest. Ich staunte dabei leicht, denn ich hatte es nicht bemerkt, wann der eine die Hand des Anderen ergriffen hatte. Ihre Hände umschlungen sich und schienen dem jeweils Anderem Kraft zu schenken, damit sie dieses Gespräch überstanden.

Irgendwie wurde ich dabei rot, während ich ihnen bei so einer innigen Aktion zusah, die ich und Sesshomaru nicht so oft hatten. Wir stützen schon einander, doch bei ihnen sah es so viel anders und so viel liebenswürdiger aus, sodass ich richtig neidisch wurde. Es war so viel Gefühl in dieser einen kleinen Berührung, dass ich sehnsüchtig zu Takeo und Kaito sah, die viel zu sehr darauf fixiert waren, den Anderen auszubooten, als sich um mich meist zu kümmern. Sie waren so oft schon weg gewesen, dass ich glaubte, dass sie immer außerhalb des Hauses kämpfen... Die Beiden hingegen schenkten sich Kraft und stützten einander.

„Wieso eigentlich wir? Was ist damals passiert?“, fragte sie heiser nach ohne den Blick von den Männern zu lassen. Bestimmt bemerkte sie noch nicht, dass sie ein Paar waren... Er drückte sie enger an sich und haderte. Bestimmt überlegte er noch, wie er es ihr beibringen sollte, dass er und ihr Erzfeind ein Paar waren und das Lager teilten. Wobei über letzteres konnte ich mir nicht sicher sein…

„Ohh… Längere Geschichte. Soll ich sie dir erzählen oder willst du lieber etwas anderes machen… wie Haare flechten oder kuscheln?“, fing er an und versuchte schnell vom Thema abzulenken. Er raffte glaube immer noch nicht, dass sie kein liebes braves Mädchen mehr war, sondern eine Verrückte, die alle terrorisierte…

„Ja bitte zum ersteren!“, meinte sie nur leicht unterkühlt, während die anderen aus unserer Gruppe sich zu uns setzten und die beiden Männer anstarrten. Es erinnerte mich an diese Lagerfeuermomente aus den Filmen. So gebannte Blicke lagen auf den beiden Männern, die Lucas wirklich unangenehm waren. Ich konnte verstehen, wenn er am liebsten reiß aus genommen hätte. Leviathan hatte sich da wohl den lieben schüchternen Part der Zwillingsgemeinschaft ausgesucht…

Ich schmiegte mich leicht an Takeo und Kaito, die schützend einen Arm um mich legten, während Kamui eine Hand auf Leilas Schulter legte, die schüchtern etwas hin und her rutschte, bevor sie sich an ihren Bruder wieder dichter schmiegte.

„Gut. Dann fangen wir wohl mal an.“, begann Lucas und atmete tief durch, während er seine Schwester besorgt streichelte und Leviathans Hand fast zerquetschte. Zumindest vermutete ich es, da Leviathan kurz leise aufjaulte und ein schmerzverzerrtes Lächeln preisgab.

„Also, du weißt es also so weit, dass du in die Tiefe gestürzt bist, als wir gekämpft haben.

Naja… damals kämpften Leviathan, also Raiden und ich um Leila. Ihre Zeit war abgelaufen und sie sollte seine Braut werden.

Er war wirklich engstirnig  und wollte sich nicht seine Frau abluchsen lassen. Wie ich später dann aber erfuhr, hatte er sich nur einsam in seiner Höhle gefühlt und auch mich und meine Schwester damals immer beobachtete, wenn er wen gebraucht hatte. Er hat sozusagen uns bewacht oder gestalkt… wie an es halt so nimmt.

So kämpften wir um alles und um nichts. Wir trafen immer wieder den anderen und irgendwann verloren wir unsere Waffen. So schlugen wir einfach aufeinander ein mit unsren bloßen Fäusten, auch wenn er eigentlich viel stärker als ich war.

Keiner wollte die Frau in seinem Leben aufgeben. Also Leila und wollte für sie einstsehen, egal wie weit er dafür gehen musste. Ich hielt ihn für ein böses Monster, ein Scheusal, was er anscheinend doch nicht war, wie ich zu meinem Bedauern feststellen musste. Er hätte mich mir nichts dir nichts töten können, doch er hat mehr eingesteckt, als auszuteilen, wie vorhin bei Leila.“

„Ich wollte euch nicht umbringen… Dann wäre ich ja wieder alleine gewesen.“, murmelte er etwas und schluckte niedergeschlagen, bevor Lucas weiterreden konnte.

