Kapitel 2
Kapitel 2
Die Sonne schien, die Vögel flogen ihre alltäglichen Runden und die Sonne strahlte. Der Himmel war azurblau, keine einzige Wolke konnte man sehen.
Sakura war auf dem Weg zur Schule. Gestern war eindeutig einer ihrer schlechtesten Tage ihres Lebens gewesen. Nachdem sie eine Stunde im Krankenraum verbracht hatte, war sie nach Hause gegangen, da nach Mathe mit Kakashi so wieso Schulschluss war. Naruto und Sasuke hatte sie seither nicht mehr gesehen. Naruto hatte sie zwar noch abends angerufen, doch Lust dran zugehen hatte sie nicht gehabt. Und Sasuke … sie wusste nicht, was sie von ihm denken sollte.
Als Sakura den großen Schulhof betrat, schaute sie sich nach Freunden um. Vielleicht war ja noch jemand anderes da, denn sie kam jedes mal früher als andere zur Schule. Ihr Sprichtwort war Lieber zu früh, als zu spät.
Plötzlich hörte sie eine laute Mädchenstimme lachen. Sakura drehte sich um und entdeckte Kou mit einem Mädchen. Einem hübschen Mädchen. Die Haruno versteckte sie hinter einem naheliegenden Baum. Der meiste Teil des Schulhofs bestand aus Bäumen und Gras. Sonst gab es noch graue, moderne Sitzmöglichkeiten, die eher Tische ähnelten.
Sie sah, wie Kou die Hand des Mädchens nahm.
„Sollen wir nach der Schule etwas essen gehen?“
Das Mädchen lächelte.
„Wenn du bezahlst …“
Kou gab ihr einen sanften Kuss.
Sakura stand beinahe den Tränen nahe. Die Brünette war also seine Freundin.
Sie wollte auch eine Beziehung.
Sie wollte auch Händchenhalten.
Sie wollte auch sanft geküsst werden.
Sie wollte auch verliebt angeschaut werden.
Sie wollte, verdammt nochmal, einen Freund!
„Wieder am beobachten?“, erhob sich plötzlich eine Stimme hinter ihr, die Sakura aufschrecken ließ. Sie drehte sich ruckartig um und erblickte eine bekannte Person.
Sasuke.
Seine Züge waren ruhig, zeigten aber dennoch eine bedrohliche Miene.
„Was machst du denn schon hier?“, fragte sie verdutzt, da Sasuke sonst immer kam, kurz bevor es gongte. Sie versuchte während sie das fragte, ihre Tränen mit ihrem Ärmel unauffällig wegzuwischen.
Sasuke jedoch, entging dies nicht. Er seufzte auf und ließ die Hände in die Hosentaschen gleiten.
„Sollen wir heute nach der Schule etwas machen?“, fragte er, anstatt sich direkt für die Sache von gestern zu entschuldigen.
Sakura, die wusste, dass er das Geschehen von gestern wieder gutmachen wollte, blockte ab.
„Ich bin schon mit Naruto zum lernen verabredet“, kam es etwas abweisend von ihr.
Sasuke seufzte erneut auf.
„Dann nach dem Lernen? Ich hol dich ab.“
Nun ist es Sakura, die aufseufzte. Sie wollte nun auch nicht Sasuke den Rest ihres Lebens die kalte Schulter zeigen. Er war einer ihrer besten Freunde und Naruto würde sonst darunter mitleiden, wenn sie Sasuke nicht mehr als Freund betrachtete.
Sie schaute ihn an.
„Na gut. Nach dem Lernen.“ Mit diesen Worten entfernte sie sich von Sasuke, der ihr eine Weile hinterherschaute.
~*~
„Du nimmst die sieben mal, damit du x auf einer Seite stehen hast“, erklärte Sakura, während Naruto versuchte etwas zu verstehen.
„Und was mach ich mit dem Bruch?“
„Du teilst zuerst den Bruch und nimmst ihn ebenfalls mit der Sieben mal.“
„Und dann habe ich das Ergebnis?“
„Jawohl!“
Naruto grinste, während er das Ergebnis ausrechnete.
„Naruto, ich verstehe echt nicht, was du daran so schwer findest. Das ist Stoff aus Klasse acht“, sagte Sakura. Dabei schüttelte sie verständnislos den Kopf.
„Saku~, du weißt doch, dass ich nicht gut bin!“, versuchte sich der Uzumaki zu rechtfertigen.
„Ist ja jetzt auch egal“, seufzte sie, „wir haben zwei Stunden durch gelernt, ich glaube es reicht. Du hast es ja auch jetzt verstanden“, lächelte Sakura noch.
Naruto erhob sich. „Vielen Dank, Saku! Ich hole uns etwas zu trinken. Hast du Hunger?“
Sakura schüttelte den Kopf.
„Nein, danke. Aber ein Glas Eistee würde mir passen.“
„Kommt sofort!“ Mit diesen Worten verschwand der Uzumaki hinter der Zimmertür. Sakura betrachtete währenddessen Narutos Zimmer genauer. Der Raum war hell, aber auch sehr chaotisch. Überall lag Wäsche, offene Chipstüten und sogar Stifte.
Typisch Naruto , war es Sakura durch den Kopf gegangen, als sie vor einigen Jahren sein Zimmer zum ersten mal betreten hatte.
Sakura hatte, bevor sie mit dem Lernen angefangen hatten, sich bei Naruto noch entschuldigt, auf seine Anrufe nicht reagiert zu haben. Er hatte nur gegrinst und gesagt, dass es absolut okay wäre.
Naruto stieg fröhlich die Treppen herunter und war schon im Nu in der Küche, wo er seine Mutter antraf.
„Gelernt?“, fragte sie ihn lächelnd.