„Ja. Ich weiß ja schon. Naja, so kämpften und kämpften wir, bis wir nicht mehr konnten. Ich war erschöpft und ihn hatte ich regelrecht blau und grün geprügelt. Meine Haut war an den Händen wegen seinen Schuppen gerissen und aufgeplatzt, sodass sie sich damals fast taub anfühlten.

So saßen wir voreinander auf den Knien und keuchten. Jeder versuchte noch einmal zuzuschlagen, doch es wurde eher ein Streicheln, bevor wir komplett zusammen brachen.

Da kam wohl Leviathan der Gedanke und er fragte, ob ich nicht mitkommen will und er ließe sie in Ruhe als Austausch, da er ja nur einen von uns brauchte...“

„Ja. Hab ich… Irgendwie machte das Prügeln auch Spaß…“, meinte Raiden rot und lehnte sich etwas an Lucas, welcher ihn mit verdrehten Augen ansah und ein Hüsteln getarnt mit einem Würgereiz herauspresste.

Schon süß die beiden, wie sie sich so komische Bälle zuspielten. Ihre Prügelleien waren bestimmt etwas…. Nun ja erotischer ausgefallen, als es bisher klang...

„Ja. Das hat er. Auch wenn ich nicht mehr glauben kann, dass es ums Prügeln ging. Naja, ich ging drauf ein, denn ich wusste, dass ich nicht gewinnen konnte und ich wohl besser das ganze verkraftete, als sie es je könnte. Ich hatte gemerkt, dass er nachsichtig war und mir nichts Böses wollte. So würde ich sie retten und sie könnte leben und endlich an die Zukunft denken.

Er erlaubte mir, mich noch zu verabschieden, aber sie war nicht daheim, darum hinterließ ich einen Brief und ging mit ihm, da die Zeit drängte.“

„Ein Brief?? Da war kein Brief! Was erzählst du da für einen Schrott, Bruder?“, fragte Leila wütend und sah ihn knurrend an. Dann blickte sie zu Hachidori, der nur den Kopf schüttelte.

„Komisch…“, meinte Lucas nur und sah auch zu Hachidori, der anscheinend über etwas angestrengt nachdachte.

„Ich war es nicht. Aber als ich zu ihrer Wohnung kam, war sie verwüstet worden…“, meinte Hachidori nur nach reichlichem Überlegen und hob die Hände beschwichtigend.

„Stimmt, da hat er Recht, ich war ja dabei… Aber sehr komisch, dann muss der Brief dabei weggekommen sein… und ich dachte… ich…“, flüsterte Leila und weinte wieder. Schnell zog ihr Bruder sie noch enger an sich und küsste ihren Haaransatz liebevoll und versuchte ihr gut zuzureden.

Der Drache Leila war jetzt ein schwaches etwas und eher mit einem kleinen Lämmlein zuvergleichen. Sie tat mir richtig leid. Diese ganzen vier Jahre waren für sie lang gewesen. Für mich war meine Zeit auch sehr lang gewesen, in der ich nicht gewusst hatte, ob Sesshomaru noch lebt, doch sie hatte gleich geglaubt, dass er tot war und hatte bestimmt unendliche Qualen gelitten.

„Naja. Kann man auch nicht mehr ändern. Zumindest ging ich mit ihm und wir gingen bzw. flogen zum Bermudadreieck. Eine recht gefährliche Gegend, aber sie hat auch ihre Reize, die ich immer wieder genießen konnte, nachdem wir nicht mehr so verstritten gewesen waren.

Die erste Zeit haben wir uns fast tagtäglich geprügelt und gekämpft ohne erfindlichen Grund…

Wohl eine echte Männerfreundschaft, wie es so manch einer bezeichnen würde.

Es war ungewohnt und ich traute ihm nicht über den Weg. Wir schliefen weit voneinander entfernt und nur zum Essen kamen wir zusammen. Ich schwieg meistens. Ich wusste einfach nicht, wie ich mein Leben fristen sollte und ob ich nur ein Spielball oder mehr sein würde.

So fristeten wir unser neues Leben, welches eher von Zwietracht regiert wurde.

Aber es kehrte keine Wärme ein. Wir wechselten kaum ein Wort und ich glaube, er hatte es langsam bereut, mich statt ihrer mitzunehmen…“

„Und wie… Es war soooooo öde. Irgendwann haben wir nicht mehr gegeneinander gekämpft und nur noch uns angeschwiegen. Aber was sollte man auch groß erzählen???“

„Misch dich nicht ein. Ich erzähle gerade...“, meinte Lucas bestimmt und kniff ihn kurz in die Seite. Raiden nickte und drehte sich schmollend um, während ich leise kicherte. Schon süß.

„Naja. So ging es wohl ein ganzes Jahr weiter. Bis eines Tages ich draußen unterwegs war und nach Essen suchte und dabei diese Stimmen hörte, die mich leicht verzückten und neugierig machten.

Es waren wohl Sirenen, so wie mir später Raiden erklärt hatte. Bei mir hat es keine Wirkung wie bei euch. Es interessierte mich und ich kroch langsam zu ihnen herüber. Es waren wunderschöne, vollbusige Meerjungfrauen, die sich im Wasser schlängelten und miteinander spielten.

Also ein Erotikfilm ist dagegen nichts. Die sind wohl alle lesbisch, so wie ich es verstanden habe.

Naja… unvorsichtig wie ich war, krabbelte ich näher zu ihnen, bis sie mich entdeckten und erschrocken auseinander sprangen und abtauchten.

Ich seufzte niedergeschlagen. Es war eine Abwechslung gewesen und vielleicht hätte ich mich mit ihnen anfreunden können. Also wartete ich, bis irgendwann wieder welche rauskamen.

Sie starrten mich an und sangen dann.

Ich dachte es war lieb gemeint und dachte mir nichts dabei, aber in Wirklichkeit wollten sie mich ins Meer locken und mich töten. Das sind Kannibalen. Raiden meinte, man kann sie mit Piranhas vergleichen.

Immer näher kam ich ihnen also und war fasziniert, wie schön sie singen konnten, als Raiden kam und mich schnell wegzerrte und die Ohren zu hielt. Ich war verwirrt, doch merkte ich, wie er abdriftete und auf einmal selbst hinwollte. Schnell zog ich ihn weg und brachte ihn in die Höhle, wo er wieder zu Bewusstsein kam, nachdem ich ihm ein paar Ohrfeigen gegeben hatte.

Wir hatten einander gerettet. Ich war überrascht und brach mein Schweigen, denn ich musste ihm ja zumindest danken. Er hatte mich gerettet, auch wenn ich ihm danach zur Rettung eilen musste. Wir begannen darüber zu reden und er erklärte mir, was es mit den Geschöpfen hier auf sich hatte.

Immer schon war ich sehr neugierig gewesen und sog alle Infos auf, die ich von ihm einfach nur bekommen konnte.

Nach und nach schmolz auch die Kälte zwischen uns und wir bauten aufeinander. Es war viel angenehmer. Wir redeten und wir planten Ausflüge.

Erkundeten die Geschöpfe und er zeigte mir immer mehr von seinem Bau und wie er lebte und alles. Mit der Zeit kam ich über Leila hinweg und wir kamen uns näher…“

„Näher? Ist er wie dein Bruder?“, fragte Leila ihn verwirrt und ich konnte nur mit ansehen, wie er rot anlief. Das war ihm so peinlich. und sie war so naiv.

„Nein… Also…. Naja. Romantik und so… Wenn Männer halt alleine sind… kann das wohl passieren…“, stotterte er, während Raiden ihn lieb auf die Schulter klopfte.

„Ihr seid zusammen?“, quietschte Leila und starrte vom einen zum andere, während sie sich anscheinend auch nicht mehr sicher war, was sie denn sagen sollte.

Das war wohl der Schock ihres Lebens, aber was sollte man schon dagegen tun? Sie waren erwachsen und es war ihre Entscheidung, wen sie liebten und wie sie liebten.

„Ja…“

„Genauere Informationen.“, meinte sie noch leicht schockiert und schielte Leviathan böse an, als hätte er ihren Bruder missbraucht. Bestimmt würde sie ihm die Haut abziehen, wenn Leviathan etwas Böses gemacht hätte oder ihm nur ein Haar gekrümmt hätte.

„Bekommst du ja, liebes Schwesterlein. Es ist mir nur sehr peinlich darüber zu reden…

Es war eigentlich recht einfach.

Wir haben halt viel geredet und gelacht und Spiele gespielt und alles, bis es eines Tages auf unserer Reise passierte.