„Ja, wir sind fertig. Ich habe wirklich alles verstanden“, erzählte er immer noch grinsend.
„Das ist schön“, lächelte sie zurück, als plötzlich ein Klingeln ihre Aufmerksamkeit erregte. Sie schritt aus der Küche, um die Haustüre zu öffnen. Währenddessen füllte Naruto zwei Gläser mit Eistee. Sakura hatte gesagt, dass sie keinen Hunger hatte, doch trotz dessen nahm er sich eine Schüssel und legte dort ein paar Kekse hinein.
„Naruto, ist für dich“, rief plötzlich seine Mutter ihm zu. Naruto, der sich wunderte, lief aus der Küche.
Als er an der Eingangstür ankam, weiteten sich seine Augen.
„Hinata?“
Eine blauhaarige Schönheit schaute ihn schüchtern an.
„Hallo, N-naruto!“, lächelte sie.
Naruto freute sich richtig, sie zusehen.
„Hinata! Was für eine Überraschung! Was machst du denn hier?“
Hinata war seine Kindheitsfreundin und eine sehr liebe Person.
„I-ich war gerade unterwegs und habe mir gedacht, kurz bei dir vorbeizuschauen.“
„Das ist toll! Komm rein, Sakura ist auch da.“
Hinatas Züge veränderten sich plötzlich. Ein verletzter Ausdruck machte sich breit.
„S-sakura?“, fragte sie nochmals.
Naruto könnte sich selbst eine hereinschlagen. Er mochte Hinata sehr. Er liebte sie. Schon seit ein paar Jahren. Doch es ihr zu gestehen … er hatte etwas Angst davor, da er die Freundschaft aufs Spiel setzen würde.
„H-hinata! Versteh das nicht falsch, wir waren nur zum Lernen verabredet.“
Hinata lächelte. Sie wusste zwar, dass Sakura eine der besten Freunde Narutos war, doch es setzte sie einen Stich ins Herz, wenn sie hörte, dass beide alleine in seinem Zimmer waren.
„A-achso, aber Naruto, du musst dich doch nicht bei mir rechtfertigen.“
Naruto lächelte ungewohnt schüchtern zurück. „S-stimmt, aber ich wollte es nur einmal erwähnen.“
„Naruto, tut mir Leid, aber ich hab noch etwas zu tun, ich muss los“, kam es von Sakura, die die Treppen hastig herunter stieg.
Als die Haruno Hinata erblickte, lächelte sie. Hinata sah in dem Kleid, das sie trug, wirklich hübsch aus. Es war hellblau, was mit ihren schönen Haaren harmonierte.
„Hallo, Hinata!“
Die Hyuga nickte und grüßte sie ebenfalls. Sakura hatte einen Grund mehr zugehen. Denn schon seit einigen Jahren wollte sie, dass Naruto und Hinata zusammen kommen. Doch sie glaubte, dass keiner der beiden, außer Freundschaft, etwas für einander empfand. Das nahm sie an, doch von Narutos Gefühlen wusste sie nichts. Von Hinatas auch nicht.
„Schade, dass du gehen musst, aber okay! Dann lade ich jetzt Hinata zum Kekse essen ein!“
„Mach das!“, sagte Sakura, während sie das Haus verließ. Hinata lief rot an.
~*~
Als Sakura das Haus von Naruto verließ, sah sie schon von Weitem Sasuke, der gegen Narutos Vorgartenzaun lehnte.
Ohne ihn zu begrüßen, schritt sie weiter. Er erwiderte ebenfalls nichts, sondern folgte ihr stumm.
Beide liefen den Bürgersteig entlang und kamen dabei an vielen Familienhäusern vorbei.
„Auf was hast du Lust?“, fragte Sasuke als erstes.
Sakura schaute ihn von der Seite an.
„Du hast vorgeschlagen, dass wir nach der Schule etwas machen. Hast du dir nichts ausgedacht?“, wollte sie wieder abweisend wissen. Sasuke schloss die Augen. So konnte es nicht weitergehen.
Er hielt plötzlich Sakuras Handgelenk fest und blieb stehen. Dabei veranlasste er auch Sakura zum stehen bleiben.
Er seufzte auf.
„Du bist wütend, okay, aber was hätte ich denn machen sollen? Kou einreden mit seiner Freundin Schluss zu machen und versuchen, dich mit ihm zu verkuppeln?!“, kam er direkt zur Sache.
Sakura schaute ihn nur mit geweiteten Augen an. Doch dann verzogen sich ihre Züge.
„Sasuke, ich bin nicht sauer. Ich bin enttäuscht. D-du hättest … ich weiß nicht, aber es kommt mir so vor, als ob dir alles egal ist! Dass ich dir egal bin! Ich bin doch eine Freundin von dir … warum bist du so?“ Einige Tränen kullerten Sakuras Wangen herunter. Sasuke, der mit solch einer Reaktion nicht gerechnet hatte, schaute sie erschrocken an.
„I-in so welchen Momenten wünsche ich mir einen Freund, der mich tröstet und wieder aufbaut. D-der mich umarmt u-und-“ Sie brach ab, da sie heftig schluchzen musste. Sakura hielt sich wieder die Ärmel vor die Augen, um die Tränen wegzuwischen.
Sasuke schaute sie ruhig an. Dann wurden seine Züge auf einmal weich.
Er beugte sich zu ihr herunter und umarmte sie. Sakura die sich zuerst erschreckte, kniff die Augen zusammen und ließ die Umarmung zu.
Doch dann sagte der Uchiha etwas, womit die Haruno keinesfalls gerechnet hatte.
„Sakura …“ Seine Stimme war fest, „ich mag dich schon eine Weile lang.“