Wir waren auf Schatzsuche.

Ein wirklich spaßiges Hobby. Wir beide haben unsere Schatzkammer wirklich gut füllen können.

Naja, dabei sind wir hoch in den Norden. Wir hatten es fast gefunden, doch dann brach ein Schneesturm aus.

Schnell suchten wir uns eine Höhle, doch wir hatten ein Problem.

Ich dachte ich wäre der erste, der erfriert, trotz des Feuers, aber Raiden hatte viel größere Probleme, denn er ist ein Wechselwarmes Wesen. Das heißt, dass seine Körpertemperatur mit der Außentemperatur im Gleichklang ist und somit rapide absank.

So wurde er immer kälter und meine Angst wuchs immer mehr um ihn, da ich auch alleine nicht wegkam und ihn ja schon irgendwie mochte.

Da hatte ich ihn damals schon längst richtig gemocht, aber wie sollte ich ihn nur retten?

Da fiel dann der Groschen und ich zog uns beide aus…. Und wärmte ihn mit meinen Körper. Daran ist jetzt nichts verwerfliches, aber irgendwie hat es da richtig angefangen zwischen uns.

Mein Herz hat die ganze Nacht wie irre geschlagen, während er um sein Leben kämpfte.

Es ist wirklich mies. Ich bekomme Frühlingsgefühle, während es ihm schlecht geht….

Naja am nächsten Tag ging es ihm dann besser und er bedankte sich herzlich bei mir. In dem Moment hatten wir wohl alle Schranken durchbrochen und es wurde harmonischer, wenn wir etwas zu zweit unternahmen. Es gab keinen Streit mehr und wir waren wie ein Herz und eine Seele.

Über die Jahre kamen wir uns dann immer näher, bzw. über die Monate und unternahmen immer mehr zusammen, sodass wir einander bald blind vertrauten.

Es machte Spaß und ich fühlte mich in meinem Leben endlich einmal frei und konnte nur noch an ihn denken, auch wenn ich wusste, dass er eigentlich auf dich stand. Das war das einzige was zwischen uns stand. Wir hatten Beide Angst, dass der andere uns einen Korb geben würde…

Darum sagte ich ihm nichts von meinen Gefühlen.“

„Da hat er Recht. Das er mir nichts sagte. Was er nicht wusste war, dass ich ihn auch eigentlich sehr mochte. Es ist wirklich unangenehm, aber anscheinend verband uns etwas Inniges, was bei sonst niemanden bisher war.“, meinte Raiden und grinste unbeholfen. „Ich stalkte ihn regelrecht und verfolgte ihn immer wieder. Er bemerkte es nicht wirklich und dachte dann, als er es bemerkte, dass ich ihm nicht mehr trauen würde.

Das war wohl der Moment in unserer Beziehung, wo alles wieder auf Eis lag, da es nur Missverständnisse gab und wir ständig stritten, da ich einen leichten Beschützerwahn bekam und ihm kaum noch eine Freiheit in seinem Leben ließ.

Ich möchte nicht sagen, dass ich in keinster Weise daran schuld war, aber ich war es.

Ich war wohl ein großer dummer Trampel, aber naja, ich bin halt ein großer Drache.“

Ich blickte von den beiden aus hin und her und wurde rot. Sie waren wirklich süß. Aber anscheinend waren Männer oftmals einfach dumm, wenn es um die Liebe ging.

„Naja. Leviathan, bzw. mein Raiden machte halt nur Unsinn. Er ließ mich gar nicht alleine, was mich misstrauisch machte. So spionierte ich ihm auch nach, was wohl ein großer Fehler war, denn ich erwischte ihn dann irgendwann, als er es sich selbst besorgte…“, hustete Lucas knallrot und schluckte.

„Ich hörte zufällig meinen Namen aus seinem Mund, was mich ganz kirre machte und durcheinander brachte.

In der Nacht darauf schlich ich mich dann zu seiner Schlafstätte  und achtete darauf, dass er tief schlief, bevor ich ihn kurz küsste. So hätte ich es mich wohl nie getraut, wenn er mich dabei so aufmerksam beobachtete hätte…

Und dannn…“

„… Wachte ich auf. Ich hatte nicht schlafen können und küsste ihn sofort zurück und ließ ihn nicht mehr entkommen…“, begann Leviathan lüstern seufzend, doch kurz darauf klebte Kaitos Hand auf seinem Mund, „mhmhmmhmhm….“

„Nicht weiter… Bitte nicht. Es reicht mir und Takeo, dass wir letztens sowas schon mit anhören mussten, aber jetzt auch noch genau erklärt bekommen, was ihr treibt… Nein danke. Gerne wenn die Frauen es wissen wollen, aber ohne uns!“, meinte Kaito verzweifelt und schüttelte sich angeekelt.

Ich lachte leise und schüttelte nur den Kopf und musste an die Story zwischen Kamui und Kuro denken, die Takeo bei ihrem Techtelmechtel entdeckt hatte.

Das war wirklich amüsant, wie sich die Männer da gerade in den Haaren lagen.

Knallrot lauschte ich noch, wie sie sich darüber stritten, wie Hammer Männersex sein könnte, bevor ich einfach abschaltete, meine Tasche schnappte und Essen raus kramte.

Zum Glück hatten sie das Gepäck mitgebracht.

„Ich helfe dir.“, meinte Leila leise neben mir und zog mich etwas weg, bis wir außer Sicht der anderen waren.

„Alles okay?“, fragte ich und sah wie sie knallrot rumdruckste.

„Warum nur?“

„Was warum?“

„Warum sind die zusammen, mein ich… ES ist… beängstigend… Weißt du, ich dachte immer, er wollte mich und jetzt wollte er meinen Bruder…“

„Naja, mach dir nichts draus. Es ist wohl einfach passiert, aber du bist frei und naja. Sieh es so, du kannst dein Herz behalten und dein Bruder ist glücklich.“, meinte ich und wuschelte sie etwas.

Sie nickte vorsichtig und seufzte: „Ja, ich versteh das auch, aber ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.

Erst dachte ich er ist tot und jetzt erfahre ich, dass er mit meinem Erzfeind Sex hat…“

„Naja. Ich habe bisher auch schon gemerkt, dass der Erzfeind oftmals kein böser Kerl sein muss, aber ich verstehe dich. Ich käme auch nicht so einfach damit klar.

Du solltest dir nur überlegen, ob du hier bleibst oder wieder mit uns kommst.“

„Hier bleiben?“, fragte sie mich nachdenklich und kratzte sich am Kopf.

„Ja. Denn du weißt nicht, wann du ihn sonst wieder sehen kannst. Du solltest es dir genau überlegen oder etwas mit ihm abmachen.

Zumindest ist es meine Ansicht und ich werde dir gerne helfen, egal bei was.“, flüsterte ich noch und grinste.  „Des Weiteren denk über deine eigenen Gefühle nach.“

„Meine… eigenen … Gefühle?“, fragte sie irritiert und starrte mich verdattert an.

„Naja, so wie du Kamui immer anschaust, glaub ich, dass du ihn magst.“

„SAG. IHM. DAS. NICHT!“, keuchte sie erschrocken und sah sich vorsichtig um, bevor sie sich wieder zu mir drehte.

„Werde ich nicht. Aber du solltest darüber nachdenken, denn du könntest ihn dann wohl nicht so einfach wiedersehen.“

„Ich weiß. Mensch. Alles so kompliziert… Haben wir noch etwas Zeit?“

„Klar. Lass dir Zeit. Lass uns jetzt aber etwas Essen machen, ist das in Ordnung?“, fragte ich liebevoll und zog sie hinter mir her.

Es tat gut, dass sie anscheinend nicht mehr so wütend auf mich und auf die Anderen war, denn das machte sie um einiges erträglicher.

Jetzt war ich sowieso erstmal neugierig, wie sie den Sirenen entkommen waren und wie Lucas das wohl hinbekommen hatte, vier Männer zu bändigen, die ich nicht mal geschafft hatte, zu bändigen...
 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, traurig aber wahr, mach ich jetzt wieder drei Kapitel oder so von Versuchung :D
Muss ja sein ^^
Also nicht traurig sein, schaue dass ich die anderen von Blinddate auch nebenbei mal durchhaue :D

Bald wirds auf der Arbeit auch entspannter :D
Prost, dass der Entverbraucher in bayern wohnt und die Weihnachtsferien wohl haben xD Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MelodyHeaven
2014-12-18T22:23:17+00:00 18.12.2014 23:23
UUUUUUUUUUUUUUUND schon ist das Biest Leila ganz lieb :D


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